Moin moin,
Ich möchte hier gerne mal eine kleine Diskussion zum sinnvollen Ladebegin einer Kleinwindanlage anstoße und hoffe auf viele Meinungen.
Vorab meine Überlegungen dazu, die sich hauptsächlich auf die AUslegug von Scheibengeneratoren beziehen:
Gerne wird immer wieder, auch von mir, bei der Planung einer WIndanlage versucht, mit möglichst kleinen WIndgeschwindigkeiten schon Leistung zu erzeugen. 3 m/s wird, da in Deutschland an vielen Standorten recht wenig Wind vorhanden ist, schon oft als kritisch angesehen. Manche Hersteller gehen gezielt darauf ein und entwickeln WIndräder speziell für die Schwachwindtauglichkeit (die Blackanlage beispielsweise). Es scheint sich diesbezüglich schon fast ein kleiner Kampf der Wettbewerber zu entwickeln.
Ist ein so niedrig angesetzter Ladegebinn aber eigetlich überhaupt sinnvoll, gerade was den Selbstbau angeht?
Auch ich habe bei der Planung meiner Netzgeführten 6m Anlage einen Ladebeginn von um die 2 m/s angezielt, komme nun aber selbst etwas ins Grübeln. Ich habe mich in letzter Zeit verschärft mit den Verteilungen der WIndgeschwindigkeiten an verschiedenen Standorten Deutschlands befasst. Dabei betrachtete ich vor allem die Häufigkeit der einzelnen Windstärken (Weibullverteilung).
Nach vielen Recherchen kam ich zu dem Ergebnis, dass selbst an Standorten mit niedrigem Jahresdurchschnitt (bis 3 m/s) nur etwa maximal 1/3 der Jahresproduktion auch durch diese kleinen WIndgeschwindigkeiten erzeugt wird.
DENN
Verdoppelt sich die Windgeschwindigkeit, so verachtfacht sich die Leistung die das WIndrad liefern kann.
Letztlich (und das erstaunt mich selbst etwas) kam ich zu dem Schluss, dass Windgeschwindigkeiten (zumindest für den Selbstbauer) unter 3 m/s als Auslegung für den Ladebeginn eigentlich unnötig sind, wobei man noch zwischen den Varianten der Netzeinspeisung und Batterieladung unterscheiden müsste.
ich habe kürzlich einen Scheibengenerator für eine 48 V Batterieladung geplant. Den Ladebeginn setzte ich bei 2 m/s an, die SLZ auf 6. Es handelt sich um eine 6 m Anlage.
Nun hat man nach Abzug aller Verluste ( Lagerreibung, Verluste im Stator, Gleichrichterverluste usw.) bei 2 m/s von dieser 6m!!! Anlage etwa 30-50 Watt zu erwarten. Der Bau (nur des) Generators würde hierbei etwa 1700 Euro kosten.
Bei 3 m/s wären etwa 150 Watt an Leistung zu erwarten.
Nun ist es so, dass wenn man den Ladebeginn des WIndrades von Anfag an auf etwa 3 m/s auslegt, der Generator (durch weniger Kupfer und Magnete sowie kleinere Laserteile) etwa 300 euro billiger werden könnte. Gleichzeitig würde sich zudem noch der Innenwiderstand deutlich verringern.
Letzteres bedeutet wiederum deutlich kleinere Wärmeverluste im Stator wenn es mal ordentlich weht. Wenn man es durchrechnet, und dabei die Weibullverteilungen der WIndgeschwindigkeiten bis sagen wir mal 10 m/s berücksichtigt, hat man schon alleine durch die verminderten Verluste des Generators bei WIndgeschwindigkeiten ab 5 m/s die nicht vorhandene Produktion unterhalb von 3 m/s dicke eingeholt.
Bei Batterieladung kommt noch verschärfned hinzu, dass ANlagen mit einem sehr frühen ladebeginn bei mittleren und großen WIndgeschwindigkeiten oft in "Stall" gehen. Gerade bei stark entladenen Batterien fordert der Generator dann oft mehr Leistug ab als sie der Rotor liefern kann was zur Folge hat dass er mit kleinerer SLZ läuft und an WIrkungsgrad verliert ( das Problem gibts bei Netzeinspeisung nicht!)
Dieses Problem wird auch oft im Amiforum bei Fieldlines.com beschrieben. Letztlich kann man hier nur durch einen späteren Ladebeginn Abhilfe schaffen....wenn man das denn will.
Die Vorteile für den Selbstbauer liegen somit für mich eigentlich recht klar auf der Hand:
etwas späterer Ladebeginn bedeutet unterm Strich MEHR Ertrag und deutlich geringere Baukosten, sowie durch den kleineren Innenwiderstand des Generators größere Maximalleistung bei Starkwind und bessere Anpassung von Rotor und Generator bei mittleren WIndgeschwindigkeiten (5....X m/s)
Dem gegenüber stehen nun auch einige möglche Nachteile. Ein sehr niedrig angesetzter Ladebeginn bietet nun auf der anderen Seite natürlich auch wiederum eine relativ durchgehende Voersorgung. Bei WInden unter 3 m/s kommt hier immer noch was an der Batterie an, nicht viel aber stetig. Somit kann natürlich die Größe der Batteriebank deutlich reduziert werden, ohne (bei richtiger Auslegung der Anlagengröße) den gewohnten Verbrauch auch bei relativer " Flaute" abändern zu müssen.
Es kommt eben dauerhaft ABER STETIG wenig Leistung rein. Dafür muss man ei größeren WIndgeschwindigkeiten mit schlechterem Wirkungsgrad rechnen, kann durch die kleineren Batteriebank weniger "Vorrat" anlegen und muss das WIndrad (zum Schutz des Generators wegen des höheren Innenwiderstandes) früher (wie auch immer) abregeln und verzichtet somit auf Spiztenleistungen selbst wenn es dann mal ordentlich windet.
NUn stellt sich aber natürlich die Frage ob sich ein WIndrad an solchen Stellen überhaupt "lohnt", zumal der Bau des Generators doch um einiges teurer wird.
Bei Netzeinspeisung sieht das alles nicht ganz so dramatisch aus. Hier stören auch größere Innewiderstände des generators durch die mitansteigende Spannung icht ganz so doll und auch der angesprochene Stall bei mehr Wind kann durch eine Gute Anpassung der leistungskurven von Generator und Rotor im Wechselrichter vermieden werden.
Die meisten Leute werden jedoch eher auf Batterieladesysteme abzielen...
Welchen Ladebegin haltet ihr für sinnvoll...und mit welchen Argumenten...?
Nun bin ich gespannt auf eure Meinungen zum Thema und hoff auf rege Teilnahme
Gruß
Max
Ich möchte hier gerne mal eine kleine Diskussion zum sinnvollen Ladebegin einer Kleinwindanlage anstoße und hoffe auf viele Meinungen.
Vorab meine Überlegungen dazu, die sich hauptsächlich auf die AUslegug von Scheibengeneratoren beziehen:
Gerne wird immer wieder, auch von mir, bei der Planung einer WIndanlage versucht, mit möglichst kleinen WIndgeschwindigkeiten schon Leistung zu erzeugen. 3 m/s wird, da in Deutschland an vielen Standorten recht wenig Wind vorhanden ist, schon oft als kritisch angesehen. Manche Hersteller gehen gezielt darauf ein und entwickeln WIndräder speziell für die Schwachwindtauglichkeit (die Blackanlage beispielsweise). Es scheint sich diesbezüglich schon fast ein kleiner Kampf der Wettbewerber zu entwickeln.
Ist ein so niedrig angesetzter Ladegebinn aber eigetlich überhaupt sinnvoll, gerade was den Selbstbau angeht?
Auch ich habe bei der Planung meiner Netzgeführten 6m Anlage einen Ladebeginn von um die 2 m/s angezielt, komme nun aber selbst etwas ins Grübeln. Ich habe mich in letzter Zeit verschärft mit den Verteilungen der WIndgeschwindigkeiten an verschiedenen Standorten Deutschlands befasst. Dabei betrachtete ich vor allem die Häufigkeit der einzelnen Windstärken (Weibullverteilung).
Nach vielen Recherchen kam ich zu dem Ergebnis, dass selbst an Standorten mit niedrigem Jahresdurchschnitt (bis 3 m/s) nur etwa maximal 1/3 der Jahresproduktion auch durch diese kleinen WIndgeschwindigkeiten erzeugt wird.
DENN
Verdoppelt sich die Windgeschwindigkeit, so verachtfacht sich die Leistung die das WIndrad liefern kann.
Letztlich (und das erstaunt mich selbst etwas) kam ich zu dem Schluss, dass Windgeschwindigkeiten (zumindest für den Selbstbauer) unter 3 m/s als Auslegung für den Ladebeginn eigentlich unnötig sind, wobei man noch zwischen den Varianten der Netzeinspeisung und Batterieladung unterscheiden müsste.
ich habe kürzlich einen Scheibengenerator für eine 48 V Batterieladung geplant. Den Ladebeginn setzte ich bei 2 m/s an, die SLZ auf 6. Es handelt sich um eine 6 m Anlage.
Nun hat man nach Abzug aller Verluste ( Lagerreibung, Verluste im Stator, Gleichrichterverluste usw.) bei 2 m/s von dieser 6m!!! Anlage etwa 30-50 Watt zu erwarten. Der Bau (nur des) Generators würde hierbei etwa 1700 Euro kosten.
Bei 3 m/s wären etwa 150 Watt an Leistung zu erwarten.
Nun ist es so, dass wenn man den Ladebeginn des WIndrades von Anfag an auf etwa 3 m/s auslegt, der Generator (durch weniger Kupfer und Magnete sowie kleinere Laserteile) etwa 300 euro billiger werden könnte. Gleichzeitig würde sich zudem noch der Innenwiderstand deutlich verringern.
Letzteres bedeutet wiederum deutlich kleinere Wärmeverluste im Stator wenn es mal ordentlich weht. Wenn man es durchrechnet, und dabei die Weibullverteilungen der WIndgeschwindigkeiten bis sagen wir mal 10 m/s berücksichtigt, hat man schon alleine durch die verminderten Verluste des Generators bei WIndgeschwindigkeiten ab 5 m/s die nicht vorhandene Produktion unterhalb von 3 m/s dicke eingeholt.
Bei Batterieladung kommt noch verschärfned hinzu, dass ANlagen mit einem sehr frühen ladebeginn bei mittleren und großen WIndgeschwindigkeiten oft in "Stall" gehen. Gerade bei stark entladenen Batterien fordert der Generator dann oft mehr Leistug ab als sie der Rotor liefern kann was zur Folge hat dass er mit kleinerer SLZ läuft und an WIrkungsgrad verliert ( das Problem gibts bei Netzeinspeisung nicht!)
Dieses Problem wird auch oft im Amiforum bei Fieldlines.com beschrieben. Letztlich kann man hier nur durch einen späteren Ladebeginn Abhilfe schaffen....wenn man das denn will.
Die Vorteile für den Selbstbauer liegen somit für mich eigentlich recht klar auf der Hand:
etwas späterer Ladebeginn bedeutet unterm Strich MEHR Ertrag und deutlich geringere Baukosten, sowie durch den kleineren Innenwiderstand des Generators größere Maximalleistung bei Starkwind und bessere Anpassung von Rotor und Generator bei mittleren WIndgeschwindigkeiten (5....X m/s)
Dem gegenüber stehen nun auch einige möglche Nachteile. Ein sehr niedrig angesetzter Ladebeginn bietet nun auf der anderen Seite natürlich auch wiederum eine relativ durchgehende Voersorgung. Bei WInden unter 3 m/s kommt hier immer noch was an der Batterie an, nicht viel aber stetig. Somit kann natürlich die Größe der Batteriebank deutlich reduziert werden, ohne (bei richtiger Auslegung der Anlagengröße) den gewohnten Verbrauch auch bei relativer " Flaute" abändern zu müssen.
Es kommt eben dauerhaft ABER STETIG wenig Leistung rein. Dafür muss man ei größeren WIndgeschwindigkeiten mit schlechterem Wirkungsgrad rechnen, kann durch die kleineren Batteriebank weniger "Vorrat" anlegen und muss das WIndrad (zum Schutz des Generators wegen des höheren Innenwiderstandes) früher (wie auch immer) abregeln und verzichtet somit auf Spiztenleistungen selbst wenn es dann mal ordentlich windet.
NUn stellt sich aber natürlich die Frage ob sich ein WIndrad an solchen Stellen überhaupt "lohnt", zumal der Bau des Generators doch um einiges teurer wird.
Bei Netzeinspeisung sieht das alles nicht ganz so dramatisch aus. Hier stören auch größere Innewiderstände des generators durch die mitansteigende Spannung icht ganz so doll und auch der angesprochene Stall bei mehr Wind kann durch eine Gute Anpassung der leistungskurven von Generator und Rotor im Wechselrichter vermieden werden.
Die meisten Leute werden jedoch eher auf Batterieladesysteme abzielen...
Welchen Ladebegin haltet ihr für sinnvoll...und mit welchen Argumenten...?
Nun bin ich gespannt auf eure Meinungen zum Thema und hoff auf rege Teilnahme
Gruß
Max