Wer nachbauen will interessiert sich natürlich für die Flügelabmessungen. Die kann man durch Fotometrie hinreichend genau ermitteln, wenn man einige Konstruktionsmaße und ein Foto hat.
Geht sehr gut mit Auto-CAD:
<Einfügen><Pixelbild>, dann in passendem Layer eine Linie ziehen, möglichst entlang einer Fotokontur, die einem bekannten Konstruktionsmaß entspricht und nicht durch Schrägstellung verzerrt ist.
Anschließend durch Bemaßen Länge fest stellen.
Skalierfaktor bestimmen, so dass am Beispiel des folgenden Bildes aus dem Bahnradius mit 2m auch 2m werden. War ursprünglich bei mir wohl 8224mm.
Bild incl. Linie und Bemaßung, also alles, in einem Arbeitsschritt skalieren.
Danach kann man die Konturen von Interesse "übermalen" und ausmessen.
Bei der 10/12 KW-Anlage ist lt. Herstellerangaben der Laufkreisdurchmesser 4m und die Flügellänge 6m.
Die Profilbreiten an den Orten des gleichmäßig geteilten Flügels (ACAD-Befehl: <Teilen>) seht Ihr also. Beim Ende bin ich von der Gleichmäßigkeit sinnvoll ab gewichen.
[img]Fotometrie_12KW.jpg
[/img]
Nun ist ein solcher Optimalflügel technologisch aufwändig. Ein Flügel mit Einheitsbreite und Endscheiben geht gewiss auch, selbst wenn dann die 12 KW-Anlage zu 10KW mutiert.
Ich habe den Breitendurchschnitt vom Profil mit 475mm bestimmt. Dabei ging die Breite in der Mitte (644) 1 mal in die Summe ein, die anderen Maße 2 mal. Dann Alles geteilt durch 11.
Profile von 450 bis 500 mm Breite dürften also geeignet sein.
Profilform vermutlich etwas Symmetrisches von 18 bis 20% Dicke auf die Kreisbahn des Umlaufes "gebogen", wie auch ich es verschiedentlich propagiert habe. Dann nämlich benimmt sich das dann asymmetrische Profil auf der Kreisbahn symmetrisch.
Da es etwa 3% Wölbung hat, sollten auch andere Profile mit etwa dieser Wölbung gehen, vermutlich auch mit etwas Abweichung, wie z.B. NACA 2418 oder 4418. Auch symmetrische sind nicht ganz falsch. Dicke nicht unter 18% wegen der Steifigkeit.
Fast überfällig die Bemerkung, dass man die Maße für andere Größen/Leistungen skalieren kann.
Obwohl die "Soliditie" ( beim Darr. inzwischen Verhältnis der Summe aller Flügelbreiten zum
Bahndurchmesser) bei envergate 0,35 beträgt, wird tsr=3,3 erreicht und das ist gut so. Ursache ist die partielle Reduzierung des Anströmwinkels, sonst würde man bei wesentlich unter 3 landen.
Bevor jetzt schon einer ran geht und Späne macht sei bemerkt, dass es grundsätzlich
auch ohne Steuerfahne geht. Wie gut muss ausprobiert werden.
Wir haben das und zuvor die Steuermechanik ausfühlich in diesen Beiträgen hier diskutiert:
www.kleinwindanlagen.de/Forum/…067&page=1Da gibt es auch einen wesentlichen Hinweis zu den Gelenken.
Gruß vom Windfried
PS.:
1. Eigentlich sollte das Bild nach Anleitung dort erscheinen, wo es mit "img" formatiert ist. Immerhin erscheint es unten. Ist nach wie vor eine spezielle Materie.
2. Sehe gerade, dass der hintere Flügel in der Breite doch etwas schmaler erscheint - Perspektive!
Müsste man die Mitte nehmen, zwischen größter Profilbreite vorn und hinten. Schnell noch aus gemessen: Größte Breite hinten 492mm. (492+644)/644 also 0,88 - der Korrekturfaktor.