Hallo Raudi
Du scheinst alles sehr genau und exakt messen zu wollen, um rechnerisch den (möglichen )Ertrag deiner Windkraftanlage zu berechnen. Dagegen ist nix einzuwenden.
Nur ich sehe da einige Probleme, wie Du die Werte "interpretierst" und in Deinen Rechnungen verarbeitest.
Dazu Folgendes vorweg.
Der Professor Crome von der Uni in Bremen hat auf den Workshop in Seelze ein Vortrag über "Wind" gehalten. Unter Anderen hat er auch das "Problem der Windmessung" und der Berechnung der darin enthaltenden Energie wie ich finde sehr anschaulich dargelegt....
Da die Windgeschwindigkeit mit der dritten Potenz in die Rechnung (Energieinhalt) mit eingeht ist es sehr entscheidend, wie der Wind "wirklich weht" !!
Im Windkanal unter "Laborbedingungen" kann man den Wind relativ genau "einstellen" , so das er "gleichbleibend weht" ( gleiche Geschwindigkeit!).
In diesem "ideal Fall" kann man mit einem "Mittelwert der Windgeschwindigkeit " ( ist ja "immer" gleich!) rechnen und erhält "exakte"/aussagefähige Werte!
In der Natur/ Realfall draußen, sind ganz andere Bedingungen!
TURBULENZEN !
Wie Du in Deinen Messwerten ja auch sehen kannst.
Nur wenn Du jetzt einen "turbulenten Wind" mit einem " gleichbleibenden Wind" gleichsetzt , indem Du den Mittelwert der Windgeschwindigkeit bildest machst Du einen gewaltigen Fehler in der Rechnung, der die darin enthaltende Energie um 10 - 20 % verfälscht !
Das kann man sich ganz einfach mal "klarmachen" , indem man in "die Windenergieformel" mit jeweils "konstanter Windgeschwindigkeit" und mit sehr "unterschiedlichen stark wechselnden Windgeschwindigkeiten ( im Mittelwert gleich!)durchrechnet und dann die beiden Ergebnisse vergleicht!
Das Resultat ist folgendes:
Bei unterschiedlicher Windgeschwindigkeit ( aber im Mittelwert gleich) ist der "Energieinhalt" immer WENIGER als im Vergleich zum Wind KONSTANTER Geschwindigkeit !
Je höher die Windgeschwindigkeitsunterschiede ( hohe Turbulenzen!) um so viel mehr NIEDRIGER der Energieinhalt! ( 10 ... 20 % ....!!)
Theoretisch müßte man eine Echtzeitmessung machen mit möglichst "kleinen Intervallen" und diese Werte dann addieren zu einem Gesamtenergieinhalt über den Zeitraum der Messung, um "aussagefähige Ergebnisse " zu erhalten !
Je "mehr" du mit einem Mittelwert bildest und diesen in Deine Rechnungen verarbeitest , erhälst Du "sehr ungenaue" Ergebnisse.... und das macht deinen ganzen Aufwand / Versuch zu "exakten Werten " zu kommen zunichte!
Klar eine "Tendenz" kann man immer noch "ablesen" mit Deinen "Mittelwerten", wenn einem das reicht ?!? ( mit einer hohen Fehlerquote?! )
Ein sehr entscheidender Faktor ( und sehr oft nicht genügend berücksichtigt!) ist wie turbulent ist der Wind!
......vielleicht macht das ja auch ( unter anderem!) die Diskrepanzen der "versprochenen " Werte der Hersteller zu realen Werten aus...?
Gruß Ralf