Das mit dem WIndyboy ist doch Quatsch...!
Der funktioniert nur mit Netzanschluss. Bekommt er vom Netz keine Spannung und Frequenz, schaltet er ab. Batterieladung kann der nicht, das ist ein reiner Netzwechselrichter der ins Netz einspeist. Sicherlich gibts von SMA auch so Lösungen wie den Sunny Island. Damit kann mand ann ein Inselnetz aufbauen, auch in Verbindung mit Batterien und Dieselaggregaten usw...
Das Teil ist aber auch nicht der Wiesheit letzter Schluss und das ganze System kostet letztlich mehrere tausend Euro....das halte ich für Quatsch.
Nur mit einem Windyboy alleine kann man bei Batteriesystemen überhaupt nichts anfangen.
Zum Rest später mehr, bekomme gleich Besuch

So...jetzt ist später...
Der Midnite ist schon super geeignet für die Sache und erleichtert die Auswahl des Generators erheblich. Ich persönlich würde immer versuchen ein Inselsystem so einfach wie möglich zu gestalten, also möglichst direkte Akkuladung mit Dumpload und fertig. Da nun aber schon ein Generator vorhanden ist, kann man mit dem Midnite das ganze sehr komfortabel lösen und hat noch eine Menge Zusatzoptionen die ganz nett sind.
So ist das Teil beispielsweise auch netzwerkfähig und man kann alle Parameter der Anlage bequem vom Haus aus überwachen, automatische Ertragsprotokolle erstellen oder das ganze auch im INternet überwachen und anderen Leuten zur verfügung stellen (wenn man das denn will).
Theoretisch kann man damit sogar die Anlage übers Internet fernschalten und alle Systeminfos abrufen wenn man beispielsweise im Urlaub ist. Sicherlich alles Spielerei für die ich kein Geld ausgeben würde...aber wenns schon gratis mit dabei ist...wrum nicht!

Nun gibt es ja drei Ausführungen vom Minite classic.
Eine Version für Systemgesamtspannungen bis 150 V und dann noch zwei weitere mit 200 und 250 Volt. Letztlich unterschieden sie sich im maximalen Ladestrom der an die Batterie geht. bei der 150er Version sinds noch über 90 Ampere, bei der 250er "nur" noch knapp unter 70.
NUn darf man nicht den Fehler machen und Dreisatzrechnungen aufstellen. Wenn mein Generator also bei sagen wir mal 500 UPM die 50 Volt erreicht und den ersten Strom in die Batterie schiebt, so wird er nicht bei 1000 UPM 100 Volt erreichen...trotz variabler Spannungskennlinie.
Das würde nur dann auftreten wenn der Generator quasi keinen Widerstand hat...Dem ist aber nicht so. Linear ist nur die Leerlaufspannung, also die Spannung die anliegt wenn keine Last am Generator hängt. Wird nun eine Last angeschlossen, so bricht die Spannung etwas ein...oder auch etwas mehr.
In welchem Maße sie das tut, hängt vom Innenwiderstand des Generators ab. Deshalb ist es wichtig diesen zu ermitteln denn dieser Spannungsabfall muss auch bei der Berechnung der Leistungskurve die ins Gerät einprogrammiert wird, berücksichtigt werden, sonst wird das murks.
Wenn wir nun mal davon ausgehen, dass wir ab etwa 2,5 m/s laden (und das geht mit der Steuerung des Midnite ganz sicher, bei einem direkten Batterielader wäre das zu früh und würde die Anlage später stallen...hier aber nicht!) und Winde bis 10 m/s nutzen wollen, so ergibt sich ein Spannungsfaktor der Leerlaufspannung von etwa 4. Wenn wir nun mal von einer Batteriespannung von 55 Volt ausgehen, so lägen wir bei etwa 220 V Leerlaufspannung bei 10 m/s.
Unter Last wird die Spannung aber noch zusammenfallen...schätze mal bis auf etwa 120-150 Volt, je nach Innenwiderstand und Widerstand der Leitungen zum Gerät ( denn auch das muss mitgerechnet werden da es sich ja um einen Widerstand handelt )
Ich würde daher zur 200er Version greifen. Damit sind immer noch 75 A Ladestrom gut möglich und das sind bei 55 Volt immerhin 4 KW.
Die Kennlinie kann ich ausrechnen, habe dafür mal ein Tool geschrieben. Ich stelle es hier aber mal nicht ein da es kompliziert zu bedienen ist und das ganz sicher schief geht wenn es jemand anders damit versucht denn viele Dinge die da enthalten sind müssen per Hand abgeändert werden...es ist nicht immer nur alles reine Mathematik, in der Praxis schon gleich gar nicht

Die Kennlinie würde ich so gestalten, dass der Repeller bei kleinen Windgeschwindigkeiten unterfordert ist, also mit größerer SLZ läuft als ausgelegt. Dadurch läuft die Anlage bei Schwachwind ruhiger und rutscht bei " Windlöcher" wieder näher ans Optimum der SLZ heran- so wollen wir das haben.
Bei mittleren Winden wollen wir, dass die Generatorkennlinie möglichst der des Rotors entspricht damit das ganze schön leise läuft und gut angeströmt wird. Im oberen beriech machen wir es genau umgekehrt. Der Rotor wird überfordert, die Kennlinie also so programmiert, dass der Generator den Rotor ein mit zunehmender Tendenz abwürgt. Tut man das nicht, bekommt man ihn bei noch größeren Winden nicht mehr unter Kontrolle da die Generatorleistungskurve linear ansteigt, die des Windes am Rotor aber in der dritten Potenz.
Läuft der Rotor also ab 8 m/s oder so etwas langsamer als er "sollte", fällt der Wirkungsgrad des Rotors ab und man kann so bezwecken, dass eine maximale Leistung nicht so schnell überschritten wird. Zudem ist es günstig wenn starke Böen kommen. Der Rotor dreht dann ohnehin schon etwas langsamer als es seinem Optimum entspricht, arbeitet also mit verminderter SLZ. Eine Böe die mit sagen wir mal doppelter Geschwindigkiet daher kommt, wird den Rotor nicht sofort arg beschleunigen können, da die SLZ erstmal noch weiter absinkt und es an den Profilen zu Strömungsabriss kommt. So wollen wir das haben damit das System sicher arbeiten kann. Spitzenleistungen interessieren uns herzlich wenig.
Was es auf jeden fall noch geben sollte sind zudem drei Dinge:
1. Dumpload:
Wird zu viel Leistung erzeugt und die Batteriespannung steigt an, so muss der Überschuss verbraten werden, beispielsweise in einer Heizpatrone oder einem sonstigen Widerstand. Dieser Widerstand muss so gewählt werden, dass er zum Gesamtsystem passt.
2. Überspannungsschutz:
Es muss verhindert werden, dass die Systemspannung bzw. Leerlaufspannung vor dem Midnite über dessen Limit ansteigen kann. Dafür braucht man eine Schaltung die bei erreichen von sagen wir mal 200 -210 Volt etwas gegen weiteren Spannungsanstieg unternimmt. Sie muss also eine Last zuschalten oder diese vergrößern. Auch hier kommt wieder ein Dumpload ( und das kann auch der gleiche sein ) ins Spiel...oder aber auch Kurzschluss.
Sowas kann man bei midnite auch mitbestellen, frage mich aber warum das so dermaßen teuer ist- das bauen wir also lieber selbst oder gucken anderswo ob man das bekommt...oder eben man bestellt doch das ganze Paket bei denen und hat Ruhe...wie auch immer
3. Notstopschalter:
Noch vor den clipper ( also die Überspannungsschutzschaltung) würde ich einen Notstopschalter installieren mit dem man das ganze über Kurzschluss oder sanften Kurzschluss über einen Widerstand bremsen kann sollten nachfolgende Geräte mal versagen!
Die mechanische Bremse würde ich ganz einfach halten. Hydraulisch wäre mir schon zu aufwendig und anfällig. je einfacher desto besser. Ein Federkraftsystem ist einfach zu bauen, robust und unauffällig und eine einfache Strippe die den Mast runterläuft reicht aus um das ganze zu bedienen.
So eine Bremse am WIndrad sollte immer nach dem Fail-safe-Prinzip arbeiten. Das bedeutet dass sie bremsen können muss, ohne dass mechanischer, Hydraulischer oder elektrischer Aufwand betrieben werden muss. Im Normalzustand ist die Feder also gespannt und kann jederzeit auslösen. Durch einen einfachen heißhaken kann man das ganze von unten ohne viel Kraft spannen. Durch einen Fliehkraftregler und/oder einen Vibrationssensor ( bei crome ist das diese Kugel auf dem Rohrstück) wird das ganze ausgelöst. Man sollte aber auch von unten manuel bremsen können. Das kann man dann über ein Zweiwege-Paternostersystem lösen.
Ich kann ja mal eine einfache Zeichnung machen auf der man sieht wie ich mir das so vorstelle...
Nun noch eben zu den Summerwind-Profilen.
Soweit ich mich entsinne waren das NACA 0018- Profile...oder?
Die halte ich für nicht so geeignet. Zudem habe ich keine Polaren für dieses Profil und die entsprechenden Simulationsprogramme hauen auch nicht immer richtig hin...wie unser Windfried ja herausgefunden hat...
Ich würde eigentlich schon die Crome-Teile verwenden....aber nun haste die anderen ja schon...hm...könnte schwer werden, damit auf Anhiebt die etwa richtige SLZ zu erreichen...was auch schlecht nachzumessen ist...und wir brauchen schon recht genaue Angaben für die Programmierung des Midnite.
Das Getriebe was du da bei Ebay gefunden hast erscheint mir zu schwach dimensioniert, das sollte schon deutlich robuster sein. Richtig robustes zeug gibts auch bei "Getriebebau Nord". Diese kommen auch in der Easywindanlage vor, die ja in der gleichen Größenordnung spielt. Allerdings kostet so ein Teil auch tausende Euro...das würde ich also lassen und etwas ähnlich stabiles im Selbstbau versuchen...aber wer weiß, ab und an tauchen in der Bucht ja auch nette Sachen auf

Gruß
Max