Vertikale Windkraftanlage

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Carl
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Re: Vertikale Windkraftanlage

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Gepostet: 05.10.2024 - 09:37 Uhr  ·  #41
Mit Ferrit und anderen gewöhnlichen Magneten ja, mit Neodym nein. Neodym Magnete verlieren bei ca. 80 Grad plus Celsius ihren Magnetismus. :-)
Che
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Re: Vertikale Windkraftanlage

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Gepostet: 05.10.2024 - 11:07 Uhr  ·  #42
Zunächst mal ist eine Luftschicht zwischen heißer Scheibe und rotierenden Magneten. Aber ja, wenn man das wärmedämmt kann es sein, dass alles ne etwa gleiche Temp. an nimmt. Muss man sich was einfallen lassen. Zudem sind 80°C schon recht hoch.
Heizungssysteme fahren heute mit max. 75°/60° (Vorlauf/Rücklauf).

Die Magneten werden nach innen gekühlt, durch die Stahlscheibe, auf der sie sitzen.

Aber durchaus zunächst mit Ferrit versuchen! Ist um ein Mehrfaches billiger.
Che
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Re: Vertikale Windkraftanlage

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Gepostet: 17.10.2024 - 21:02 Uhr  ·  #43
In #40 war ich der Meinung, dass man mit der Gleichung aus der Literatur eine Wirbelstrombremse berechnen könne.
Hab es versucht. Ist wohl nicht so.

Zunächst habe ich mir für das Bremsmoment nach Gl. 23 mal die Maßeinheiten eingetragen. Ist ein Anhaltspunkt dafür, dass die Gleichung stimmig ist.

Vorweg noch:
Einen Leitwert in cm/Ohm kann es nicht geben, höchstens 1/(cm*Ohm)
Der Leitwert ist ja die Umkehrung vom spezifischen Widerstand. Der hat die Maßeinheit Ohm*mm²/m und ist der Widerstand eines Leiters mit 1 mm² von 1m Länge. Nun kann man die Meter im Nenner umwandeln in mm (*1000) und dann kürzen. Verbleibt Ohm*mm. Nach Umwandlung von mm in cm (*0,1) Ohm*cm. Allerdings würde zur Gleichung 23, bei der Alles in mm geführt wird, Ohm*mm bzw. V/A*mm sogar passender, durch die Umwandlungen multipliziert mit 10-³ Bezüglich Leitwert dann den ursprünglichen Wert * 10³ in A/(Vmm).

Trotzdem ergeben die umgerechneten Maßeinheiten kein Drehmoment:

 


In der Vermutung, dass man 1932 mit sog. Größengleichungen gearbeitet hat, habe ich mit den Daten aus der EXCEL-Berechnung in #22 für 7 m/s Auslegegeschwindigkeit versucht, ein Drehmoment zu berechnen
für auf jeder Stahlscheibe 36 Ferrit-Magnete der Abmessungen 40x25x10, angeordnet auf Innen-D 300mm, rm damit 170 mm.

Für 3mm Wirbelstromscheibe + 1,5mm Luft auf jeder Seite ergibt sich mit dem Scheibengenerator-Tool ein B von 0,35T.
Aus dem Magnetquerschnitt ein Ersatz-r0 von 17,8mm.
Die Gleichung 23 noch ergänzt durch *36 für 36 Magnete, den Leitwert für Kupfer einfach mal mit 56 eingetragen,
erhalte ich ein Drehmoment von 8*1011 kpmm, nach Umrechnung 8*109 Nm.
Das noch ohne die Multiplikation mit 1000 für den Leitwert in A/(V*mm)

Irgendwie außerhalb der Wirklichkeit.
Allerdings, es sind die Verhältnisse ähnlich wie beim Moment, wenn der Generator kurzgeschlossen ist.
Gebraucht werden in diesem Fall 53 Nm.
FamZim
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Re: Vertikale Windkraftanlage

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Gepostet: 18.10.2024 - 12:40 Uhr  ·  #44
Hallo

Wirbelstrombremmse klingt ja ziemlich schlau, wenn mann aberdas Drehmoment von Generatoren ansieht bricht das ab 6o % schon ein, selbst wenn der Strom weiter ansteigt.
Und was ist dann beim Kurzschluß noch zu erwarten ?
Ich habe da "mal" einen Versuch gemacht um das Drehmoment eines Faulhabermotors zu messen.
Also ein 100 W Spaltpolmotor (Kurzschlußankrt) mit dem Motor gekoppelt.
Die Bremse elektrisch langsam hochgefahren bei geringer Drehzahl.
Das sah noch gut aus.
Dann ohne Bremse den Motor auf etwa 10000 U/min gebracht und die Eregerspannung voll hochgadreht, es passierte ganichts.
Habe alle Anschlüße kontroliert , aber alles OK.
Dumm geschaut und nur den Motor abgeschaltet.
Die Drehzahl ging dann normal runter , aber so ab 2000 U/min setzte eine Bremswirkung ein .
Kurz vor Stillstand bokierte der 2 Polige Bremsgenerato dann abrubt ab und schmiß den Versuchsaufbau schlagartig um ??
Das bedeutet für mich das Wirbelstrombremse nur mit sehr geringer Frequens möglich ist.
Um LKW Gespanne bei Talfarten zu bremsen wurde auch so eine Bremase getesstet.
Die war aber so schnell verschwunden wie sie gekommen war denke ich mir.

Gruß Aloys.
Che
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Re: Vertikale Windkraftanlage

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Gepostet: 18.10.2024 - 15:19 Uhr  ·  #45
Gewiss haben die Wirbelströme ne Grenze, weil auch die das Erregerfeld schwächen.
Aber Du hast doch bei Generatoren fest gestellt, dass es bei höheren Drehzahlen
zwar nicht weiter hoch geht mit dem Kurzschlussstrom, aber auch nicht wesentlich runter.

Hier mit Spaltpolmotoren was machen zu wollen nenne ich deplatziert. Außerdem geht
nicht genau hervor, wie es gemeint ist.

Ardo setzt bei dem Versuchsaufbau hier im Anhang wohl 500 W um. Scheibe dann natürlich nah am Polrad.
Weil es nur ein einseitiges Polrad ist, braucht er wegen zu geringer Flussdichte aber dafür 2800 u/min.

Ganz nebenbei:
Der ICE hat Wirbelstrombremsen. Dann kann der Effekt so gering nicht sein. Allerdings direkt auf die Schienen wirkend.
https://de.wikipedia.org/wiki/…nfahrzeuge
Carl
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Re: Vertikale Windkraftanlage

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Gepostet: 18.10.2024 - 16:55 Uhr  ·  #46
Es hat auch schon solche Versuche gegeben, rein mechanisch wo einfach nur Flüssigkeit - Wasser etwa - umgerührt wird das dann mit der Zeit irgendwann wärmer wird und einen Beitrag leistet.

Wie gut das funktioniert kann ich nic ht sagen, finde den Ansatz aber grundsätzlich interfessant genug um das mal auszuloten.

Vielleicht ist das sogar effizienter denn beim Generator des Windrades entsteht ja auch in den Spulen Wärme die aber verloren geht.

Konkret habe ich dazu vor etwa 40 Jahren von einem Haus in Dänemark gelesen welches ein größeres Vertikal Windrad auf dem Dach hatte und die Drehachse führte bis ganz unten in den Keller wo in einem Tank mit Schaufeln die Reibungswärme an eine Flüssigkeit übertragen im Dauerbetrieb dann half das gut gedämmte Niedrigenergiehaus warm zu halten.

Übrigens Aloys - das gibt da einen Hersteller bzw. Vertrieb für Thermospeicher die direkt an eine Solaranlage angeschlossen werden, ohne Akku, Ladegerät oder Wechselrichter. Für Gartenhäuser, Wohnmobile etc.

Da Du ja schon sowas ähnliches selber gebaut hast - schau es Dir doch mal an, hier der Link:

https://pvundso.de/product/pho…H8Yjuam0tV
FamZim
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Re: Vertikale Windkraftanlage

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Gepostet: 18.10.2024 - 18:01 Uhr  ·  #47
Hallo

Sehr interessant der Link von Che !!
Da Ich von Frequenz sprach , die aber nirgentwo erwähnt wird fehlt mir der Zusammenhang dabei.
Es wird aber erwänt das unterhalb von 50 kmh die Bremse abgeschaltet werden muß da sonst die Schienen verbogen würden.
Welchen Durch messer haben die Räder der Bahn ? bei rutirenden Bremsscheiben und und die Anzahl der Magnete, steht leider nicht dabei .
Aber zu Wasserbremsen !
Ein Prüfstand der AEG in Mühlheim wurde mit Wasserbremse ausgerüstet.
Änlich einer Turbiene mit Lauf und Leitschaufeln, aber statt dessen mit glatten Scheiben.
Leistung natürlich im MW Bereich für Kraftwerksmaschinen.
Da habe Ich leider nur ganz geringe Info bekommen !!!

Gruß Aloys.
Che
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Re: Vertikale Windkraftanlage

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Gepostet: 18.10.2024 - 19:16 Uhr  ·  #48
Hat der Aloys mich wohl erstmals gelobt. Es geschehen noch Zeichen und Wunder.

WIKI zeigt meistens nur Prinzipien auf. Dass Dimensionierungsgleichungen dabei stehen, ist selten.

In der Berechnungsgleichung aus der Literatur, welche ich angehängt hatte, die aber wohl nicht anwendbar ist,
geht die Drehfrequenz linear ein.

Bei dem Aufbau, den ich meine, in #39 unten, ist die Wirbelstromscheibe aus Kupfer (oder Alu) da fällt das Verbiegen durch Magnetanziehung weg.

Bezüglich Berechnung von Wasserwirbelbremsen musste ich vor vielleicht 20 Jahren eine Zeitschrift des VDI (Verband Deutscher Ingenieure) in einer Bibliothek bemühen. Was anderes war nicht zu finden.
War vom 3. Reich. Da ging es in einem anderen Artikel darum, dass Granaten gewisser Größe in mind. 230 Splitter zurfallen müssen. Um solche Themen haben die Dt. Ing. sich damals öffentlich gekümmert.

Bei den Wasserwirbelbremsen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Friktionsbremsen (Flüssigkeitsreibung) zwischen mehrerern Scheiben mit engem Spalt, für unsere Zwecke wohl besser geeignet sein könnten, wenn man ohne Magneten arbeiten will.
Che
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Re: Vertikale Windkraftanlage

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Gepostet: 18.10.2024 - 21:08 Uhr  ·  #49
Nachtrag
Ein Grund für abfallende Bremsleistung bei höheren Relativgeschwindigkeiten könnte der Skin-Effekt sein.
Aus z.B. 200 km/h = 55,5 m/s und angenommen 2 nebeneinander befindliche Pole (Nord, Süd) von zusammen
300 mm kann man eine Frequenz berechnen.
Bei WIKI steht:
"Problematisch ist bei der Wirbelstrombremse der Skineffekt, der durch die hohen Frequenzen den Wirbelstrom an die Außenränder des Schienenquerschnitts zwingt. Das soll in der Entwicklungszeit zum Ausglühen der Schienenoberfläche geführt haben."

Insbes. bei Eisenwerkstoffen dringt das wechselnde Magnetfeld bei höheren Frequenzen nicht mehr tief genug ein.
Hat man bei nichtmagnetischen Werkstoffen auch, aber erst bei deutlich höheren Frequenzen.

So ein Rührflügel in einem Wassertrog mag schon gehen. Nur hab ich die Wasserwirbelbremse damals als ungeignet erachtet, sie in dem begrenzten Volumen von üblichen Generatoren unter zu bringen.
Carl
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Re: Vertikale Windkraftanlage

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Gepostet: 19.10.2024 - 00:39 Uhr  ·  #50
Nun ja, die Wasserwirbelbremse in Dänemark von der berichtet wurde war ja nicht in einem Generator untergebracht.

Das lief ohne Strom voll mechanisch angetrieben vom Windrad vertikalachse durch das Haus in einen Tank im Keller.

Zu direkter Nutzung von Fotovoltaik für Warmwasser bin ich auf einen Regler gestossen der die Panelleistung bei unterschiedlicher Sonneneinstrahlung an die Last anpasst, eigentlich interessant für jemand der seinen Tank und Patrone selber baut oder zusammenstellt : Link

https://www.google.com/aclk?sa…jwjsi4BhB5
EiwAFAL0YL7OOen2PLmmuqAbNs5ghxrc6FCEFJEL5-mxE2du1wJIZOrmBJ5lqxoCuN8QAvD_BwE&sig=AOD64_36AaYqjd8nNkwxEiS3VfGreX2vJA&ctype=5&q=&nis=4&ved=2ahUKEwiP1q7_9ZiJAxXV_rsIHb7vOqgQww8oAnoFCAMQiQE&adurl=

In der Beschreibung steht es eignet sich besonders auch für Windkraftanlagen mit deren größeren Spannungsspannen.
Che
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Re: Vertikale Windkraftanlage

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Gepostet: 19.10.2024 - 18:25 Uhr  ·  #51
Das ist augenscheinlich ein sehr interessantes Gerät.

Der Eingangsspannungs-Bereich ist enorm, beim Strom bis 10 A ist es nicht ganz so.
Ist vermutlich der kompakten Bauweise geschuldet,
reicht aber für PV aus, da man da die Leistung über Reihenschaltung der Panele erreicht.
Bei Klein-WEA bis 2 kW sind aber Hochspannungsgeneratoren unüblich geworden.
Wenn solche Anlagen bei 11 m/s z.B. 50V DC erzeugen, dann ist für max. 10 A bei 500W schon Schluss.

Da Wandler, welche mit PWM angesteuert werden, entweder als UP- oder als Down-Converter
beschaltet werden, hat man hier eingangs erst mal einen Booster (rechts auf der Hutschine),
wohl um eine Mindestspannung zu erreichen.
Von der geht es dann vermutlich mit einem Down-Converter weiter, der MPPT kann.

Wenn der auch wirklich windkraftfähig ist, wäre es löblich.
Während man PV problemlos leer laufen lassen kann, wenn vom Heizspeicher Abschalttemperatur
signalisiert wird,
müssten für Windanwendung zusätzliche Beschaltungen erfolgen, wie Dump-Load Aufschaltung
und übergeordnet möglichst noch Generatorkurzschluss.
Abregelung mit Furl-oder Heli-System ist zudem sinnvoll.

Fazit:
Augenscheinlich gutes Gerät, nach eigenen Worten wohl auch für Windkraft einsetzbar.
MPPT erübrigt das Einpflegen einer Übertragungskennlinie.
Einschränkungen aber bezüglich Max.-Strom 10A DC.
Eine Software hilft für PV bei der Auswahl einer geeigneten Heizpatrone
Che
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Re: Vertikale Windkraftanlage

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Gepostet: 20.10.2024 - 01:06 Uhr  ·  #52
Nachtrag:

Gibts übrigens auch welche mit mehr Kühlung, dann mit mehr Max.-Strom und mehr Leistung.
https://solar-more.de/search/?qs=MEGAPWM

Allerdings gerade gelesen beim 3-kW Typ:
"Der Regler kann nur bei Photovoltaikanlagen eingesetzt werden, nicht aber bei Windkraftanlagen"
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