Hallo zusammen,
Hallo Uli,
das ist ja prima, daß wir jetzt mal einen kompetenten Fachmann zu dieser
Problematik mit im Forum haben.
Ich kann Deinen Ausführungen soweit folgen, einige Punkte würde ich
vielleicht etwas anders sehen.
Du schriebst:
Steigt die Windgeschwindigkeit weiter, erhöht sich die Spannung und
damit die Drehzahl nicht mehr, denn diese wird ja durch die
Klemmspannung der Batterie nahezu konstant gehalten, sondern nur noch
der Strom und damit das Moment.
Diesen Punkt würde ich anders beurteilen.
Um eine Stromerhöhung im Kreis zu erreichen geht dies doch nur auf
zwei Arten, entweder ich erhöhe die Spannung oder ich senke den
Gesamtwiderstand. Dies ist ohmsches Gesetz, das kann man nicht
aushebeln.
Für mich stellt sich das so dar, daß bei zunehmender Windgeschwindigkeit
mehr Leistung an die Blätter gebracht wird. Schon eine geringe, kaum
registrierte Erhöhung der Ladespannung von 0,1Volt bringt eben auf
Grund des niedrigen Innenwiderstandes der Batterie bereits eine
Stromerhöhung von einigen Ampere.
(Wir haben dies in anderen Beiträgen bereits mal ausgerechnet) Wie
dieser Anstieg des Stromes jetzt ausfällt hängt dann vom Ladezustand der
Batterie ab.
Ich würde das so sehen, daß sehr wohl durch die zunehmende
Windleistung mehr Leistung von den Blättern an den Generator
weitergegeben wird. Der Wind wird versuchen, die Drehzahl zu erhöhen,
da aber bereits bei Anstieg der Drehzahl und folgendem Anstieg der
Ladespannung bei ca 0,1Volt durch die immens steigende Amperezahl
soviel Leistung abfordert wird, steht am Generator direkt das
entsprechende Gegenmoment an.
Dies erscheint dem Betrachter so,
als wenn die Drehzahl konstant bliebe und nur der Strom und die Leistung
ansteigen würde.
Der Generator wird also auf die Drehzahl bzw. Spannung, die der
Batteriespannung entspricht, gebremst. Der Windgenerator arbeitet
irgendwo, aber nicht mehr in seinem Leistungsoptimum.
Das kann man aber auch so ausdrücken, daß der Generator bis zu einem
bestimmten Punkt in der Lage ist, die über den größten Teil des
Gesamtdrehzahlbereiches erzeugte Spannung/Leistung,
(die durchaus ständig schwanken kann, sie sollte nur über der jeweiligen
Ruhespannung der Batterie liegen)
ohne irgendeine Regelung oder aufwendige Steuerungselektronik direkt
an die Batterie weiter zu geben. Ohne Verluste.
Ganz anders liegt die Sache natürlich wenn man, wie ich das auch
probiere, mit rein ohmschen Lasten Heizwendel o.ä. arbeitet.
Da wird die von Dir beschriebene Laststromregelung bitter benötigt.
Auch treffen die von Dir geschilderten Nachteile bei Unterforderung bzw.
Überforderung (Abwürgen) ein.
Bei einer Batterieladung brauchst Du solch eine aufwendige
Steurungelektronik nur, wenn Dein Generator entweder über die Flügel
oder den Generator fehlangepasst wurde. z.B. zu wenig erzeugte
Spannung bei bestimmter Drehzahl, später Ladebeginn, hier braucht man
dann einen Aufwärts-Wandler um diesen unteren Drehzahlbereich
auszunutzen. Ist der Generator nebst Flügeln gut angepasst, braucht man
in der Regel nur einen Überladeschutz.
Ich beschränke meine Antwort zunächst mal auf diese Punkte, wir sollten
unsere Meinungen erst mal bis hierher abgleichen
Ich hoffe Du fasst meinen Beitrag nicht als Kritik auf, sondern als den
Versuch, in sachlicher Diskussion zum besseren Verständnis für diese
Dinge zu kommen, zum Vorteil für uns alle.
Gruß
Günter
Westerwald