Probleme mit der Profilberechnung

 
Windfried
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Re: Probleme mit der Profilberechnung

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Gepostet: 28.11.2013 - 20:07 Uhr  ·  #21
Hallo Daniel,

zunächst mal Hut ab vor der Erstellung so einer Software!

Bei TSR 5,7 ergeben sich über eine geringfügig kleinere Streckung etwas kleinere Ca-Werte (und etwas größere Cw), aber der Unterschied ist so minimal,
Dass es nicht Not tut, diese ein zu pflegen. So verändert sich bei 6°der Ca von 0,97 auf 0,96. So genau scheißt kein Hund, wie man so zu sagen pflegt.

Der Trick, die Spitze zu modifizieren - einverstanden.
Um dem Betzschen Prinzip gerecht zu werden, dass überall die Vw um 2/3 vermindert wird, müsste man tatsächlich in Blattwurzel-Nähe den Winkel auf 6,6° erhöhen.
Bei r/R=1/4 wären es 6,3°.
Entweder, Du änderst das, wenn es auch danach noch einen schönen Verlauf des Twistwinkels gibt.
Wenn es so bleibt - auch i.O. Wie schon gesagt, so genau ...

Als Anlaufmoment lese ich übrigens ab: 0,043 Nm bei 3,5 m/s.
Als rein aerodyn. Leistung für 11 m/s 339 W bei 1070 u/min.

Die letztens gezeigten Winglettchen werden übrigens außer Design nicht viel bringen. Vielleicht sogar den Wid. erhöhen. Aber was macht man nicht alles für die Schönheit. :-)

Sonst alles sehr achtbar!

Gruß, Andreas
Zephyrus
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Re: Probleme mit der Profilberechnung

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Gepostet: 28.11.2013 - 21:20 Uhr  ·  #22
"zunächst mal Hut ab vor der Erstellung so einer Software!"

Danke - die Stunden, die ich insgesamt in dieses CAM-System gesteckt habe sind wahrscheinlich 4-stellig ;-) - naja gut Ding will Weile haben, auch wenn ich dabei das Rad nochmal neu erfunden habe - hat (meistens) Spaß gemacht :-)

"Um dem Betzschen Prinzip gerecht zu werden, dass überall die Vw um 2/3 vermindert wird, müsste man tatsächlich in Blattwurzel-Nähe den Winkel auf 6,6° erhöhen.Bei r/R=1/4 wären es 6,3°. "

Ok, dann ändere ich die Winkel noch im Schaftbereich was ja auch nicht weiter auffällt. Ansonsten werde ich's dann wohl so belassen und zu gegebener Zeit das Teil fräsen - bin gespannt ob die Festigkeit ausreicht und ob es optisch mit meinem ersten Prototypen mithalten kann. Irgendwann möchte ich mal einen Vergleichstest beider Windräder machen, ob die Theorie auch hält, was sie verspricht..

Sobald ich das Teil fertig habe, werde ich unter der Rubrik 'Holz' einen neuen Thread aufmachen. Kann aber leider noch etwas dauern...
Bis dahin frohes Schaffen und nochmal besten Dank für die excellente Unterstützung - bei Interesse gibt's auch gern ein Windrad gratis :-)

Gruß Daniel
Windfried
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Re: Probleme mit der Profilberechnung

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Gepostet: 28.11.2013 - 21:40 Uhr  ·  #23
Hi Daniel,

ein Gedanke noch: Falls Du bei Winkelkorrektur wieder an Deine 100mm - Grenze in der Blattbreite stößt. Man kann Profile notfalls an der Hinterkante kürzen (abschneiden). Bis 10 % macht es nicht mal viel aus.

Dann noch: Achte auf die Fliehkäfte! Wird bei Dir aber klar sein.

3 Blätter als Dank - vorläufig nicht. Höchstens mal zur Messung. Immerhin interessiert mich, ob sich meine Berechnungen tatsächlich leidlich einstellen.
Bin aber guter Hoffnung, nachdem ich den Beitrag über "portugiesische Repellerschnitzkunst" gelesen habe.

Gruß, A.
Menelaos
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Re: Probleme mit der Profilberechnung

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Gepostet: 28.11.2013 - 22:35 Uhr  ·  #24
Vielleicht gebe ich auch nochmal meinen Senf dazu. Ich habe mich mit der ganzen Aerodynamik nie so im Detail beschaeftigt wie ihr, xafuer habe ich aber schon viele Rotorblaetter aus Holz gebaut :-)

Ich habe damals angefangen seeehr genau zu arbeiten und jeden Milimeter auf die Goldwage zu legen - davon bin ich nach vielen Versuchen mittlerweile ab. Ich habe da so mein eigenes System entwickelt wie ich quasi waehrend des gesamten Baus nur am Anfang ein paar Messungen machen muss, der Rest ergibt sich dann von selbst so dass jedes Blatt mehr oder weniger gleich wird.

long story short:

ihr redet hier von Zehnteln bei der Veraenderung des Anstellwinkels in Blattspitzennaehe...bringts das wirklich ?
Ich denke dass gerade bei kleinen Windanlagen hier auch sehr viel theoretisiert werden kann und dass die Unterschiede am Ende nicht wirklich merklich ins Gewicht fallen. Mit CNC Fraese hat man sicherlich die Moeglichkeit all solche Dinge zu beruecksichtigen und dann auch exakt umzusetzen aber ich bezweifle wirklich dass in der taeglichen Betriebspraxis in Bodennaehe wirklich grosse Unterschiede zu Tage treten.

Die Piggot - Rotorblaetter wurden in Portugal mal im Windkanal vermessen und man kam auf Wirkungsgrade zwischen 37 und 42 Prozent. Das finde ich recht anstaendig wenn man bedenkt dass es sich dabei um Handarbeit handelt und wie man sich der Profilform naehert...

Gruss aus Vietnam

Max
Windfried
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Re: Probleme mit der Profilberechnung

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Gepostet: 02.12.2013 - 22:55 Uhr  ·  #25
Hallo Max,

Den Artikel von Pigott e.a. kennen wir hier auch, sofern es sich um einen 3-Blatt-Rotor mit 1,2m D handelt, im Vergleich mit WT_perf und Qblade.
Zitat
so dass jedes Blatt mehr oder weniger gleich wird.
Bei den Portugiesen eher Betonung auf weniger. Ich sage dazu lausig profiliert, so dass es mich wundert, dass das verkäuflich ist. Ist natürlich immer Sache des Preises.

Mit den Prozenten ist nicht ganz richtig. Nur bei 5,5 bzw. 7,7 m/s. Bei 3 m/s geht es dann runter auf 30%, jeweils nur aerodynamisch, und die TSR um 50% hoch,
Gut möglich, dass das beides geringer wäre, wenn besser profiliert worden wäre.

Trotzdem hat es mich überrascht, dass die Werte noch so gut waren.

Es waren hier die Blattwurzeln. Das hast Du verwechselt. Klar kann man sagen 0,6°, das sind Zehntel. Man kan aber auch sagen, das ist mehr als 1/2 Grad. :-)
Bei Handprofilierung geht das unter. Selbst wenn man nachmisst, fällt sowas unter die Messunsicherheit.
Wenn es im CNC-Programm aber nichts weiter als einer Zahlenkorrektur bedarf, warum sollte man das dann nicht tun?

Dass es in der Luft nicht so zu geht wie in einem Zahnradgetriebe, darüber sind wir uns einig.

Dass Perf und Qblade in der TSR durchaus signifikant hinter der Messung zurück bleiben, das habe ich übrigens seit Langem erwartet. Wegen dem systemischen Fehler (wenn es denn einer ist) bin ich mit Qblade gerade im Gespräch wegen einer Änderung. Wenn die ausbleibt, weiß ich zumindest, wie man ihn umgeht.

Gruß, W.
Zephyrus
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Re: Probleme mit der Profilberechnung

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Gepostet: 12.12.2013 - 10:52 Uhr  ·  #26
Hallo Max,

da bin ich ganz Deiner Meinung, daß es eigentlich gar nicht soo genau auf jeden Millimenter ankommt. Dennoch reagieren die kleineren Modelle aufgrund kleinerer Re-Zahl denke ich etwas empfindlicher als die Großen. Und nachdem ich auch die ganze Thematik besser verstehen wollte, den Anspruch eines hohen Cp's habe, vielleicht mal mehr von den Dingern bauen möchte und wie Windfried schon sagt, es im Grunde nur um wenige Zahlenkorrekturen geht, ist das alles so speziell geworden. Aber jetzt habe ich auf jedenfall das Gefühl, daß es passt und gut wird :-)

Was mich noch interessiert, weil Du doch Holzspezialist bist - wie sind Deine Erfahrungen bezüglich Verzug, Haltbarkeit und Wasserdichtigkeit der Versiegelung. Ich fräse ja aus dem vollen Holz, ohne Schichtverleimung.
Windfried
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Re: Probleme mit der Profilberechnung

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Gepostet: 12.12.2013 - 14:24 Uhr  ·  #27
Zitat
Was mich noch umtreibt, ist diese Sturmsicherungsthematik
Das nenne ich weise!
Aber wollen wir dazu nicht ein neues Thema eröffnen, Bei Sturmsicherung....?
Kann ja ein Link als Querverbindung hier her gesetzt werden, damit man weiß, welcher Rotor Respekt vor den Gewalten verursacht hat.

Werde Max kontaktieren.

Grüße, W.
Zephyrus
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Re: Probleme mit der Profilberechnung

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Gepostet: 19.12.2013 - 09:18 Uhr  ·  #28
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