Flügel mehr als 20 Jahre in Betrieb, 85000 Betriebsstunden

 
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Re: Flügel mehr als 20 Jahre in Betrieb, 85000 Betriebsstunden

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Gepostet: 10.10.2014 - 11:59 Uhr  ·  #41
Zitat geschrieben von Menelaos

..., sind ja 3 blaetter vorhanden die man mit spachtel schnell wieder flicken kann so dass siensich als abformmuster eignen. Das muesste man ohnehin, auch fuer eine holzkopie.


Genau sehe ich das auch.
Da wir hier bei GFK sind:
http://www.youtube.com/playlist?list=PL9E811788BFD1E4FE
Alles Handwerk. Kein Voodoo.

Der Arminius
strawberry
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Re: Flügel mehr als 20 Jahre in Betrieb, 85000 Betriebsstunden

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Gepostet: 11.10.2014 - 23:08 Uhr  ·  #42
Danke Max, Du bist mir ein wertvoller Ratgeber.

Heute war ein ruhiger Herbsttag, wie geschaffen zum werkeln am Mühlenrad. Und so sieht das dann aus.

Das Rad ist ab :D


Meine Befürchtungen dass eventuell alles eingerostet sei waren eigentlich unbegründet. Die Nabe flutschte ganz leicht von der Welle, nullo Problemo.
Was mich mehr erstaunte war das Gewicht. In meiner Erinnerung wog der komplette Rotor maximal 30 Kilogramm. Pustekuchen, die Wage zeigt 48 Kilogramm. Da ist das Hantieren schon recht mühsam.


Schaden am Flügel 1

Schaden am Flügel 2

Schaden am Flügel 3

Flügel 3, Zoom

Das Spannelement ist unbeschädigt und könnte wiederverwendet werden.


Die Flügel von der Nabe zu trennen ist mir nicht gelungen. Ich verstehe auch nicht so richtig wie der Hersteller sich das gedacht hat. Die Schrauben klemmen den Flügel gar nicht in der Nabe fest. Das Blech des Vierkants "verbiegt" sich wohl nicht beim festziehen der Schrauben.


Ich habe die 4 Schrauben entfernt. Der Flügel sitzt fest. Ich weiß im Moment nicht wie ich das lösen kann :(

Zitat
Liegt auch gut im Budget und die Anpassung an diene Welle ist sicher ein Kinderspiel.

Auf dem Bild macht der Rotor einen guten Eindruck. Über die Qualität wird man wohl nach Jahren des Betriebes was sagen können. Max, kannst Du deine Aussage zum Anpassen der Welle an diesen Rotor näher erklären. Für mich sieht das nicht nach Kinderspiel aus. Ich bin kein "Metaller" und habe auch nicht die nötigen Kenntnisse um mir das als "Kinderspiel" vorzustellen.

Vielen Dank und schönes Wochenende.

strawberry
Menelaos
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Re: Flügel mehr als 20 Jahre in Betrieb, 85000 Betriebsstunden

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Gepostet: 12.10.2014 - 01:22 Uhr  ·  #43
Das einfachste ist es wahrscheinlich eine Schlitzpassung herzustellen und dann mittels Spannsatz den Rotor auf der Welle zu montieren, ähnlich wie es nun auch bei dir ist. Mittelbohrungen vergrößern und beidseitig eine Hülse, also ein Rohr einschweißen ( lassen). Dieses innen und außen abdrehen lassen, passend zu Welle und Spannsatz, einschnitzen und dann gegen die Rotorwelle verfressen. Sicherlich wirst du jemanden finden der drehen kann oder bestellst das passend im Netz und den Rest macht dir jeder Schlosser. Oder du baust es wieder so wie es auch jetzt ist bzw. lässt die Nabe entsprechend modifizieren.

Michael Heyde hat übrigens derzeit nur einen Rotor mit 4,06 Metern Durchmesser, ist aber der Meinung dass das auch passen sollte. Preis wären 1200 plus Mwst, also zusammen 1500 Neuronen. Der ist dann auch wie neu. Auf jeden Fall kann man sich da sicher sein was die Verarbeitung angeht. Hochwertige Handarbeit hat eben ihren Preis, ist aber immer noch sehr viel günstiger als LMW selbst.

Das schreib er mir:

Hallo Max,

jetzt antworte ich :

klar machen wir auch Reparaturen an GfK- Blättern, wenn sie nicht zu sehr im Wurzelbereich gerissen o.ä. sind.
Ich habe mal das Forum durchgestöbert. Ich sehe hier eine grundlegende Reparatur für notwendig.
1.) Die Krankosten sind viel zu hoch, wir bezahlen für eine Montage (3 Stunden ) ca. 300,- €
2.) LMW: wenn die 2,5 kW- Mühle 5 m Durchmesser hat, stimmt etwas mit dem Wirkungsgrad der Blätter nicht , ich habe es mal mit meinem Programm durchgerechnet, ich komme auf einen cp von 23 % (s. Anhang) Wir haben bei unserer Heywind den cp von 42 %gemessen !
3.) Die Schnelllaufzahl von 9 ist viel zu hoch, die Blattspitzen mit 90 m/s laufen lassen ist Wahnsinn, das Resultat ist ja auf den Fotos im Forum zu sehen. Schlechter Anlauf durch sehr flachen Anstellwinkel extra noch.
4.) Erosionsfolie aufziehen ist für uns selbstverständlich.
5.) Wenn die Mühle vom Mast kommt, auf alle Fälle die Lager wechseln!
6.) Die Blätter können wir wieder reparieren und auswuchten und vorn mit Folie überziehen. Kosten kann ich von den Fotos her nicht einschätzen, dazu müssten die Blätter zu uns oder mehrere Fotos zur Analyse.

Alternativ: einen Satz Blätter mit Nabe von uns, diese müssten wir aber mit dem Klemmsatz von LMW umarbeiten, ich denke das wäre auch machbar. Zu dieser Nabe gibt es ja 5 verschiedene Blätter von 3 m bis 4,40 m Durchmesser und Schnelllaufzahlen von 5 – 8. Oder wie unten beschrieben den aufgearbeiteten Satz, ich denke aber, die 4 m sind für den 2,5 er Generator schon zu groß.

Viele Grüße

Michael Heyde


GGF. nimmst du mal mit Ihm Kontakt auf und sendest ihm einige mehr Bilder und er macht dir dann ein Angebot, zumindest ein grobes so dass du sehen kannst was dabei herauskommen würde sollte man reparieren. Prima ist dann natürlich dass sonst nichts geändert werden muss.

Gruß
Max
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Re: Flügel mehr als 20 Jahre in Betrieb, 85000 Betriebsstunden

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Gepostet: 12.10.2014 - 01:41 Uhr  ·  #44
Also, ich als außenstehender denke auch das ein gut abgestimmter 4 Meter Rotor bessere Ergebnisse liefern wird als dein bisheriger da dein Generator eine hohe Umdrehungsgeschwindigkeit braucht was ein etwas kleinerer besser liefern könnte.
Wirkungsgrad hin oder her der Repeller muss zum Generator passen und da hast du es bei gleichem Druchmesser schwer.
Generator Lager habe ich erwähnt und wäre angemessen.
Denke auch ein kleinerer neuer Satz Blätter wäre die Zukunft für deine WKa.
Gruß Hans
strawberry
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Re: Flügel mehr als 20 Jahre in Betrieb, 85000 Betriebsstunden

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Gepostet: 12.10.2014 - 18:35 Uhr  ·  #45
Hallo Max,
hallo Hans,

gestern war ich in Hochstimmung. Alles hatte funktioniert wie geplant, nichts kaputt gemacht, niemand hat sich weh getan.
Die Aussage dass ich die Lager des Generators wechseln soll knickt mich heute etwas. Es bedeutet dass ich mir die ganze bis jetzt geleistete Arbeit hätte sparen können. Zur Demontage des Generators ist in jedem Falle ein Kran erforderlich. Das Teil wiegt an die 200 kg :sick: Da geht mir die Luft aus.

Hier schließt sich der Kreis und ich bin wieder bei meinem ersten Posting (zur Erinnerung: ich wollte die Anlage aufgeben, umlegen und entsorgen weil die Kosten zu hoch werden.)

Bei LMW hatte ich damals die Wahl zwischen 2,5 und 3,6 kW. Wobei 2,5 kW extra für Schwachwindgebiete gedacht war. Und hier bei mir ist so was von Schwachwindgebiet :sleep:
Der 5 Meter Rotor sollte eben möglichst viel Fläche abernten.
Der Anlauf des Rotors ist sehr gut und die Einspeisung erfolgte schon bei 3 m/s. Freilich nicht mehr seit der Rotor dermaßen beschädigt ist. Es bedarf erheblich mehr Wind. Die kleinen Windstärken wie sie hier am häufigsten auftreten werden gar nicht mehr genutzt.

Am liebsten würde ich einen neuen Start wagen mit neuem 5 Meter Rotor, eventuell 4,5. (Wie wirken sich kleinere Durchmesser auf das Furlingverhalten aus?)

Meine Nabe sieht noch sehr gut aus, ich will sie weiterverwenden. Ein wie auch immer gebauter Adapter(anschraubbar?) sollte die neuen Flügel aufnehmen. Eine Befestigung nach der LMW Methode finde ich nicht so toll. Die Flügel sollten einzeln auch oben am Mast leicht montierbar sein.
Wenn die Drehzahl auch geringer wäre wegen kleinerer Schnelllaufzahl so denke ich dass ich das durch verstellen des Wechselrichters ausgleichen kann. Es würde die Auswirkungen von Hagelschlag reduzieren, wie auch Michael Heyde ganz richtig bemerkt.

mfG

strawberry
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Re: Flügel mehr als 20 Jahre in Betrieb, 85000 Betriebsstunden

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Gepostet: 12.10.2014 - 23:27 Uhr  ·  #46
Hallo. Kopf hoch - Also ich denke nicht das es so schlimm kommen muß. Sollte auch oben funktionieren mit Bedacht und richtigen Werkzeug.
Würd mich mal vorsichtig rantasten und den vordern Genideckel abschrauben was der ev auch etwas festsitzt und gucken.
Bei meinem der kleiner ist gings damals mit einem mittelschweren Hammer wo ich das Ding mit Gefühl von allen Seiten etwas lockerklopfte.
Sieht aber bei deinem aus als wär um die Welle eine Blende wo man mit viel Glück und einem gutem Abzieher das Lager auch rausbekommen könnte.
Also vorerst mal das Teil runter das sollte leicht gehen. Falls die Schrauben Probleme machen Kriechöl drauf und einen Tag warten.
Zur hintern Seite kann ich nichts beisteuern, ich hab damals bei meiner WKA das hintere Lager auch nicht gewechselt da es noch gut war.
Ich denke auch das die vordere Lager viel mehr belastet sind wie das hintere und es deswegen länger hält.
Lager sind Normteile und in der Regel daher relativ günstig.
Guck mal nach, ist schon alles angerichtet :-)
Gruß Hans
XXLRay
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Re: Flügel mehr als 20 Jahre in Betrieb, 85000 Betriebsstunden

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Gepostet: 13.10.2014 - 12:43 Uhr  ·  #47
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Re: Flügel mehr als 20 Jahre in Betrieb, 85000 Betriebsstunden

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Gepostet: 13.10.2014 - 22:42 Uhr  ·  #48
Guten Abend,

ich möchte euch meinen eigens zu diesem Zweck gebauten "Flügelausdrückmechanismus" zeigen.




Die Blätter waren mit einer "Masse" in die Schenkel der Nabe eingesetzt. Wahrscheinlich wurde das so gemacht um die genaue Ausrichtung und Wuchtung hin zu bekommen. Dieses Zeugs ist jetzt sehr hart und spröde. Entsprechend mühsam trennen sich die Teile.
Ich bin mit dieser Art der Befestigung nicht so froh... aber das habe ich schon hier gesagt.
Immerhin hat das Teil mehr als 20 Jahre gehalten. Die Flügel sind im Wurzelbereich absolut unbeschädigt.


Dieses Bild zeigt den Flügelstumpf und Teile der Ausgussmasse. Der Stumpf steckt 150 mm tief im Schenkel der Nabe.


Der Hersteller hat Styropor in die Schenkel gestopft um Ausgussmasse zu sparen. Die Schenkel sind 200 mm tief. Der Querschnitt innen beträgt etwa 155x76mm. Die Wandstärke des Stahls beträgt 4mm.



Die Nabe ist noch sehr gut erhalten. Eine andere Art der Befestigung der Flügel als die jetzige vorausgesetzt tendiere ich zu neuen Blättern.

mfG

strawberry
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Re: Flügel mehr als 20 Jahre in Betrieb, 85000 Betriebsstunden

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Gepostet: 13.10.2014 - 22:56 Uhr  ·  #49
Der Verguß wär zwar mühsam zu trennen aber auch eine gute Sache für ein langes Repellerleben.
Die neuen lassen sich sicher mit der dazugehörigen Nabe gut an diese Tragkonstruktion befestigen wobei so wie ich das sehe es besser gewesen wäre die Blätter abzuschneiden und die Stümpfe zwecks Profilstabilität drinnenzubelassen.
Wenns so sein sollte kannst sie ja wieder reinschlagen und mit Kunstharz beschmieren.
War trotzem gut durchdachte Arbeit von dir sie so zu entfernen, mein Kompliment hierfür ;-)

Gruß Hans
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Re: Flügel mehr als 20 Jahre in Betrieb, 85000 Betriebsstunden

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Gepostet: 14.10.2014 - 00:36 Uhr  ·  #50
Gratulation!

Keinesfalls ein Blatt wegwerfen- zumindest taugen sie als Anschauung für jeden Studenten, wie "gefräßig" die Atmosphäre sein kann.
Normalerweise glaubt das nämlich keiner.

Der Arminius
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Re: Flügel mehr als 20 Jahre in Betrieb, 85000 Betriebsstunden

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Gepostet: 14.10.2014 - 17:43 Uhr  ·  #51
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Re: Flügel mehr als 20 Jahre in Betrieb, 85000 Betriebsstunden

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Gepostet: 14.10.2014 - 22:23 Uhr  ·  #52
Hallo,

ich habe heute Abend noch ein paar Bilder der Beschädigungen an den Flügeln gemacht.


Flügel 1 ist am wenigsten beschädigt.
Flügel 3 hat einige kleinere Löcher.
Flügel 2 hat das große Loch :'(



Die äusseren 100 bis 120 cm sind betroffen. Der Rest und auch die Hinterkante sind in Ordnung.



Und noch ein Bild mehr aus Lee geknipst.



Würde jemand von euch sich eigenhändig an eine Reparatur trauen?

mfG

strawberry
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Re: Flügel mehr als 20 Jahre in Betrieb, 85000 Betriebsstunden

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Gepostet: 14.10.2014 - 22:33 Uhr  ·  #53
Hallo strawberry,

ich lese gerne mit,
ich habe schon mal eine Auto Karosserie mit Glasfaserspachtel repariert.
Die Löcher waren größer, aber ich musste nicht auf ungleich verteiltes Gewicht achten.
Hat mir jedenfalls Spass gemacht, auch das Schleifen und das Lackieren auch später.
Dauert wohl was länger, wegen Trockenzeiten ...
und wenn man es nicht so gut kann, muss man noch mal ne runde drehen:
Spachteln schleifen ...

Das richtige Material und die richtigen Techniken vorausgesetzt,
denke ich das sollte machbar sein. Was zu viel ist wird halt wieder abgeschliffen :D

Zitat
Würde jemand von euch sich eigenhändig an eine Reparatur trauen?


Ja, ich würde mir das zutrauen.

Grüße und berichte bitte weiter
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Re: Flügel mehr als 20 Jahre in Betrieb, 85000 Betriebsstunden

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Gepostet: 15.10.2014 - 11:45 Uhr  ·  #54
Denke auch das das Reparierbar für dich ist, immerhing hast du eine gute Arbeitsplattform oben verwirklicht und die Dinger rausgezogen da ist das im Verhältniss Kleinkram.
Würde aber fürs Schleifen einen Bandschleifer verwenden, der macht sich Prima egal ob Zaun, Vollholzmöbel oder Rigipsspachteln.
http://www.amazon.de/Skil-Band…dschleifer
Den hab ich mir vor kurzem zugelegt und bin voll glücklich damit
Denke für lange Flächen mit gleichen Winkel wär das das richtige damits gleichmäßig wird und beschwerdefrei dahingeht.
Gruß Hans
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Re: Flügel mehr als 20 Jahre in Betrieb, 85000 Betriebsstunden

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Gepostet: 15.10.2014 - 11:59 Uhr  ·  #55
Hallo!

Wenn man das repariert würde ich erst einmal ein paar Schablonen machen. Was ist denn das für ein Profil?
Und dann sollte man wissen, ob das jetzt ein Epoxi oder Polyester ist.
Vermutlich Polyester- normalerweise riecht man das Styrol, aber wenn die Blätter soo alt sind weiss ich nicht.
Und so weit ich es sehe sind das alles "Wirrfasern", oder? KAnnst Du einmal bitte noch eine Makroaufnahme des Lochs machen?

Dann ist es ähnlich wie eine KFZ-Reparatur, jedoch sollte man das würde ich sagen 2-Stufig durchführen:
Mit einer Schicht die Löcher zu und dann die 2. Schicht unter Druck mit Absaugvlies, damit der Faservolumengehalt
nicht gar so niedrig ist.
Bei großen Blättern wird Vakuum gezogen. Es geht aber auch bei gleicher Qualität, dass man Nass-in Nass arbeitet und dann von aussen drückt- bspw mit einem dichten Schaustoff. Da wird dann die Laminatqualität besser. Mann will ja Fasern und nicht unbedingt nur Harz.
ADs ist kein Auto- bei dem ist es egal. Danach spachteln und lackieren.

Und wenn alles fertig ist im Aussenbereich ein Erosionsschutzfolie. (protection tape)
Das hält ca. 5 Jahre.
http://www.eaavideo.org/video.aspx?v=2616988676001
(Ich hätte allerdings die Ecken noch gerundet).
VERMUTLICH ist das Schlagschutzband, das man unten auf Kohlefaser-Fahrradrahmen klebt, das Selbe.
3M weiss das. Wird auch glaube ich als "Helicopter-Tape" bezeichnet.

Der Arminius
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Re: Flügel mehr als 20 Jahre in Betrieb, 85000 Betriebsstunden

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Gepostet: 15.10.2014 - 12:06 Uhr  ·  #56
Zitat geschrieben von strawberry

Was mich mehr erstaunte war das Gewicht. In meiner Erinnerung wog der komplette Rotor maximal 30 Kilogramm. Pustekuchen, die Wage zeigt 48 Kilogramm. Da ist das Hantieren schon recht mühsam.


Hat das Sandwich vielleicht Wasser gezogen? 18 kg wären ein wenig viel, ich weiss.
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Re: Flügel mehr als 20 Jahre in Betrieb, 85000 Betriebsstunden

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Gepostet: 15.10.2014 - 23:07 Uhr  ·  #57
Für den Arminius noch mal 3 Bilder der Flügelspitzen. Meine Kamera kann leider keinen richtigen Macromodus :(







Aber ich denke doch dass man sieht was Sache ist.

Das Profil ist ein NACA 4415.
Das Material ist kein Epoxi. Der Eigengeruch ist "verflogen" ... im wahrsten Sinn des Wortes.

Ich mache zwar jede Menge Sachen in Eigenregie, die Reparatur dieser Flügel (wenn sie denn stattfindet) überlasse ich auf jeden Fall den Könnern/Fachleuten/Profis.

mfG
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Re: Flügel mehr als 20 Jahre in Betrieb, 85000 Betriebsstunden

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Gepostet: 18.10.2014 - 11:51 Uhr  ·  #58
Moin,

hast denn schon mal an eine Reparatur von Leuten gedacht, deren täglich Brot die Rotorblatt-Wartung an den großen Anlagen ist?

Oder was ist mit Bootswerften? Die hantieren doch ebeso mit GFK.

Könnte mir vorstellen der ein oder andere würde dir bestimmt weiterhelfen.


Das schwierigste ist geschafft, die Blätter sind unten und einzeln demontiert.
Da ist es doch kein Thema die auf'm Autoanhänger irgendwo hinzubringen.

Meiner Meinung nach sicherlich schneller/günstiger, als sich über andere Blätter und eine neue Nabe den Kopf zu zerbrechen.


Anbei eine kleine Auswahl:

http://www.deutsche-windtechnik.de/

http://cpmax.com/

http://bladecare.de/

http://www.wkabladeservice.com/

http://www.renertech.de/

http://www.specialbladeservice.com/index.php?lang=de

http://www.availon.eu/de/startseite

http://www.rotor-energy.com/de/index.php


Grüße und viel Erfolg,
Ede
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Re: Flügel mehr als 20 Jahre in Betrieb, 85000 Betriebsstunden

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Gepostet: 18.10.2014 - 21:32 Uhr  ·  #59
leider kann man keinen der Links öffnen bzw. wird ins Nichts geleitet, wie kommt das?

Ansonsten: die Blätter sehen im Nabenbereich gut aus, das ist klasse da dort die größten Kräfte auftreten. Michael heyde wäre der Kandidat der täglich Rotorblätter baut und Reparaturen an solchen durchführt. Nun gibts ja Detailbilder - anfragen kostet nichts.

Gruß
Max
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Re: Flügel mehr als 20 Jahre in Betrieb, 85000 Betriebsstunden

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Gepostet: 22.10.2014 - 22:23 Uhr  ·  #60
Hallo allerseits,

vielen Dank für die vielen Hinweise.

Nach regem Austausch mit Michael Heyde habe ich mich entschlossen neue Rotorblätter von ihm zu beziehen. Es wird ein 4,4 Meter Rotor entstehen mit einer neuen, angepassten Nabe.

Die abgeerntet Fläche wird dann zwar merklich kleiner aber durch die recht gut passende Drehzahlanpassung und den wahrscheinlich besseren Leistungsbeiwert wird das Ergebnis ein ordentliches sein... wir werden sehen!

Diese Lösung hat den Vorteil dass ich jeden Flügel einzeln am Turm montieren kann. Das erleichtert die Reparatur ganz erheblich.

Die LMW Flügel hätten zwei mal Transport gekostet. Die Reparatur hätte auch eine ganze Menge Arbeitsstunden verschlungen sodass das Preisleistungsverhältnis mir nicht mehr gefiel. Und dann eben auch die Tatsache dass die Flügeleinzelmontage sehr schwierig bis unmöglich oben am Turm zu bewerkstelligen ist.

Wenn ich mich selbst an die Reparatur mit Epoxid getraut hätte wäre das Bild ein ganz anderes geworden, finanziell betrachtet. Ob das Resultat mechanisch/aerodynamisch Bestand gehabt hätte kann jetzt aber nicht mehr überprüft werden, leider.

mfG

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