Darrieus Anlaufprobleme

Durchmesser verringern oder savonius anlaufhilfe?
 
Che
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Re: Darrieus Anlaufprobleme

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Gepostet: 26.08.2020 - 12:02 Uhr  ·  #41
Zitat
Ich schlage vor, aussen an der Blatthalterung einen verstellbaren Adapter zwischen zu machen, der das verstellen ermöglicht, statt neue Blätter oder sonst was alles zu basteln.

Kann man auch mit Verdrehung der Haltearme an den Nabenscheiben erreichen. Zumindest vorläufig.
Hatte ich dem Matthias schon geschrieben.

Was soll denn an Thema noch ausgelagert werden? Ist doch schon alles gesagt.
Carl
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Re: Darrieus Anlaufprobleme

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Gepostet: 26.08.2020 - 19:07 Uhr  ·  #42
Bei Bedarf Auslagern für die Erörterung des Für und Widers von Profil-Anstellungen die von linear paralleler Stellung der Profilsehne mit gleichen Abständen derselben zum Drehkreis vorne und hinten abweichen.

So war das gemeint.

Es wurden hier dazu Fragen gestellt die noch nicht beantwortet sind. Auch zu den nach innen flach gerichteten Profilen von Aloys hatte ich mit Hinweis auf das Abweichen der aerodynamischen Auftriebsrichtung in Wechselwirkung mit der Fliehkraft in Luv und Lee mehrere Fragen an Aloys gestellt was in der Hektik und Reihenfolge der Beiträge möglicherweise übersehen wurde.

Matthias müsste zuerst neue Angaben zu seinem weiteren Prozedere machen. Weder die Standortbedingungen seines geplanten neuen Stellplatzes noch weiteres über sein Vorhaben evtl. dickere Profile zu verwenden sind bisher bekannt, also erst mal abwarten...

Auf seinen Versuch mit 50 cm Halbschalen - der laut seiner Ausage kein Ergebnis erbrachte - hatte ich ihn darauf aufmerksam gemacht, dass diese Halbschalen zwingend oben und unten abgedeckelt - vorzugsweise durch Profil umfassende Verbindungsspanten sein sollten weil sonst der Strömungsdruck der in den Wannen umgelenkten Strömung als Randverlust verloren geht.

Nach Che ist das ein Versuch "mein C-Profil" unterzubringen.

Wenn ich jemandem Ratschläge dazu gebe weil etwas mit seinem Versuch mit dem C davor schiefgelaufen zu sein scheint so ist das kein Versuch etwas unterzubringen sondern eine gutgemeinte Hilfestellung.

Matthias hatte erwähnt dass er bei etwas stärkerem Wind einen Versuch mit den Halbschalen gemacht hat. Also was?

Das dann von anderer Seite andere Vorschläge wiederholt werden wäre vor einem weiteren Lagebericht durch Mattias nicht nötig gewesen und läßt darüber nachdenklich werden wer denn nun tatsächlich so dringlich etwas unterbringen möchte.

Max hatte richtig darauf hingewiesen dass das Thema im Threat sich im Kreis zu bewegen droht, daher kam mein Vorschlag auszulagern.

Was den Stellwinkel von Matthias Profilen angeht so wundert mich das ihn noch niemand gefragt hat in welchem Anstellwinkel diese bisher gestanden haben und noch stehen. Das wäre doch eine der vielen Fragen wenn man nach Ursachen für das schlechte Anlaufen im Freilauf ohne jegliche Last sucht.
FamZim
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Re: Darrieus Anlaufprobleme

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Gepostet: 28.08.2020 - 21:33 Uhr  ·  #43
Carl
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Re: Darrieus Anlaufprobleme

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Gepostet: 28.08.2020 - 22:03 Uhr  ·  #44
ich bin sehr erstaunt, so etwas habe ich noch nie gesehen. Mich wundert dass es so gut funktioniert! Wie sieht das mit einer Last aus, hat das genug Drehmoment?

Auch die Idee mit den Kinderwindrädchen die anzeigen wie turbulent die Strömung in Deinem Garten ist finde ich sehr originell.

Gratuliere!
Carl
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Re: Darrieus Anlaufprobleme

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Gepostet: 29.08.2020 - 09:02 Uhr  ·  #45
Das außen hohl nach innen gewölbte Profil ist jedenfalls sehr ungewöhnlich für einen Darrieus, man könnte das entfernt mit dem Wanda vergleichen. Was ich schon zuvor angedeutet hatte, dass asymmetrische Flügel auf den gegenüberliegenden Drehkreishälften unterschiedlich - mal mit Druck- mal mit Zugkraft auf die Nabe eine Wechselwirkung die Lastwechsel und die Fliehkraft mit betreffend verursachen, mag bei so kleinen Rotoren weniger ins Gewicht fallen.

Vielleicht ist das dort kaum als Ruckeln an der Achse spürbar und bei größeren Modellen in der Form mit 5 Flügeln kaum relevant. Mich würde allerdings interessieren was Du - Aloys - feststellst, wenn Du die Hand bei etwas mehr Wind fühlend an den Aufbau legst.

Was noch bei Dir auffällt ist die Abdeckung oben und unten an den Profilen, auch das ist sehr ungewöhnlich!

Diese Vorkehrung zur Vermeidung von Randverlusten ist es, die aus meiner Sicht sehr vorteilhaft den Wirkungsgrad verbessert.

Du hast vielleicht bei Deinem Rotor mehrere schon bekannte Techniken miteinander verbunden und kombiniert wobei Dir sicherlich auch deine Erfahrung mit Flugmodellen geholfen hat.

Es gibt nur wenige Menschen die diese Gabe des Kombinierens und Zusammenfügens und Findens bekannter und ggf. auch unbekannter Kenntnisse beherrschen, Kinder sind dazu noch befähigt, Heranwachsenden und Erwachsenen wird das in der Regel durch Eintrichtern im Schulalltag und auch im Erwerbsleben abtrainiert.

Das soll kein Todesurteil gegen die organisierte Schulung sein.

Das Kreativität als kontraproduktiv bezeichnet wird, dass neue erfinderische Ansätze sofort als unbrauchbar erklärt werden wenn sie noch Macken haben bevor ihre Entwicklung zu einer gut funktionierenden Variante unserer technischen Grabbelkisten durchmachen konnte ist in unserer Zeit nichts Ungewöhnliches.

Bewahre Dir die Freude am Tüfteln, Basteln und Erfinden!

Irgendwie in Vergessenheit geraten scheint auch die nachgeführte Leitfläche von Andre zu sein mit der wahrscheinlich jeder Vertikalrotor etwa 20% mehr Leistung erzielen kann. Auch das währe noch eine Möglichkeit, Vertikalrotoren noch etwas aufzupeppen.

Ich habe schon lange vor, Andres Erfindung in einem kleinen H-Rotor umzusetzen egal welche Bauform, es könnte auch Savonius sein. Nur ist mir noch keine Lösung für eine stabile Nachführung für die in einer bestimmten Winkeleinstellung vor dem Rotor stehenden beweglichen Leitfläche eingefallen. Dies müsste, um Stabil zu sein unten und oben am Rotor gelagert sein mit der Windfahne auf der gegenüberliegenden Seite.

Vielleicht bietet sich dafür ein sehr schmaler langer Rotor an, der durch geringen Durchmesser hohe Drehzahlen erreicht. Illiat hatte mir einmal die Idee vorgetragen diese Bauweise auf Generatoren zu übertragen die sehr lang mit geringem Durchmesser durch die Länge der Wicklungen und Magnete mehr Leistung generieren könnten. Die Schnelllaufzahl sehr schmaler Rotoren kombiniert mit dem höheren Drehmoment durch höhere Baulänge könnte dazu passen.
Matthias Koch
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Re: Darrieus Anlaufprobleme

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Gepostet: 29.08.2020 - 14:51 Uhr  ·  #46
Tut mir leid, ich hatte erst Sturm, dann Besuch, ... Kreativitätspause.....
Hoffe auf Wind und Werkstattzeit, Matthias
Che
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Re: Darrieus Anlaufprobleme

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Gepostet: 29.08.2020 - 17:39 Uhr  ·  #47
@ Aloys: Das nenne ich doch mal gutes Kino! Hast auch ne gute Medienstimme.

Bezüglich Lastabnahme, nur theoretisch, befürchte ich, sieht es mau aus.
Umso mehr relative Blattfläche, desto weniger TSR. Da wirds beim Darr. schnell eng mit dem Cp.
Wird Dir klar sein, daher eher für den Carl gschrieben.

Für den auch:
Zitat
Das außen hohl nach innen gewölbte Profil ist jedenfalls sehr ungewöhnlich für einen Darrieus
meinst Du. Woher die Erkenntnis?

Damit mehr Klarheit entsteht, doch mal eine Skizze zum Antriebsprinzip vom Darr.:

 

Wind kommt hier von Süden. A bzw. A' ist der Auftrieb, c bzw. c' die jeweilige Anströmung.
Ist vom Prof. Gasch. Allerdings sei angemerkt, dass ich vor 10 Jahren noch auch dachte, dass sich ein solches Profil auf der Kreisbahn annähernd benimmt wie ein symmetrisches im gestreckten Luftstrahl. Dem ist offensichtlich nicht so!
Bin bei dem hier nach Rat gefragt worden, da nach dem Umbau der Verstebung auf Rundrohre kein Anlauf mehr möglich war:

 

Spinwind von Kessler, eine 10 kW Anlage, mit NACA 4418, Wölbung nach innen

Erst nachdem sie auf Ellipsenrohre umgestellt hatten, ging wieder was.
Danach hatte ich gebeten, die Blätter mal zu drehen, auf Buckel nach außen. Ergebnis negativ.
Zeigt auch die Simulation, hier nochmal:

 

Wölbung nach außen wäre die invert-Simulation vom 4418

Hier ist auch zu erahnen:
Während eine Westernmill mit TSR um 1 durchaus noch Energie liefert, wäre das bei einem Darr. mit zu breiten oder zu viel Blättern längst nicht mehr der Fall.

Zitat
Was noch bei Dir auffällt ist die Abdeckung oben und unten an den Profilen, auch das ist sehr ungewöhnlich!
Auch das steht hier wie in Stein gemeißelt, dabei schreibst Du nur wieder über Dinge, die Du nicht kennst.

Hier nochmal die schematische Darstellung der Verhältnisse an den Blättern bei einem 3-Blatt Darr. in 2 Stellungen oder für ein Blatt in 6 ausgewählten Stellungen. Der Wind kommt hier von Norden. Die Anströmung ist jeweils pink.

 


Soweit in Funktion.
Dass ein Darr. mit relativ schmalen Blättern ab einer gewissen Größe dennoch ein erkleckliches Anlaufverhalten hat, ist für mich, wenn ich es erlebe, immer noch phänominal.
FamZim
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Re: Darrieus Anlaufprobleme

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Gepostet: 29.08.2020 - 19:19 Uhr  ·  #48
Ja ja

Hab Ich alles durchprobiert, ist aber alles Mist und läuft nur zufällig an.
Darum habe Ich Versuche gemacht und das vorläufige funktionierende Ergebnis sieht man ja.
Der ganze Professorkram ist reine Ilusionie und gehört mal korigiert, da kaum Drehmoment erzeugt werden kann.
Mein Windrad ist an 2 oder 3 Nachmitagen entstanden, aus Bauschaumplatten mit heissem Draht geschnitten, Halterungen gesägt und eingeklebt.
Dann nur noch mit Glasgewebe beschichtet wiegt jedes Blatt grade mal 50 g und hält sicher 100 G aus !!.
Schaut doch mal zur Abwechselung nicht in (geduldige Bücher) sondern in die Natur, nur SIE kennt die Naturgesetze richtig.

Gruß Aloys.
Carl
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Re: Darrieus Anlaufprobleme

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Gepostet: 29.08.2020 - 21:05 Uhr  ·  #49
"Eine ungewöhnliche Bauform"

@ Che: Du Du richtest darauf die Frage an mich: "Woher diese Erkenntnis?"

Mit Deiner Zeichnung eines Darrieus zeigst Du uns wie als Nachweis dass es die Bauform von Alois schon lange gibt umgekehrt nach innen, zur Drehachse gerichtete bei weitem weniger hohl gewölbte Profile, die auch keine Endkappen zur Vermeidung von Randverlusten aufweisen.

Alois Profile haben mit den Profilen der klassischen Form bei Darrieus eigentlich nur gemeinsam, dass eine auftriebsmäßig gewölbte Seite vorhanden ist. Die nach innen gewölbe Seite des Profils ist bei Aloys eindeutig als Sondermerkmal ungewöhnlich zu bezeichnen!

Bei Alois Profilen sind diese nach aussen gerichtet hohl und zwar bei weitem stärker hohl nach imnnen gewölbt als bei normal üblichen Darrieusprofilen was beides von mir - die Stellung der Hohlfläche nach aussen und die besonders tiefe Wölbung in meinem Kommentar als ungewöhnlich bezeichnet und als entfernt verwandt mit dem Wanda-Profil verglichen wurde.

Auch die konsequente Umsetzung der Endkappen zur Vermeidung von Randverlusten ist an aerodynamisch ausgebildeten Profilen keine Standard - Maßnahme. Zeig mir ein Beispiel eines Darrieus H-Läufers der Endkappen aufzuweisen hat!

Alois scheint da mehrere unterschiedliche technische Prinzipien miteinander kombiniert und in eine neue Bauform gebracht zu haben die so bisher noch nicht bekannt war.

Schau Dir einfach sein Video noch einmal etwas genauer an.
Carl
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Re: Darrieus Anlaufprobleme

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Gepostet: 30.08.2020 - 08:37 Uhr  ·  #50
Bei Aloys Video erkennt man deutlich dass die Endkappen, welche die Randverluste vermeiden sollen hinten am Profilende in Flügeltips auslaufen. Das ist konsequente Umsetzung technischen Know Hows aus dem Flugzeugbau und dürfte als eines der technischen Sondermerkmale seines Rotors gesehen werden.

Besonders auffällig neben dem schnell auf Strömung reagierenden Anlauf ist auch das Beschleunigungsverhalten, welches vermuten lässt dass genug Drehmoment vorhanden ist um auch Last abnehmen zu können.

Anhand der sehr klar durch die erklärende verbale Begleit - Dokumentation als extrem turbulent mit sehr häufigen Wechseln der Windgeschwindigkeit und Windrichtung dargestellten Strömung sollte ein dafür sensibler Betrachter erkennen können dass dieser Rotor besondere Eignungen für besonders ekelhafte Windverhältnisse verspricht - so wie sie in Deutschlands Gärten, also dort wo eine Aufstellung von Klein- und Kleinstwindanlagen selten mit guten Windverhältnisse verbunden ist, eher Regel als Ausnahme sind.

Von den so anhand des Eindruckes im Video beschriebenen Eigenschaften ausgehend böte sich vielleicht an, auch an größeren Modellen als dem kleinen Rotor von Aloys auszuprobieren ob es sich auf größere Bauweise übertragen lässt.

Die Vektorgeschwindigkeit bei hoher SLZ jedenfalls, die bei üblichen Darrieus-Rotoren den erwünschten höheren Wirkungsgrad erbringt, scheint hier eine weniger wichtige Rolle zu spielen obwohl auch bei dem Rotor von Aloys eine recht gute Beschleunigung zu erkennen ist.

Ob diese bis zu SLZ 2 reicht lässt sich anhand von Einschätzungen der beobachteten Bewegung der Bäume und Blätter im Wind und der simultan dazu sichtbaren Drehbewegung des Rotors nur ungenau einschätzen. Ich würde aufgrund langjähriger Beobachtungen der Windphänomene dazu neigen davon auszugehen das die SLZ seines Rotors irgendwo in diesem Bereich liegen könnte.

Was Aloys über Naturbeobachtungen gesagt hat gilt auch für Beobachtungen an seinem Modell. Man kann nicht alles aus Büchern lernen. Den verstehenden Blick ohne die Umsetzung in Zahlen und Formeln lernt man erst nach vielen Jahren Übung aus unzähligen Beobachtungen und den Fragen die man sich dazu stellt. Ohne das ist die Wissenschaft keine Wissenschaft.
Che
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Re: Darrieus Anlaufprobleme

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Gepostet: 30.08.2020 - 10:19 Uhr  ·  #51
Zitat
Bei Aloys Video erkennt man deutlich dass die Endkappen, welche die Randverluste vermeiden sollen hinten am Profilende in Flügeltips auslaufen. Das ist konsequente Umsetzung technischen Know Hows aus dem Flugzeugbau und dürfte als eines der technischen Sondermerkmale seines Rotors gesehen werden.

Schon wieder falsch. Hat die SL 10 z.B. auch. Quelle: geopolos

 


Da bisher zu viel falsch in Deinen Texten, verzichte ich darauf, mich mit dem Rest auseinander zu setzen.
Carl
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Re: Darrieus Anlaufprobleme

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Gepostet: 30.08.2020 - 10:23 Uhr  ·  #52
Nicht ganz so wie bei Aloys aber immerhin ein Beispiel in der Art um das ich Dich gebeten hatte. Zu der Tiefe der Einbuchtung hast Du nichts vergleichbares gefunden? Winglets ziehen sich in der Regel wie bei Aloys über das Profilende nach hinten weg. Das ist bei Deinem Beispiel einer Endkappe anders.

Bei Flugzeugen kommt es mit den Winglets weniger auf Randverluste die einen Vortrieb oder dem Wirkungsgrad eines Rotors abträglich sind an sondern mehr auf eine möglichst verlustfreie Ablösung der Wirbel. Zum gleichen Zweck werden dort an den Flügeln so genannte Splitterplates eingesetzt.

Bei Aloys ist das Winglet senkrecht zur Flügelebene stehend eingesetzt, optimal für den Einsatz am Rotor. Bei Flugzeugen sieht die Abwinkelung der Winglets deutlich anders aus, weniger stark abgewinkelt!

Aloys schlägt mit einer Klappe zwei Fliegen: Vermeidung von Randverlusten und verlustfreiere Ablösung der Wirbel !!!

Können wir uns darauf einigen, dass die Fehlersuche bei Dir vorteilhaft in einen Versuch umgewandelt werden könnte, Aloys Rotor besser zu verstehen?

Ich habe nicht damit angefangen doch : "Beim Boxkampf geht es um Punkte."
Che
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Re: Darrieus Anlaufprobleme

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Gepostet: 30.08.2020 - 10:39 Uhr  ·  #53
Hattest Du mich gebeten? Woher weiß ich das?


Einfluss von Endkappen und Wiglets allgemein überschätzt. Wirkung, als ob der Flügel virtuell verlängert wird, höchstens bis max. Erhebung des Winglets. Bei langen schlanken Blättern kann man darauf verzichten. Bei kurzen kompakten, wie bei Alois, ist es aber naheliegend.
Carl
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Re: Darrieus Anlaufprobleme

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Gepostet: 30.08.2020 - 11:00 Uhr  ·  #54
Dahingehend habe ich mit dem C-Profil andere Erfahrungen gemacht, dort ist es im Wannenbereich ein gefesselter Strömungsverlauf, die Endkappen spielen dort eine zentrale unverzichtbare Rolle.

Bei offenen Profilen ohne diesen geschlossenen Bereich wie bei Aloys mag es sein das Endkappen nicht die gleiche Wirkung erreichen wie dort.

Dennoch verhält sich Aloys Rotor ungewöhnlich reaktiv auch unter für normale Darrieusprofile eigentlich unmöglichen Strömungsverhältnissen.

Ich habe über 30 Jahre lmit C-Profilen experimentiert, alleine die vielen Beobachtungen in freiem Feld mit vergleichbar großen Rotoren befähigen mich zu einer relativ genauen Einschätzung der Anfahrqualitäten und des Schnelllaufes auch ohne Messungen.

Wie ich schon andeutete, der Rotor von Aloys ist sehr positiv reaktiv auf Strömungsveränderungen, läuft leicht an, beschleunigt schnell und verspricht schon durch die Qualität solcher Reaktionsschnelligkeit ein nutzbares Drehmoment

Es bleibt Dir überlassen ob Du dafür Interesse aufbringen möchtest oder nicht.

Habe ich Dich nicht um ein Beispiel einer identischen Bauform wie bei Aloys gebeten? Dann entschuldige!

Du hast jedenfalls mehrmals ziemlich erfolglos versucht anhand einiger Beispiele zu widerlegen das Aloys Bauweise ungewöhnlich ist!
Che
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Re: Darrieus Anlaufprobleme

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Gepostet: 30.08.2020 - 11:24 Uhr  ·  #55
Zitat
Du hast jedenfalls mehrmals ziemlich erfolglos versucht anhand einiger Beispiele zu widerlegen das Aloys Bauweise ungewöhnlich ist!
Wieder nur invers richtig. Im Gegenteil. Lass es bleiben, mir ans Bein pinkeln zu wollen, Carl!
Carl
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Re: Darrieus Anlaufprobleme

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Gepostet: 30.08.2020 - 11:42 Uhr  ·  #56
Pinkeleien gehören nicht zu meinem Wortschatz.

Gruß, Carl
FamZim
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Re: Darrieus Anlaufprobleme

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Gepostet: 30.08.2020 - 12:53 Uhr  ·  #57
Hallo

Ihr geht am Thema vorbei ! es ist nicht das Winglett es ist der Winkel wie das Blatt angeströmt wirt und dessen Winkel zur Achse die Druck und Drehmoment aufnehmen soll.
Nur Druck bringt überhaubt nichts.
Wir brauchen Vortrieb.
Was macht ein Flugzeug wenn der Motor plötzlich ausgeht ? es wirt langsamer bis der Auftrieb nicht mehr reicht.
Dann geht die Nase nach unten und es bekommt Vortrieb durch abbau von Höhe.
Dieser Höhenabbau ist beim Windrad der anströmende Wind.
Will Ich den nutzen, muß die Nase nach aussen in den Wind, das ist das Geheimnis was immer verleugnet wirt.
Ausserdem stellt Niemand 2 Anlagen direkt hintereinander weil das negatief auf die hintere Anlage wirkt.
Das ist beim jedem H Rotor genau so, dort ist kein Blumentopf zu gewinnen, also warum deswegen herum jammern.
Darum sind ja 5 Flügel dicht hintereinander gestaffelt so das alles auch ohne Vibrationen läuft.
Die Energie wird Vorne mit angestellten Flächen in Vortrieb gewandelt, alles andere ist Zugewinn und dient auch dem angenehmen Äusseren.

Gruß Aloys.
Carl
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Re: Darrieus Anlaufprobleme

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Gepostet: 30.08.2020 - 14:21 Uhr  ·  #58
Ich versuche das jetzt nachzuvollziehen.

Weil man anhand der Video-aufname schlecht den genauen Winkel Deiner Profile einschätzen kann werde ich jetzt noch einmal etwas zurückblättern um Deine genauere Angabe dazu wieder zu finden.

Warum die ungewöhnliche Tiefe der Profileinbuchtung? Das müsste doch auch zum Verhalten beitragen?

Insgesamt kann ich mir noch nicht das gute Reagieren auf miserable Strömungsverhältnisse schlüssig genug erklären. Es fällt einem nicht leicht sich die Funktion der Profilnase nach aussen in den Wind beim Abtauchen des Flugzeuges beim Windrad genauso vorzustellen: Beim Flugzeug ist die Schwerkraft für das Absinken verantwortlich und ruft den von Dir genannten Effekt leichter verständlich hervor. Ohne die Schwerkraft als Beschleunigungskraft bei der Auftriebswirkung sieht man etwas andere Voraussetzungen, das Profil steht zunächst still, wird zwar von der Strömung angeblasen bleibt dabei jedoch frei in jede horizontale Richtung im Drehkreis beweglich. Der Fremdantrieb durch Schwerkraft fällt da weg.

Dass die konkave Fläche der Profile nach aussen - also von der Achse weg in den Raum gerichtet sind macht es nicht unbedingt leichter zu verstehen.

Tatsache ist dass ich die Eigenschaften Deines Rotors zwar bewundere, sie aber noch nicht verstanden habe.
Erdorf
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Re: Darrieus Anlaufprobleme

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Gepostet: 30.08.2020 - 14:27 Uhr  ·  #59
Hallo Carl,

Zitat geschrieben von FamZim

...
Die Flächen sind an der Hinterkante 10 mm näher zur Achse hin angeortnet als mitte Nasenradius.
Es ist ausserdem noch stark gewölbt mit Puckel zur Drehachse.
...


Im Video ist das genau so erklärt und wurde am Windrad anschaulich nachgemessen.

Grüße
Carl
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Re: Darrieus Anlaufprobleme

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Gepostet: 30.08.2020 - 15:01 Uhr  ·  #60
Ja, inzwischen habe ich dass so auch gefunden. Ich hatte mich zu sehr auf die anderen Einzelheiten im Video konzentriert. Das Profil ist mit dem Flügelende also tatsächlich minimal näher an der Achse als vorne mit der Flügel-sehne in Nasenmitte.

Ich würde da normalerweise erwarten dass das ungebremste, von keiner anderweitigen Kraft angetriebene Profil bei Anströmung in bestimmtem Winkelbereich von vorne der sich nur einmal während einer Umdrehung wiederholt aus dem Stand rückwärts laufen würde. Das sozusagen dann kurzzeitig ein zusätzlicher Widerstand im zur Strömung gegenläufigen Bereich überwunden werden muss der bei einer 90° zur Achse hin angestellten Flügel-sehne nicht zum Tragen käme.

Was ja dann nicht daran hindern muss sich auch die weiteren Reaktionsphasen in der Strömung unter anderen zum Drehkreis passenden Anstellungen vorzustellen.

Damit bin ich vielleicht noch längere Zeit beschäftigt bevor der Groschen fällt !!!

Nachtrag: Das mit dem Rückwärtslaufen muss ich soweit korrigieren als mir mein Gehirn gegen besseres Wissen ähnlich einer optischen Täuschung - die ja auch oft mit Vorspiegelung gewohnter Wahrnehmungen arbeitet - etwas vorgaukelt:

Nämlich dass die bauchige Auftriebsfläche auf Luv nach außen gerichtet ist und die bei Aloys stark hohle Seite in meiner Vorstellung wie gewohnt zur Achse hin steht.

Ich fange zuerst an mir seinen Rotor korrekt vorzustellen wie er ist und während der Vorstellung dazu wie die Strömung in der gegenläufigen Phase auf ihn einwirkt passiert mir dauernd diese Verwechslung.

Ich muss mich wohl erst an die für mich ungewöhnliche Positionierung des asymmetrischen Profils von Aloys gewöhnen!

Ich vermute dass auch die starke Einbuchtung an der Außen-Seite des Profils eine entscheidende Rolle beim Anlauf spielt, mit einer entfernten Ähnlichkeit zum Wanda Läufer hatte ich ja schon zuvor geliebäugelt!
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