Günstige Anlage?

Kauf? Selbstbau? Leistungsvergleiche?

gwhh

Betreff:

Günstige Anlage?

 ·  Gepostet: 31.12.2011 - 19:10 Uhr  ·  #24872
Hallo in die Runde,

wir sind ja interessiert an KWA und ihrem Einsatz, schieben das aber bisher vor uns her, da die Informationslage noch ungefähr so unübersichtlich ist, wie der Versuch von Kolumbus auf dem Weg nach Westen Indien anzusteuern.

Man braucht noch ja einen unverhältnismässigen Einsatz von Mitteln oder Arbeit, um zu befriedigenden Ergebnissen zu kommen - oder eine ordentliche Portion Glück.

Ich habe bisher keine Möglichkeit gesehen, sich in der nörigen Ausführlichkeit über KWA zu informieren: einzige Option ist ja, eine hochpreisige Anlage (wie die Black) zu kaufen und damit vielleicht glücklich zu werden. Amortisation eher fragwürdig, außer man könnte auf windreiche Jahre rechnen.

Wir hätten eine Reihe von Interessenten; da die aber nahezu durchweg wissen wollen, dass sich die Sache lohnt und kein Fehlgriff wird, sehen wir uns bisher nicht in der Lage, mit gutem Gewissen ein Angebot zu machen. Also stellen die sich darauf ein, noch ein paar Jahre zu warten, bis sich das Feld bereinigt hat.
Das einzige, was anscheinend bisher geht, sind Experimente auf eigenes Risiko oder Einsätze aus Idealismus.

KWA in den Einsatzfällen, die bei uns anliegen würden, heisst eine Aufstellung jm, z.B. im Wohngebiet o.dergl., also Turbulenzen, die verkraftet werden müssen
Dies spricht natürlich für Vertikalachser.
Hier ist das Feld ja noch unübersichtlicher, wenn man Wert legt auf belastbare Leistungsdaten.

Momentan scheinen die Optionen darin zu bestehen

a) man kauft eine Anlage teuer "von der Stange", gibt unterm Strich viel Geld aus und hofft jahrzehntelang auf Amortisation
b) man bestellt eine günstige Importanlage, kauft dabei aber die Katze im Sack und rechnet eine Ausfallquote von 50 - 75% aufgrund von mitgekauften Mängeln
c) man baut eine Anlage selbst. Investiert viel Zeit, spart nach Investition in die Komponenten vlt. 50%, mit der Wahrscheinlichkeit, dass man (mit Glück) nach diversen Experimenten bei +-0 der Kosten herauskommt, weil man Komponenten mehrfach wechselt, bis sie passen.

Möglicherweise habe ich irgendein Angebot übersehen, deshalb die Nachfrage (vielleicht stehen die Dinge KWA betreffend doch nicht mehr so trübe, wie angenommen):

gibt es Anlagen (Vertikalachser, die Turbulenzen "schlucken" können), die günstig, effizient, mit niedrigem Emissionspegel und passabler Standzeit gekauft oder selbstgebaut werden können?
Lässt sich eine Aussage treffen, was die erzeugte kWh kostet (über den Daumen gepeilt) bei durchschnittlichem (!!!)* Windangebot?
Gibt es entsprechende Angebote / Kalkulationen?

Dank für Rückmeldungen / Info

Grüße / GW



PS: *) hier ist ja immer beliebt, die Debatte anzufangen, wie denn die tatsächlichen Bedingungen aussehen und so Antworten auf dieser Frage zu umschiffen: die Auskunft über die realen Bedingungen ist natürlich immer unmöglich: niemand kann es vorher wissen. Deshalb (und weil die einzelnen interessierenden Standorte differieren) als Basis die durchschnittlichen Bedingungen, wie sie über die Jahre hinweg beobchtbar sind (Wetterstatistiken / Windertragsrechner usw. geben ja über den Wind in 10m Höhe Auskunft). Man wird im Einzelfall immer Korrekturen machen müssen.

Carl

Betreff:

Re: Günstige Anlage?

 ·  Gepostet: 01.01.2012 - 09:04 Uhr  ·  #24875
Für stark verwirbelte Stellplätze gibt es sowas: pcon-wind.de/ oder Selbstbau, Savonius.
Für weniger turbulente Standorte ist z.Z. der "Twister", ein von der Fa. KD-Metall und Maschinenfabrik in Breitenworbis von "Venco Power" übernommener Helix-Darrieus-Rotor geeignet. 1a State of Art. Die Qualität ist sehr robust, wartungsfreier Betrieb garantiert und der Preis ist entsprechend. Billigere Produkte sind auf lange Sicht selten wirklich billig. Der gleiche Helix-Rotor wird z.Z. in der Antarktis auf dem Messcontainer der Neumeyer-Station genutzt.
Wirtschaftlich sind solche Anlagen heutzutage ganz allgemein nur dann, wenn kein Netzanschluss vorhanden und/oder Solarenergie damit ergänzt werden soll. Oder, wenn man das Glück hat, an einem sehr windreichen Platz aufstellen zu können.
In Wintermonaten kann eine Ergänzung zur Fotovoltaik sinnvoll sein, aber auch hier nur dann, wenn es wegen Turbulenz nicht sinnvoll ist, einen Horizontalläufer einzusetzen.

Gruß, frohes Neues

gwhh

Betreff:

Re: Günstige Anlage?

 ·  Gepostet: 01.01.2012 - 22:18 Uhr  ·  #24881
Wenn ich das richtig einschätze sind dann also Photovoltaikanlagen derzeit die erste Wahl, wenn es um dezentrale regenerative Energieerzeugung geht.
Das lohnt sich inzwischen ja schon fast ohne Förderung, da die reinen Gestehungskosten je kWh unter das derzeitige Niveau der Strompreise (das ja wohl nicht sinken wird) fallen.
Wovon Wind aus KWA anscheinend noch eine Strecke entfernt ist.

Die Konsequenz heisst also wohl: abwarten, bis aus China zuverlässige Anlagen zum passablen Preis geliefert werden. Was wohl im Verlauf der kommenden 2 Jahre anzunehmen ist.
Natürlich werden sie es schaffen, da allein der Markt im eigenen Land groß genug ist, um eine Massenfertigung zu garantieren, so dass der Preis, wie bei den Solarmodulen schon, auf einen Bruchteil fällt. Und sie haben ja längst Deutschland beim Thema Windkraft und deren Ausbau überrundet.

Da im Westen hier also keine nennenswerten Anstrengungen / Innovationen zugunsten von Effizienz und kostengünstiger Herstellung zu erwarten sind, wird das ganze / dieser Markt zwangsläufig zu einem chinesischen Monopol (natürlich auch, weil Energiekonzerne und Politik alles tun, um Fortschritte hier zu blockieren).
Schade: so wird man sich also an die Chinesen halten müssen.

Gruss / GW

Carl

Betreff:

Re: Günstige Anlage?

 ·  Gepostet: 02.01.2012 - 08:03 Uhr  ·  #24882
Wie gut die Verarbeitungsqualität der Chinesen ist, dazu möchte ich hier nichts Konkretes sagen. Auch die Chinesen brauchen einen erhöhten Zeit- und Arbeitsaufwand für Qualität. Mir ist bei E-bay ein gebrauchter Black 300 aus chinesischer Fertigung bekannt, der vorher nur 2 Jahre gelaufen war. Die Farbkonservierung war schadhaft und mußte erneuert werden. Das Nabenlager war verschlissen und defekt. Obwohl Letzteres am Standort gelegen haben könnte - eine Aufstellung unter turbulenten Windverhältnissen mit häufigen Richtungswechseln sind Gift für die Lagerung kleiner schnelllaufender Horizontalrotoren, sind zwei Jahre Einsatz bis zur nächsten fälligen Generalüberholung mit Reparatur und Austausch zu wenig.

Windräder können bei guten Windverhältnissen eine gute Alternative zu Solarzellen sein oder diese sinnvoll ergänzen. Es kommt immer auf die Standortbedingungen an.

Und billiger Einkaufspreis muß auf lange Sicht nicht die preiswerteste Lösung sein. Gute Bauqualität ist in der Anschaffung teuer, danach nicht mehr.
Wenn ich ein billiges China-Windrad nach zwei Jahren abschreiben muß, in der Einsatzzeit, die ein sauber durchkonstruiertes Windrad halten würde Kosten durch den Kauf von hintereinander 10 billigen Anlagen als jeweiligen Ersatz für verschlissene Billigware in doppelt und dreifacher Höhe entstehen, bin ich erfahrungsgemäß von Billig-Irrtümern gründlich geheilt.

XXLRay

Betreff:

Re: Günstige Anlage?

 ·  Gepostet: 02.01.2012 - 09:15 Uhr  ·  #24883
Zitat geschrieben von gwhh
... Aufstellung jm, z.B. im Wohngebiet o.dergl., also Turbulenzen, die verkraftet werden müssen
Dies spricht natürlich für Vertikalachser.

Das ist ein Gerücht. Nicht jeder turbulente Standort ist gleich stark verwirbelt und nicht jedes Windrad reagiert in gleichem Maße sensibel auf Turbulenzen. Ein vorsichtig ausgesuchter und abgestimmter Horizontalachser liefert günstiger ähnliche Erträge wie ein teurer Vertikalachser. Es kommt immer auf die Beurteilung und optimale Nutzung des Standortes an. Pauschalaussagen, dass Horizontalachser an turbulenten Standorten nicht geeignet sind, sind so nicht richtig.

Zitat geschrieben von gwhh
Ich habe bisher keine Möglichkeit gesehen, sich in der nörigen Ausführlichkeit über KWA zu informieren

Erfahrungsberichte und Ertragsdaten findest du im Forum und auf der Homepage. Zudem gibt es andere Testberichte z.B. vom Testfeld in Zeeland.

Zitat geschrieben von gwhh
a) man kauft eine Anlage teuer "von der Stange", gibt unterm Strich viel Geld aus und hofft jahrzehntelang auf Amortisation

Man kann auch günstige Anlagen kaufen. Eine Alternative zur Black ist z.B. die FD.

Zitat geschrieben von gwhh
b) man bestellt eine günstige Importanlage, kauft dabei aber die Katze im Sack und rechnet eine Ausfallquote von 50 - 75% aufgrund von mitgekauften Mängeln

Wie schon erwähnt findest du Testberichte hier im Forum. Du kannst dich auch mal auf der (kommerziellen) Günther Hacker informieren. Dort sind auch einige Erfahrungen beschrieben.

Zitat geschrieben von gwhh
c) man baut eine Anlage selbst. Investiert viel Zeit, spart nach Investition in die Komponenten vlt. 50%, mit der Wahrscheinlichkeit, dass man (mit Glück) nach diversen Experimenten bei +-0 der Kosten herauskommt, weil man Komponenten mehrfach wechselt, bis sie passen.

Auch hier gibt es hunderte Erfahrungsberichte über Anlagen nach den Plänen von Piggot oder den Otherpower-Jungs. Die Risiken sind also Abschätzbar.

Zitat geschrieben von gwhh
gibt es Anlagen (Vertikalachser, die Turbulenzen "schlucken" können), die günstig, effizient, mit niedrigem Emissionspegel und passabler Standzeit gekauft oder selbstgebaut werden können?

Nein, mindestens eine deine Anforderungen wird im Grunde immer verletzt.

Zitat geschrieben von gwhh
Lässt sich eine Aussage treffen, was die erzeugte kWh kostet (über den Daumen gepeilt) bei durchschnittlichem (!!!)* Windangebot?

Schau dir mal den Beitrag zur Leistungs und Ertragsberechnung im Grundlagenbereich an.

Zitat geschrieben von gwhh

Wenn ich das richtig einschätze sind dann also Photovoltaikanlagen derzeit die erste Wahl, wenn es um dezentrale regenerative Energieerzeugung geht.

Ja, da hast du nicht ganz unrecht. Allerdings ist insbesondere bei Inselanlagen Wind häufig eine sinnvolle Beimischung.

dig-it

Betreff:

Re: Günstige Anlage?

 ·  Gepostet: 02.01.2012 - 18:04 Uhr  ·  #24891
Ohne jetzt auf einzelne Systeme einzugehen, drei Dinge:

1. Kleine Windkraftanlagen sind in Deutschland an praktisch keinem Standort rentabel. Es sei denn, mann baut alles selbst und das aus nahezu kostenlosem Reycling-Material. Selbst bei erheblich günstigeren Windbedingungen, wie hier bei mir in der Normandie, bleibt eine kleine Windkraftanlage unrentabel, egal welcher Bauart. Selbst wenn sich die Strompreise auf deutsches Niveau oder noch weit darüber hinaus steigern würden.

2. Daran wird in meinen Augen selbst eine Massenfertigung nicht wirklich etwas ändern. Meine Skystream 3.7 ist in der Zwischenzeit rund 170 000 mal gebaut. Das ist ja wohl eher Massenfertigung... Trotzdem kostet sie installiert immer noch 13 000 Euro. Aktuell sind die Preise für Magnete auf das Doppelte gestiegen. Andere Grundstoffe steigen ebenfalls. Der Transport wird sich mit Sicherheit auch verteuern, genauso wie die Kosten der Arbeit - auch in China.

Aber es gibt auch eine andere "Rentabilität"! Die ökologische. Und da ist jedes Kilogramm gespartes CO 2 unbezahlbar... Warum soll man nicht öffentlich zeigen, dass man die Zeichen der Zeit verstanden hat. Selbst wenn man dafür etwas Geld ausgeben muss. Vielleicht hilft das dann auch, eine Einspeisevergütung wie für die Fotovoltaik durchzusetzen, Dann sieht auch die Welt bei den kleinen WA wieder ganz anders aus.

Dieter

XXLRay

Betreff:

Re: Günstige Anlage?

 ·  Gepostet: 02.01.2012 - 19:35 Uhr  ·  #24896
Zitat geschrieben von dig-it
Warum soll man nicht öffentlich zeigen, dass man die Zeichen der Zeit verstanden hat.

Wenn ich es richtig verstanden habe, get es darum, Kunden zu bereiten. Da werden wohl die wenigsten verstehen, warum sie auf unrentable Windkraft setzen sollen, wenn Solar (in Deutschland) rentabel ist. Ansonsten hast du aber natürlich Recht.

doelle4

Betreff:

Re: Günstige Anlage?

 ·  Gepostet: 02.01.2012 - 19:48 Uhr  ·  #24897
Obiger Beitrag von dig-it stimme ich zu wenn man sich an alle Richtlinien hält bzw. an "deutsche" Qualität der oberen Preisliga hält.
Dennoch kann man sich wie beim Hausbau helfen - alles von Firma fix fertig kostet viel Geld und Pfusch ist trotzdem nicht ausgeschlossen.
Habe daher als käuliche Anlage alte FD , meine kostete 720.- inkl Spedition und 6 M Mast, für eine 2,7 Meter Anlage sehr billig.
Generatorgehäuse grobschlächtig und schwer, ca 35 Kg, 30mm Welle und mit Normkugelagern dies in jeder Landmaschinen Werkstätte gibt. - der einzige Verschleißteil an der Anlage außer Rost. Etwas Handanlegen muss man schon - Lack /Grundierung ab Werk nicht ganz einwandfrei.
Gut die Repellerblätter pfeiffen bei Sturm, muss etwas die Endkanten nacharbeiten und nachträgliches auswuchten ist auch zu empfehlen.
Mit passenden Netz Invertern komplett um 900€
Ist zwar auch nicht der Renner was Rentabilität angeht da 900€ ca 18000 KW sind die mal reinkommen müssen aber wie genannt auch ich trage etwas zur Unabhängikeit bei während der Strompreis laufend weiter steigt und in Verbindung mit PV (1,2KW Inventurabverkauf) ist eine stabile Grundversorgung da die ca 75% meines Jahresbedarfs ausmacht um 2500€ Gesamtkosten inkl. PV für die nächsten 15 Jahre gesichert.
Alter TV raus(Blitzschaden) ,neuer rein , 80cm LCD , braucht nur mehr 60 Watt statt 170W, Gefrierschrank raus neuer rein sparte auch wieder 1,2 KW pro Tag. Brauche nur mehr 5,5 KW pro Tag , 4,5 KW bring ich im Schnitt rein.
WKA Energie ist ein teil des ganzen , kein Ersatz für alle Probleme sondern eine Ergänzung eines Konzepts dies sehen Neulinge meist anders deren Meinung darinn besteht , ich brauch nix mehr sparen , alles kommt in Hülle und Fülle dann gratis gucken dann später entäuscht drein wenn die erworbenen 600 Watt dann effektiv im Schnitt 60W sind und man denselben Ertrag mit Standby Killern und anderen TV ohne Arbeit auch gehabt hätte.

Eines aber zum Abschluß - Wka´s sind eine gute Schule um später mit Energie sorgsam umzugehen und ein öffentliches Bekenntnis dazu
Gruß Hans

dig-it

Betreff:

Re: Günstige Anlage?

 ·  Gepostet: 02.01.2012 - 20:38 Uhr  ·  #24900
Hallo Hans und andere,
mein Beitrag oben dient nicht dem Ziel, uns allen die Freude an der Beschäftigung mit dem Thema zu nehmen.
Ich wollte nur einige Informationen geben, die vor Enttäuschung schützen. Denn aus eigener Erfahrung weis ich,
dass viele Verkäufer mit falschen Zahlen operieren. Die meisten, die hier mitlesen, werden wohl eine fertige
Anlage kaufen (müssen).

Dabei ist eine WA angewandte Physik. Bei gegebenen Leistungsdaten und gegebener durchschnittlicher
Windgeschwindigkeit komme ich auf ein berechenbares Ergebnis. Deshalb sollte ich diese Daten vor
dem Kauf kennen. Und dann auch daran denken, dass immer einmal was kaputt gehen kann. Shit happens!

Danach kann ich dann entscheiden, ob ich mit dem Ergebnis leben kann oder nicht. Btriebswirtschaftlich
wird dieses Ergebnis bei deutschen Windverhältnissen auch langfristig mit absoluter Sicherheit solange negativ bleiben, wie es keine
Vergütung in der Größenordnung von circa 0,50 Cents pro kw/h gibt.

Dieter

Carl

Betreff:

Re: Günstige Anlage?

 ·  Gepostet: 02.01.2012 - 20:52 Uhr  ·  #24902
Das sind alles prächtige Meinungsbilder mit Verstand, denen ich voll und ganz zustimme. Vor allem eines gefällt mir sehr gut, die Einfügung von XXLRay, dass nicht jeder turbulente Standort das "Aus" für Horizontalläufer bedeuten muß. Damit hat XXLRay wirklich recht.

Es fängt schon bei der Auslegung der Flügel und Flügelprofile an. Es gibt sehr hochgezüchtete Fügel mit verdrehtem Profil, welches dem Umstand Rechnung trägt, dass im inneren Drehkreis des Rotors eine geringere Geschwindigkeit als an den Blattspitzen vorherrscht. Dadurch erzielt man bei idealen Windverhältnissen höchstmögliche Leistungsbeiwerte und bei turbulenter Strömung dann eben dauernd ewig falsche Anströmverhältnisse. Sodann gibt es die einfachen unverdrillten Blätter, die bei jedem Windgeschwindigkeitswechsel, wie er unter turbulenter Anströmung häufiger vorkommt als normal, auf die Blattlänge verteilt immer irgendeine Stelle haben, an der sie optimal angeströmt werden. Solche Flügel haben zwar einen geringeren Wirkungsgrad als technisch hochgezüchtete Modelle, jedoch bei turbulenten Windverhältnissen oder Böenhäufigkeit sind sie unter dem Strich die bessere Wahl. Das zur Veränderlichkeit der Windgeschwindigkeiten bei Turbulenz und wie man dem mit Horizontalläufern und einfachen Flügeln gerecht werden kann. Meist nimmt man dann auch für Schwachwind optimierte Rotoren, jedenfalls ist meist auch die Windintensität an turbulenten Standorten etwas schwächer. (Nicht immer)

Das andere Problem bei Turbulenzen ist die Veränderung der Strömungsrichtungen. Auch hier gibt es gute Möglichkeiten, ein horizontales Windrad ein wenig anzupassen:

Wichtig ist vor allem, das der Mast im Lot steht und dass Rotorgewicht und Windfahne im Gleichgewicht auf das Penibelste austariert sind. Sonst bekommt bei der leisesten Abweichung vom Mastlot (z.B. unter Winddruck) die eine Seite Übergewicht und zieht den Rotor hinterhältig aus dem Wind. Die Besitzer merken es meist erst, wenn sie Windangebot mit versprochener Ausbeute und Leistungsbeiwert vergleichen. Das Dumme ist eben, dass selbst das beste Windrad nichts nützt, wenn es falsch aufgestellt wird.

Zweitens lässt sich auch mit der Windfahne noch etwas tricksen. Je länger, desto besser, unter anderem, weil so ein nervöses Hin und Herpendeln im Wind vermieden wird. Dieses Pendeln ist der Haupt-Fehlerteufel, der die Lager frühzeitig versaut. Gerade kleine Windräder mit hoher Drehzahl reagieren auf Auslenkungen genauso wie das schnell drehende Rad eines Fahrrades, welches man an beiden Achsenden mit den Händen in der Luft hält und dann auslenkt. Es gibt einen unerwarteten Ruck in eine Richtung, die man unvorbereitet nicht erwarten würde. Auslöser ist die Kreiselkraft und der Coriolis-Effekt. Dieser Ruck wirkt bei jedem Auslenken des Windrades als zerstörende Kraft auf die Nabenlagerung, je ruhiger es steht, desto länger halten die Lager.

gwhh

Betreff:

Re: Günstige Anlage?

 ·  Gepostet: 03.01.2012 - 03:42 Uhr  ·  #24905
Nach ein wenig Recherche stelle ich nun fest, dass die von mir angenommene Perspektive näher ist, als gedacht: die unaufhaltsamen Chinesen.

Ich sehe nun Windgeneratoren, die etwa mit der Black vergleichbar sind, ab 300,-. Noch dazu auf Handelsportalen mit Käuferschutz und Garantie.
Der Standard scheint sich deutlich bisherigen westlichen Masstäben anzunähern und ich denke, der Kauf/ die Investition ist inzwischen halbwegs risikolos geworden.
Bei einem ordentlichen Standort könnten damit wohl, wie ich denke, zw. 300 - 500kWh / Jahr produziert werden. Somit dürfte sich die Anlage nach 10 Jahren (10ct/kWh gerechnet) amortisiert haben. Die Differenz zw. 10ct und dem allg. Strompreisniveau dürfte locker für Wartung, Reparaturen usw. reichen.
Wenn man mehrere dieser Generatoren zum Einsatz bringt, minimiert sich auch das Problem der Reparatur / Ersatzteilbeschaffung.
Zwar scheinen die VAWT noch nicht soweit zu sein, aber das wird, denke ich, auch höchstens noch eine Sache von 1 - 2 Jahren sein.

Ich denke also, die Chinesen werden die Eiszeit, die bei uns bezüglich der regenerativen Energien ausgebrochen ist, vorzeitig beenden (zumindest, wenn es genügend wache Leute gibt, die diese Chancen wahrnehmen).

dig-it

Betreff:

Re: Günstige Anlage?

 ·  Gepostet: 03.01.2012 - 08:31 Uhr  ·  #24907
Zitat

Bei einem ordentlichen Standort könnten damit wohl, wie ich denke, zw. 300 - 500kWh / Jahr produziert werden


Diese Annahme ist vollkommen irrig und mehr als unseriös. Schon 150 kw/h bräuchten bei einer der Black vergleichbaren Nennleistung einen extrem guten Standort, etwa auf einer Hallig. Wahrscheinlich würde auch das nicht reichen. Wer es nicht glaubt, klickt einfach mal in die Runbrik "Erträge KSK". Oder auf den folgenden Link zu den Testergebnissen auf Zeeland. Da ist allerdings schon nach zwei Monaten die Black nach starkem Wind beschädigt worden...
http://www.lowtechmagazine.com…sults.html

Dieter

Menelaos

Betreff:

Re: Günstige Anlage?

 ·  Gepostet: 03.01.2012 - 10:56 Uhr  ·  #24909
Moin,

Was Kleinwindanlagenbetreiber angeht, so gibt es eigentlich 3 Arten von "Spinnern" ;-)

Die ersten sind die Ökos die einen Beitrag zum Umweltschutz leisten wollen und sich freuen wenn sie ihrem Eigenenergieverbrauch etwas entgegenwirken können, ganz gleich ob sich die Anlage rentiert oder nicht und egal ob sie gut aufgestellt ist oder versteckt hinterm Wohnhaus nur wenige KWh pro Jahr liefert.

Die Zweite Kategorie Spinner sind Leute wie ich, die Tüftler, die in ihren Kellern sitzen experimentieren und basteln und sich freuen wenn die praktischen Messungen den berechneten theroretischen Werten relativ nahe kommen. Ihnen ist es oft egal was der Spass kostet, der Weg ist das Ziel.

Die letzte Art von Spinnern sind dann die Menschen, die sich stur in den Kopf setzen, das ganze wirtschaftlich zu betreiben und solange mit Zahlen jonglieren bis die Rechnung letztlich aufgeht...

Diese Leute haben es in Deutschland leider sehr schwer. Die Vergütung für den eingespeisten Strom ist gering, die Investitionskosten sind hoch, das Bauamt verhindert oft die Nutzung sinnvoller möglicher Standorte und zudem fehlt es meist auch an Grundlagenwissen und Praxis um vernünftig beurteilen zu können was möglich ist und was nicht.

In anderen Ländern wie Italien oder Spanien sieht die Sache etwas anders aus. Bei Vergütungen um die 35 Cent kann man dort auch eine Kleinwindanlage kostendeckend betreiben oder auch Gewinne einfahren von denen nicht erst die Enkelkinder profitieren und zwar selbst dann, wenn man "teure" Anlagen namenhafter Anbieter und Hersteller verwendet. Sowas klappt hier in Deustchland in aller Regel aber nicht.

In Wohngebieten ist das ganze oft schonmal grundsätzlich zum Scheitern verursacht wenn man nicht zur Spinnerkatergorie 1 oder 2 zählt. Dort ist es viel zu verwirbelt und man kommt mit dem Mast nicht in entsprechende Höhen.

Ich habe mal eine horizontale Anlage mit 2 m Durchmesser betrieben...ein Selbstbau vom feinsten, mit tollem Scheibengenerator. Die Anlage stand bei einem Freund im Garten...hier im hohen Norden wo im Windatlas Durchschnittswerte von um die 3,8 m/s angezeigt werden (das ist toll !!!).

Ernüchternedes Ergebnis des Hinterhofsetups: etwa 1-2 - manchmal auch 3 Kwh im Monat :-(
Bäume aus der Nachbarschaft, die Windschatten der Nachbarhäuser und die ganzen Verwirbelungen verurteilten das ganze mehr oder weniger zu einem Kunstobjekt.

Wenn man eine Investition im Energiebereich tätigen will, so sollte man sich in Deutschland eher mit Solaranlagen oder Blockheizkraftwerken beschäftigen- dort sind die Erträge relativ gut kalkulierbar und man schreibt früher oder später höchstwarscheinlich schwarze Zahlen. Vor allem mit BHKWs beschäftige ich mich seit einiger Zeit sehr intensiv und da gibt es durchaus Lösungen, die sich binnen 2-3 Jahren komplett refinanzieren können...

Bitte informiere dich etwas im Grundlagenbereich und schau dir an wie sich die theoretischen Werte für die Leistung einer Anlage errechnen lassen. Dann gibt es hier eine ganze Menge Nutzer die ihre Erfahrungen niedergeschrieben haben. Schau dir die Anlagen an und versuche ein Gefühl dafür zu bekommen, was in der Praxis von den theoretisch errechneten Werten noch bleibt und auch welche Angaben der Hersteller realistisch sind und was Unfug ist.

Wirklich sinnvoll betreiben lassen sich kleine Anlagen wohl nur dort, wo man auf den Strom angewiesen ist und wo es kaum Alternativen gibt ihn zu erzeugen:
- Berghütten, Expeditionen.... so kann eine kleine Blackanlage für Bauern oder Pferdewirte zum Aufladen des Akkus der Weidezaungeräte sicherlich sehr praktisch sein wenn man nicht 2 Mal die Woche einen neuen Akku aufs Feld karren muss und somit der umständliche Austausch entfällt, man die Spritkosten spart und Rückenschmerzen vermeiden kann... ;-)


Vertikale Anlagen sind in der Tat toll...leider jedoch nicht wegen ihrer Höheren Effektivität oder besserer Verwirbelungsbeständigkeit...sondern weil sie anders aussehen und eben anders sind...hat sicherlich seinen Reiz, ist aber wirtschaftlicher Unfug und witzigerweise sind es genau die Leute die das ebenso sehen welche hier im Forum hauptsächlich dennoch an genau solchen Geräten basteln ... :-D

Darrieusrotoren beispielsweise sind extremst Störungsanfällig was Verwirbelungen und Winddreher angeht. Savoniusrotoren sind da schon robuster, jedoch klobig und schwer mit geringem Gesamtwirkungsgrad, benötigen Getriebe und sind schwer zu bremsen...

alles nicht so leicht :-(

Gruß
Max ;-)

farmer

Betreff:

günstige Anlage

 ·  Gepostet: 03.01.2012 - 11:37 Uhr  ·  #24910
Zitat geschrieben von gwhh

Hallo in die Runde,

wir sind ja interessiert an KWA und ihrem Einsatz, schieben das aber bisher vor uns her, da die Informationslage noch ungefähr so unübersichtlich ist, wie der Versuch von Kolumbus auf dem Weg nach Westen Indien anzusteuern.

Man braucht noch ja einen unverhältnismässigen Einsatz von Mitteln oder Arbeit, um zu befriedigenden Ergebnissen zu kommen - oder eine ordentliche Portion Glück.

Ich habe bisher keine Möglichkeit gesehen, sich in der nörigen Ausführlichkeit über KWA zu informieren: einzige Option ist ja, eine hochpreisige Anlage (wie die Black) zu kaufen und damit vielleicht glücklich zu werden. Amortisation eher fragwürdig, außer man könnte auf windreiche Jahre rechnen.

Wir hätten eine Reihe von Interessenten; da die aber nahezu durchweg wissen wollen, dass sich die Sache lohnt und kein Fehlgriff wird, sehen wir uns bisher nicht in der Lage, mit gutem Gewissen ein Angebot zu machen. Also stellen die sich darauf ein, noch ein paar Jahre zu warten, bis sich das Feld bereinigt hat.
Das einzige, was anscheinend bisher geht, sind Experimente auf eigenes Risiko oder Einsätze aus Idealismus.

KWA in den Einsatzfällen, die bei uns anliegen würden, heisst eine Aufstellung jm, z.B. im Wohngebiet o.dergl., also Turbulenzen, die verkraftet werden müssen
Dies spricht natürlich für Vertikalachser.
Hier ist das Feld ja noch unübersichtlicher, wenn man Wert legt auf belastbare Leistungsdaten.

Momentan scheinen die Optionen darin zu bestehen

a) man kauft eine Anlage teuer "von der Stange", gibt unterm Strich viel Geld aus und hofft jahrzehntelang auf Amortisation
b) man bestellt eine günstige Importanlage, kauft dabei aber die Katze im Sack und rechnet eine Ausfallquote von 50 - 75% aufgrund von mitgekauften Mängeln
c) man baut eine Anlage selbst. Investiert viel Zeit, spart nach Investition in die Komponenten vlt. 50%, mit der Wahrscheinlichkeit, dass man (mit Glück) nach diversen Experimenten bei +-0 der Kosten herauskommt, weil man Komponenten mehrfach wechselt, bis sie passen.

Möglicherweise habe ich irgendein Angebot übersehen, deshalb die Nachfrage (vielleicht stehen die Dinge KWA betreffend doch nicht mehr so trübe, wie angenommen):

gibt es Anlagen (Vertikalachser, die Turbulenzen "schlucken" können), die günstig, effizient, mit niedrigem Emissionspegel und passabler Standzeit gekauft oder selbstgebaut werden können?
Lässt sich eine Aussage treffen, was die erzeugte kWh kostet (über den Daumen gepeilt) bei durchschnittlichem (!!!)* Windangebot?
Gibt es entsprechende Angebote / Kalkulationen?

Dank für Rückmeldungen / Info

Grüße / GW



PS: *) hier ist ja immer beliebt, die Debatte anzufangen, wie denn die tatsächlichen Bedingungen aussehen und so Antworten auf dieser Frage zu umschiffen: die Auskunft über die realen Bedingungen ist natürlich immer unmöglich: niemand kann es vorher wissen. Deshalb (und weil die einzelnen interessierenden Standorte differieren) als Basis die durchschnittlichen Bedingungen, wie sie über die Jahre hinweg beobchtbar sind (Wetterstatistiken / Windertragsrechner usw. geben ja über den Wind in 10m Höhe Auskunft). Man wird im Einzelfall immer Korrekturen machen müssen.

Auch ich bin an einem großem Selbstbau Savonius dran,muß leider zerteilt 200km transportiert werden,ist 1t schwer,3schalig 3,8mtr. durchmesser,3,8mtr. höhe hat ein halbes Jahr probelauf hinter sich ,soll locker einen 4kw Generator antreiben,kann das Teil für 800Euro bekommen,mit angeschweißter Mähdrescher Felge und Vorgelege Radgetriebe mit Übersetzung 1zu 7,muß noch weiter übersetzt werden,soll lt. Aussage des Besitzers gwaltige Anlaufkräfte haben,40upm bei mittleren Wind,er mußte die Anlage abbauen,weil der liebe Nachbar im Wohngebiet das Bauamt informiert hat, bei mit auf einem Einzelhof mit 350mtr. Abstand zur Wohnbebauung hoffe ich,das es gut geht !

Auch stelle fest,Selber machen riskant,viel getüftel,aber neu ,absolut zu wenig armotisierung,bei den Preisen,bin absolut faziniert von der großen langsamen Savonius Trommel,die ich allerdings noch unscheinbar hinter dem Hofgelände stationieren muß,vielleicht ist es ein Fehler,aber auchdann geht die Welt nicht unter !
Mfg. Farmer

gwhh

Betreff:

Re: Günstige Anlage?

 ·  Gepostet: 03.01.2012 - 16:23 Uhr  ·  #24916
Anscheinend habe ich mich durch die Herstellerangaben täuschen lassen und den Ertrag entsprechend überhöht angenommen.
Dennoch würde ich meine Annahme aufrechterhalten, wenn auch den Ablauf der Entwicklung betreffend etwas verzögert:
der hier projezierte Ertrag erfordert offenbar einen größeren Durchmesser, d.h. 2 Meter statt 1,1m.
Aufgrund der chinesischen Massenproduktion kann davon ausgegangen werden, dass eine KWA mit 2 Metern Durchmesser demnächst für das Geld erhältlich sein wird, wie heute noch die kleine Black.
Ökonomisch relevant dafür sind die Umsätze, die für uns unsichtbar sind: in Ländern, wie Italien, Spanien, Südamerika und natürlich China selbst.

Hinzu kommt ja, dass die Chinesen "anders ticken" und nicht unseren Regeln folgen: sie ziehen nicht sofort die Profitschraube an, wenn sie einen kleinen geschäftlichen Erfolg haben, wie das in den westlichen Ländern Brauch ist.
Vor allem ist der Erfolg der Windenergie - anders als bei uns - staatlich gewollt, um die schmutzigen Energieerzeuger zurückzudrängen und Importe zu reduzieren.

Wenn wir uns eine KWA anschauen, dann denke ich, ist der Herstellungsaufwand / Materialeinsatz etwa vergleichbar mit dem eines Fahrrads (ich gehe einmal aus von 2m Rotordurchmesser.) bzw. eher geringer (man zähle einmal die Einzelteile und unterschiedlichen Materialien, die zum Einsatz kommen).
Man mag den Bedarf an seltenen Erden für den Generator einwenden. Das ist aber höchstens ein temporärer, politisch aufgeblasener Engpass, weil die anderen Länder sich um deren Gewinnung nicht kümmerten und dies den Chinesen überließen. Das wird sich regulieren.

Was in dem holländischen Test ja gut abschnitt, ist die Skystream Anlage mit über 2000 kWh/Jahr.
Ich würde den Chinesen zutrauen, etwas Vergleichbares für unter 1000 € zu produzieren / auf den Markt zu bringen, nicht heute aber im Lauf der nächsten Zeit.

dig-it

Betreff:

Re: Günstige Anlage?

 ·  Gepostet: 03.01.2012 - 17:44 Uhr  ·  #24917
Zitat

Was in dem holländischen Test ja gut abschnitt, ist die Skystream Anlage mit über 2000 kWh/Jahr.
Ich würde den Chinesen zutrauen, etwas Vergleichbares für unter 1000 € zu produzieren / auf den Markt zu bringen, nicht heute aber im Lauf der nächsten Zeit


Ich weiß nicht, gwhh, wirst Du von der China-Lobby bezahlt?

Die Skystream gibt es seit fast sechs Jahren. Bisher haben die Chinesen noch keine Kopie geschafft. Wohl auch deshalb, weil Inverter und Software patentiert sind. Außerdem werden Lager aus dem Flugzeugbau verwendet. Patente betreffen auch die spezifische Propellerform, die nicht unwesentlich zur hohen Effizienz der Skystream beitragen. Und dann: von einem Installationspreis von rund 13 000 Euro entfallen nur knapp ein Drittel auf die Turbine. Der Rest ist Mast, Fundament, Kabel (inklusive Graben), Anschluss, Transport und Arbeitsstunden bei der Aufstellung. Da wird sich kaum etwas ändern, selbst wenn die Chinesen eine vergleichbare Turbine für den von Dir genannten Preis könnten - was nicht der Fall ist. Bisher haben sie ja noch nicht sehr viele solide Anlagen gebaut. Die famose Black hat im Test auf Zeeland ja schon nach zwei Monaten den Geist aufgegeben.

Apropos Zeeland... Von den dortigen Windbedingungen kannst Du in Deutschlast fast überall nur träumen. Außerdem ist die Skystream 3.7 mit 56 db/A so laut, dass sich eine Aufstellung in oder in der unmittelbaren Nähe von Siedlungsgebieten von selbst verbietet. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich habe eine...

Aber melde Dich doch gerne wieder, wenn Deine Chinesen Vergeleichbares auf den Markt gebracht haben und es schon irgendwo länger als ein Jahr gelaufen ist.

Dieter

soderica

Betreff:

Re: Günstige Anlage?

 ·  Gepostet: 03.01.2012 - 18:15 Uhr  ·  #24918
ein Hallo in die Runde

schliesse mich vollumfänglich dem posting von Max an, mehr gibts dazu wohlnicht zu erläutern.
Gehöre auch zur Kategorie 2 der Kellerratten und freu mich, wenn ich und all jene die dazu zählen, viel Spass und Freude an der Sache haben. Geld mit einer KWA zu verdienen, resp. zu Sparen, bleibt wohl nur ein Traum.
Wir machen aber trotzdem weiter, die Faszination dieses Hobbys trägt das ganze Forum.

gwhh

Betreff:

Re: Günstige Anlage?

 ·  Gepostet: 03.01.2012 - 19:13 Uhr  ·  #24921
Zitat geschrieben von dig-it

Zitat

Was in dem holländischen Test ja gut abschnitt, ist die Skystream Anlage mit über 2000 kWh/Jahr.
Ich würde den Chinesen zutrauen, etwas Vergleichbares für unter 1000 € zu produzieren / auf den Markt zu bringen, nicht heute aber im Lauf der nächsten Zeit


Ich weiß nicht, gwhh, wirst Du von der China-Lobby bezahlt?


Bei uns (im Westen insgesamt bzw. in den Medien) regiert die Anti-Chinalobby: man ärgert sich darüber, dass die Chinesen nicht dieselben Fehler machen, wie wir, und das Land von den Banken, der Lobby der Öl- und Energiekonzerne und von Investoren - den Märkten , sondern vom Verstand regieren lassen.
Insofern gönne ich ihnen ihren Erfolg, besonders bei der Entwicklung regenerativer Energien.

Zitat

Die Skystream gibt es seit fast sechs Jahren. Bisher haben die Chinesen noch keine Kopie geschafft.
Aber melde Dich doch gerne wieder, wenn Deine Chinesen Vergeleichbares auf den Markt gebracht haben und es schon irgendwo länger als ein Jahr gelaufen ist.


Über die Japaner haben in den 60er-Jahren auch alle gelacht, als sie nur schlechte Kopien europäischer Technik auf den Markt brachten. Heute lacht keiner mehr. Sie entwickeln ihre Industrie mit enormer Geschwindigkeit.
Sie haben technisch aufwendige Projekte realisiert, wie die Hochgeschwindigkeitszüge mit Spitzengeschwindigkeiten von 500kmh und haben belegt, dass sie technisches Know-How schnell erlernen.
Wer skeptisch ist, sollte sich nur einmal ansehen, in welchem Tempo sie Windkraftkapazitäten aufgestockt und Deutschland überrundet / sich weltweit an die Spitze gesetzt haben.
Wenn nur 4000,- auf die Turbine der Skystream entfallen, dann sind die von mir anvisierten 1000,- realistisch.
Die übrigen Kosten betreffend kenne ich fast nur Leute, die diese Arbeiten selbst in die Hand nehmen, anstatt einen Dienstleister kommen zu lassen

Warum sollten sie mit den inzwischen explodierenden technischen Kapazitäten nicht in der Lage sein, die Features einer Skystream nachzubauen oder anderweitig optimieren, während sie den Betrieb von Tausenden KWA im eigenen Land beobachten und die Ergebnisse auswerten?,
Ich denke nicht, dass es schlau ist die Chinesen für dumm zu halten.

Gruss / GW

soderica

Betreff:

Re: Günstige Anlage?

 ·  Gepostet: 03.01.2012 - 19:51 Uhr  ·  #24922
Zitat GW : Ich denke nicht, dass es schlau ist die Chinesen für dumm zu halten.

Dumm sind die ganz bestimmt nicht, das ganze hat System und wird weltpolitisch gefördert.

Es ist aber auch nicht schlau, den Chinesen nun alles in den Rachen zu werfen und europäischen Firmen so zu vernichten. Gerade erst gestern übernahm China den deutschen Solarzellenhersteller Sunway aus Konstanz. Ganz Europa wird so systematisch " asiatisiert " und es dauert nicht mehr lange und China übernimmt das Zepter in allen wirtschaftlichen Bereichen.
Ob das gut ist??
Nach wie vor arbeiten dort die Menschen unter teils unwürdigen Bedingungen, Umweltschutz ist so gut wie gar nicht vorhanden, Raubbau an Resourcen gehört zur Tagesordnung und und und.
Wir haben bereits erfahren was passiert, wenn China den Hahn zudreht wie am Beispiel der Seltenerden, die Preise explodieren und China lässt uns zappeln.
Zweifels ohne haben die eine Unmenge an hochdotierten Ingenieuren und Wissenschaftlern und somit ist auch erklärbar, die China über ein hochtechnisiertes Now How verfügt und an der Weltrangspitze steht.
Dies alles führt zwangsläufig zu einer globalen Wirtschaftskatastrophe wenn dieser Ausverkauf von westlichen Unternehmen nicht gestoppt wird.
Politisch wird hier aber wohl auch in Zukunft nichts unternommen, man lässt China gewähren und profitiert kurzfristig von horenden Ablösesummen
für eine ehemals florirende Wirtschaft. Dies geschieht nach wie vor auf dem Rücken der chinesichen Mitarbeiter ( schlechte Löhne-Sozialleistungen ), und auf den dadurch arbeitslosen gewodenen/werdenden Arbeitskräften unserer ehemaligen Firmen.

Aber, wie sagte schon Nostradamus voraus: China wird die Welt regieren

Die Türen stehen offen und angesichts der Eurokrise kann und darf China das ehemalige Schlaraffenland EUROPA nun plündern.

Es trifft jeden von uns, egal was und wo wir es kaufen, China ist da immer drin und steht immer öfter drauf.

dig-it

Betreff:

Re: Günstige Anlage?

 ·  Gepostet: 03.01.2012 - 20:33 Uhr  ·  #24926
Zitat

Wenn nur 4000,- auf die Turbine der Skystream entfallen, dann sind die von mir anvisierten 1000,- realistisch.
Die übrigen Kosten betreffend kenne ich fast nur Leute, die diese Arbeiten selbst in die Hand nehmen, anstatt einen Dienstleister kommen zu lassen


@GW

Wunderbar GW, Du schmiedest Dir Deinen 11-Meter-Rohrmast selbst, schachtest 8 Kubikmeter Boden 1,50 Meter tief selbst aus, genauso wie 50 laufende Meter 70 Zentimeter tiefen Graben, fertigst 5 Tonnen Beton für das Fundament, drehst Schraubverbindungen und 46er Muttern, legst Kabel, verfüllst die Gräben und das Fundamentloch unter mehrschichtigem Verdichten. Du nimmst Deinen Bobcat, um den Zentner schweren Mast, den Du zuvor aus akustischen Gründen vollständig ausgeschäumt hast, aufzurichten. Du schließt alles ordnungsgemäß ans Hausnetz an... Du bist einfach ein Genie - mit viel Zeit. Aber was macht der, der das nicht ist. Die Leute etwa, denen Du oben glauben machen wolltest, die Chinesen produzierten mit einer 300-Watt-Anlage bis zu 500 kw/h pro Jahr, und die möglicherweise nicht auf den ersten Blick sehen können, wie schwachsinnig solche Behauptungen sind. Leute, die vor allem nach dem beginnenden Atomausstieg sensibel für das Thema geworden sind, und nun in solchen Foren auftauchen. Mit der guten Absicht, sich an der Energiewende zu beteiligen. Die aber nicht technisch versiert sind. Die es sich nicht leisten können, für eine "Leidenschaft" oder eine politische Überzeugung erhebliche Summen in den Wind zu werfen. Und die möglicherweise nicht wissen, dass es auch die unangenehmen Begleiterscheinungen von KWA gibt.

Diese Leute brauchen vernünftige, verifizierte Informationen. Da gibt es hier im Forum übrigens erichtig viel (danke an die Admins, die sich diese Höllenarbeit eines Forumsbetriebs machen!!!), auch zur Qualität chinesischer Produkte in Sachen KWA.

Glaubensbekenntnisse und Vermutungen haben ihren Platz eher in der Kirche...

Dieter