Tatsächlich habe ich in dieser Richtung im vergangenen Jahr experimentiert und die Geschichte in mehreren Versuchen simuliert.
Zunächst ging es um den Eigenverbrauch des Zählers und den habe ich bei meinem Testobjekt, einem Wechselstromzähler, mit ca. 3,6 W (Drehstrom x 3 !!!) festgestellt. Für uns Verbraucher ist dies kein Problem, denn diesen Verbrauch misst der Zähler nicht mit, vielmehr muss der Energieversorger den aufbringen.
Nächster Punkt ist das Anlaufverhalten eines mechanischen Zählers. Bevor überhaupt etwas passiert und die Zählerscheibe in Rotation kommt, muss eine Energieabnahme von ca. 8 – 12 W erfolgen. Dies bedeutet aber nicht, dass diese 8 – 12 W verloren sind, sondern in dem Moment, in dem sich die Scheibe dreht, auch korrekt erfasst werden.
Jetzt zur Einspeisung, bilanzierende Messung (Hinweis unten beachten): Gehen wir mal von einem Zähler ohne Rücklaufsperre aus, so müssen wir, um den Zähler rückwärts zu drehen, zunächst die Eigenleistung vom Zähler überwinden (Erster Verlust) und schließlich die besagten 8 – 12 W (Zweiter Verlust), die für die Bewegung der Scheibe notwendig sind. Gehen wir mal von 12 + 3,6 W aus, so haben wir also schon mal 15,6 W verschenkt.
Drehstromzähler: Wenn auf dem Außenleiter, auf dem eingespeist wird, keine Energieabnahme erfolgt, jedoch auf den beiden anderen, so bremst die rückwärtsgerichtete Energie die Zählerscheibe, jedoch mit den genannten Verlusten. Besser wäre es tatsächlich, wenn zur einphasigen Einspeisung ein viel belasteter Außenleiter ausgesucht wird.
Fazit: Nach meiner Meinung ist eine bilanzierende Messung mit einem herkömmlichen Ferrariszähler wenig sinnvoll. Besser ist es, bei der Auswahl des Außenleiters, auf dem eingespeist werden soll, zunächst einmal die Belastung zu ermitteln.
Noch eine Empfehlung: Damit es keine Störungen und häufige Ausfälle des Einspeisewechselrichters gibt, ist eine direkte Leitung zur Hauptverteilung sinnvoll. Wird z.B. eine Leitung (3 x 1,5 mm²) zur Einspeisung gewählt, auf der Kühlgeräte ihre Energie beziehen, so kann deren hoher Anlaufstrom den Wechselrichter irritieren und ihn zu häufigen Ausfällen bringen. Wird dagegen eine separate Leitung zur Verteilung gelegt, so ist die Zusammenführung mit den genannten Geräten auf dem gleichen Außenleiter wegen des dort größeren Querschnitts unproblematisch.
Hinweis zur bilanzierenden Messung: Nach meinem Wissensstand in Deutschland immer noch nicht erlaubt, aber von einigen Versorgern geduldet, wenn es sich um so kleine Energiemengen handelt, wie z.B. von Kleinstwindanlagen.
Grüße von
Sandy
(Rainer)