Windturbine und Solarpannel Combi

Sanji2k

Betreff:

Windturbine und Solarpannel Combi

 ·  Gepostet: 06.05.2015 - 10:53 Uhr  ·  #45594
Hallo Windfreunde, :D

Ich müsste mal euer Fachwissen anzapfen. =)

ich habe mir ja meinen eigenen 12V Windgenerator gebaut. Der ist an einem 3 Phasen Gleichrichter angeschlossen und dann über einen Laderegler an einer Batterie. Jetzt möchte ich noch ein Solarpanel dazu schalten. Meine Windkraftanlage macht etwa 12V 3A und das Solarpanel soll 12V mit 100Watt 8,3A bringen.

1) Von der Logik her würde ich das Solarpanel nach dem Gleichrichter an Plus Minus mit dazu anschließen aber mit noch einer schottkydiode am Pluspol vom Panel dazwischen. Ist das so korrekt oder funktioniert das so nicht. Wenn nicht warum funktioniert das nicht und was kann ich machen damit es läuft.

2) Wie verhält es sich mit den beiden Stromnetzen von Generator und Solar wenn sie auf eine Leitung treffen?
Angenommen es ist bewölkt das Panel erreicht aber noch 14V und der Generator läuft auch aber würde ohne Panel nur um die 7-8 Volt erreichen. Was passiert nun mit dem Strom aus der Windturbine? Geht der Stromfluss ins leere, weil die Spannung vom Generator zu niedrig ist? Oder fließt die Ampere die der Generator mit den 8 Volt schon bringt trotzdem mit in den Laderegler, da ja bereits Ladespannung vorliegt?

Ich freue mich über Aufklärung darüber.

Danke!

Erdorf

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Re: Windturbine und Solarpannel Combi

 ·  Gepostet: 06.05.2015 - 11:55 Uhr  ·  #45595
Hallo Sanji2k,

Was für einen Akku hast du? Ah und Type, Bleisäure/Gel ...

1) Normalerweise schließt man das Solarpanel über einen Solar Laderegler parallel zum Akku
Es ist nicht oder nur selten sinnvoll das Solarpanel über den Windladeregler anzuschließen
Ich jedenfalls empfehle das in keinem Fall.
Alternativ kann man, je nach Akkutype (Blei Säure) und Kapazität das Solarpanel ungeregelt über eine
Schottkydiode an den Akku anschließen.

2) Der Windgenerator muss mindestens die aktuelle Akkuspannung generieren um Laden zu können
Ist das nicht der Fall fließt kein Strom vom Windgenerator in den Akku und er Windgenerator dreht unbelastet hoch,
bis er eben die Akku Spannung erreicht oder auch nicht.
Das parallel angeschlossene Solarpanel erhöht beim Laden die Akkuspannung.
Es ist möglich, z.B. bei 14.0 V das beide Systeme parallel und gleichzeitig Strom in den Akku fließen lassen.

Grüße

Sanji2k

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Re: Windturbine und Solarpannel Combi

 ·  Gepostet: 06.05.2015 - 12:21 Uhr  ·  #45597
Momentan ist noch ein Bleigelakku dran der 7 AH hat. Der wird aber nicht voller als 12,5 volt. Ich tippe aber mal darauf da er schon ein paar Jahre alt ist das er einfach keine Volle Ladeung mehr erreicht.

Jetzt kommt eine günstige Autobatterie mit 12V 100 Ah Blei-Calcium.

Der Laderegler ist sowieso ein Solarladeregler der aber trotzdem auch mit einem Generator funktioniert. Logisch wenn der Generator allein nicht 12V schafft läd er auch nicht. Das gleiche für das Panel. Aber wie du schon sagst in Kombi kann der Generator dann Zusatzampere liefern, was gut ist.

Danke für die Antwort.

Erdorf

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Re: Windturbine und Solarpannel Combi

 ·  Gepostet: 06.05.2015 - 14:15 Uhr  ·  #45598
Hallo,

Zitat
Momentan ist noch ein Bleigelakku dran der 7 AH hat. Der wird aber nicht voller als 12,5 volt

Ja, der Akku ist hinüber.

Zitat
Jetzt kommt eine günstige Autobatterie mit 12V 100 Ah Blei-Calcium.

Das ist "ungünstig" und teuer, weil 'raus geschmissenes' Geld, der Akku ist in einem Jahr, spätestens nach zwei Wintern hinüber.

Bei 100 Ah und Windrad empfehle ich flüssige Blei Säure Akkus:

z.B. den hier:
http://www.winnerbatterien.de/…::115.html

Diesen Akku Type darf man (und muss sogar hin und wieder) 'überladen'.
So kann man das Windrad z.B. einfach über Gleichrichter ungeregelt anschließen.

Dadurch erspart man sich eine aufwändige Dumpload Regelung und Bremse des Windrades.
Das Windrad wird einfach immer belastet und man 'dump' ggf. automatisch mit dem Akku.
Das tut dem Akku sogar gut, solange das System nur bei selten, z.B. bei starkem Wind dumpt.

Zitat
Der Laderegler ist sowieso ein Solarladeregler

Ein Solarladeregler öffnet die Verbindung zur Stromquelle oder schließt die kurz, wenn die maximale Ladespannung erreicht ist.
Im ersten Fall ist der 'Solarladeregler' definitiv ungeeignet um ein Windrad anzuschließen, weil das Windrad dann unbelastet durchdreht.
Im letzteren Fall könnte das funktionieren, es könnte aber auch sein,
dass die Wicklungen des Windgenerators durch den Kurzschluss schmelzen.
Empfehlung: Nie einen Windgenerator ausschließlich über einen Solarladeregler anschließen.

Zusammengefasst:
Das Einfachste ist es, einen flüssigen Akku zu nehmen und das Windrad ohne Regler, also nur mit Gleichrichter anzuschließen.
Die PV wird dann über einen Laderegler (am besten einstellbar und mit Display) auch an den Akku angeschlossen.
z.B. so ein Laderegler: https://prevent-germany.com/so…it-display
Durch den einstellbaren Laderegler, kann man Ladeendspannung so regulieren dass die nötige Gasung des Akkus erreicht wird
und an die Systemnutzung (Verbrauch, Windladung) angepasst wird.
Das ist dann ein stabiles und langlebiges System was etliche Jahre so funktioniert.

Grüße

dig-it

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Re: Windturbine und Solarpannel Combi

 ·  Gepostet: 06.05.2015 - 15:47 Uhr  ·  #45601
Hat eigentlich schon jemand die Leistungsdaten und technischen Spezifikationen (etwa: wieviele Ladezyklen...) des kürzlich präsentierten Batterie-Systems von TESLA? Und hat jemand schon eine Meinung dazu?

Dieter

Erdorf

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Re: Windturbine und Solarpannel Combi

 ·  Gepostet: 07.05.2015 - 14:38 Uhr  ·  #45606
Hallo Dieter,

Es geht wohl um die "Lithium-Ionen-Akku für den Hausgebrauch" von Tesla.
http://www.golem.de/news/hausb…13876.html
Das ist natürlich sehr interessant, besonders dann wenn dadurch die Preise fallen.

Du fragst nach einem Vergleich, dann schau mal selbst auf diese Übersicht:
http://de.wikipedia.org/wiki/A…ensity.svg

Dort erkennt man, dass Lithium Akkus besonders in Punkto Gewicht und Volumen überzeugen.
Das sind natürlich vor allem Argumente für mobile Anwendungen.

Nach meiner - geringen - Erfahrung mit diesem Akku Type beim Pedelec,
sind die Akkus z.Z nicht soo Zyklen fest und müssen häufiger z.B. alle zwei Jahre bei intensiver Nutzung, getauscht werden.

Ich denke man sollte sich, nach wie vor, an Stapler-Akkus orientieren.
Diese müssen hohe Ströme und viel Energie liefern, als auch tägliche Zyklen fahren.
Das Gewicht der Akkus ist, ähnlich wie im Haus Betrieb egal, weil die Stapler sowieso ein Kontergewicht benötigen.
Wenn Stapler Akkus auf Lithium-Ionen 'umsteigen' sollte man aufhorchen und überlegen
ob der Akkutype nicht auch fürs Haus gut geeignet ist.

Mittelfristig erwarte ich aufgrund des geringeren Gewichtes und geringeren Volumens sinkende Preise für Lithium-Ionen-Akkus.
Weiterhin hoffe ich auf technische Verbesserungen des Akku Systems zum Erreichen höherer Zyklen.
Für den 'Hausgebrauch' werden, bei angestrebten 10 Jahren, 3650 Teil-Zyklen benötigt
Hier wurde ja auch einiges beim Bleisäure Akku entwickelt siehe Panzerplatten Akkus.

Ein Weitere Unterschied des Lithium Akkus: Der Akku ist am liebsten halb geladen.
Im Gegensatz zum Blei-Säure Akku, der am liebsten voll ist.
Deswegen 'sehe' ich den 'Lithium-Ionen-Akku' früher bei Netz gebundenen Strom Inseln
mit Autarkie Graden < 90%.
100% Strominseln streben auch immer einen 100% vollen Akku an.
Netz gebundene Strominseln haben mehr Möglichkeiten bei z.B. 50% Akku Ladung,
bei 100% sind die ja 'gezwungen' den Überschuss zu verkaufen!

Grüße