Hallo miteinander,
@ Karl
Zitat
Nun muss ich dich aber nocheinmal fragen, wo du dieses Flügelprofil her hast. Hast du dir das selber errechnet?
Nein, dies Profil habe ich übernommen aus verschiedenen Beiträgen, die
ich im otherpower forum gefunden habe. Ausschlaggebend für mich war
ein Report der Sandia National Laboratories aus California, die im Auftrag
der amerikanischen Regierung eine Untersuchung über die Verbesserung
der Flügel Herstellung für Windräder (Blade Manufacturing Improvment
report) durchgeführt hat.
Da sich alle guten Profile in etwa geglichen haben, habe ich diese Art des
Profils und der Flügelform für mich übernommen.
Hier hast Du eine maßstäbliche Darstellung, die Du auf die gesamte
Flügellänge anwenden kannst. Heute würde ich den Bereich der Nabe
(Root) nicht ganz auslaufen lassen, sondern abrunden und etwas
verjüngen. (Besser für die Geräuschentwicklung). Ebenfalls an den
Flügelspitzen die in den Wind eintretende Kante noch mehr abrunden bzw.
abflachen.
Die Zeichnungen auf meiner website dienen hauptsächlich zur Ansicht,
wie die Positionen entlang des Flügels in die geleimten Plattenstreifen
passen. (ich brauch ja genügend überstehendes Fleisch zum Bearbeiten)
Ich hab mir zuletzt einfach mit einem Zeichenprogramm alles um ca.30%
aufgezogen und bemaßen lassen ( von meinen 1,20m auf 1,80m), deshalb
erscheinen hier so krumme Werte im Zehntel- und Hundertsel Bereich.
Die können natürlich vernachlässigt werden.
Bevor Du jetzt loslegst, mußt Du Dir erst mal über die Flügelgröße klar
werden. Du kannst nicht einfach sagen, ich möchte eine bestimmte
Leistung erreichen aber meine Flügel beschränke ich auf 5m Durchmesser.
Ausschlaggebend für die vom Wind eingebrachte Leistung sind
"swept area" also die von den Flügeln bestrichene Kreisfläche und die
Windstärke. Wie Du aus dem Beitrag von Strawberry entnehmen kannst,
hatte die von ihm mitgebaute Anlage 8,6m Durchmesser.
Auf Grund der Übersetzung von 1:15 für 1000U/min und 1:17 für
1500U/min ergeben sich 66 U/min bzw. 88 U/min der Flügel. Diese
Umdrehungen sind den Langsamläufern zuzuordnen. Die brauchen
aber, um solche Leistungen zu drehen wieder ein großes Drehmoment.
Das heißt, Du brauchst hier breitere Flügel oder mehr Flügel, hierzu kann
Strawberry vielleicht mehr berichten.
Meine Flügel sind für ihre Größe eher als Schnellläufer ausgelegt, sie
bringen bei ca. 320 -350U/min eine Leistung zwischen 600 und 800 Watt.
Mehr hab ich noch nicht riskiert, meine Mühle geht mit Helicoptersicherung
aus dem Wind.
Du müßtest also zunächst klären, für
welche Leistung bei welcher
Windstärke Du Deinen Generator auslegen willst.
Danach wieviel U/min Dein Generator dann hat, für die angestrebte
Leistung abhängig von Polpaarzahl und Bauart.
Wenn Du dann die erforderliche Übersetzung festlegst, mußt Du
entscheiden ob Du einen Langsamläufer baust (Breite, bzw. mehrere
Flügel die dann hohes Drehmoment aber wenig U/min haben),
oder eine mittlere Geschwindigkeit, die dann mittlere Flügel mit mittlerem
Drehmoment erfordern, dafür aber mehr U/min bringen. Dies wierum
hängt direkt mit Deiner gewählten Übersetzung zusammen.
Ein reiner Schnellläufer ist für Deine Pläne eher nicht geeignet (Dies ist
zumindest meine Meinung)
Du kannst natürlich die breiteren Flügel mit dem von mir verwendeten
Profil bauen, nur eben breiter und deshalb auch etwas stärker.
Noch etwas zu den verwundenen Flügeln: man macht das nicht wegen des
schöneren Aussehens
, sondern um der jeweiligen Windstärke eine
optimale Angriffsfläche zu bieten.
Die stärkere Winkelung und der breitere Flügel an der Nabe bietet die
gute Angriffsfläche zum Anlaufen.
Die schmale fast parallel zum Wind laufende Flügelspitze bietet bei
Starkwind weniger Luftwiderstand bei gleichzeitig wesentlich höherer
Umlaufgeschwindigkeit als die langsamere nah am Drehpunkt liegende
breite Flügelfläche.
Gruß
Günter
Westerwald