Zitat geschrieben von jomixl
hallo zusammen,
kann mir jemand sagen was für eine schnittstelle bzw. signal die üblichen anemometer haben?
grüsse joachim
Die meisten "günstigen" Anemometer haben keine Hallsensoren verbaut, sondern ganz einfache Reedkontakte. Es gibt also nur ein "Ein/Aus-Schalter".
Ein Reedkontakt ist im Prinzip ein kleiner Schalter mit zwei Federstahldrähten. einer der beiden Drähte wird magnetisch angezogen und berührt dabei den anderen Draht. Damit die Kontakte nicht zuschnell verbrennen und auch sonst die Kontakte sich nicht ungewollt verformen sind die Kontakte in einem kleinen Glasröhrchen unter Schutzatmosphäre verbaut.
Schlecht waren immer die Anemometer, die gleich mehrere Reedkontakte verwendeten um die Frequenz zu erhöhen. Da die Reedkontakte auch mal kaputt gehen (besonders gerne bei Gewitter mit starken elektrischen Entladungen), konnte nicht festgestellt werden, ob das mit der tatsächlichen Drehzahl jetzt stimmt oder nicht. Besser waren da die Anemometer mit einem Reddkontakt, aber 2 oder mehr Magneten. Wegen der gegenseitigen Beeinflussung und der sehr empfindlichen Reedkontakten wurden diese Varianten aber nur bei recht großvolumigen Sensoren verbaut.
Moderne und gute Anemometer die auch heute bei professionellen Messanlagen eingesetzt werden haben in der Regel aufwändige Elektroniken und arbeiten mit sehr viel höheren Frequenzen die mit Lochscheibe und optischen Bauteilen realisiert werden.
Bild 1: Sehr teures Anemometer ( >500,-€ ) für die Profiausstattung
Bild 2: Einfaches Anemometer mit Reedkontakt und zwei Magneten
Zu sehen ist hier auch die Sparvariante der Kugellagerung. Die Welle steht
auf einer einzigen Kugel.
"Einfach" heißt hier aber grundsätzlich nicht schlecht. Viele dieser Anemometer tun viele Jahre zuverlässig ihren Dienst. Empfehlung wäre nur dabei immer darauf zu achten, das möglichst wenig Strom durch den Reedkontakt fließt. Das erhöht die Lebensdauer erheblich. Auch ein kleiner Schutzwiderstand erhöht die Lebensdauer.
Gruß Uwe