Hallo zusammen,
Hallo Fritz,
komme erst jetzt dazu, auf Deinen Beitrag zu antworten.
Bis jetzt bin ich glücklicherweise von einem größeren Sturmschaden
verschont geblieben. Meine Sturmsicherungen haben mir die Mühlen
immer beizeiten aus dem Wind gedreht/ gekippt.
Aber ich kenne natürlich die Schilderungen der Windradbauer, die es kalt erwischt hat.
Deine Beschreibung des Ablaufs hat mich aber etwas nachdenklich gestimmt:
beginnt irgendwann, bei zunehmendem Wind, sich der Kraftarm zu
lösen und zu laufen, er wird aber immer noch gehalten, weil bei jedem
Wiedereintritt Magnet - Spule die Bremskraft wirkt. Bis zu einem
bestimmten Punkt, dann reisst sich der Kraftarm los, die Sinuskurve des
Drehstroms fällt zusammen wie eine Ziehharmonika.
Der Bremseffekt kommt ja so stark zustande, weil ja , da kein
Verbraucher mehr angeschlossen ist, alle Leistung die beim langsamen
Anlaufen erzeugt wird, in die Spulen geht und diese magnetisiert.
Zunächst einmal wird ja bei auffrischendem Wind der kurzgeschlossene
Generator beginnen mit zu laufen. War vorher kein Wind da, gab es ja
Stillstand und deshalb fehlte ja auch der Bremseffekt. Durch dies leichte
Anlaufen bei ansteigender Drehzahl wird ja erst Leistung und somit
Magnetisierung erzeugt, die dann wieder für die Abbremsung sorgt.
Nimmt die Windstärke aber weiter zu, nimmt auch die erzeugte Leistung
zu und somit auch die damit verbundene Abbremsung.
Schafft die Windstärke es, die Drehzahl trotzdem zu erhöhen, fließt auch
ein entsprechend hoher Strom durch die Spulen.
Eigentlich dürfte es dieses unkontrollierte "Losreißen" wie Du es schilderst
nicht auf Grund des Hebelarmes geben. Ich halte es aber für richtig wenn
Du sagst, daß ein längerer Hebelarm (also größerer Statorumfang) sich
günstig auf dieses "Losreißen" auswirkt und Generatoren mit kleinem
Umfang eindeutig die schlechteren Karten haben.
Eher halte ich es für wahrscheinlicher, daß bei Sturm der Strom in den
Spulen unzulässig hoch ansteigt und sie somit durchbrennen. Dann
bekommt man natürlich auch rein optisch den Eindruck, daß die Flügel ab
einem bestimmten Punkt losjagen und alles zerlegen.
Hier fehlt dann auf Grund des defekten Spulenstranges die Bremswirkung
und darauf folgend brennen die restlichen Phasenstränge auch irgendwo
durch.
Die Erklärung, weshalb Dein Scheibengenerator (Pigott) relativ robust
ausgelegt ist, liegt wahrscheinlich in der verwendeten Drahtstärke.
3 in einer Hand gewickelte 1,0mm² ergeben z.B. 3mm² Leiterquerschnitt
und dem kann man ruhig mal etwas mehr zumuten.
( In Verbindung mit einer zeitig und gut ansprechenden Sturmsicherung)
[u]Nun hat ein Scheibenrotor bei einem 2,4m Windrad 300 mm
Durchmesser, ich habe Generatoren mit ähnlichen Wattleistungen mit
umgewickelten Maschinen mit Rotor Durchmesser von ca. 80 mm
gesehen, das ist ein Verhältnis von 1: 3. [/u]
Kleinere Generatoren haben in der Regel auch kleinere Spulen. Um die
erforderliche Spannung zu erzeugen brauchen die aber entsprechend
Windungen, die lassen sich aber nur mit dünnerem Draht herstellen.
Da vermute ich ganz stark, daß der dünnere Leiterquerschnitt für ein
zeitiges Ableben sorgt.
Gruß
Günter
Westerwald
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