Es soll ein französisches Projekt geben, zu dem mir noch schriftliche Unterlagen fehlen, nach dem ein Savonius-Rotor in geringem Abstand (etwa 5 cm) mitten vor eine lange, hohe Wand gestellt wurde und die Strömung künstlich aus allen denkbaren Winkeln auf ihn gelenkt wurde.

Das war ein Versuch um herauszufinden, ob es sich bei vorhandenen Hauptwindrichtungen lohnt, nach solchen Voraussetzungen wie Hauptwindrichtung und Stellung und Lage einer Wand (Gebäude etwa) einen Aufstellungsort für den Rotor vor zu bestimmen.

Die Ergebnisse, die ich mündlich aus einer für mich glaubhaften Quelle erfahren habe, sind wie folgt:

Der Savonius-Rotor mit einem normal maximal bei etwa 20% liegendem Leistungsbeiwert nach Betz (CP 0,2) erreicht bei einem bestimmten Anströmwinkel von 150° zur Wand sage und schreibe bis zu 45% Leistung (CP 0,45).
Das heißt, die Laufrichtung der Blätter spielt eine wichtige Rolle, nur von einer Diagonalen zur Wand angeblasen wird der Effekt erreicht, nicht also beidseitig.

Ich finde, dies könnte einigen Leuten weiterhelfen, die einen kleinen Savonius auf dem eigenen Grundstück aufstellen möchten. Ob es was bringt läßt sich ja leicht durch Probieren herausfinden. =)

Gruß, Carl

Hmm, ich glaube der Wirkungsgrad von 45% ist etwas irreführend, da die Wand ja als riesiger Konzentrator wirkt und dementsprechend eigentlich mit ihrer Fläche in die Berechnung einbezogen werden müsste.

Könnte sein, dass ich insoweit bald mit ein paar Erfahrungswerten aufwarten kann.

Wenn mein großer Rotor auf dem Dach ist, will ich einen kleinen Savonius Marke "ultraslim" bauen (also so ca. 100cm hoch mit Radius um die 12,5cm, vielleicht dreiflügelig) und diesen sowohl an der Hauswand, als auch direkt an der Hausecke ausprobieren. Antreiben soll er 2-4 Schrittmotoren von Howard Ind. (die Version, die du mir geschickt hast, Carl).

Es geht dabei nicht darum, Unmengen Strom zu produzieren. Es reicht, wenn ich damit - möglichst ungeregelt - einen 6V 4Ah Akku laden kann, der dann die Versorgung der Hof-/Gartenbeleuchtung mittels LED übernimmt.

Und natürlich die optische Erbauung, wenn es sich dreht...

@ XXRay : Natürlich, man muß nicht davon ausgehen, dass dadurch der Savonius-Rotor plötzlich effizienter geworden ist. Dessen ureigener Wirkungsgrad bleibt am Rotor selbst immer gleich. Nur eben ist es interessant, ohne jeglichen konstruktiven Aufwand nur durch Nutzung standortbedingter Gegebenheiten die Leistung erhöhen zu können. Die Wand ist dann ja gratis. Es ist auch interessant, weil es Analogien zu Andre´s (Windikus) Abdeckung beim C-Rotor zu geben scheint. (auffällige Anwinkelung der Wand von 150° zur Strömungsrichtung) Es hat also vielleicht auch etwas mit Abdeckung zu tun, nicht nur etwas mit der Einleitfläche als Strömungsverstärkung durch die Wand. Eine sehr merkwürdige Beobachtung konnte ich einmal machen, als ich einen ähnlichen Streifen Abdeckungsplatte aus PVC Schaum von Hand so gegen den Rotor hielt, wie Andre es als ideal beschreibt: Die gegen die Strömung anlaufenden Flügel transportieren ein breites Luftkissen mit sich, welches die handgehaltene Platte jedesmal, wenn ein Flügel vorbeiläuft, sehr deutlich spürbar mit einem Impuls zurückdrückt. Das geschieht auch noch in einem Abstand von etwa 5 cm zu den vorbeifliegenden Flügeln. Mich hat das sehr gewundert, weil die Flügel keinen Anstellwinkel haben, der ähnlich wie der Repeller eines Lüfters einen Luftstrom erzeugen könnte, da an dem Versuchsrotor (C-Rotor) die Profilsehnen linear zur Kreislinie des Flügelumlaufes verlaufen.

@ Dirk: Prima, dann bekommen wir ja live mit, was es damit auf sich hat. Ich freue mich schon auf die Ergebnisse Deiner Vergleiche und bin sehr gespannt darauf, was Du letztlich herausfinden wirst.

Gruß, Carl

Hey Leute , is ein später Aprilfake
Ich gebe zu zu das bei Montage an einer Wand das bremsende Rücklaufende Repellerende in der Windberuhigten Wandzone hilfreich ist aber hat schon jemand bedacht was passiert wenn der Wind von hinter der Wand oder vor der Wand kommt und nicht seitlich ?......

50 % der Windrichtungen fallen teilweise oder komplett aus - das soll ein Fortschritt sein voller Nonsens....
Gruß Hans

Wenn das aber die einzige Möglichkeit ist, so ein Windrad aufzustellen, kann es trotzdem interessant sein.

Da hat XXRay volles Rohr recht! Man kann das auch positiv sehen. Zudem wurde bei der Suche nach dem idealen Aufstellungsort davon ausgegangen, daß eine Hauptwindrichtung mit einbezogen wird. Auf einem privaten Grundstück hat man in Bodennähe meist nur verwirbelte Luft, da hilft es nicht weiter, das Ganze mit einem Aufstellungsort im Freien unter idealen Strömungsbedingungen zu vergleichen...

Schliesslich wird der Savonius dort aufgestellt, wo sonst nichts mehr geht. Es wäre schliesslich aussichtsreicher, an einem guten Standort einen Horizontalläufer oder einen ausgereiften Darrieus-Rotor aufzustellen. Letzteren gibt es (ausgereift) bisher nur sehr, sehr selten und dann ziemlich teuer. ( www.fiber-tech.de )

Es geht meistens nicht darum, im Garten "die" Zaubermaschine aufzustellen, sondern darum, meist sehr kleine Savonius-Rotoren dort zu platzieren wo noch Platz ist und wo die meisten anderen Bautypen einfach nichts mehr bringen können. Was Dirk (siehe oben) vorhat, ist eine Super-Umsetzung mit realitätsbezogenem Kalkül: Er wird einen sehr schmalen langen Savonius mit entsprechend hohen Drehzahlen sehr konsequent im näheren Wirkungsfeld des oben beschriebenen Effektes der Leistungsverstärkung durch die Wand erproben und ggf. dort aufstellen. Sein Rotor hat keine Ambitionen, den Energiebedarf des Hauses zu erreichen soll nur eine Led-Gartenbeleuchtung abdecken. Ist m.E. supergenial, der Savonius-Rotor hat erfahrungsgemäß bei geringen Durchmessern weit geringere Probleme durch Masseunwucht und die dann relativ hohe Drehzahl hilft bei der Generatorwahl. Drehmoment wird durch Rotorhöhe kompensiert. Toll! Ganz toll.