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Angebot fuer Hausbesitzer

Frage zu Kleinwindanlagen

Baerli

Betreff:

Angebot fuer Hausbesitzer

 ·  Gepostet: 08.04.2012 - 20:45 Uhr  ·  #27000
Hallo,

ich habe mal eine für die Experten hier vermutlich dumm erscheinende Frage: Wie rechnen sich denn diese Kleinwindanlagen? Warum gibt es nicht Konzepte/ Hersteller, die sich durchsetzen und große Marktanteile erobern (wie bei den großen Anlagen (Enercon, Suzlon, ...)), sondern so viele kleine Anbieter?

Ich habe in ein paar geschlossene Fonds von Energiekontor investiert und habe mir überlegt, ob man nicht auch ein Geschäftsmodell erstellen kann, bei dem man kostenlos Anlagen für Hausbesitzer aufbaut ud sich den erzeugten Strom bezahlen lässt. Gibt es solche Modelle? Wie rechnen sie sich? Welche Anlagen sollte man dazu verwenden?

Gerne antwortet hier oder sendet eine E-Mail an "bahnsteig" bei gmx.de

Viele Grüße

Dirk

XXLRay

Betreff:

Re: Angebot fuer Hausbesitzer

 ·  Gepostet: 08.04.2012 - 21:19 Uhr  ·  #27001

dig-it

Betreff:

Re: Angebot fuer Hausbesitzer

 ·  Gepostet: 08.04.2012 - 21:47 Uhr  ·  #27002
Hi Dirk,

auf Deine Fragen gibt es einige Antworten, die hier zum Teil auch schon mehrfach gegeben wurden.

1. Eine Turbine mit mehreren MW zu bauen, erfordert enorme industrielle Kapazitäten. Deshalb bleibt
der Kreis der Anbieter automatisch eng begrenzt. Eine Kleinwindanlage dagegen kann man im Prinzip in seiner Garage herstellen. Und der Laie sieht auf den ersten Blick oft nicht, welchen Schrott er da möglicherweise erwirbt. Ein paar Monate später gibt es diesen Anbieter dann nicht mehr. Weshalb schon viele Leute einiges an Geld verloren haben.
Aber es gibt auch Anbieter, die seit Jahren auf dem KWA-Markt tätig sind, bei denen diese Gefahr deutlich geringer
ausfällt.

2. Kleine Windkraftanlagen sind im rein betriebswirtschaftlichen Sinn, also mit einer guten, kalkulierbaren Rendite
in den meisten deutschen Regionen kein interessantes "Geschäftsmodell". Die Menschen, die sich für eine solche
Installation entscheiden, tun das nicht "for moneymaking".

3. Was Deine Anlagen in bestimmten Fonds angeht, die mit erneuerbaren Energien Renditen von 10% und mehr versprechen,
kann ich Dir nur sehr, sehr viel Glück wünschen. Ich habe mich auch schon damit beschäftigt. Und meine Finanzberaterin hat mich schlicht gefragt: Warum sollten solche Fonds für ihre Investitionen 10% Zinsen bezahlen, wenn sie sich das Geld für 3,5% bei der Bank leihen könnten? Ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen, da arbeiten im Augenblick richtige viele "Bauernfänger"...

Wenn Du bei einer KWA an eine veritable "Cashcow" denkst, wirst Du leider enttäuscht werden.
Solltest Du aber über eine Zukunft dieses Planeten nachdenken, nachdem die Börsen ihren fatalen
Crash erlebt haben, was womöglich nicht mehr lange dauert, dann könntest Du durchaus
ein paar Euronen in eine KWA investieren...

Greetz!

Dieter

Baerli

Betreff:

Re: Angebot fuer Hausbesitzer

 ·  Gepostet: 09.04.2012 - 10:12 Uhr  ·  #27014
Hallo zusammen,

man würde in einem Modell, wie ich es mir vorstelle, die WKA nicht "irgendwohin" stellen, sondern schon nach windstarken Gebieten Ausschau halten und in diesen Gebieten am Orts- oder Stadtrand auf die Suche gehen. Ich kenne mich mit Kleinanlagen nicht so aus. Aber ich meine, man könne eine Nettoabrechnung machen. D.h. dass sich der Stromzähler rückwärts dreht, wenn mehr eingespeist als entnommen wird. In dem Fall ist der Vorteil im Vergleich zu großen Anlagen, dass der Hausbesitzer den Strompreis inkl. Netznutzungsentgelt - also etwa 20 Cent/kWh - spart.

Ich habe es mal ausgerechnet: Wenn man ein windstarkes Gebiet hat, müsste sich bei 20 Cent/kWh die Investition nach 10-15 Jahren amortisiert haben. Oder unterschätze ich ggf. die Kosten für die Montage (Fundament?)? Wie viel kommt da noch hinzu?

Was sind denn aus Euren Erfahrungen realistische Kosten und Produktionsergebnisse? Welche laufenden Kosten fallen an?

Viele Grüße

Dirk


P. S. Mit den Fonds bin ich bislang ganz gut gefahren. Tatsächlich schütten einzelne gar nichts aus und werden so zu einem Totalverlust. Meine haben teils weniger ausgeschüttet, teils plangemäß. Dass man stutzig werden sollte, wenn jemand statt mit 3% mit 8% finanziert, ist zwar richtig. Aber bei der Größe der Parks wären solche Projektentwickler schon mit dem Eigenkapital überfordert gewesen. Und ohne Eigenkapital gibt es nicht das billige Fremdkapital. Inzwischen gibt es diese Direktbeteiligungen kaum noch, nur noch Genussrechte, die für die Emittenten einfacher sind, aber m. E. für die Anleger risikoreicher.

XXLRay

Betreff:

Re: Angebot fuer Hausbesitzer

 ·  Gepostet: 09.04.2012 - 10:31 Uhr  ·  #27015

dig-it

Betreff:

Re: Angebot fuer Hausbesitzer

 ·  Gepostet: 09.04.2012 - 10:39 Uhr  ·  #27016
So reizvoll, wie Dein Projekt klingen mag, so wenig realistisch ist es an den meisten deutschen Standorten.
In einem anderen Thread hier ging es mal um einen Standort mit über 6 m/s Wind (in Schleswig-Holstein).
Selbst dort wirst Du mit einer guten KWA in der Größenordnung, in der wir hier meist diskutieren (circa 10 KW/h
Nennleistung) den Strom nicht billiger als die 9 Cents Einspeisevergütung erzeugen. Also rechnet sich nur
Eigenverbrauch. Und der eben nur an extrem günstigen Standorten. Gehe mal davon aus, dass Du ansonsten mit einer
KWA Strom für mindestens 0,40 - 0,50 Cents pro KW/h produzierst. Unter Einbeziehung von korrekter Abschreibung,
Kapitalverzinsung, Wartung, Reparieren...

Ein Projekt, wie Du es andenkst, macht nur mit einer Großwindanlage Sinn. Aber dann bist Du auch schon wieder
in Größenordnungen, wie bei Deinen Fonds. Bei denen die Wirtschaftspresse übrigens davon ausgeht, dass sie die Genussrechte
weniger und weniger bedienen werden. Und selbst die Großen der Windenergie, wie Eon oder RWE haben in den letzten
Monaten deutliche Verluste hinnehmen müssen, weil die Projekte, vor allem der Leitungsbau, nicht wie geplant vorwärts gehen.

Nach Lage der Dinge ist das Aufstellen einer KWA aus reinen Renditegründen sinnlos. Es macht aber, und das wurde hier schon häufig gesagt,
aus anderen Gründen durchaus Sinn...

Dieter

fedaso

Betreff:

Re: Angebot fuer Hausbesitzer

 ·  Gepostet: 12.01.2013 - 12:01 Uhr  ·  #33186
Die Frage von Baerli find ich sehr interessant. Bei Solar ist es ja auch so, dass Konzerne die Dächer mieten und da drauf dann ihre Anlagen bauen. Geht so was bei Windkraft auch und wenn, welche Anbieter gibt es dafür.

doelle4

Betreff:

Re: Angebot fuer Hausbesitzer

 ·  Gepostet: 14.01.2013 - 09:29 Uhr  ·  #33225
Dächer für gwerbliche WKA Betreiber vermieten zu wollen ist etwa das gleiche wie internationale SolarEnergiebetreiber zu fragen ob sie nicht gegen Miete ein 200 Watt Solarpanel auf deine teilbeschattete Hundhütte montieren wollen.
Ein Dach ist leider der schlechteste Platz, die WKA kann nur klein sein aufgrund der Statik, der Wind teilverwirbelt und die Ausbeute mager.
Gruß Hans