Zitat geschrieben von Xenius
Die Belange vom Groß-WKA Bau sind nur bedingt auf die Kleinen zu übertragen. Ihr habt wegen hoher und immer höherer TSR extrem schlanke Blätter. Sowas haben wir hier nicht. Würden nicht anlaufen. Es sei denn man kann Pitchen, zu ner Anlaufstellung. Auch das ist eher nicht vertreten.
Bei unseren TSR ist Stabilität in der Blattmitte quasi kein Thema. Bei der Black-600 hat man bis runter zu 1/3 R lediglich Profildicke um 10%. Bei 3/12 R kommt ca. 14% und dann die Einspannung mit 23%. Kohlefaser verstärktes Nylon allerdings.
Hallo an die neuen!
Hmm-
Also übertragbar ist das schon- die Randbedingungen sind aber anders:
Erstens hat's andere Re-Zahlen, wodurch eine ender SLZ und solidity etc. zustande kommt und ausserdem kann man bei einer Klein-WEA eine Welle 20% dicker machen- das kostet fast nichts- wenn man aber eine 400er Gusswelle auf 450 aufdicken will, tobt der Controller.
Allerdings- was einer macht ist mitnichten ein Argument dafür, dass es sinnvoll ist.
Schon alleine der Einsatz von Kohlefasern erscheint mir fragwürdig:
Das ist reines Marketing und bringt mehr Nach- als Vorteile mit sich. Glasfaserverspritzte Rotorblätter würden es sehr wahrscheinlich genauso tun. Vielleicht sind's ja auch Glasfasern und ein bisschen schwarze Farbe.
Zitat geschrieben von Xenius
Warum die Blätter zur Spitze i.A. stetig schlanker werden, wurde ganz richtig beschrieben. Man genügt damit dem Betz'schen Grundsatz, für opt. Cp möglichst überall Vw-Verlangsamung um 2/3. Davon kann man geringfügig sinnvoll abweichen. Zu viel senkt allerdings den Cp.
Dass dann die Blattspitze zusätzlich speziell geformt wird und damit noch schmaler, hat mit der Minimierung der Randwirbel zu tun und damit auch mit dem Blattspitzen-Geräusch.
Umso mehr relevant, je größer die Anlage ist, und bei hohen TSR mehr als bei geringen.
Der Einfluss der Re-Zahl wird meines Erachtens für die Spitze überbewertet. Negativ-Effekte gibt es da aus meiner Sicht erst ab gewissen Grenz-Anstellwinkeln, sag mal jenseits 5°.
Wenn aber der Anstellwinkel an der Spitze auf Null gesetzt wird, was soll passieren? Zudem hat man auch noch ausgewählte Profile.
Auftrieb an der Spitze möglicht gegen Null - wie bei Flugzeugen - ist hier nach meinem Vertändnis nicht außen vor.
Dazu Anmerkung: Wird alleine schon erreicht durch spitzelliptisches Blattende. Zusätzlich noch Anstellwinkel 0° und noch symmetrisches Profil? Man kann es auch übertreiben.
0 * 0 bleibt Null. Und wird nicht weniger, wenn noch ne 0 dazu kommt.
Ja, OK. Da die Strömung an der Spitze extrem 3-D ist, sagt die Re-Zahl ganz an der Spitze nichts aus. Komplett richtig. Wichtig ist aber, dass man auch lokale Strömungen mit hohen Übergeschwindigkeiten in jedem Falle vermeidet. Aus Lärmgründen.
Gerade bei Stallanlagen werden die Anstellwinkel viel höher und der Lärm auch.
Bei Pitch wird das alles nicht so heiss gegessen...
Zitat geschrieben von Xenius
Arminius, mit der Bemerkung zur Profilseie Goe 62, also 622 bis 625 hast Du Dich, zumindest was kleinere WKAs betrifft, verstolpert.
Was Flugzeuge Jahrzehnte-lang durch die Luft gezogen hat, bei wesentlich höheren Belastungen, versagt bei Repellern nicht. Die NACA-Serie 44 ist ähnlich. Polaren sogar etwas stetiger.
Dass Ihr bei Groß-WKAs dringend unterhalb 1/3 R nach auftriebsstarken Profilen sucht, mag damit zu tun haben, dass Ihr mit der Blattbreite geizt.
Diese "Serie" - welches Flugzeug? Aber selbst wenn es so wäre: Aussen dünn, damit der Flieger nicht "abschmiert" bei Strömungsabriss und erst innen die Strömung abreisst.
Aber bei WEA ist es so, dass sie ja auf irgendeine "Nennleistung" spezifiziert sind.
Sagen wir 1 kW. Und dann werden die 1kW erbracht, dass man einen positiven Pitchwinkel einstellen muss, um zumindest die Aussenströmung sauber zu kriegen. Das erhöht massiv die Biegemomente.
Quasi Crome-Prinzip. Hier ist Crome so konsequent, innen die Fläche wegzulassen.
"Profilserie" ist ja ein deeeehnbarer Begriff.
Das Problem bei dem Gö-strak ist, dass sowohl Profildicke als auch Wölbung bei den dicken Profilen erhöht sind (Um die Unterseite gerade zu halten).
Normalerweise nimmt man für eine ähnliche Re-Zahl bei Aufdickung die Wölbung herunter - nicht hoch.
---Ausflug ---------
Fur was man übrigens die viel gepriesene "gerade Unterseite" braucht- keine Ahnung.
Profile, die hinten nach unten gezogen sind, kann man auch statisch bestimmt glatt auflegen und somit den Einstellwinkel bestimmen.
Ich zitiere aus dem Buch von Herrn Crome:
"... Profil ist auf der Druckseite (fast) plan. Das kommt dem Selbstbau zugute". Oder "besonders angenehm ist die fast glatte Druckseite".
Ich versteh das nicht- was da "angenehm" sein soll - vielleicht kann mir da jemand helfen.
wenn ich solche Pseudoargumente lese, mit denen er auch noch Studenten unterrichtet...
Festigkeitstechnisch sind ebene Flächen schlecht:
Sie beulen nämlich schneller als gewölbte.
----Rückkehr -------------
Zitat geschrieben von Xenius
War weiter vorn noch ne Frage zur Bestimmung des Anlaufmomentes.
2 Wege:
A) Man pflege seinen Flügel bei QBlade ein und beginne die Rotor-Simulation mit der Drehzahl 0,01 u/min (0 geht nicht). Es wird ein Drehmoment ausgewiesen.
Flügel nicht optimieren, zumindest nicht den Twist! Da wird bis zum heutigen Datum der vom Betz übernommen, der falsche.
B) Vor allem, wenn der Flügel konzipiert werden muss, kann man die EXEL-Datei vorgelagert in
Forum/cf3/topic.php?p=33784#real33784 benutzen. Möglichst nach Schmitz! Da ist auch ein Reiter <Anlaufmoment>. (Profilwahl optional. So steif wie im Propellerbau muss man nicht werden.)
Danke - ganz praktisch. Ich dachte, es würde analytisch gerechnet.
Schmitz ist wegen der geringern SLZ bei KWEA sicher wichtiger als bei großen.
Der Arminius