Wenn das Thema Darrieus-Rotor ganz neu für Dich ist, nützen Dir sicherlich ein paar grundsätzliche Tips:
Die Achsauslegung hängt in jedem Fall davon ab, wo und wie Du den Rotor lagerst. Bei der Einpunktlagerung zahlt es sich aus, den Rotor minimal oberhalb seines innen liegenden Schwerpunktes etwas über der genauen Mitte zu lagern, also nicht genau in der Mitte. Der Fliekraft alleine wegen wäre die genaue Mitte zwar ideal, aber auf der anderen Seite ist es der Winddruck und die daraus folgenden Wechselwirkungen, die das Lager und die Welle belasten.
Bisher habe ich noch keine Erklärung dafür gefunden, warum bei Sturm havarierte Flügel grundsätzlich in der oberen Hälfte nach außen abbiegen oder gar brechen, es ist aber ein eindeutiger Hinweis darauf, dass oben die Belastung aus Windruck/Wechselwirkung stärker als in der zum Boden gerichteten Hälfte sein muß. An ungleichmäßig verteilter Fliehkraft kann es ja nicht liegen, wenn der Rotor genau mittig aufgehängt ist.
Eine andere Möglichkeit ist es, den Rotor zweipunkt zu lagern, also oben und unten, was dann wiederum Vorteile durch besser verteilte Belastung der Achse und Lager bringt. Bei Abweichungen von diesen Konstruktionsvorgaben müßte dann Achse und Lager entsprechend stärker ausfallen.
Bei Kleinwindanlagen, vor allem bei Bastlern ist es schon eher selten, dass die Achsstärke nach allen Regeln der Kunst berechnet wird. Man müßte nicht nur die maximal möglichen Belastungen kennen sondern auch ein wenig die Materialkunde zuhilfe nehmen da Stahl nicht gleich Stahl ist.
Unter Bastlern gibt es für Kleinwind- Horizontalläufer, die ja recht hohen Achsbelastungen durch Fliehkraft und Auslenken des schnelllaufenden Rotors in unterschiedliche Windrichtungen ausgesetzt sind eine über den Daumen gepeilte Regel, die besagt, dass die Achsstärke mindestens 1/100 stel des Rotordurchmessers betragen sollte: Ein Mehr kann nicht schaden, darunter wäre bald schrottreif. Das gilt auch für Darrieus-Rotoren, nur würde ich dort wegen möglicher Hebelwirkungen z.B. bei der Einpunktlagerung - selbst dann, wenn diese genau austariert ist - die Achstärke z.B. bei 1 m Durchmesser idealerweise bei 15 mm - 20 mm ansetzen.