Hallo erstmal in die Runde,

habe mich heute auf Euer tollen Seite registriert und bin völlig neu und ahnungslos dabei!!! Ich habe vor mir in den nächsten Monaten eine Windkraftanlage zuzulegen. Habe schon ordentlich im Internet regergiert ( so auch auf Eure Seite gestoßen).

Die Anlage soll neben meine Garage in 83139 Söchtenau Oberbayern installiert werden. Ich habe ein relativ freies Grundstück am Hang, wo echt fast immer eine kleine Brise, wenn nicht mehr weht.
Kombinieren möchte ich die Anlage mit Solar.

Nun bin ich in Sachen der Technik äußerst unsicher, und wollt mir bei Euch ein paar Tips holen. Vertikal oder Horizontale Technik??
Was haltet Ihr von der Turbina aus Unterhaching???
4 KW soll es mindestens sein!
Wie hoch der Mast??
Wie laut sind die Windräder wirklich???
Welcher Hersteller ist der beste in Sachen Wartung und Langlebigkeit, Service usw?

Vielleicht habt Ihr da ja ein paar Ideen für mich, wäre echt super nett.

LG Markus

Hallo Markus,

und willkommen an Bord !
Du wirst hier und auch sonst wo im Internet eine Menge Infos zu deinen Fragen finden.

Hast du schonmal den Wind bei dir vor Ort gemessen ?

Wenn es dein Budget und die Bauordnung erlaubt, würde ich so eine Anlage schon auf einen Masten errichten, der über 18 m hoch ist. Die Erträge werden es dir danken. Wobei wir bei der Frage der Geländerauhigkeit bei dir in den Hauptwindrichtungen wären (viele Bäume, Gebäude etc.) ?

Du siehst...auch wir haben da noch einige Fragen an dich .

Ich hatte mal ein paar Videos unserer Braun Antaris 6,5 kW gemacht und bei Youtube hochgeladen.

Zu sehen sind sie hier: KWEA in Aktion

Viele Grüße

André

Servus Andre,

danke für deine Infos, Film habe ich mir angeschaut. Da geht ja richtig was bei Euch, mit dem Wind!!!!

Zu Deiner Frage, es ist freies Gelände ohne einen einzigen Baum. Man kann sagen ein Windloch, natürlich nicht so wie
im Norden aber schon ganz ordentlich. Messung habe ich noch kein gemacht.

Bei mir steht vor allem der Wille und die technische Begeisterung mit Wind seine Energie zu machen im Vordergrund, als zweites erst die Rentabilität. Ein Windrad in der Region Bayern ist selten und anscheinend nicht so rentabel wie im Norden.

Ich habe bei der Höhe auch an 18 Meter gedacht. 10 Meter ist Genehmigungsfrei. Ich habe nur Angst das sie mir die 18 Meter die ich brauche verwehren!!! Das wäre blöd.

Wie weit steht dein Rad vom Haus weg??? Hast du Geräusche am oder im Haus???? Wie laut werden die Flügel??

LG Markus

Hallo Maggi,

auch wenn die Wirtschaftlichkeit an zweiter Stelle steht, solltest Du zuerst einmal schauen, wie viel Wind wirklich bei Dir ist.
Denn Wind ist nicht gleich Wind...
Wenn Du bei Dir extrem viele Verwirbelungen hast, machst es auch einen sehr windigen Eindruck und Dir fliegt die Zeitung weg aber... es reicht vielleicht nicht, um Dir ein Windrad wirtschaftlich anzutreiben.

So wie Du schreibst, willst du ja keine 300W Anlage sondern gleich 4 oder mehr KW bauen und da geht es ja nicht mehr nur um Kleingeld wenn Du etwas gescheites kaufst.
Deshalb folgende Möglichkeiten:

Sehr sicher:
1 Jahr Windmessung mit einem guten Windmesser, kein Baumarkt Teil oder Handmesser.

sicher:
1/2 Jahr Windmessung mit einem guten Windmesser... und das ganze mit alten Wetter-Jahresdaten vom Profi hochrechnen lassen.

Grobabschätzung ob überhaupt lohnend:
1/4 Jahr Windmessung mit einem guten Windmesser... und das ganze mit alten Wetter-Jahresdaten vom Profi hochrechnen lassen.

Alternativ:
ein kleines 300W Windrad kaufen und 1 Jahr betreiben. Die Erträge dann auf ein großes hochrechnen und dann umsteigen oder es lassen. Invest wie eine Windmessung aber schon Stromertrag und richtige Erfahrungen.

Alternativ:
Profi Windanalyse. Hier werden die Wettterdaten der letzten Jahre und die der nachfliegenden Wetterstationen genommen und heruntergerechnet. Dann wird am Entstehungsort in jede Himmelsrichtung ein Bild gemacht. Darin eingetragen was alles im Weg ist, bzw. verwirbelungen verursachen kann. z.B. in 300m Büsche die 100m breit und 5m hoch sind usw.
Diese Hindernisse / Verwirbelungen werden dann mit eingerechnet, so kommt dann zum Beispiel bei 5m/s laut Wetterkarte dann noch 3 oder 4 m/s raus und man weiß, ob sich eine Anlage lohnen kann.
Es ist kein Ersatz zu einer Jahres Windmessung - auch wenn es manche so verkaufen! Aber es zeigt sehr gut, ob sich eine Anlage lohnt oder ob man lieber die Finger davon lassen sollte wenn sich die Anlage mal bezahlt machen sollte.

Vergleich Anlagentypen:
Am besten nun vom 20-23.3.2014 einen Ausflug zur größten Messe für KWEA machen: http://www.new-energy.de
Hier kann man am meisten erfahren. Z.B. am Samstag vormittag auf den kostenfreien Vorträgen des Bundesverbandes Kleinwindanlagen e.V. BVKW und einiger Hersteller. Oder direkt am Stand des BVKW, Uwe Hallenga (der Forenbetreiber hier) berät auch eine große Zeit.

Beim Vergleich kein X für ein U vor,Aachen lassen! Prospektangaben sind leider sehr geduldig... immer nach unabhängig gemessen Leistungs- und Geräuschgutachten fragen. Nur die sind vergleichbar.
Auch die Nennleistung ist relativ egal. Denn die einen geben es bei 9m/s und die anderen bei 20m/s an. Es ist nur wichtig, was kommt an DEINEM Standort für Energie raus und dafür brauchst du eine Windmessung oder Windanalyse und eine vergleichbare Leistungskurve. Hier kannst du Dich am BVKW Stand beraten lassen oder kaufst Dir das neue Kleinwind Journal mit allen wichtigen Informationen: http://www.bundesverband-klein…n/journal/

Grüße Roger

Ach ja... 10 m Verfahrenster ist zwar schön und verführerisch... aber Du musst trotzdem alles einhalten, was Du beim Bauantrag auch einhalten must. Nur hast du die Gefahr, dass wenn sich mal jemand beschwert und dagegen vorgeht, Du auch verlieren könntest und die Anlage wieder weg muss. Gehst Du also höher und brauchst eine Baugenehmigung, dauert es zwar länger und ich manchmal ärgerlich mit einigen Baubehörden aber danach hast Du ruhe! Die Anlage ist geprüft und genehmigt und darf für immer stehen bleiben!

Sehr sicher, aber ebenfalls nur mit einem Abgleich mit den Durchschnittswerten der letzten 20 Jahre. Jeder, der mit Windenergieanlagen zu tun hat, weiß, dass kein Windjahr dem anderen entspricht. Ich habe hier an meinem Standort z.B. Unterschiede bis zu 60% von einem Jahr zum anderen...

An Deiner Stelle würde ich, wie vorgeschlagen, tatsächlich erst einmal eine kleine Anlage installieren. Damit sammelst Du eine Menge Erfahrungen und blätterst nicht gleich einen fünfstelligen Betrag hin, was Du dann möglicherweise schnell bereust. Denn von "nicht ganz rentabel" bis zum praktischen Totalverlust" des Kapitals ist alles möglich...

Dieter

Super, danke für Eure infos, sehr nett!!!

Die Idee mit einer kleinen Anlage zu beginnen find ich schon mal ganz gut. Habe es noch nicht in Erwägung gezogen.

Werde mich mal um die Winddaten kümmern, halte Euch auf dem laufenden wie es bei mir weitergeht weitergeht!!!

Danke nochmals LG Markus