Hallo, du hast Recht. Ich wundere mich immer wie fahrlässig manche Bastler mit ihrem Billig- oder Selbstbauwindrad und irgendeinem zugekauften Wechselrichter umgehen, der nur aus der Windradspannung 230 Volt erzeugt. Zumal bisher alle dieser Chinawechselrichter, die ich kenne, trafolos gebaut sind, also die Netzspannung galvanisch von der Windradspannugn getrennt ist. Oft ist alleine der Gleichrichter die einzige Trennung. Bei einem Elektronikschaden auf der Platine stehen die Windradwicklungen unter Netzstrom. Wehe, die Isolierung der Wicklungen brennt oder scheuert durch. Wenn dann der Mast ungenügend geerdet ist und jemand das Windrad oder den Mast berührt besteht Lebensgefahr.
Anfangs habe ich bei der Netzinverter-Entwicklung von Andreas Armbrust nicht kapiert, dass er so stur auf dem Trafoeinbau bestand. Zumal ja für jede Wechselrichtergröße oder andere Nennspannung ein anderer Trafo bestellt werden musste. Später hat sich das bei unseren Tests sehr bewährt, denn bei den ständigen Windradauf- und abbauten auf unsren Testmasten oder im Windkanal brauchten wir keine Angst vor Isolationsfehlern bei den Kabeln oder Windradgeneratoren haben. Allerdings macht ein Trafo den Wechselrichter deutlich teurer und auch schwerer.
Bish heute hält Andreasvon SolarInvert bei den WIN-Wechselrichtern von 0,35 - 2 kW Leistung, die für mich hergestellt werden, am diesem Konzept fest. Auch wenn die Mitbewerber ihre teils bei Ebay beliebten Windwechselrichter trafolos anbieten. Allerdings ist einer nach dem anderen dieser Hersteller vom Markt verschwunden, entweder wegen erlogener oder wegen fehlender Zulassung.
Ein Netzwindrad muss kurzschlussfest sein oder sicher per Dumpload abbremsen wenn das Netz ausfällt. Da haben wir bei Tests von über 30 Kleinwindrädern allerhand erlebt: Zuerst versuchen wir jedes Windrad per Kurzschlusschalter bei eienr bestimmten Windgeschwindigkeit abzustoppen. Das VErhalten dabei zeigt uns die Güte dieses Generators oder das falsche oder richtige Verhältnis von Generatorleistung zu Flügelblatt-Durchmesser.
Jedes zweite getestete Windrad fiel da schon gleich durch. Die oft mitverkauften Dumploads hielten nur in ganz wenigen Fällen den Dauertest durch. Nicht auszudenken, was an der Küste mit einem Netz-Kleinwindrad passiert, wenn der Strom stundenlang ausfällt und der Sturm nicht aufhört!
Deshalb habe ich trotz vieler Kritik von "Fachleuten" am Abstoppen des Windrads durch eine Kurzschlussbremse im Wechselrichter bei Stromausfall bestanden. Auch wenn das bedeutet, dass dadurch der Großteil von Windrädern auf dem Markt für meinen Netzanschluss ausfällt. Die von uns positiv getesteten Windräder stoppen sicher bei Netzausfall ab, was dem Betreiber (bei mir vorwiegend Schulen) einen hohen Grad an Sicherheit bietet.
Außerdem: Ein Wechselrichter muss darüber hinaus von der Kennlinie her zum Windrad, zum Standort und zur Meereshöhe passen. Darüber habe ich schon hier im Forum geschrieben. Wer sich mehr über die Wechselrichter-Anpassung informieren will, dem empfehle ich meine ausführlichen Bschreibungen im E-Book "Wind ins Netz".
Grüße von Günther
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