Herbert, bezüglich 2 bis 3 m/s gibt es aus meiner Sicht 2 Illusiononen.
1. Ist der Darrieus generell nicht unbedingt anlauffreudig. Es sei denn es ist ein sog. Gesteuerter. Da ist es besser.
2. Ist in 2 bis 3 m/s nur ein Katzenpfütz an Energie drin.
Aber in jeder Weibull-Verteilung ist ne gewisse Wahrscheinlichkeit, dass es auch mal etwas mehr wird mit dem Wind.
Da es auch Aloys interessieren wird, und vielleicht kommt es bei Dir noch zurecht:
Der viel beschreibene negative Anstellwinkel, also Hinterkante leicht nach innen
ergibt sich nach meiner Anschauung eher nebenbei.
Nämlich dadurch, dass die Blätter etwa in Profilmitte befestigt werden.
Veranschaulichung an einem von mir erweiterten Bild von Prof. Gasch aus Gasch/Twele Windkraftanlagen 7. Auflage:
Mal davon abgesehen, dass wohl auch der Herr Prof. der Annahme aufgesessen ist, dass sich solche Profile auf der Kreisbahn so verhalten wie symmetrische im linearen Luftstrom (dachte ich vor 10 Jahren auch), ist das eine sehr anschauliche Darstellung.
Ich habe rot eine Version der Befestigungsstrebe zum Druckpunkt eingefügt.
Da auf diesen Kräfte und Winkel bezogen werden, sieht man, dass sich zwischen Profilsehne und Strebe ein Winkel kleiner 90° ergibt. Sind hier etwa 4 °.
Das ist der Winkel, um den das Blatt gedreht werden müsste,
wenn nahe dem Druckpunkt befestigt wird.
(
Hier nicht mehr, denn so steht es richtig. Drehung also bereits erfolgt.)
Geschieht das nicht, und die Profilsehne steht senkrecht zur Strebe dann, und nicht mehr tangential zum Laufkreis,
verkürzt sich die Hebellänge h.
Damit wird das Antriebsmoment vermindert.
Der Hebel auf der Leeseite h' wird zwar länger, aber dort hat der Wind schon an Stärke verloren. Daher ist v
2' auch kürzer als v
2
Der verlängerte Hebel wirkt sich also geringer aus.
Das mögen die Zusammenhänge sein, weswegen manche Darrieus im Windkanal so garnicht laufen wollen. Sonst natürlich auch nicht.
Also so oder so Profilsehne möglichst tangential zum Laufkreis!
Bei Befestigung in Blattmitte automatisch gegeben,
bei Befestigung nahe dem Druckpunkt bzw. kurz daneben, dort wo die größte Profildicke herrscht, Hinterkante einige Grad nach innen.