Liebe Leute,
sehr erfreulich, dieses Forum, wo man flugs ein paar nette Antworten bekommt! Vielen Dank dafür!
Lasst mich kurz zu Euren Gedanken Stellung nehmen:
Wind
Daran kann es eher nicht gelegen haben. Während der mehrwöchigen frustranen Beobachtung nach der Inbetriebnahme hatten wir alles - von der absoluten Flaute bis zum monströsen Gewittersturm. Da hätte das Amperemeter irgendwann mal wenigstens zucken oder das permanent mitlaufende Digitalvoltmeter mal das eine oder andere Zehntelvolt mehr anzeigen müssen. Die ganzen andern Funktionsprüfungen nach dem Rückbau habe ich dann sowieso mit einem kräftigen Akkuschrauber an der Generatorwelle vorgenommen, den es mir eher aus der Hand gerissen hätte, bevor er vor den Drehmomenten eines abgebremsten Rotors in die Knie gegangen wäre...
Schleifkontakte
Die haben einwandfreien Durchgang und "knistern" auch nicht beim Drehen des Sockels. Die Schleifbahnen haben leichte Rillen, wie eine mittelalte Bremsscheibe beim Auto, was aber laut Einbauanleitung für die Platine (im Internet gefunden) sogar erwünscht ist. Dort wird explizit von einer Hochglanzpolitur der Schleifkontakte abgeraten.
Die Platine
Die Platine ist hoch komplex und besteht aus exotischen amerikanischen Bauteilen, eine Menge davon SMD (Schaltpläne sind sowieso Staatsgeheimnis!), und da haben sich, wie das internet ergibt, schon andere die Zähne dran ausgebissen. Manche Leidensgenossen im Internet (vornehmlich Segelsportler*innen) mussten innerhalb weniger Jahre schon mehrere Platinen auswechseln. Und der Hersteller "schlägt" ja tatsächlich "vor", alle sieben Jahre bei der Inspektion die Platine routinemäßig auszutauschen!
Die Gleichrichterdioden scheinen noch zu leben, und was man so an anderen diskreten Bauteilen sehen kann, ist nichts verbraten.
Der Teufel sitzt vielleicht in einer ominösen Blackbox: dem Mikroprozessor. Wenn der was abbekommen haben sollte, ist natürlich Hopfen und Malz verloren, und es könnte dort sogar auch eine geplante Osoleszenz verborgen sein! Ein Schelm, der Böses dabei denkt!
Die LED (es gibt nur eine)
Guter Tip, die mal getrennt zu beaufschlagen! Wenn ich das Gehäuse das nächste Mal aufhabe, mache ich das mal.
Die holländische Adresse
Vielen Dank für den Tipp! Ich warte noch ein paar Tage ab, ob sich hier im Forum noch jemand weiteres meldet und wage dann mal den Schritt über die Grenze! Auf dem Kontinent zu bleiben, ist mir auf jeden Fall sympathischer, als über den großen Teich mit dem google Übersetzer zu kommunizieren!
Die Generatorspannung
Da hoffe ich, noch irgendeine Information zu bekommen, was es eigentlich mit der Leerlaufspannung eines Drehstromgenerators auf sich hat. Wovon hängt die eigentlich letztlich ab?
Aus der Hauselektrik weiß ich, dass die Außenleiter untereinander Dank Phasenverschiebung die Drehstrom-Nennspannung von 400V aufbringen ("Dreieck", oder?), während sie gegenüber dem Neutralleiter (in diesem Fall "Stern"?) die "klassische" Netzwechselspannung von 230V für die Schukosteckdosen liefern. Mein Scheibengenerator hat nur drei Ausgänge, also wohl eine Sternschaltung. Man sieht auch den Drahtstrunk, wo die drei "inneren" Pole miteinander verbunden sind. Ich gehe davon aus, dass die gemessenen Spannungen jeweils zwischen den drei Polpaarungen das höchste sind, was man aus dem Genarator überhaupt rausholen kann. Bei mir sind das aber nur 5,6 Volt! Selbst, wenn der Regler die 120 Grad Phasenverschiebung "abgreifen" würde, blliebe man immer noch unter 10 Volt. Was kann sich an einem Generator verändert haben, dass er von ursprünglich über 12Volt so tief fallen kann?
- Nachlassen der Magnetkraft? Kann ich mir bei Neodym nicht vorstellen! Beim Hineinschnappen des Scheibenrotors in den Stator könnte ich mir die Finger abhacken.
- Kurzschlüsse in denn Spulen? Dann hätte es mit dem Teufel zugehen müssen, dass in allen drei Spulengruppen genau dasselbe passiert wäre! Die 5,6 Volt habe ich bei allen Phasenpaarungen gemessen...
- Die Drehzahl? Habe den Generator ("nackt", von der Platine getrennt) mit dem Akkuschrauber auf Touren gebracht, und ab einer bestimmten Drehzahl blieb die Spannung sauber auf einem Niveau stehen (Digitalanzeige und glatte Sinuskurve bei der grafischen Anzeige).
Mysteriös finde ich auch, dass diese mickrige Spannung (allerdings sogar knapp unter 5 Volt - Diodenverlust?) auch als sauberer Gleichstrom hinter der Reglerplatine aus dem Windrad rauskommen. Das lässt mich daran zweifeln, dass tatsächlich vielleicht die Platine tot ist. Nachher wechsle ich die für teures Geld aus, und das Problem ist immer noch da, weil eigentlich der Generator kränkelt!?
So, jetzt ist es wieder ein Roman geworden. Aber in anderen Foren ist es manchmal gerade so, dass man nach einer wortkargen Schilderung erst einmal angemeckert wird, man hätte zu wenig Informationen geliefert (oder keine Ahnung...)
Herzliche und hoffnungsvolle Grüße
Florian