au ja, Bio, jetzt wirds spannend ... Bioweinbau als Aushängeschild ... selten so gelacht!!!
Der Bioweinbau, gerade in Deutschland, kämpft seit Jahren um die Wiederzulassung von Kaliumphosphonat, ein Blattdünger der früher in Bio erlaubt war und vielen Pflanzenschutzmitteln beigemischt ist, weil wie es der Zufall will der BlattDÜNGER auch bestens systemisch gegen den Falschen Mehltau wirkt, protektiv, weil der Wirkstoff in die Pflanze eindringt und über den Saftstrom verteilt wird und dann von innen die Infektion verhindert.
Infektion, ja, Pflanzen bekommen Krankheiten, bei der Weinrebe sind die größten Probleme Echter Mehltau und falscher Mehltau aka Oidium und Peronospora, Oidium besiedelt u.A. die Beerenhaut und verursacht neben Fehlgeschmack den Samenbruch, Ernteausfall 100%, Peronospora lässt die Blätter abfallen und besiedelt die Gescheine und Beeren, gibt Lederbeeren, Ertragsausfall 100% und beides sind invasive Schaderreger, eingeschleppt und beide Schaderreger machen an der Grundstücksgrenze zwischen Bio und konventionell nicht halt.
Ja auch Bios betreiben Pflanzenschutz gegen diese Schaderreger, der echte Mehltau wird mit Schwefel bekämpft, der falsche mit Kupfersulfat ... ohgott, CHEMISCHE ELEMENTE, der Schwefel wirkt über die Verdampfung schützend, Schwefel verdampft, reagiert mit Luftfeuchte und Tau zu H2SO3 und wirkt damit auf die Sporen, in Sommern wie diesen mit viel Sonnenschein und entsprechenden Oberflächentemperaturen verdampft der schnell, musste im Bioweinbau spätestens alle 4-5 TAGE nachgelegt werden, also mit dem Traktor und Sprüher durch, pro Hektar alleine 2-3l Diesel + 2-5kg Netzschwefel alle 4-5 Tage.
Kupfersulfat, ein Stoff der feinsten Art, kommt natürlich in Gesteinen vor, daher wird er als Bio betrachtet, heute ists n Abfallstoff der Leiterplattenproduktion, fällt beim Ätzen mit Kaliumpersulfat an aber ist "natürlich", wäre er im Bioweinbau nicht unverzichtbar wäre er schon längst VERBOTEN, das Zeug reichert sich im Boden an, kann nicht abgebaut werden, die einzige Richtung des Abbaus ist die Erosion, was dazu führt, dass Sediment in Regenrückhaltebecken in Weinbaugebieten wegen SCHWERMETALLBELASTUNG auf der Sondermülldeponie landet, im Übrigen ist es stark insektenschädigend und extrem schädigend für Wasserorganismen (Bäche? Flüsse?) ... das blöde ist, das Zeug hält nicht gut auf dem Laub, wäscht sich stark ab, wirkt aber nur äußerlich protektiv, was zur Folge hat, dass in Jahren wie 16 oder 21 mindestens im Wochenrhythmus gefahren werden muss ... auf nassem Boden (Verdichtung? scheißegal) und das die Kollegen regelmäßig das Zeug bar kaufen weil sie in der Dokumentation um längen über die zulässige Menge raus schießen ... super Sache.
Ach so ja, Dinatriumdihydrogendiphosphat wird im Bioweinbau auch eingesetzt, böööööhse Chemie ... auch bekannt als Backpulver.
Zum Vergleich, Jahr 2021, konventionelle PSM-Einsätze 11-12, Bio ~18 ... wenn wie geplant die Pflanzenschutzmimttelmenge halbiert werden soll nach EU-Vorgabe fällt das dem Bioweinbau richtig fett auf die Füße, da die Mengen deutlich höher sind.
Was den Herbizideinsatz angeht, ja klar kann man auch mechanisch unter der Reihe sauber halten, hab ich 22, 20, 19, 18 gemacht, wenns das Jahr her gibt kommt man begleitend zur normalen Bearbeitung damit rum, ob es "ökologisch sinnvoll" ist ist nochmal ne andere Sache, zum einen wird der Boden gelockert, also Erosion gefördert, zum Zweiten belüftet und damit die Nitrifikation angeheizt -> Nitratauswaschung ins Grundwasser, ob es den Bodeninsekten gefällt Eisen zu sehen ist nochmal ne andere Sache, aber sei es drum, es gibt Jahre wo es funktioniert. Es gibt aber Auch Jahre wie 16 und 21, wo es alle paar Tage drauf regnet und in genau diesen Jahren ist Bewuchs unter der Reihe schlecht, von wegen Wasserdampf von unten in die Laubwand (-> Mehltau) und mit jeder Wendung holt man die Samen der Lichtkeimer wieder hoch, die 3 Tage nach der Bearbeitung prompt wieder keimen und nach spätestens 2 Wochen die nächste Bearbeitung erfordern ... in nassem Boden ... 16 und 17 hab ich mir den Scheiß gegeben und hatte jeweils 6 zusätzliche Überfahrten um den Bereich sauber zu halten mit jeweils 10l Diesel / ha und das soll dann Bio sein?? 21 war nass, mit 2 Herbizidanwendungen je 2l Diesel/ha und 0,5l Herbizid / ha war das Thema gegessen!
Ja es gibt tatsächlich pilzwiderstandsfähige Rebsorten, die den Pflanzenschutzaufwand mindestens halbieren, das Problem, der Verbraucher säuft sie nicht, wird am Markt kaum angenommen und das Beste, aktuell wird kaum mehr Biowein konsumiert, die Bioware wird im Großhandel wenn überhaupt dann wie konventionell gehandelt, Preis 1:1, weil die Leute aufs Geld schauen ... der Idealismus endet an Portmonee!
Ach so, Insektizide, weil ja die Neonics so in Verruf sind, Nikotin wurde früher schon als Insektizid angewendet, voll natürlich, gibts an jeder Tankstelle oder Zigarettenautomaten, frei verfügbar und wirkt schön breitbandig gegen alls was kreucht ... ist längst verboten, aber es werden wieder zunehmend BIOINSEKTIZIDE eingesetzt, da ist das Spinosad ganz vorne mit dabei, ein Allestot für alle Insekten, wird im Weinbau auch im Bioweinbau gegen die Kirschessigfliege eingesetzt und knallt ALLES weg, aber ist ja natürlich, dann darf man das nicht so eng sehen und Bio ist es auch ...
Bioweinbau, kaum eine Branche in der so viel gelogen, verdreht und verschleiert wird!
Deutschland, eine einzige scheinheilige Bande von Beutelschneidern und Abtrinkern.