Hallo

Ich beschäftige mich seit längerem mit dem Bau eines Windrades auf meinem Kuhstall.
Ziel der Anlage ist es ca. 25 000 kWh pro Jahr zu produzieren.
Materialkosten sollten unter 15 000 € liegen.
Den Aufbau traue ich mir selbst zu.

Nun zu meiner Idee :
Ich möchte einen Savoniusrotor mit einem Durchmesser von ca. 1,2 m holizontal über dem First von meinem Kuhstall montieren.
Er soll bestehen aus 5 m langen Elementen die jeweils auf der Stahlkonstrution meines Stalles gelagert werden.
Die Konstruktion soll selbsttragen werden und aus Stahlblech 1 mm und um 180 Grad verdreht werden.
Jeden Meter kommt ein Blech zur Verstärkung in den Rotor.
Maximale Länge beträgt 40 m.

Was spricht für diese Konstruktion : (meiner Ansicht nach)

Ein "normales" Windrad ist bei mir aus Genehmigungsgründen nicht möglich.
Ich liege auf 550 m über 0 und beit und auf dem höchsten Punkt im Umkreis von 10 km.
Der Stall verfügt über einen offen First d.h. Die Stallabluft kann dazu beitragen den Rotor zu drehen
Die Dachneigung beträgt 30 Grad und eine Dachhälfte ist 14 m lang und könnte als Windleitblech angesehen werden ?????
Durch das verdrehen des Rotors wûrde auch "seitlicher" Wind den Rotor drehen ??

Ich wollte jetzt mit einem 5 m Elemt beginnen und dann ggf. die Anlage ausbauen.
Was haltet Ihr von dieser Idee oder ist es nicht der Mûhe wert ?

So ähnliche Systeme gibt es käuflich:

http://www.ridgeblade.com/

Aber wenn ich deren Leistungsdaten bei 5,1 m/sehe - wobei ich keinesfalls glaube, dass die realistisch sind - dann müsstest Du für 25 000 kWh pro Jahr schon gut 60 Meter Länge einplanen. Diese 5,1 m/s Wind im Jahresdurchschnitt haben allerdings die wenigsten. Zum Thema Dachmontage und deren Probleme (Verwirbelungen, Lärm) findest Du mit der Suchfunktion etliche Beiträge. Das heißt für mich, Du bräuchtest sicherlich mehr als 200 Meter Länge für dieses Ergebnis. Da kommst Du mit 15 000 Euronen Materialkosten mit Sicherheit nicht hin.

Dieter

Hallo!
550m über Grund, höchster Punkt hört sich gut an;
"Normales Windrad nicht möglich" eher schlecht-warum?
Nachbarn?

Mein Hof liegt in der belgischen Eifel in einem Agrargebiet da ist keine Genehmigung möglich.
Man müsste dafür eine Umweltverträglichkeitsstudie erstellen lassen von verschieden Ämtern,
mit ungewissem Ausgang und nicht kalkulierbaren Kosten.

Hast du denn schon geklärt, ob ein Savonius genehmigungsfähig ist oder vermutest du das nur?

Das sind schon Ausmasse die Du da vorhast.

Ich würde unbedingt den Savonius auf dieser Länge "zwirbeln" oder wie Du es nanntest verdrehen.
Also wie einen Spiralbohrer um sich selbst.

Was man bei einem kleinen vertikal stehenden Savonius vernachlässigen kann,
dürfte Dir bei solchen Ausmassen sonst:

• Unwuchten
  
• akustische "flap-flap-flap"-Effekte
  
• wechselnde Windlasten (unregelmässiger Generatorlauf)
  
• und optische Schlageffekte (Abschattung/Reflektion)
  

bescheren.

Gruß
Mike

Der Vorteil vom Vertikalachser ist ja die Richtungsunabhängigkeit der Anströmung. Der geht bei der horizontalen Montage denk ich komplett verloren.
Also bei uns in Deutschland bekommt man sowas im Zusammenhang einer Aussiedlung als Landwirt recht gut durch. Wenn die Anlage räumlich nahe dem Betriebsgebäude steht gilt das als betriebliches Nebengebäude, quasi wie an angebauter Schuppen. Dann haut das mit der Genehmigung relativ formlos hin, abgesehen von der Statik, die muss sein.

Mal die Genehmigungsbehörden dahingehend befragt?

Trägt das Dach überhaupt das Gewicht?

Achso, ganz vergessen, vorab würde ich ne Messung empfehlen ob und wieviel Wind DU real hast. 25000 kWh sind ne Hausnummer ... wie schaut es mit PV aus auf dem Stalldach?
Hab erst ne Anlage bauen lassen, hab da € 1300/kwp bezahlt für ne kleine Anlage, bei größerer wird das günstiger

ooch, wenn ich meine Riesen Savonois flachlegen würde,würds aber rumpeln,ich denke,bei dem Durchmesser von 4,2mtr. und dem Gewicht von 2,2t. würde der die meiste Zeit stillstehen,bei Orkan vielleicht losrumpeln,,....

Weiß nicht ,mit deiner Idee,denke auch da wäre eine Pv Anlage sinnvoller,aber Pioniere braucht das Land !
Mfg.H.Sch.

Also, ganz grob überschlagen bräuchte es bei dem Vorhaben wohl eine Fläche von ca. 40 qm, die durch Auftriebsläufer, welcher Art auch immer, überstrichen werden sollen, also eine Anlage irgendwo im Leistungsbereich von 10 bis 15kW - dabei unberücksichtigt, dass die Anlage nicht auf den Wind ausgerichtet werden kann.

Bei dem geplanten Widerstandsläufer wird die Fläche wohl eher doppelt so groß sein sollen - okay, der Savonius hat im Arbeitsverhalten ab und zu auch lichte Momente und arbeitet mit Strömungskräften, aber eben nur wenig, vergessen wir das aber mal gleich wieder - wenn das Projekt also nicht doch besser mit Hilfe eingefangenen Sonnenscheins gelöst werden soll, ein kleines Windrad eben nicht in Frage kommen darf und die Hauptwindrichtung im rechten Winkel zum Dachfirst liegt, dann könnte man vielleicht über ein Einflossengerät nachdenken, eine Tragfläche, die sich über dem Dach hebt und senkt und über eine Schwungscheibe einen Generator antreibt - Kennlinie unbekannt, hohe Übersetzung zum Generator erforderlich, Frequenzanpassung und Spannungsanpassung ev. erforderlich - das ist sicherlich nicht mal eben für eine 10 KW-Anlage zu machen, mit dem Budget sicherlich auch nicht.

Meine Empfehlung deswegen: bitte vergessen und auf herkömmliche Systeme zurückgreifen oder darauf warten und in der Zwischenzeit alle Möglichkeiten zur Stromeinsparung heben - da geht bestimmt etwas.

Christian