Rentabilität Kleinwindanlagen

 
doelle4
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Rentabilität Kleinwindanlagen

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Gepostet: 28.11.2010 - 22:56 Uhr  ·  #1
Hallo, nachdem ich schon längere Zeit klugeschissen hab in diesem (bzw Vorgänger) Forum als bloßer Theorethiker und nun auch schon einige Praxiserfahrung hab wollt ich mal das Thema Rentabilität aufbringen da mich die Standpunkte anderer interessieren. Schließlich lernt man nie aus.
Ich schätz mal das bei 80% der Kleinwindanlagenbetreiber eigentlich der ökologische Aspekt und die Überzeugung als Beweggrund vorhanden ist und und die Rentabilität leider noch wenig gegeben ist.
Aber was solls man geht auch Golfen um viel Geld ohne das man was davon hat :-)
Ich freu mich über meine Wka´s aber rechnen verdirbt manchmal die Freude.
Es ist trotzdem schön etwas zu haben um was man von anderen beneidet wird ;-)

Wie seht ihr die Sache?
fiedje
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Re: Rentabilität Kleinwindanlagen

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Gepostet: 28.11.2010 - 23:16 Uhr  ·  #2
so wars bei mir:
Mein Hobby: Segeln

Der Bedarf an Strom auf dem Boot ist gross - Kühlschrank, Beleuchtung, Funk, Anker- & Positionslampen benötigen Strom

Betrachtung der aktuell zu erwerbenden Stromerzeuger, die auf dem Boot in Frage kämen
* Solarzellen
- benötigen gänzlich unabgeschatteten Platz, Ausrichtung zur Sonne
- Sonne steht maximal 10 Stunden zu Verfügung
- beim Segeln kaum Ertrag (Teilabschattung, Leinen, Segel, Schräglage)
- Ertrag am Tag in unseren Regionen gering (<¼ Nennleistung)

* Windrad
- elektronische Sturmsicherung unzuverlässig (Gefahr bei Gewitter)
- hohe Drehzahl = Gefahr wegfliegender Rotorteile
- Helikopterstellung als Sturmsicherung fällt wg. Schräglage Boot aus
- nutzbarer Windbereich gering (Generator für Drehzahlbereich optimiert)
- Verschleissteil Schleifkontakte (zusätzlich Salzwasser)
- hohes Gewicht (Montage 2 m über Deck – bewegte Massen)

* Schleppgenerator
- Nur bei Fahrt nutzbar (bei Ankerliegen, Hafen usw. nicht nutzbar)
- Nur in sauberen, tiefen Gewässern nutzbar
- Bei Sturm relativ unproblematisch
- Als Zusatzstromquelle denkbar

* Generator
- Zusatzbrennstoff nötig
- Versorgung aufwändig
- Kühlung erforderlich
- Unterbringung, Platzbedarf problematisch
- Probleme bei Schräglage
- Geräuschentwicklung

Somit bin ich beim selbstgebauten vertikalen Kleinwindrad gelandet.

Wenns ums Geld ginge, wären sicherlich andere Lösungen wirtschaftlicher...
Aber es ist auch noch sehr viel Hobby und der Wille auf dem Wasser autark zu werden.

Gruss Friedhelm
soderica
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Re: Rentabilität Kleinwindanlagen

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Gepostet: 28.11.2010 - 23:36 Uhr  ·  #3
hallo doelle
es ist ja fast so wie Du es erahnst, respektive die Frage nach der Rentabilkität der KWA bleibt immer im Raum stehen. Egal wie man da nun rechnet, unter dem Strich wird wohl keiner der Betreiber sagen können, dass sich diese Investition gelohnt hat. Wer dieses Hobby betreibt, muss, wie ich mal angefressen sein, von der Vorstellung, kostenlose Energie zu produzieren. Es beginnt immer ganz harmlos in den stillen Ecken seines Kämmerchens, wie bekomme ich Energie zum Nulltarif. Dann beginnt in der Regel die Suche im WEB und man stösst da dann relativ schnell mal auf die Windkraft. Warum? Viele Hersteller gaukeln hier vor, dass Windkraft für Jedermann erschwinglich ist und sich dadurch enorm viel sparen lässt., Alles Lügen oder was? Hier hilft unser Forum sehr viel weiter, zeigen doch die vielen Treads, dass diese Versprechen niemals eingehalten werden können, ja, ich sag mal, der einzige der hier wirklich über alle Zweifel erhaben scheint, ist der Betreiber dieses Forums, Uwe Hallenga.
Ein Mann der seit Jahren in diesem Metier zu Hause ist und weis um was es geht, er scheut sich auch nicht, Fragen, auch wenn sie unbequemer Natur sind, offen und ehrlich zu beantworten, egal, ob er sich damit ins eigene Fleisch schneidet. Uwe Hallenga gilt in der Szene Kleinwindanlagen als die Kapazität und überzeugt durch Ehrlichkeit und präzise Angaben. Welcher andere Hersteller macht das schon?

Zurück zu Deiner Frage aber, lohnen sich diese Aufwendungen. Ich sage ganz klar nein, wenn man nur vom Energitechnischen Standpunkt aus die Geschichte betrachtet, ich denke auch, dass viele Betreiber von Kleinwindanlagen sich meiner Meinung anschliessen werden. Abgesehen mal von den ersten Grundinvestitionen, gibt es laufende Kosten für die Sanierung und den Unterhalt einer Anlage, rechnet man dies einmal mit einer Laufzeit von etwa 20 Jahren hoch, ist die Anlage bei weitem noch nicht amortisiert. OK, zu berücksichtigen gilt es, Standort und Windaufkommen, diese Faktoren sind ja der ausschlaggebende Faktor. Schlechter Standort, wenig Wind, heisst wenig Ertrag und somit Fehlinvestition.

Wer also vor hat sich mit der Windenergie zu befassen, sich eine Anlage zu kaufen, soll und darf nicht damit rechnen, Geld zu verdienen resp. zu Sparen. Aber es ist faszinierend und ein schönes Hobby, sich mit der Windenergie auseinander zu setzen, man steuert für sich persönlich einen Beitrag zur Energiesparpolitik, dass zählt und die Freude daran, etwas weniger Fremdenergie zu verbrauchen.

Kommt hier noch etwas in mir hoch, was nicht unerwähnt bleiben soll. Wer Selbstbau betreiben will, soll auf die hier im Forum beschriebenen Methoden zurückgreifen, sind diese doch sehr bewährt und von vielen Windkraft Bastlern erprobt, in der Praxis als funktionierende Anlagen für den Privatanwender bestens geeignet. Niemand hat in der Zwischenzeit ein besseres Produkt auf den Markt gebracht, als die hier im Forum beschriebenen Anlagen, allen Unkenrufen zum Trotz.

Gruss Bruno,
nach wie vor eines meiner schönsten Hobbys, wenn auch teuer :police:
XXLRay
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Re: Rentabilität Kleinwindanlagen

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Gepostet: 29.11.2010 - 09:57 Uhr  ·  #4
Damit es mal ein paar harte Zahlen zu lesen gibt:

Ein Black300 mit Bremsmodul, Einspeisewechselrichter und Mast kostet ca. €2500,-.
Eine KWh kostet ca €0,20.
Ein Black300 erarbeitet ca 100 KWh im Jahr. Das ist eine jährliche Ersparnis von 100 x €0,20 = €20,-.
Ein Black300 rentiert sich also nach ca. €2500,- / €20,- = 125 Jahren.
(Für ein PWG400 sehen die Werte noch etwas schlechter aus)

Ein Black600 kostet insgesamt etwa das gleiche, erarbeitet aber ca 250 KWh im Jahr.
Die jährliche Ersparnis beträgt also ca. 250 x €0,20 = €50,-.
Ein Black600 rentiert sich also nach ca. €2500,- / €50,- = 50 Jahren.

Dabei sind Wartungskosten noch nicht eingerechnet und es wird von einem gleichbleibend niedrigem Strompreis ausgegangen. Die Vergütung kann teilweise höher liegen, aber teilweise Verlangt auch das Versorgungsunternehmen Miete für einen zusätzlichen Einspeisezähler.
Erdorf
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Re: Rentabilität Kleinwindanlagen

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Gepostet: 29.11.2010 - 10:23 Uhr  ·  #5
Vielen Dank an XXLRay für diese konkreten Zahlen.

Bei einer "Strom Insel" kann man für Sprit/Gas,Diesel ... ca. 1 Euro pro KWh rechnen.

Damit kann man die Jahre der Amortisation schon mal durch 5 teilen:

Black 300 25 Jahre, Black 600 10 Jahre.

Die tatsächlichen Kosten, sind von XXLRay realistisch mit 2500 Euro angenommen,
hängen bei der Insel sehr stark von vorhandener Infrastruktur und der Eigenleistung ab.
Man benötigt u.U. keinen extra Wechselrichter, kann den Mast selber bauen, ...

Aber auch hier bleibt es dabei, bei einem schlechten Standort, z.B. mit zu vielen Bäumen in der Nähe,
lohnt es sich selbst mit viel Eigenleistung kaum, gegenüber PV und Gas/Diesel/Sprit.


Gruß Frank
XXLRay
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Re: Rentabilität Kleinwindanlagen

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Gepostet: 29.11.2010 - 11:00 Uhr  ·  #6
soderica
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Re: Rentabilität Kleinwindanlagen

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Gepostet: 29.11.2010 - 13:31 Uhr  ·  #7
Hallo zusammen
ich habe ja erst kürzlich mal dazu einen kleinen Bericht verfasst, welche Alternativenegien sich denn eigentlich wirklich lohnen (http://www.kleinwindanlagen.de/Forum/cf3/topic.php?t=2557&highlight=soderica&page=2 ) Beitrag Nr. 12.

So wie ich es bueurteilen kann, sind die Resourcen mit ziemlicher Sicherheit im Bereich von Geothermischen Anlagen zu suchen. Auch hier wäre es durchaus machbar ( wenn da nicht wieder die Genehmigungen uns einen Strich durch die Rechnung machen ) sich dieser Techgnologie zu bedienen.

Versuche dann mal noch genaueres darüber zu berichten und entsprechend Links zu posten.

Gruss soderica
Erdorf
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Re: Rentabilität Kleinwindanlagen

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Gepostet: 29.11.2010 - 15:38 Uhr  ·  #8
Hallo XXLRay,

nochmals Danke für deine konkreten und realistischen Zahlen.

In meinem Fall konnte ich die von dir angegeben 2500 Euro für einen Black 300 + Mast + ...
auf 1000 Euro runter drücken: Akkus waren ausreichend vorhanden, Wechselrichter auch, viel Eigenleistung und 'Geschenke' beim Mast.

So dass ich 'deine Zahl' dann nochmal um Faktor 2.5 für meinen Anwendungsfall drücken kann:

Black 300 25 Jahre -> Black 300 10 Jahre.

Wenn ich das vorher gewusst hätte, dann hätte ich den Black 300 nicht aufgebaut ...


Wie schon gesagt, das sind wirklich gute, konkrete und realistische Zahlen von dir.


Gruß Frank
Harzer
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Re: Rentabilität Kleinwindanlagen

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Gepostet: 30.11.2010 - 17:11 Uhr  ·  #9
Das die Rentabilität so gering ist liegt wohl an der Physik und den Preisen für die Technik.

Ein Windrad von der größe des Black 300 kann nicht mehr Ertrag bringen. :o (wenn überhaupt soviel)
Näheres dazu im Grundlagenbereich. :-)

Wenn es nur um die Rentabilität ginge sollten wir alle unser Geld vielleicht in eine "große" WKA stecken.
Da sind die Gewinne garantiert.

Nur mal so nebenbei bemerkt.
hunny
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Re: Rentabilität Kleinwindanlagen

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Gepostet: 03.12.2010 - 23:30 Uhr  ·  #10
Uwe Hallenga
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Re: Rentabilität Kleinwindanlagen

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Gepostet: 07.12.2010 - 09:16 Uhr  ·  #11
Zitat geschrieben von Harzer
.... sollten wir alle unser Geld vielleicht in eine "große" WKA stecken. Da sind die Gewinne garantiert. ...


Äh, auch nur mal so nebenbei erwähnt.... Wo hast Du das denn her ?

Ich möchte da nicht, das da ein Gerücht in den Umlauf gerät. Eine Garantie gibt es da nun sicherlich auch nicht und das Risiko ist ungleich größer. Viele Projekte sind so knapp kalkuliert, das es bei zwei so windschwachen Jahren 2009/2010 für viele Betreiber sehr sehr knapp wird und es auch schon diverse Konkurse und Notverkäufe gegeben hat.

Gruß Uwe
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Re: Rentabilität Kleinwindanlagen

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Gepostet: 12.12.2010 - 13:24 Uhr  ·  #12
Erdorf
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Re: Rentabilität Kleinwindanlagen

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Gepostet: 12.12.2010 - 13:54 Uhr  ·  #13
Ich gehe davon aus, dass der Strom mittelfristig billiger wird.

Warum? Weil die regenerativ Anteile steigen ...

Gruß Frank
Windfried
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Re: Rentabilität Kleinwindanlagen

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Gepostet: 12.02.2011 - 20:27 Uhr  ·  #14
@Bruno
Zitat geschrieben von soderica

hallo doelle
es ist ja fast so wie Du es erahnst, respektive die Frage nach der Rentabilkität der KWA bleibt immer im Raum stehen. Egal wie man da nun rechnet, unter dem Strich wird wohl keiner der Betreiber sagen können, dass sich diese Investition gelohnt hat.


Oh, was für ernüchternde und pessimistische Worte. Da werden aber die Händler das Heulen kriegen. Oft auch zu Recht.
Dann gibt es aber noch die Insellagen, zu denen auch ein Gartenanwesen am Berg zählt, oder so. Wo der Energieversorger es ab leht, eine Leitung zu ziehen, es sei denn dieser Aufwand wird vom Betreiber bezahlt. Wo es also außer PV nur noch Windkraft für ein bischen Strom gibt.
Da rechnet man schon anders.

Zitat
So wie ich es bueurteilen kann, sind die Resourcen mit ziemlicher Sicherheit im Bereich von Geothermischen Anlagen zu suchen. Auch hier wäre es durchaus machbar ( wenn da nicht wieder die Genehmigungen uns einen Strich durch die Rechnung machen ) sich dieser Techgnologie zu bedienen.

Über die Wirtschaftlichkeit kann ich nichts sagen. Allerdings: Vor Risiken und nebenwirkungen frage deinen zuständigen Geologen, und nicht nur einen.
Wem es nämlich zu langweilig in der gegend ist, der kann damit sein eigenes Erdbeben erzeugen. Durchbohren durch Gipskeuper, damit sich anschließend der marktplatz hebt, ist auch ganz schick.

Zitat
Kommt hier noch etwas in mir hoch, was nicht unerwähnt bleiben soll. Wer Selbstbau betreiben will, soll auf die hier im Forum beschriebenen Methoden zurückgreifen, sind diese doch sehr bewährt und von vielen Windkraft Bastlern erprobt, in der Praxis als funktionierende Anlagen für den Privatanwender bestens geeignet. Niemand hat in der Zwischenzeit ein besseres Produkt auf den Markt gebracht, als die hier im Forum beschriebenen Anlagen, allen Unkenrufen zum Trotz.
Gruss Bruno,


Also Bruno, das klingt schon bischen komisch.
Es sollte kein Zweifel bestehen, dass die beiträge im Forum sehr unterschiedliche Qualität hatten, ganz ohne Vorwurf.
Anders herum ist es engagierten Mitgliedern zu verdanken, dass sie auch so ziemlich alles ins Forum getragen haben, was was taugt.
Das sind aber immer noch zuallererst die käuflichen.
Und bei dem, was an profiähnlichem Eigenbau dabei war, wer hat sich wirklich um Auslegung nach EN 61400 gekümmert? Wer hatte es drauf, einen seiner Flügel mit Sandsäcken zu belasten, ob er denn die geforderten Kräfte aus hält, wenn FEM-Simulation schon nicht möglich war?
Bei envergate übrigens mit 3 Tonnen beim 6m-Flügel, wie in einem neuen Video zu sehen ist.

@XXLray:
Zitat
Damit es mal ein paar harte Zahlen zu lesen gibt:

Ein Black300 mit Bremsmodul, Einspeisewechselrichter und Mast kostet ca. €2500,-.
Eine KWh kostet ca €0,20.
Ein Black300 erarbeitet ca 100 KWh im Jahr. Das ist eine jährliche Ersparnis von 100 x €0,20 = €20,-.
Ein Black300 rentiert sich also nach ca. €2500,- / €20,- = 125 Jahren.
(Für ein PWG400 sehen die Werte noch etwas schlechter aus)

Ein Black600 kostet insgesamt etwa das gleiche, erarbeitet aber ca 250 KWh im Jahr.
Die jährliche Ersparnis beträgt also ca. 250 x €0,20 = €50,-.
Ein Black600 rentiert sich also nach ca. €2500,- / €50,- = 50 Jahren.

Dabei sind Wartungskosten noch nicht eingerechnet und es wird von einem gleichbleibend niedrigem Strompreis ausgegangen. Die Vergütung kann teilweise höher liegen, aber teilweise Verlangt auch das Versorgungsunternehmen Miete für einen zusätzlichen Einspeisezähler.


Bei solchen Berechnungen muss aber immer der Jahresmittelwind vom Standort genannt werden, sonst sind sie wertlos.
Bitte nach holen!

Vermutlich ist das ein sehr windarmer Standort, wo man sich schon fragen muss, macht Windkraftgewinnung Sinn oder gehts nur darum, dass sich da was bischen dreht.

Ich werde eigene Berechnungen folgen lassen.

Gruß vom Windfried
XXLRay
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Re: Rentabilität Kleinwindanlagen

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Gepostet: 13.02.2011 - 14:58 Uhr  ·  #15
Zitat geschrieben von Windfried
Bei solchen Berechnungen muss aber immer der Jahresmittelwind vom Standort genannt werden, sonst sind sie wertlos.
Bitte nach holen!

Tut mir leid, die Werte habe ich nicht. Die Daten stammen aus den Ertragsberichten unserer (und anderer) Forumsmitglieder, die teilweise gar nicht die entsprechenden Windgeschwindigkeiten ermitteln. Ich habe mich aber bemüht, die Daten möglichst vieler Betreiber zu vergleichen. Das Ergebnis ergibt auf jeden Fall ein repräsentativeres Bild als das aus Hochglanzprospekten.
Windfried
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Re: Rentabilität Kleinwindanlagen

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Gepostet: 23.02.2011 - 20:33 Uhr  ·  #16
Zitat
Die Daten stammen aus den Ertragsberichten unserer (und anderer) Forumsmitglieder, die teilweise gar nicht die entsprechenden Windgeschwindigkeiten ermitteln.

Ja, so sind se ^_^
Zitat
Ich habe mich aber bemüht, die Daten möglichst vieler Betreiber zu vergleichen.
.... und dabei womöglich gleich den Mittelwert gebildet.
Das bringt nicht viel.

Wie versprochen, ich habe andere Berechnungen.
Hat mir mal einer eine Excel-Software gemacht, der prüfen wollte, ob es sich für ihn lohnt, In Klein-WKAs Geld an zu legen.
Hat das übrigens sein lassen. ;-).

Ist so auf gebaut, dass man die Amortisationszeit vor gibt und einem der grüne Bereich für den Jahresmittelwind an gezeigt wird.
Multiplikatoren aus Energieinhalts-Rechnung über Mittelwind zu wahrem Energieinhalt wegen verstärkter Auswirkung von Windspitzen respektive v³
sind ein gearbeitet.
Diese betragen, da die Black 600 bei ab 11m/s begrenzt, in den Beispielen hier Forum/cf3/topic.php?p=10750#real10750
(Tabelle, weiter unten) bei den Standorten um 5,8 m/s nur noch 1,6
während sich in Berlin nicht viel verändert. Da bleibts bei 1,9
um bei noch geringeren Winden gegen 2 zu gehen. Aber bei z.B. Vm 3m/s hat es mit Wind-Kraft ja eh nichts mehr zu tun.
Zu den Wirkungsgraden s. Ausführung unten unter "Software".

Hier mehrere Varianten. Einspeisung mit 9,2 Cent/kWh nach dem EEG lohnt sich übrigens wirklich nicht. habe das deshalb weg gelassen.
Als Erstes die Ausnutzung einer rechtlichen Grauzohne, dann als Heizmühle, dann eine kleine Insellösung - Hütte am Berg, oder so. Vergleich dort mit den Energiekosten bei Nutzung eines Notsromaggregates.
Zuletzt noch eine Variante für die Black 300









Nun kann man die Kosten noch ein bisschen jonglieren. Beispielweise beim Mast sparen.
Kann aber sein, dass die Position "Sonstiges" nicht reicht. Auch ist zu fragen, wann die erste Generalreparatur an fällt und was das kostet.

Fazit:
  • Ob man mit Klein-WKAs als Nutzer reich wird, bleibt tatsächlich fraglich.
    Ab einem gewissen Mittelwind zahlt man bei der Black zumindest nicht drauf.

  • Bei Benutzung als Heizmühle profitiert man wenigstens noch von der Kostensteigerung der Primärenergieträger.
    Was macht man damit im Sommer? Nun, Warmes Wasser wird immer gebraucht.

  • Insellösungen rechnen sich freundlich. Wobei der andere Teil der Energie mit PV gedeckt werden sollte. Der Laderegler dafür ist im Preis der Black ja schon inbegriffen. 100Wp kosten heute nur noch ab etwa 220EUR.

Apropos Insellösung:
Wer wirklich nur am WE da erscheint, kann auch neben Speisen und Geränken noch ne geladene Batterie mit führen. Dann wirds ganz billig.
Es wird auch nicht mehr lange dauern, da holt man den Strom für seine "Insel" am WE aus dem Akku vom Hybridmobil. Dann kann man womöglich auch eine Mikrowelle und eine Waschmaschine betreiben. Da ist viel Energie drin.

Zur Software
Natürlich könnte ich die veröffentlichen. Mache ich aber nicht, aus folgendem Grunde: Es könnte dazu führen, dass Firmen oder solche, die sich dafür halten, das her nehmen, dilletantisch oder vorsätzlich verändern, und damit versuchen, Kunden über den Tisch zu ziehen.

Man kann aber eine Webseite nutzen. Allerdings Achtung! Werte sind teilweise schon mit Beetz-Faktor verbandelt. Siehe Fußnote!
Die Jahresleistung muss, um den Windenergieinhalt gesamt zu erhalten, erst noch /0,593 geteilt werden, um das Ergebnis dann mit dem mittleren Anlagenwirkungsgrad aus dem Jahresertrag multiplizieren zu können. Dieser ist immer geringer als das Beste aus dem Windkanal.
Bei Groß-WKAs zumindest vor 12 Jahren noch durchaus um 25% :-| obwohl auch da schon Systemwirkungsgrad mind. 40% üblich war.
Hatte mich einer, der es wissen musste, mit dieser Aussage erschreckt, dass die Dinger keine 30% übers Jahr erreichen.
Habe ich nachgerechnet, an dem Beispiel von Laucha, ENERCON E 40. Ist so!
Gibt verschiedene Ursachen. Eine davon ist die Trägheit, beim Richtungswechsel z.B. aber auch bei der Pitch-Verstellung.
Bezüglich Trägheit haben die Kleinen Vorteile. Deshalb habe ich einen Abfall des Jahreswirkungsgrades von 10% an genommen - Multiplikator in den Excel-Bildern von 0,9. Die Angaben für die 42% sind aus der Anlagenkennlinie der Black 600 http://www.prevent-germany.com…erator.pdf.
Heute sind die Großen übrigens auch besser. Liegt auch an der Abkehr vom netzsynchron drehenden Generator.

Jetzt endlich aber der Link zur Web-Berechnung:
www.renewable-energy-concepts….chnen.html
Wieso die Sache auf die Eingabe der Rauhigkeitslänge nur funktioniert, wenn Gondelhöhe >/< 10m weiß der Geier. Deshalb am besten bei 10m bleiben.

Ergenisse beim Jahresertrag etwa 10% höher als die Meinen. Liegt daran, dass keine Möglichkeit vorhanden ist, Begrenzungen/Abregelungen ein zu arbeiten.

Hier noch ein Link, ungeprüft, wenn die Anlagenkurve vor liegt:
http://guidedtour.windpower.org/de/tour/wres/pow/index.htm
Ob die natürlich daran gedacht haben, dass der Wirkungsgrad über den Jahresertrag geringer ist? Befürchte nein.
Bleibt doch so ein Hintertürchen, den Kunden doch noch auf seine Seite zu ziehen.

Das wars mal wieder.
Heute bischen viel.

Gruß vom Windfried
XXLRay
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Re: Rentabilität Kleinwindanlagen

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Gepostet: 23.02.2011 - 21:16 Uhr  ·  #17
Zitat geschrieben von Windfried
und dabei womöglich gleich den Mittelwert gebildet.
Das bringt nicht viel.

Nein hab ich nicht. Die Werte lagen relativ nah beeinander. Da musste nicht viel gemittelt werden. Keine Angst, ich weiß wie man statistisch signifikante Daten ermittelt. Das war aber auch gar nicht mein Anspruch. Es ging mir darum, einmal Daten aus der echten Welt jenseits des Windkanals aufzuzeigen. Für diese Absicht waren ungenaue Daten immer noch besser als gar keine Daten.

Zitat geschrieben von Windfried

Die Angaben für die 42% sind aus der Anlagenkennlinie der Black 600 http://www.prevent-germany.com…erator.pdf.

Bist du dir sicher, dass den Herstellerangaben zu trauen ist?
wieso
 
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Re: Rentabilität Kleinwindanlagen

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Gepostet: 23.02.2011 - 23:55 Uhr  ·  #18
.... ein bischen hasst Du schon am Inselwechselrichter gespart 87 Euro für einen 1000 watt wechselrichter :-/

aber auch irgendwie logisch den Wert auch ein wenig niedriger anzusetzen , da ja wahrscheinlich sich mehrere Stromproduzenten wie Diesel-stromer , Photovoltaik , etc die Wechselrichter kosten teilen werden parallel zum Windrad in der Inselanlage
Windfried
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Re: Rentabilität Kleinwindanlagen

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Gepostet: 25.02.2011 - 17:10 Uhr  ·  #19
Zitat geschrieben von wieso

.... ein bischen hasst Du schon am Inselwechselrichter gespart 87 Euro für einen 1000 watt wechselrichter :-/


Warum mehr aus geben? Ist realistisch, wie der Link zeigt http://www.prevent-germany.com…fekta.html

Ist der von 24 auf 230V für die Verbraucher-

Gruß, A.
Windfried
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Angaben seriös?

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Gepostet: 25.02.2011 - 17:45 Uhr  ·  #20
Zitat geschrieben von XXLRay

Nein hab ich nicht. Die Werte lagen relativ nah beeinander. Da musste nicht viel gemittelt werden. Keine Angst, ich weiß wie man statistisch signifikante Daten ermittelt. Das war aber auch gar nicht mein Anspruch. Es ging mir darum, einmal Daten aus der echten Welt jenseits des Windkanals aufzuzeigen. Für diese Absicht waren ungenaue Daten immer noch besser als gar keine Daten.


Nun gut.
Aber woran liegt das nur, dass ich bei einigen Beiträgen immer so müde werde?

Also, Wasser ins Gesicht, und weiter:

Zitat geschrieben von XXLRay

Bist du dir sicher, dass den Herstellerangaben zu trauen ist?


Also sicher ist z.B. der Tod. Erinnere mich aber düster, dass im Black-Forum die Nennwerte in Etwa abgenickt wurden.
Sollte man vielleicht noch mal nach graben.
Auch wäre zu fragen, ob denn in dem Megaforum nicht Einer mal die Kennlinie auf genommen hat.
Wenn nicht, soll man mir mal eine schicken. Eine 300, die nehme ich aufs Autodach. Hier ist dafür oft so wunderbar wenig Wind. 8-)

Was Anderes ist die Tatsache, dass die Anlagenkennlinie sehr von der Art der speziellen Last abhängt.

Gruß, A.
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