envergate

 
XXLRay
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Re: envergate

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Gepostet: 24.06.2011 - 13:16 Uhr  ·  #21
Zunächst mal muss ich ein klein wenig klugscheißen, damit wir mit der Berechnung auch Nägel mit Köpfen und nich Schrauben ohne Gewinde machen. Die Leistung beträgt nämlich bei 4m/s (angeblich) 7000kW, nicht etwa 7000kWh und schon gar nicht 7000Kw/h. Dementsprechend ist dein Eigenverbrauch auch 4000kWh (jährlich?).

Nehmen wir also mal an, du hättest eine Windgeschwindigkeit von 4m/s im Jahresmittel, was meiner Meinung nach ziemlich optimistisch ist. Das bedeutet für dich einen Jahresertrag von 365 x 24h x 7000kW = 61320000kWh. Die Rechnung ist allerdings stark vereinfacht. Näheres dazu im Grundlagenbereich. Pro Jahr ist das also eine Vergütung von 61320000 x 0,20 € = 12264000,- €. Wenn das so wäre, würd es ja jeder machen. Deswegen stimmt entweder mit deinen Zahlen oder mit den Angaben etwas nicht. Näheres zur (realistischen) Leistungsberechnung bei Windrädern findest du ebenfalls im Grundlagenbereich.

Falls du eine Baugenehmigung erhältst, rate ich dir definitiv zu einem erprobten Horizontalachser z.B. von Antaris.
XXLRay
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Re: envergate

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Gepostet: 24.06.2011 - 13:24 Uhr  ·  #22
Jetzt hab ich mir mal selbst das Datenblatt angesehen. Vermutlich meintest du die ev600, die (angeblich) bei 4m/s im Jahresmittel einen Ertrag von ca 7000kWh und nicht kW erbringt. Das bedeutet dann (ohne Wartungskosten und Zählergebühren) eine Ausschüttung von 7000 x 0,20 € = 1400,- €. Ammortisierung also nach 53000 / 1400 = 37,9 Jahre. Das ist meiner Meinung nach sogar noch optimistisch.

Du siehst also, wie wichtig bei der Berechnung die korrekten Einheiten sind.
Andreas V.
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Re: envergate

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Gepostet: 24.06.2011 - 15:46 Uhr  ·  #23
Hallo.
Ich mag Klugscheißer, die haben ja meist auch recht.
Aber wenigstens stimmt meine Rechnung dann ja so halbwegs. Nur wer kauft sowas dann?
Es muss sich doch rentieren?!
XXLRay
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Re: envergate

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Gepostet: 24.06.2011 - 18:53 Uhr  ·  #24
Menelaos
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Re: envergate

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Gepostet: 24.06.2011 - 19:15 Uhr  ·  #25
NUn, wohnt man an der Küste, so kann sich das schon recht flott auch inerhalb der halben Zeit rechnen, dann wenn man einen hohen Grundbedarf an Strom hat und nur wenig ins öffentliche Netz geht. Der Standort ist eben entscheidend. Wenn das ganze wirschaftlich sein soll, gehts eben nicht ohne entsprechenden Wind! ANsosnten ist es eben ein Hobby und stärkt das gute Gewissen :-)

EInen Horizontalläufer gleicher Leistung bekommst du wesentlich günstiger, davon mal ab. Wenns aber was vertikales sein soll, do ist das wohl auch die einzige ANlage der ich "vertrauen" würde und wo ich weiß dass die Leute da motiviert rangehen und was von dem verstehen was sie da tun.
Windfried
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Re: envergate

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Gepostet: 24.06.2011 - 19:42 Uhr  ·  #26
Ja in der Tat, es scheint Leute zu geben, die haben andere Gründe als die Wirtschaftlichkeit. Der Daimler vor dem Haus ist ja auch nicht wegen der Kostenersparnis gekauft worden. Den sieht man aber nicht mehr im Umkreis von 500m oder mehr. Das Windrad schon. Aber genug Sarkasmus.

Immerhin hatte Envergate vor einiger Zeit den Vermerk auf seinen Seiten, dass sich die 10 KW-Anlage ev600 erst ab Mittelwind 6 m/s rechnet. Damals kostete sie noch um die 33.000 EUR. Inzwischen macht den Schweizern der Wechselkursanstieg zum Franken zu schaffen. Auch daher die 54.000 EUR.

Bei 6m/s und erhoffter Einspeisevergütung von 20 Euro-Cent ergibt sich nach Datenblatt und meiner Rechnung dann wieder eine Amortisationszeit von 11,25 Jahren.

Bleibt die Frage, wer lebt schon gern in solch windigen Gegenden? Wobei das Haus natürlich im Windschatten "hinterm Deich" oder so sein kann.

Allerdings, @ Andreas, meinem Namensvetter: Bei Jahresmittelwind um 4 m/s fängt man nichts mit Windkraft an, wenn man Energiekosten sparen möchte.

Gruß vom Windfried
Windfried
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Re: envergate

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Gepostet: 24.06.2011 - 19:45 Uhr  ·  #27
Tschuldigung, das war meine Antwort auf den vorigen Beitrag, den von XXL-... Ist mir Max dazwischen gekommen.
Windfried
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ach herrjeh

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Gepostet: 03.09.2012 - 22:07 Uhr  ·  #28
Es gab da ne envergate 600 (10-12 KW), die stand im erweiterten Bodenseeraum auf Schweizer Gebiet ganz dicht an der Dt. Grenze.
Habe da 2 Mal Halt gemacht. War leider immer nicht viel Wind. Obwohl, im nahen Baum bewegten sich bereits Blätter und dünne Zweige. Windstärke 3 mag angelegen haben. Immerhin also 3,4 bis 5,5 m/s. Trotzdem, es rührte sich nichts.
Einmal gabs ne Drittel-Drehung, dann war wieder Ruhe.

Nun mal vorsichtig, dachte ich. Wenn Wirbel erst unten, dann in der Mitte und dann oben durch den Baum gehen, hast Du auch 3 Bfd. Nur das Windfeld ist nicht homogen.
Im Frühjahr hab ich mal wieder vorbei geschaut, nur von Weitem. Näher ran brauchte ich garnicht, denn Flügel und Streben waren demontiert.
Aha, dachte ich. Gibt eine Verjüngungskur.

Als der Zustand Ende Juli noch immer unverändert war, dachte ich, jetzt klingelste mal.
Was ich dann hören musste, war nicht unbedingt amüsant.

Dezember 2011 ist ein Flügel abgeflogen. Ein anderer hing auf Halbachte. Den Rest hat dann die Feuerwehr erledigt, denn die Betreiber waren in Urlaub.
Das Ganze nur bei 60 km/h, wie die Nocheigentümer sagten.
War vermutlich ne Schadensakkumulation aus vorherigen Zeiten.

Nun kommen Missgeschicke in den besten Familien vor, könnte man denken, wenn nicht die sonstigen Auskünfte der Betreiber ne gewisse Brisanz hätten.

Installiert 2010. Ausgeliefert in einem Entwicklungszustand, der als unfertig bezeichnet werden muss.
Das Zusammenspiel von Wechselrichter, Netz und WKA war suboptimal. Wenn mal Energie ins Netz eingespeist wurde, was zu selten vorkam, dann hat die Last die Drehzahl der WKA runter gerissen, quasi in den Anlaufzustand. Winkrafternte gering, dafür Energieverbrauch der Überwachungselektrik ständig.

Wenn es ein Felderprobungsvertrag gewesen wäre, zu Sonderpreisen, mag sowas noch angehen.
Da die Anlage aber insgesamt 93 000 Schweizer Franken gekostet hat, mag das schon so eine für umgerechnet 54 000 EUR gewesen sein, ohne Fundament.

Da 3 Jahre Garantie gegeben gegeben wird könnte man denken, kein Grund zur Sorge.
Wenn es denn so wäre.
Die Betreiber müssen klagen, um an Ihr Geld zu kommen, wie sie sagten.

Es mag mit diesem crash zusammenhängen, dass bei envergate die schönen Flügel von der Netzseite verschwunden sind.

Sicher wird envergate seither am Produkt weiter gearbeitet haben.
Weswegen ich das aber schreibe: Liebe Kunden, macht Eure Verträge waserdicht!

Bevor ich solche Fantasiepreise bezahle, nur mal theoretisch, müsste eh der Herr B. die 1,5-kW - Anlage auf den Pickup montieren, und dann machen wir eine Messfahrt. Generell gilt: Wenn schon der Systemwirkungsgrad schlecht wäre, dann kann der Jahreswirkungsgrad nicht besser sein. Ist immer geringer.
Jahreserträge in den Prospekten, wer kann die schon überprüfen und vor allem in welcher zeit?

Gesundes Misstrauen sollte in der Kleinwindbranche zum 2. Vornamen werden!
Deshalb ja auch meine Konstruktion vom Testmodell.

Grüße vom Windfried
soderica
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Re: envergate

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Gepostet: 04.09.2012 - 00:24 Uhr  ·  #29
Tja, auch Envergate lässt Federn, war etwas anderes in Sicht?
Windfried
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Re: envergate

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Gepostet: 04.09.2012 - 21:48 Uhr  ·  #30
Zitat
war etwas anderes in Sicht?
Ja.
Missgeschicke können jedem pasieren. Bedenklich halte ich hier aber den Kundenumgang.
Windfried
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Re: envergate

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Gepostet: 15.01.2014 - 21:33 Uhr  ·  #31
Envergate scheint sich berappelt zu haben. Die Seite in neuer Frische: www.envergate.ch
Envento, hier noch als Generalimporteur für D genannt, hat es nicht überlebt.
Hatten auch, wie ich hörte, noch was Eigenes versucht.
WinDual gibt es noch, allerdings derzeit ohne Senkrechtachser.

Um heraus zu finden, ob der hohe Wirkungsgrad von Envergate nachweisbar ist "50% würden wir unterschreiben" (10 kW-Anlage),
hatte ich eine Konstruktion für eine Testanlage gemacht. Sogar ohne Hilfswindfahne. Letztere nur als Option.
Der Zeichnungssatz ist fertig. Wen es also brennend interessiert - es könnte gebaut werden.
Näheres hier: Forum/cf3/topic.php?t=3468

Grüße, W.
FXPichler
 
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Envergate Insolvenz/Konkurs

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Gepostet: 11.02.2014 - 10:36 Uhr  ·  #32
Windfried
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Re: envergate

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Gepostet: 11.02.2014 - 13:40 Uhr  ·  #33
Bei den arroganten Preisen wundert es mich nicht.
Vielleicht macht einer weiter, unter Beachtung dessen.
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