Hallo Carl,
zunächst besten Dank für deine Antworten und dein Angebot, welches ich natürlich sehr gerne in Anspruch nehme
.
Die Gegenleistung hätte ich freilich auch so erbracht, wir wollen ja schließlich ein wenig vorwärts kommen.
Ich hielte es für eine gute Idee, wenn ich dann demnächst mal einen Flügel entwerfe, in Alu baue - und dir das Ganze dann mal in ein Päckchen stecke. Sicher macht es mehr Sinn, wenn bei Testläufen deine Erfahrung unmittelbar zur Verfügung steht. Wenn du Lust und Laune hast, kannst du den Flügel dann ja weiter modifizieren, denn die Ausführung wird im Großen und Ganzen - wie unten nachfolgend - so sein, dass Änderungen nachträglich problemlos möglich sind.
Die PM kommt, wenn ich mit diesem Posting durch bin.
Zur Frage der örtlichen Windverhältnisse nachfolgend einfach mal ein Bild meiner Windrose. Sofern nicht gerade eine stabile Hochdrucklage mit Wind aus Richtung 90° anliegt, sieht die meistens so aus:
Hier lag gerade Wind aus 360° mit 2,1 m/s an. Wie zu ersehen, lagen unmittelbar davor jedoch auch 90°, 180°, 225° und 270° an.
Der ehemalige kleine Horizontalläufer war zum Schluss ein stark modifiziertes Modell - ich muss ja überall dran rumbauen - mit einer V-förmig dem Wind zugewandten Windfahne. Hier hatte ich als Leitwerk ziemlich viel ausprobiert und mit einem großen Ventilator ausgetestet. Am Ende hilft aber doch alles nichts, wenn der Wind etwa 100 Meter über meinem Dach wohl halbwegs homogen strömt, die Luftmassen darunter aber eher walzenförmig durchs Tal gerollt werden. Da müssen wir uns aber keinen Kopf mehr machen, weil ich sowie vertikal bauen werde. Dann kann der Wind kommen, von wo er will - und auf meinem Dach tanzt es dann vielleicht irgendwann einmal, wenn ich eine Version von Andres Strömungsmodulator nachrüste.
So, letzte Nacht war Nachschicht bis 03.00 Uhr angesagt. Ich denke, ich bin jetzt Deutscher Meister im Entgraten. Zieht sich ganz schön hin, wenn man die Einzelteile Stück für Stück ferigen muss. Ich bin beim Distanzhülsen-/Gewindestangenprinzip geblieben, weil das ganz erträglichen Leichtbau, gute Einstellbarkeit und last not least auch Dauerhaftigkeit verspricht.
Restmaterialien und die Überlegung, am besten in ähnlichen Proportionen wie die vorgesehene Großversion zu bauen, führten zu einer Flügelhöhe von 17cm, einem Vorflügel von 6cm und einer Gesamtflügeltiefe von knapp 20cm. Im Hinblick auf die rechnerischen Proportionen zwar etwas "suboptimal", aber für Anschauungszwecke erst mal hinreichend. Einzelne Bauteile können ja ganz einfach getauscht werden.
Um Statik, Austauschbarkeit und Haltbarkeit unter einen Hut zu bringen, habe ich mich dafür entschieden, Leitflügel und Vorflügel mittels einer auf den Leitflügel aufgeschobenen (und dann verschraubten) Hülse miteinander zu verbinden. Hat zudem den Vorteil, dass die Weite des Vorflügels eingestellt werden kann.
Sieht so aus:
Der Leitflügel ist oben und unten jeweils auf 1cm um 90° gekantet, mit zwei 4mm Löchern versehen und auf diese Weise mit der oberen und unteren Abdeckung verschraubt. Damit die Abdeckungen (alle Bleche aus 0,8mm Alu) im Frontbereich nicht an den Vorflügeln rumklappern, steht in der inneren Spitze des Vorflügels eine 6mm Alustange als "Distanzhülse". Zwei weitere Löcher oben und unten in der Spitze der Abdeckungen haben es dann erlaubt, hier auch eine 4mm Gewindestange durchzustecken und den ganzen Spaß press zu verschrauben.
Auf den nachfolgenden Bildern des Flügels ist das Ganze schön zu sehen, man sieht auch, dass die Hinterkante der Flügel noch nicht fertiggestellt ist (steht noch 1cm über), die Feinarbeit mit der Feile an den Abdeckungen und auch die Bearbeitung der noch überstehenden Gewindestangen fehlt. Auch ist die Hülse zwischen Leit- und Vorflügel zu kurz geraten, so dass die Tragarme nicht optimal am Flügel sitzen. Das Problem ist mit einer längeren Hülse ohne großen Aufwand zu lösen.
Was soll's - das Ding musste heute erst mal in den Wind, auf dass meine Motivation erhalten bleibe...
Das "Lager" ist wieder der altbekannte Ausschnitt mit der Lochsäge aus 30mm Multiplex. Die Tragarme (11mm Alustangen, die eine 5mm Gewindestange in sich tragen) sind einfach in entsprechende 11mm-Bohrungen eingesteckt. Um das Konstrukt zu fixieren, wurde die Tragarmbohrung im 90°- Winkel mit dem 5mm-Bohren durchbohrt. Die Alustangen wurden durch diese Löcher ebenfalls 5mm von oben und unten durchbohrt. Dann habe ich vier Schräubchen M6 passend abgelängt, an der Spitze etwas verjüngt und einfach in die 5mm-Löcher im Multiplex gewürgt. So laufen die Spitzen der Schrauben in die Löcher der Tragarme und pressen die innenliegende Gewindestange fest.
Et voilà - da sind wir schon auf dem Status quo:
Ein kleines Video hätte ich dazu auch, bekomme das Format aber nicht hochgeladen. Unterhalte bisher auch keine Video-Accounts - mangels Notwendigkeit. Zudem ist meine Uploadrate hier immer noch sehr vorsintflutlich - also: Einstweilen gibt es noch keine bewegten Bilder.
Ach so: Ja, klar - ich habe hier 2 Shimanos rumliegen, die irgendwann verwendet werden wollen. Ich denke, dass ich die beiden von der Rotor-Großversion problemlos angetrieben bekomme - es muss ja nicht mittels Zahnriemen sein. Da kann ich sicher auch mit einer Fahradkette und ein paar Zahnkränzen eine vorläufige Version basteln.
Der ehemalige kleine Horizontalläufer wurde seinerzeit einem Dritten überlassen, der ihn inzwischen - wie auch immer, mir ziemlich egal - brutalisiert hat. Mit seinem Geschenk kann er auch machen, was er will. Einen neuen bekommt er halt nicht mehr, zumindest nicht von mir. Da liegt mir das Material auf Vorrat im Keller besser...
Ich habe dann gestern auch einen Flügel frontal aus etwa 45° angepustet. Schon erstaunlich, dass er Sachen macht, die er eigentlich nicht tun dürfte. Vor diesem Hintergrund muss ich meine bisherigen Ideen zum Flügelprofil noch mal gründlich bebrüten...
Obwohl heute eigentlich nur laue Lüftchen ziehen, dreht der Rotor fast die ganze Zeit. Habe das Posting im Garten sitzend verfasst (hat sich eine Weile hingezogen) und sehe im Augenwinkel ständige Rotation...