Horizontale oder Vertikale KWKA ?

 
Stargazer
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Horizontale oder Vertikale KWKA ?

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Gepostet: 14.09.2009 - 21:32 Uhr  ·  #1
Hallo Forum,

ich lese in letzter Zeit immer mal wieder mit und finde dieses Forum einfach Klasse !!
Nun sind mir mit der Zeit doch ein paar Fragen gekommen.

Zum einen eine Grundlegende. Und zwar welche Bauform von KWKA für Binnenländler besser/effektiver wäre (in OWL, Stadt Löhne mit so ca. 3-3,5 m/s Winddurchschnitt) ?
Wir messen den Wind hier seit fast einem Jahr. Wenn das Jahr voll ist hat man schon einmal einen ganz groben "Vor-Ort" wert in 12m höhe. Wir würden die KWKA auf einen ca 25 Meter hohen Masten setzen wollen.

Bei den vertikal laufenden Kleinwindanlagen, wir würden zur Eigenversorgung eine größe von 10 kW anstreben, ist mir die Firma Neuhäuser aufgefallen. Diese macht einen sehr guten Eindruck und scheint auch schon mehr Erfahrungen zu haben. Klärt mich bitte auf wenn ihr andere Infos habt :-) .

Was sind eure Erfahrungen mit diesen beiden Bauarten ?

Vielen Dank und viele Grüße

André
soderica
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Re: Horizontale oder Vertikale KWKA ?

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Gepostet: 15.09.2009 - 11:20 Uhr  ·  #2
Hallo Andre
bei dieser Grössenordnung ( 25 m Höhe??? ) würde ich persönlich ( wenn ich genügend Geld zur Verfügung hätte ) eine Anlage kaufen von diesem Hersteller:

http://www.windside.com/

Liest man mal alles durch, bieten die da eine Menge an Know How und auch die 10 Jahre garantie sind nicht ohne. Am besten einfach mal kontaktieren.

Gruss soderica

PS. solche Anlagen laufen sehr ruhig und sind auch nicht Windrichtungsabhängig. Sicherlich jedoch, da sind sich alle fast einig, bringen normale Anlagen mehr Leistung. Benötigen aber topografisch gute Standorte, brauchen viel Platz und sind teuer.
Carl
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Re: Horizontale oder Vertikale KWKA ?

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Gepostet: 24.10.2009 - 19:51 Uhr  ·  #3
Hallo Stargazer!
Deine Frage lautet auch: Horizontal- oder Vertikalläufer!
Um das zu beantworten, muss man die Strömungsverhältnisse vor Ort kennen.
Wenn der Standort von hohen Bäumen, Gebäuden oder sonstigen Hindernissen umstellt ist, die den Wind stark verwirbeln können, ist eine Anlage gefragt, die mit turbulenter Strömung sehr gut zurecht kommt.
Bei relativ laminarem Wind ohne schnelle Wechsel der Windrichtungen, die z.B. auch von entfernt stehenden Bergen oder anderen ablenkenden Größen wie Thermik verursacht werden können, ist immer ein Horizontalläufer die erste Wahl. Dieser hat die beste Windausbeute.
Wenn die Windverhältnisse in Bodennähe zu turbulent dafür sind, hilft es meist, in die Höhe zu gehen, wo der Wind nicht nur regelmäßiger, sondern auch stärker bläst.
Ob dort in der Höhe gute Voraussetzungen herrschen, sollte allerdings nicht nur mit Messungen der Windstärke zur Ermittlung des Energieinhaltes über einen längeren Zeitraum (ein Jahr lang mindestens) geschehen, es sollte auch hier ermittelt werden, ob dieser Wind richtungsstabil bleibt oder oft und abrupt wechselt. Denn turbulenter Wind beeinträchtigt den Wirkungsgrad von Horizontalläufern mehr oder weniger stark, je nach Bauart. Bei herkommlichen Profilen fällt dieser Nachteil jedenfalls stark ins Gewicht!
Ist der Wind dort oben oder auch am Boden (jenachdem, wo man bauen will oder kann) nicht richtungstabil und dazu mit Tendenz zu starken Turbulenzen (nicht verwechseln mit dem Böenverhalten also An- und Abschwellen der Windgeschwindigkeit), dann muss ein Vertikalläufer her. Es ist nicht ganz einfach, hier das richtige auf dem Markt erhältliche Modell zu finden. Zum einen ist die Technik der Vertikalläufer zwar die älteste - mit beim chinesischen Windrad geschätzten 1500 Jahren Geschichte (nach Felix König) - es ist auch eine Technik, die noch ziemlich neu bei uns ist und bei der Langzeiterfahrungen meist noch Mangelware sind. Erst in jüngerer Zeit wurden auch Neuentwicklungen bekannt, die sich nun erst langsam deshalb durchsetzen können, weil gute Standorte rar werden und weil auch bei Kleinwindanlagen die Windverhältnisse vor Ort ein entscheidender Faktor für die Wahl einer passenden Technik sind.
Gruß, Carl

Gruss, Carl
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