Windlast

 
Holger
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Windlast

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Gepostet: 01.01.2007 - 16:31 Uhr  ·  #1
Ich stelle mal folgende Frage in den Raum:
Was hat eine größe Windlast, ein KWA (z.Bsp. FLIP 150) oder eine SAT-Schüssel mit ca. 95cm Durchmesser?

Ich würde aus dem Bauch heraus sagen -> die Schüssel.
Warum? Die KWA dreht sich ja eigentlich immer in den Wind, während die Schüssel ihren Platz ja nicht verändert. :lol: Des weiteren habe ich bei der Schüssel ja - vor allem bei direktem Wind von vorm bzw. hinten - eine recht große Fläche, die sich dem Wind in den Weg stellt.

Daraus schlußfolgernd: wenn ich einen bestehenden Mast (an einer Hauswand / Carportwand befestigt) statt mit einer Schüssel mit einer KWA bestücke, dürfte sich die Belastung ja eigentlich nicht erhöhen.

Gruß
Holger
Holter
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Re: Windlast

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Gepostet: 01.01.2007 - 18:29 Uhr  ·  #2
Hallo,

das gibt zwei Probleme:
1. Eine Schüssel bietet dem Wind nur aus einer Richting den höchsten Widerstand, wenn der Wind von der Seite bläst belastet das den Mast nicht so hoch. Gerade der Westwind wird den meisten Schüsseln wohl nicht viel anhaben.
2. Eine Schüssel wird (gerade wegen des Windes) so nah wie möglich an dem Gebäude angebracht. Das ist für ein Windrad natürlich ein schlechter Platz.
Außerden denke ich, dass die meisten Schüsseln nicht unbedingt sicher angebracht sind. Umgeknickte Schüsseln/Antennen sind doch ein normales Bild nach Stürmen, was bei einem Windrad fatale Folgen hätte.

bis dann
Christian
soderica
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Flip 150

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Gepostet: 02.01.2007 - 23:45 Uhr  ·  #3
hallo Holter
Flip 150 sagt mir realtiv wenig, was für einen Durchmesser hat den das Teil?
Beziehen sich die 150 in der Bezeichnung auf den Rotordurchmesser?

Bei dem Vergleich mit einer Sat-Schüssel und einem Rotor ist praktisch gesehen immer eine vollflächige Scheibe im minus, respektive bietet dem Wind eine grössere Angriffsfläche. Beim Rotor kommt aber dazu, aus wieviel Flügeln er gebaut ist, 2 Flügler = wenig Windauftreffkraft, dafür sehr schnell, 3 Flügler schon bedeutend langsamer und alles mit mehr als 6 Flügeln zählt schon zu den Langsamläufern. Generell aber kann man festhalten, sobald sich ein Repeller-Propeller dreht, sich quasi eine scheibenartige Windangriffsfläche bildet, je schneller diese sich dreht, desto "dichter" wird diese Fläche. Es gibt dazu im Forum auch Fachleute die die die genauen Berechnungen ( Formeln ) liefern können. Hoffe Dir damit erstmal zu helfen und falls meine Aussagen dazu nicht genau den Vorstellungen der Profis entsprechen, wird sich schon einer davon schon melden.
Windanlagen sind meistens so gebaut, dass sie sich mittels Windfahne in den Wind drehen um so optimal zu arbeiten, auch werden nur Standorte gesucht, die frei von Hindernissen sind. Sat Anlagen hingegen müssen ja genau ausgerichtet werden und sind somit manchmal den zerstörrerischen Kräften des Windes ausgesetzt. Es gibt aber durchaus Windanlagen, die auch in bebauten Gebieten funktionieren, dann spricht man allerdings nicht mehr von den bekannten Windrädern, sondern von den Darrieus oder Savonius Systemen.

Gruss Bruno
Holger
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Re: Windlast

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Gepostet: 03.01.2007 - 22:08 Uhr  ·  #4
Danke für die (ersten) Antworten.

Das FLIP 150 ist ein 3-Flügler mit 1,10m Flügeldurchmesser.
Zitat
auch werden nur Standorte gesucht, die frei von Hindernissen sind

Das könnte wohl zum Problem werden. Ich wohne in einer "Neubausiedlung" (Ein- und Zweifamilienhäuser) in Norddeutschland und habe nicht wirklich eine große Standortauswahlmöglichkeit auf dem Grundstück. Alternativ wäre noch eine Dachmontage auf einem Walmdach. Aber so ganz wohl wäre mir bei diesem Gedanken nicht; ich kann es nicht begründen, ist nur so ein Gefühl...

Ich habe z.Z. über der SAT-Schüssel mal eine Wetterstation (ELV 300-System) angebracht, auch um zu sehen, wieviel Wind dort ist.
Auf Grund der Lage in einem bebauten Wohngebiet ist es mir aber sehr wohl klar, dass der Wind doch sehr gebrochen wird ... aber auch durch die Bebauung sich in Abhängigkeit der Windrichtung Windkanäle bilden.

Gruß
Holger
soderica
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aufs Dach? kein Problem

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Gepostet: 03.01.2007 - 23:18 Uhr  ·  #5
hi Holger
hier mal ein Video von meinen Anlagen auf dem Haus, respektive am Dach angebaut:
http://www.myvideo.de/watch/85485

Habe diesbezüglich auch keine andere wahl als Du und muss mich auch mit einer Dachmontage herumschlagen. Nun ja, jetzt ist die Sache wenigstens stabil und steht schon seit Sommer 06, ohne jeglichen Schaden ( mehrere Stürme sind bereits über die Konstruktion hinweg gezogen ). Auch meine selbststartende Darrieus Turbine steht auf dem Hausdach, angeschraubt am Terrassengeländer, auch hier gibts bisher wenig negatives zu berichten, ist nach wie vor im grünen Bereich und ich habe schon viele Akkus mit dieser Anlage aufgeladen. Die komplette Bauanleitung findest Du unter der Rubrik "Selbstbau-Bruno" hier unter kleinwindanlagen.de. Wichtig bei einer Dachmontage ist immer, dass Du die Anlage- sprich Mastkonstruktion überdimensioniert herstellst, denn sicher ist sicher und auch nicht vergessen, die ganze Windradkonstruktion so sichern, dass wenns wirklich mal knallt, die Teile nicht wild durch die Gegend fliegen. Die Flügel kannst Du ganz einfach mit einem Drahtseil sichern welches auf der windabgewanten Seite montiert wird und dann mit der Aufnahmenabe verbinden. Pech wäre nur, wenn die Nabe abbricht oder sich die Verschraubung verabschiedet.

Hoffe, Dich ein bisschen weiter gebracht zu haben.

Gruss Bruno
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