Mastbau, Ständer, Halterung

 
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Mastbau, Ständer, Halterung

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Gepostet: 15.11.2009 - 17:43 Uhr  ·  #1
Ich habe mir mal Gedanken darum gemacht, wie man etwas als Mast misbrauchen kann....

1.
Meine idee, hmm ich habe hier Birken stehen die sind locker 30 Meter hoch. Also warum nicht auf den Baum Hochklettern und die Spitze Kappen und mit Rohrschellen den Windgenerator drannschrauben???
Geile Idee !!! Das Kabel müsste mann halt länger lassen, da der Baum wächst. Aber wenn da son teil in der Baumspitze ist, frage ich mich, ob es nicht ständig die Vögel zerlegt ??? :bandit:
bzw. ob die Windanlage nicht ständig ausfälle hat, weil ein Ast nach oben wächst???

2.
Kamine ? Die hat man ja eh schon. Und wenns kein Kamin ist, warum nicht einfach eine Straßenlaterne dazu missbrauchen :-) Einen Kamin darf man ja auch daran befestigen ! ?



3. Mich hat der Schlotfeger auch zu so einen Bescheuerten Kamin verdonnert, am Wohnwagen !!!
also warum sollte ich das nicht nutzen ???


4. Währe es nicht sinnvoll, wenn man das Windrad wie eine Teleskopantenne nach oben und unten Kurbeln könnte ? Damit könnte man Sturmschäden vermeiden, und bei schwachwind das Teil über Hausdachhöhe hochkurbeln.
soderica
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Re: Mastbau, Ständer, Halterung

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Gepostet: 16.11.2009 - 00:03 Uhr  ·  #2
Hallo Kettwiesel
Du frägst da schon sehr eigenartiges Zeugs, bin bisher davon ausgegangen, das Du technisch doch versiert bist. Wenn ich diesen Bockmist aber gerade lese, kommen mir da mehr als berechtigte Zweifel.

Vergiss ganz schnell die Geschichte mit dem Gruünzeugs, egal ob Birke oder Weide usw. Hirn einschalten und mal drüber nachdenken, dass sich die Dinger sehr stark neigen. Immerhin ein Lichtblick in Deinen Gedankengängen, Bäume besitzen Kronen, das hast Du erkannt.

Kamine, frag einfach mal Deinen Schornsteinfeger, von dem bekommst Du alleweil eine Baubewilligung.

Das mit dem ein und ausfahren gibt es seit unglaublich langer Zeit. Hydraulik nennt sich das Wunderteil und falls Du so was mal besichtigen willst, fahr in die Ortschaft Altikon im Kt. Thurgau, da steht so ein Ding seit Jahren rum.

Gruss soderica
Pleiades
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Re: Mastbau, Ständer, Halterung

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Gepostet: 16.11.2009 - 01:57 Uhr  ·  #3
Um das ganze vlt mit weniger....ähm...deftigen Worten nochmal darzulegen:

Kettwiesel, ich fürchte soderica hat da durchaus Recht. Bei nem Baum ist das Problem schlichtweg die Windlast, die sein eigenes Blätterdach dem Wind entgegensetzt. Wollte man das trotzdem realisieren, müsste praktisch der gesamte Baum an sich abgespannt werden um jede Bewegung im Wind zu verhindern: Jede Schwankung würde die Eignung als WKA-Plattform zunichte machen. Praktisch hörts damit bereits hier auf, die Idee weiterverfolgen zu können.
Aber selbst theoretisch gedacht: Die Windlast, die durch etwaige Seile abgespannt gehalten werden müsste, wäre auf Grund der riesigen Angriffsfläche in Form der Blätter und Äste dermaßen riesig - und vor allen Dingen über die Höhe des Stamm asymmetrisch verteilt ....ich will da garnicht erst überschlagen WIE dick die Seile sein müssten. Und wie massiv die Verankerungen. Und wie überhaupt beim Wachstum des Baumes die Seile spannen/bzw gespannt halten? Zudem (über)lebt ein Baum ja auch, weil er dem Wind nachgeben kann. Ansonsten gibts - Abspannung hin oder her - auf Dauer nen Bruch und der Stamm verabschiedet sich.

Laternenmasten sind (zumindest vom Fundament) auch nicht darauf ausgelegt, eine sehr viel größere Windlast zu tragen, als sie selbst den Elementen entgegensetzen. Die Dinger kann man ja -je nach Bauart- bereits durch bloßes Rütteln mit den Händen - oder dem klassischen Laternenaustreten- schon in Schwingungen bringen. Nun stelle man sich mal ne WKA vor, an der der Wind mit einem erheblich längeren Hebelarm ansetzt. Das Ding liegt schneller als man gucken kann...

Ein Schornstein ist auch nicht gerade ein geeigneter Mastersatz: Die auf den Bildern wären jedenfalls allesamt zu schwach, die auf die WKA wirkende Windlast auch nur annähernd zu halten. Der am Wohnwagen hat ja schon selbst ne eigene Abspannung nötig, um überhaupt oben zu bleiben. Und "normale" Hausschornsteine übertragen bisweilen Vibrationen der WKA viel zu gut aufs umliegende Gemäuer. Wenn da nicht irgendwann die Bausubstanz wg mangelnder Eignung nachgibt, dann zumindest die Nerven der Bewohner auf Grund der übertragenen Geräusche im Haus (ich habe auch schon von Gegenbeispielen gehört, aber das ist wohl technisch ne Friemelei).
Wenn du natürlich aus irgendwelchen Gründen nen 100m hohen Industrieschornstein stehen hättest, sähe die Sache vlt anders aus :D

Und was den Teleskopmast angeht: Wie soderica bereits schrieb ist das technisch natürlich möglich und schon länger im Einsatz - und wahrscheinlich auch ein "wenig" teuer.


Eins noch: Ich kann verstehen, dass du den Drang hast, deiner Kreativität freien Lauf zu lassen - das merkt man in deinen Threards und ist an sich auch vollkommen okay, denn was Neues entsteht nicht ohne ein gewisses out-of-the-box-Denken.
Aber nachdem sich bereits viele Generationen von Tüftlern & Ingenieuren über WKA und das ganze Drumherum den Kopf zerbrochen haben, ist es sehr unwahrscheinlich, das (Wind)Rad "mal eben" komplett neu zu endecken... Das gilt für Hobbytüftler genauso wie für die Industrie.
Da hilft es oft, bei spontanen Geistesblitzen noch zwei, drei Mal darüber nachzudenken/nachzulesen, als der ersten Euphorie folgend gleich zum Patentamt (alternativ: zum Kleinwindanlagenforum) zu laufen. Meist findet man beim Nachlesen&Nachdenken doch noch ein entscheidendes Haar in der Suppe. Und wenn nicht, ists leider oftmals so, dass jmd anders die Idee bereits vor einem hatte. That's life... :happy:


Gruß
Thorsten
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Re: Mastbau, Ständer, Halterung

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Gepostet: 18.11.2009 - 01:10 Uhr  ·  #4
Na gut, leuchtet mir ein was ihr da so schreibt, also warum solte man dann eine kleinwindanlage nich unterhalb eines Baumes anschrauben können???? z.B. Eine Fichte. Kein Masst währe so dick wie der Baum.
5 -7 Meter höhe sind durchaus realistisch, immer noch besser als ein Windrad auf den Boden zu stellen.

Und zu der Äußerung, ob ich doch ein Techniker währe oder nicht ...
Wer möchte kann jeder Zeit bei mir vorbeikommen und meine Gesellenbriefe , Meisterbriefe , Zertifikate, Sonderzulassungen , Zertifikate und sonst was einsehen, kein Problem!
Nur ein Tipp Sagt euch Servicetechniker für Mechatronische Produktionssysteme irgendwas ?
:sleep:
Pleiades
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Re: Mastbau, Ständer, Halterung

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Gepostet: 18.11.2009 - 03:59 Uhr  ·  #5
Was genau meinst du mit "unterhalb eines Baumes"? Meinst du unterhalb des Ast- & Blattbereiches, also quasi parallel zum Stamm?

Vlt wäre die Eigenschwingung des Stamms in 5-7m Höhe tatsächlich unkritisch(er) - das müsste von Fall zu Fall beobachtet werden.
Ich stelle es mir in dem Fall als eine Herausforderung vor, die WKA so zu montieren, dass sie sich tatsächlich noch sicher und frei um die eigene Achse drehen könnte (also bzgl des Abstands zum Stamm, damit Repellerblätter/Windfahne nicht Bekanntschaft mit der Rinde schließen), aber dennoch in sich verwindungssteif wäre. Wenns mal ordentlich bläst, sind die auf die Mastmontierung wirkenden Kräfte nicht von schlechten Eltern. Wenn sich dann die Montierung am Baum auch nur ein bisschen verbiegt/verzieht, und der drehende Repeller an den Stamm kommt... Ich will mal ein Beispiel geben: Beim Rotorblattbruch einer großen WKA wurde bereits mal ein 8 Tonnen schweres Blatt 230m weit geschleudert (Hau,Windkraftanlagen, S.527). Klar, bei uns gehts um ein "paar" Größenordnungen kleiner. Der Splitterhagel des Repellers wäre trotzdem verheehrend. >_<

Zudem: Die Verwirbelungen durch den Stamm - denn der Wind wird ja nie nur von der "optimalsten" Seite kommen. Das gäbe wohl je nach Windrichtung ne turbulente Suppe um die WKA herum, was negative Auswirkungen auf die Ausrichtung in den Wind und nicht zuletzt auf die Leistung der WKA hätte.

Klar, besser als "Höhe" ist nur "mehr Höhe". Und eine geringe Montagehöhe ist immerhin besser als gar keine.
Die Position wäre von der Anströmung her sicher alles andere als optimal, jedoch (je nach Hindernissen in der Umgebung im Vergleich zu einer Bodenmontage) besser als nichts - da stimm ich dir zu. Allein der Sicherheitsaspekt würde mir bisschen Bauchschmerzen bereiten... :-/

Gruß
Thorsten
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Re: Mastbau, Ständer, Halterung

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Gepostet: 18.11.2009 - 09:22 Uhr  ·  #6
Ich probier momentan sowas in der Art. Allerdings schneide ich dazu alle Äste und die Krone vom Stamm ab. Ich denke der Wind wird sonst viel zu sehr komprimiert, gebremst, verwirbelt, wenn man das ganze Geraffel dran lässt. Der Baum an dem ichs versuchen werde ist auch Hartholz und ohne Krone mehr als 10 Meter hoch.
Schwingungen erwarte ich auf Grund des Durchmessers keine. Oben kommen Gewindestangen mittig durch den Stamm und daran ein 4 Meter Rohr um in unmittelbarer Nähe des Rotors nicht so einen dicken Stamm zu haben, der alleine schon problematisch werden kann.
Das ganze wird natürlich nur eine begrenzte Zeit halten - der Baum stirbt schließlich ohne Blätter. Allerdings hält so eine Chinamühle sicher auch nur eine begrenzte Zeit also betrachte ich das in zweierlei Hinsicht als Testlauf: Arbeitet die billige Mühle gut, dann kommt in einigen Jahren ein richtiger Mast mit einer >1kW Anlage.
Der Baum wird deshalb geopfert, weil der einem späteren Mast bzw. einer Anlage sowieso im Weg stehen würde. Außerdem komme ich so leicht auf eine beachtliche Höhe und - darüber habe ich mir vorher überhaupt keine Gedanken gemacht - ist das sicher auch ein Weg um die 10 Meter Grenze der Bauämter zu unterwandern - schließlich misst mein eigentliches Bauwerk 4 Meter - formell dürfte das so sein, als ob ich auf ein Hausdach aufbaue. Da gilt die 10 Meter Grenze auch erst ab Giebel - sprich ich kann mir ohne Genehmigung einen 10 Meter Mast aufs Dach stellen. Für den ein oder anderen sicher interessant. Ob man den Mast dann auch am Dach verankert ist ja eine ganz andere Frage. Hat man eine Scheune oder ähnliches, ist es ja kein Problem, einen Mast im Inneren zu verlängern und in einem Fundament enden zu lassen.
Ähnliche Tricks habe ich mal bei PV Trackern gesehen: Da die Einspeisevergütung bei Dachanlagen höher ist haben die Scherzkekse simple Blechdächer billigster Machart unter den Trackern aufgebaut und lagern da nun ihr Stroh :)
XXLRay
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Re: Mastbau, Ständer, Halterung

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Gepostet: 23.11.2009 - 19:09 Uhr  ·  #7
Menelaos
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Re: Mastbau, Ständer, Halterung

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Gepostet: 23.11.2009 - 23:54 Uhr  ·  #8
ALso ich kann mir gut vorstelen dass so ein toter Baum lange Freude bringt. Das wurzelwerk ist suuuperfest verankert. ABspannen braucht man dann nur um Schwingungen an der Spitze zu vermeiden...oder man lebt damit.

Wenn man einen hohen Baum hat der ohnehin weg soll /darf :-) dann kann man ihn ja entasten und die Krone wech machen. Bevor der total vergammelt und abgestorben ist vergehen viele Jahre.

Gruß
Max
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