Darrieus/Savonius Leistungsberechnung

Theoretische Leistungsberechnung ohne Generatoren
 
Baschtli
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Darrieus/Savonius Leistungsberechnung

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Gepostet: 26.03.2010 - 21:48 Uhr  ·  #1
Hallo Zusammen

Ich und ein Mitschüler bauen im Rahmen einer Schularbeit ein Windradmodell.
Wir wollen das ganze Indoor in Laborgrösse machen, sprich einen Rotordurchmesser von max. 20cm.
Der ganze Aufbau erfolgt auf einer Aluplatte, mit den Massen (etwa) 1000*250*20.
Auf der einen Seite werden wir den Lüfter befestigen, welcher das Rad mit einem einstellbaren Luftstrom versorgt.
Auf der anderen befestigen wir den Rotor.
Skizze:

Wir wollen verschiedene Rotorvarianten von Darrieus und Savonius Rotoren miteinander vergleichen. Die Aufnahme bleibt aber immer die gleiche.

Jetzt stellt sich die Frage nach der Leistungsmessung. Wir wollten eigentlich auf Generatoren verzichten, da diese in der Grösse wohl eine zu kleine Effizienz haben.
Deshalb kam uns der Gedanke, das ganze Rechnerisch, über die Drehzahl und das Drehmoment zu machen.
Nur gibt es hier ein Problem: Wie stelle ich ein konstanten Drehmoment ein? Im Moment verfolgen wir die Variante mit einer Wirbelstrombremse, da diese weniger Drehzahlabhängig ist, als die anderen Varianten (DC-Motorbremse) welche uns in den Sinn kamen.

Kennt Ihr vielleicht andere, bessere Möglichkeiten ein konstantes, drehzahlunabhängiges Drehmoment auf die Rotorwelle zu bringen?
Und was hält ihr allgemein vom Projekt? Verbesserungsvorschläge?

Gruss
Baschtli
Constant
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Re: Darrieus/Savonius Leistungsberechnung

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Gepostet: 28.03.2010 - 19:57 Uhr  ·  #2
Hallo Batschli
Das erste grosse Problem sehe ich in der Grösse der Anlagen. Deine 20 cm Durchmesser sind einfach viel zu klein. Beispiel, wenn du die WkA's auf den doppelten Durchmesser und doppelt so hoch machen würdest, würde dies bedeuten bei gleicher Windgeschwindigkeit : erstens vierfache Leistung, weil die Fläche vier mal so gross wird und zweitens noch die halbe Umdrehungszahl. Resultat: Das Drehmoment ist acht mal so gross. Jetzt erst beginnt es langsam, (vom Drehmoment her), damit du überhaupt zu einigerwassen vernünftigen Messergebnissen kommst, weil ja gleichzeitig das Gewicht angewachsen ist und du so zu einem gleichmässigeren Lauf kommst. Auf jeden Fall, rate ich dir nicht an Gewicht zu sparen. So dreht die Anlage etwas gleichmässiger und du hast überhaupt eine Chance zum Auswerten der Ergebnisse.
Insgesamt gut finde ich, dass ihr euch damit beschäftigt. Es ist allerdings eine sehr aufwendige Sache, wobei der Arbeitsaufwand zu Anfang sehr leicht unterschätzt wird. Das Drehmoment würde ich vermutlich auf folgende Art messen. Ich würde eine Art Trommelbremse einbauen mit einem aussen umliegenden Band wobei zwischen der Trommel und dem Band viel Fett die Reibung kleinhalten soll. An diesem Band wurde ich mit einer Stellschraube die Vorspannung (sprich die Reibung) über eine Feder mehr oder weniger erhöhen. Dieses Band würde jetzt versuchen das Befestigungsteil (nennen wir es Hebel) rundherum zu drehen. Eine kleine Küchenwage oder ähnliches (mit wenigen Gramm) wüde verhindern, dass das ganze Band mitsamt dem Hebel rundherumm gedreht wird und gleichzeitig das Drehmoment messen, wobei über die Länge des Hebels deine "Küchenwage" angepasst wird. Die Reibung, (sprich das abzubemsende Drehmoment) kannst du erhöhen in dem du an der Stellschraube drehst.
Die Umdrehungszahl kannst du messen mit einen elekt. km-Zähler von einem Fahrad. Natürlich macht das Ganze etwas viel Rechnerei (zum Eichen deiner Messgeräte) wenn du mit dieser Methode die genaue Leistung ermitteln willst. Ich denke, dass dies mit einem Ventilator mit den vielen Turbulenzen überhaupt nicht möglich ist, eine brauchbare Aussage zu treffen (Vergleich Windgeschwindigkeit/Leistung). Wenn du aber nur Vergleiche anstellen willst, (so verstehe ich dich) ist diese Methode durchaus geeignet. Mit einer guten Wirbelstrombremse geht es auch, ist aber ebenfalls sehr aufwendig, weil der Abstand der Wirbelstrombremse muss zu jedem Moment genauestens gleich sein. Eine Selbstbau-Wirbelstrombremse könnt ihr vergessen.
Ich wünsche euch viel Erfolg
Gruss Constant.
XXLRay
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Re: Darrieus/Savonius Leistungsberechnung

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Gepostet: 28.03.2010 - 20:20 Uhr  ·  #3
XXLRay
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Re: Darrieus/Savonius Leistungsberechnung

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Gepostet: 29.03.2010 - 19:24 Uhr  ·  #4
Baschtli
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Re: Darrieus/Savonius Leistungsberechnung

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Gepostet: 30.03.2010 - 01:20 Uhr  ·  #5
Danke erstmals für die Antworten!

Die angesprochene Bremse klingt sehr interessant, vor allem wegen der Einfachheit.
Bezüglich der Grösse der Anlage und dem einhergehend fehlenden Drehmoment machte ich mir auch schon Sorgen.
Aufgrund des fehlenden Drehmoments, der turbulenten Strömung und der geringen Grösse (Platzmangel) sehe ich einer solchen Lösung allerdings etwas pessimistisch entgegen. Für eine etwas grössere Anlage ist dies sicherlich ein tolle Sache, aber für diese Grösse, ich weiss nicht so recht...

Noch kurz zum Projektumfang: Wir erwarten - und wollen in gewisser Weise - auch kein High-End Produkt. Ob dem genauen Flügelprofil beim Darrieus oder der Form des Savonius wollen wir uns eigentlich nichteinmal gross auseinandersetzen.
Das Ganze ist eine IDPA (InterDisziplinäreProjektArbeit), also kein klassischen Physikprojekt. Genaugenommen geht es fast mehr um die Arbeit und um den Vortrag, als um den Inhalt. Desshalb ist das Ziel auch weniger, dass wir das Rad neu erfinden. Viel mehr geht es darum, durch basteln und tüfteln die Erkenntnisse zu erlangen, welche man auch einfach in Internet recherchieren kann.

Bevor ich mich jetzt noch tiefer in die Erklärungsflut stürze, wieder zurück zum Thema:
Wie gesagt wollen wir grössenmässig im "Labortischbereich" bleiben, da in der Vergangenheit mit ähnlichen (langweiligen horizontalachsern) Projekten oft am fehlenden Wind zur Vorführung gescheitert sind. Durch die (bereits vorhandene) Alu-grundplatte (momentan noch gut 40cm breit) ist dann auch die Grösse der Rotordurchmessers eingeschränkt, auch wenn wir einen grösseren Ventilator (nachfolgend "Blower" genannt ;-) ) auftreiben können. Mit vorhandenem Blower (Durchm. 18cm) wäre alles über 25cm Durchmesser wohl sinn- und zwecklos. In die Höhe bauen ja wohl auch...
Kurzum: Grössenmässig und damit auch Drehmomentmässig wird sich nicht allzuviel ändern.

Aus diesen Gründen ziehen wir doch wieder langsam eine Messung mit Generatoren (DC-Motoren) in Betracht.
Die Wirkungsgrade könnte man messtechnisch herausfinden und später, bei der theoretischen Leistungsangabe noch berücksichtigen.
Auch wären hier Leistungsmessungen abhängig zur Drehzahl möglich. Dies wäre mit einem Poti als Lastausgang des Generators möglich, mit dem man den Widerstand des Generators und somit auch die Drehzahl des Rotors verstellen könnte. Mit P = U * I sollte, wenns einigermassen sauber läuft, ein Leistungsdiagramm entstehen, dessen Graph - wie in der Theorie - einen Hügel darstellt. Mal guggen...

Noch kurz zum gleichmässigen Lauf: Die Idee mit der grosszügigen Gewichtsauslegung scheint mir logisch. Hatten bis jetzt eigentlich eher andersrum gedacht ;-) Wenn ich das richtig verstehe, beziegt sich dies aber eher auch die Rotorblätter weit weg vom Mittelpunkt, als auf den Rotor an sich?
Das klotzige Alutunnel dient der übrigen nicht als pseudo-Windkanal, sondern Stabilisierung des Rotors, da wir eine Relativ dünne Welle anstreben.

So, ich geh jetzt schlafen, gute Nacht zusammen.
Gruss
Baschtli
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