Selbstbau WKA, SLZ und Berechnung des Scheibengenerators

 
Cumulusbums
**
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Alter: 48
Beiträge: 20
Dabei seit: 09 / 2010
Betreff:

Selbstbau WKA, SLZ und Berechnung des Scheibengenerators

 · 
Gepostet: 02.09.2010 - 08:50 Uhr  ·  #1
Hallo liebe Gemeinde,
erst einmal vielen Dank, jetzt habt Ihr es geschafft ! Ich bin infiziert und habe Blut geleckt :-)

Da ich auf diesem Gebiet noch ein Newbie bin ( lerne aber schnell) habe ich noch ein paar Fragen.

Zu meiner Anlage (geplant):
Es wird, bzw. ist schon ein Widerstandsflügler mit 3 Repellern welche eine Länge von 1,20m haben.
Zuzüglich der Nabe komme ich so auf einen Durchmesser von ca. 2,50m. Das Profil ist ein NACA 4415
mit einer Schränkung von 14° an der Wurzel bis 0° zur Spitze. Die Profildicke ist 15% an der Wurzel,
auslaufend zur Spitze hin mit 12% thk.

Dieses ist der fertige Teil. Als nächstes habe ich geplant die SLZ experimentell zu ermitteln, da ich diese
vor dem Bau nicht ermittelt habe. Anfänger halt O-) Vielleicht hier schon ein paar Tips für den nächsten :D

Das ganze soll dann genutzt werden für eine Insellösung. Vorhanden sind eine Batteriebank mit 12V und einer
Gesamtkapazität von 280Ah ( 2 Gelbatterien). Diese werden momentan von vier Solarmodulen und einem
STECA-Tarom Laderegler geladen. Hier ist für die Zukunft geplant einen Diodenverteiler einzubauen, um
noch eine weitere Batteriebank zu installieren und gleichzeitig das Alter der ersten Batteriebank zu vernächlässigen).

Jetzt kommen meine Fragen:
wenn ich die SLZ ermittelt habe, wollte ich mit dem Scheibengenerator-Berechnungstool meine Spulen berechnen.
Und da liegt der Hase begraben, oder wie das heißt :-/
Da konstruktionsbedingt die WKA etwas weiter vom Haus entfernt steht, rechne ich mit max. 40m Kabellänge bis zu
den Batterien ( wird hoffentlich kürzer werden).
Ich denke nun, dass es besser ist mit dem Drehstrom bis ins Haus zu den Batterien zu gehen und hier umzuwandeln.
Vorhanden ist ein 5x6mm² Erdkabel. Oder liege ich hier falsch ?

Dann stellt sich mir die Frage der Spannungsauslegung ???
Die Anlage steht auf 1600m MSL an einem Berghang. Dort kann es schon mal etwas windiger werden muss aber nicht.
Im Sommer liegt der Schnitt bei ca. 3m/s im Winter mehr. Muss hier noch etwas nachforschen. In der Nähe ist eine Wetterstation,
die habe bestimmt Langzeitmessungen.
Nun ist meine Überlegung, die Anlage eventuell auf 48V auszulegen (oder 24V) und diese erst am Laderegler auf 12V zu regeln.
Ist wahrscheinlich besser wegen der Kabellänge, oder liege ich hier falsch ? Desweiteren dachte ich mir, wenn die Batterien voll sind,
aber der Wind immer noch da ist, die Energie in eine Heizpatrone zu jagen. Diese bekommt man ja für fast alle Spannungen.

Desweiteren habe ich durch eine höhere Spannung im Generator weniger Strom und somit mehr Reserven bei höheren Windgeschwindigkeiten.
Sprich weniger Verluste im Generator.


Jetzt wäre ich euch super Dankbar, wenn die alten Hase mir Ihre Tipps geben könnten. Bin für alles Dankbar und wollte eure Meinungen
hören, bevor ich hier meine Bestellungen raushaue um den Generator zu bauen.

vielen Dank schon einmal
Grüße Sven


P.S.: ein wirklich super gutes Forum mit sehr vielen Anregungen. Macht weiter so
XXLRay
Moderator
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Süd-Niedersachsen
Homepage: xxlray.bplaced.net
Beiträge: 6836
Dabei seit: 11 / 2007
Betreff:

Re: Selbstbau WKA, SLZ und Berechnung des Scheibengenerators

 · 
Gepostet: 02.09.2010 - 09:09 Uhr  ·  #2
Formeln zur Berechnung des Leitungs-Widerstandes und -Querschnittes findest du im Grundlagenbereich. Durch die wirst du dann feststellen, dass du möglichst schnell auf hohe Spannungen gehen solltest. Optimal wäre, die Batterien nah am Mast zu haben und von dort direkt auf 230V zu wechseln.
Cumulusbums
**
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Alter: 48
Beiträge: 20
Dabei seit: 09 / 2010
Betreff:

Re: Selbstbau WKA, SLZ und Berechnung des Scheibengenerators

 · 
Gepostet: 02.09.2010 - 19:29 Uhr  ·  #3
Werde mich mal im Grundlagenbereich umsehen.
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, das alles im Haus aus 12V ausgerichtet ist. Licht Fernseher, etc.
Lediglich der Föhn und die Espressomaschine benötigen 230V, was aber auch kein Problem
darstellt, da ein Dieselgenerator vorhanden.

Da die Batteriebänke schon alle in einem extra Raum installiert sind, bleibt mir nur der Weg übers Kabel
vom Mast dorthin.

Wie sieht es mit euren Erfahrungen aus ?

Grüße Sven
Menelaos
Administrator
Avatar
Geschlecht:
Herkunft: Elsfleth
Alter: 38
Beiträge: 4920
Dabei seit: 04 / 2007
Betreff:

Re: Selbstbau WKA, SLZ und Berechnung des Scheibengenerators

 · 
Gepostet: 02.09.2010 - 19:47 Uhr  ·  #4
Hallo Sven,

EInfach den genertator auf höhere Spannungen auslegen un dann damit wieder "nur" eine 12 V Batterie laden bringt nichts. Die Batterie drosselt dann die Spannung des Generators wieder auch etwa 12 V, so dass dann wieder im ganzen System 12 entstehen. Außerdem würde es den Generator abwürgen weil dann der Laddebeginn so früh einsetzen würde dass der Rotor diese Leistung noch gar nicht erbringen kann.

40 M Kabelweg sind sehr viel. Da wird mit dem von dir angesprochenen Kabel kaum noch was an der Batterie ankommen wenn du bei 12 V bleibst. DU brauchst dann seeehr dicke Kabel um die Verluste im Rahmen zu halten. Das kostet dich dann warscheinlich mehr als das ganze WIndrad :-(

Wenn du also dein Spannungssystem nicht mehr umstellen kannst, bleibt dir nur die Auswahl eines sehr dicken Kabels.

Gruß
Max
Cumulusbums
**
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Alter: 48
Beiträge: 20
Dabei seit: 09 / 2010
Betreff:

Re: Selbstbau WKA, SLZ und Berechnung des Scheibengenerators

 · 
Gepostet: 02.09.2010 - 23:12 Uhr  ·  #5
Hi Max,
danke für die Anregung. Habt Ihr denn alle die Batterien unterm Mast stehen oder das Windrad vorm Fenster ?? Mal angenommen, ich würe den Generator auf sagen wir mal 48Volt auslegen diese Spannung dann mit einem MPP-Laderegler (z.B. windMax250), welcher einen 3-Phasen Eingang besitzt und bis 200VDC Leerlaufspannug verkraftet), zum Laden der Batterien benutzen.

Könnte ein 5x6mm Erdkabel zweimal verlegen, so hätte ich dann 10x6mm, bzw. nach Parallelschaltung und Regler direkt am
Mast 2x 30mm. Das müsste doch dann reichen, bzw. den Verlust in Grenzen halten.

Werde jetzt nach einem passenden Regler schauen, sind hier ja einige im Forum gelistet.

Grüße Sven

P.S.: kann man den 3-Phasen Wechselstrom nicht hochtransformieren um die Kabellänge zu kompensieren.
Menelaos
Administrator
Avatar
Geschlecht:
Herkunft: Elsfleth
Alter: 38
Beiträge: 4920
Dabei seit: 04 / 2007
Betreff:

Re: Selbstbau WKA, SLZ und Berechnung des Scheibengenerators

 · 
Gepostet: 03.09.2010 - 01:17 Uhr  ·  #6
Mpps sind in der regel recht langsam, da sie vorwiegend für Solaranlagen verwendet werden wo die STröme nicht so schnell schwanken. Wenn du mit dem WIndrad direkt Batterien laden willst sehe ich eigentlich keinen Grund einen Mpp einzusetzen.

Die Verluste kannst du dir auch selbst mal zusammenrechnen und dann entscheiden ob das für dich noch OK ist. Kritisch wirds aber erst bei großen Leistungen.

Bestimme den WIderstand deines Kabels.
Dann nimm eine Generatorleistung an und teile sie durch die Batteriespannung (12 V). Du erhälst den Strom in A. Diesen quadrierst du und multiplizierst mit dem zuvor bestimmten Innenwiderstand des Kabels. Daraus ergibt sich die Verlustleistung die im Kabel entsteht. Die musst du nun von der zuvor angenommenen Generatorleistung abziehen. Was übrig bleibt ist das was letztlich bei der Batterie ankommt.

AUßerdem ergibt sich bei langen Leitungen auch noch ein SPannungsabfall im Kabel. Ist deine ABleitung sehr lang wird das WIndrad also einen etwas späteren Ladebeginn haben. Das solltest du bei der AUslegung des Generators ggf. berücksichtigen.

Gruß
Max
wanderer
*
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Alter: 68
Beiträge: 4
Dabei seit: 07 / 2010
Betreff:

Re: Selbstbau WKA, SLZ und Berechnung des Scheibengenerators

 · 
Gepostet: 03.09.2010 - 21:41 Uhr  ·  #7
Hallo,

Hier mal ein etwas ungewöhnlicher Vorschlag für die Überwindung der 40 m Entfernung.
Am Windrad würde ich die Zahl der Windungen mit 10 malnehmen. Wenn ich 50 Windungen für
12 V benötige würde ich 500 Windungen pro Spule mit entsprechend dünneren Draht verwenden.
Jetzt habe ich 120 V die sich viel leichter transportieren lassen. Am anderen Ende,
da wo die Batterien sind, muss die Spannung wieder auf 12 V gebracht werden.
Wenn man in der Bucht nach "Universalnetzteil Laptop" sucht trifft man auf Geräte,
die von 110 bis 240 Volt Eingangsspannung verarbeiten und dann bei 12 V durchaus 6 Ampere
Ladestrom erzeugen.
Wenn man jetzt z.B von dem 150 Watt Gerät drei Stück kauft, könnte man die Ausgänge parralel
schalten und die Eingänge auf die drei Phasen verteilen. Wenn jetzt die drei Leitungen
(z.B. als x,y und z) vom Generator kommen, nimmt man drei Steckdosen. Die erste klemmt man mit
x und y, die zweite mit y und z und die dritte mit x und z. Die Gleichrichtung kann
man sich sparen, das machen die Netzteile. Die Zusätzlichen Kosten liegen bei 80 Euro.
Dafür kann das Kabel (40 m) jetzt bedeutend dünner werden. Der Ladestrom würde bis zu
18 Ampere erreichen.
Die Generatorspannung darf aber die 240 Volt nicht überschreiten. Man müsste also bei einer
höheren Spannung weitere Lastwiderstände (Bügeleisen, Ölradiator, Heizpatrone...) zuschalten.

Achtung !!! Der Nachteil liegt natürlich in der dann nicht mehr ungefährlichen Spannung.

Grüsse aus Berlin
Menelaos
Administrator
Avatar
Geschlecht:
Herkunft: Elsfleth
Alter: 38
Beiträge: 4920
Dabei seit: 04 / 2007
Betreff:

Re: Selbstbau WKA, SLZ und Berechnung des Scheibengenerators

 · 
Gepostet: 04.09.2010 - 03:16 Uhr  ·  #8
aus vielerlei Hinsicht ist dir von dir vorgeschlagene Lösung nicht gut geeignetet. Zum einen kann man mit dünnem Draht bzw, wie vim Beispiel vin dir vorgeschlagen sehr dunnem raht nicht sehr kompakt wickeln. Zum anderen hat si ein Spanungsnetzteil auch ganz odentlcihe Verkuste und einen zu kleinen Eingangsspannungsbereich. Man bedenke dass wenn bei 3 m/s die 110 V erreicht sind, man bei 6 m/s schon mit 220 V rechnen muss...und was passiert dann????

Ich würde wirklich einfach dickes Kabel besorgen und schon ist alles gut.

Gruß
max
Uwe Hallenga
SiteAdmin
Avatar
Geschlecht:
Alter: 63
Homepage: kleinwindanlagen.d…
Beiträge: 1602
Dabei seit: 03 / 2005
Betreff:

Re: Selbstbau WKA, SLZ und Berechnung des Scheibengenerators

 · 
Gepostet: 05.09.2010 - 07:37 Uhr  ·  #9
Da sich die Lackschichtdicke beim Kupferdraht nicht ändert, würdest Du den Anteil an Lack in Deinen Spulen erheblich zu Lasten des Kupfers erhöhen. Du bekommst so also auch niemals 500 Windungen in den gleichen Raum.
Nur mal so am Rande...

Gruß Uwe
eisenloser
****
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Alter: 44
Beiträge: 118
Dabei seit: 05 / 2010
Betreff:

Re: Selbstbau WKA, SLZ und Berechnung des Scheibengenerators

 · 
Gepostet: 05.09.2010 - 10:32 Uhr  ·  #10
Zitat geschrieben von Uwe Hallenga

Da sich die Lackschichtdicke beim Kupferdraht nicht ändert, würdest Du den Anteil an Lack in Deinen Spulen erheblich zu Lasten des Kupfers erhöhen. Du bekommst so also auch niemals 500 Windungen in den gleichen Raum.

Das sollte man vielleicht annehmen, tatsächlich ändert sich die Lackschichtdicke aber schon mit der Drahtdicke.
Es ist gibt z.B. Relaisspulen mit extrem dünnen Draht von teilweise wenigen hunderstel Millimetern.
Wäre da der Lack genauso dick wie z.B. auf 2mm Draht dann würde das nicht funktionieren bzw. wäre der Lack dann
unter Umständen dicker als der Draht.

Wenn man keine Sonderbauformen wählt dann hat sehr dünner Kupferlackdraht von z.B. 0,1mm eine Schichtdicke von
ca. 1/100 mm oder anders ausgedrückt etwa 10% der Drahtdicke.
Dicker Draht von 1mm hat die 5 fache Lackschichtdicke von ca. 5/100 mm oder anders ausgedrückt etwa 5% der Drahtdicke.
Das sind Durchschnittswerte die je nach Ausführung abweichen können.

Stellen wir eine Spule anstatt aus 50 Windungen dicken Drahtes aus 500 Windungen dünneren Drahtes her, also ein Verhältnis
von 1 : 10 bei gleichem Wickelvolumen, dann benötigen wir ja nicht 1/10 der ursprünglichen Drahtdicke sondern etwa 1/3.
Der rechnerische Verlust durch proportional mehr Lackschichtdicke beträgt dann nur etwa 2-3 %.
Dieser geringe Wert wird viele sicher überraschen.
Diesen 2-3 % Verlust (lass es meinetwegen auch 5% sein) durch mehr Lackanteil am Gesamtvolumen stehen enorme Einsparungen
der Verluste auf dem folgenden Transportweg, sowie weitaus günstigere Kabel für den Stromtransport gegenüber.

Das man durch mehr Windungen dünneren Drahtes einen unakzeptabel höheren Lackanteil erhält stimmt so also nicht.
Der Unterschied ist oft viel geringer als erwartet.

Noch ein paar Worte zur Packungsdichte.
Die Grundpackungsdichte bei unendlichen Volumen ist immer die gleiche, egal ob der Draht sehr dick oder sehr dünn ist.
Bei relativ kleinem Spulenvolumen hat dünnerer Draht einen winzigen Vorteil hinsichtlich der Ausnutzung des Raumes.
Einige sind der Auffassung das sich dicker Draht leichter sauber verarbeiten lässt.
Ich bin eher der Meinung das man damit hauptsächlich schneller fertig wird . :)
Wer sauber arbeitet erhält immer in etwa die gleiche Packungsdichte mit nur marginalen Unterschied.
Mit dünneren Draht ist es aber etwas mühseliger.

Ich finde wie Max auch das der Eingangsspannungsbereich des Netzgerätes, der sich nur um Faktor 2 ändern kann, zu klein ist.
Gehen wir von einem Ladebeginn bei 3m/s aus und einem Nutzende bei 12m/s dann ändert sich die Leerlaufspannung
dabei um den Faktor 4. Das sollte die Technik hinter dem Generator schon verarbeiten können.

Eugen
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0