Biogas

 
Erdorf
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Biogas

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Gepostet: 14.10.2010 - 22:34 Uhr  ·  #1
Hallo zusammen,

Ich soll für meinen Vater Infos zur Machbarkeit einer keinen Biogasanlage:
1 Personen Haushalt zusammentragen.

Hat jemand Infos von euch dazu,
oder sogar schon mal so etwas versucht,
oder drüber nachgedacht, ... ?

Danke Gruß Frank
XXLRay
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Re: Biogas

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Gepostet: 15.10.2010 - 11:07 Uhr  ·  #2
doelle4
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Re: Biogas

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Gepostet: 15.10.2010 - 14:19 Uhr  ·  #3
Hallo. Ich bin neues Lösungen immer sehr aufgeschlossen und habe dieses Thema auch am Rande verfolgt.
Ich hab eine Doku gesehen wo in Indien mit 200 L Blechtonnen Biogas für einen haushalt produziert wird da hier brennholz kaum vorhanden ist und sie so mit anfallenden Abfällen das Essen am nächsten tag am Gasofen kochen können.

Ist sicher interessant. Wäre hier gut für Bioabfälle , Gras und heckenschnitt gut verwendbar überhaupt in den Sommermonaten.

Hier einige Infolinks:

http://www.globenet.org/archiv…58bio.html
http://www.landlive.de/boards/thread/16347/page/1/
http://translate.google.at/tra…-karve.htm
http://www.habmigern2003.info/…nlage.html
Erdorf
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Re: Biogas

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Gepostet: 15.10.2010 - 19:59 Uhr  ·  #4
Danke an alle,

ich denke das so eine Indische Lösung schon gut und ausreichend wäre,
ich möchte bzw. kann nicht experimentieren.

Halt jemand genaue Baupläne und Erklärungen zur Funktionsweise,
z.B. von der indischen Lösung.

Gruß Frank
doelle4
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Re: Biogas

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Gepostet: 16.10.2010 - 22:43 Uhr  ·  #5
nun aufgrund der vielen hinweise versuch ich noch mal was beizusteuern.
Soweit ich allgemein im Kopf habe benötigst du bioabfall, nicht totgekocht sondern frisch, luftdichten abschluß und einen starterpack methan erzeugender bakterien.
Diesen findest du im schlamm von teichen, also einfach tief in den Morast greifen einen batzen dunklen schlamm dazu.
Nimm für den erstversuch am besten wie in den großen Anlagen mal gehäckselten Mais oder Grasschnitt.
Ohne experimente im kleinen wirds nicht gehen. Würds vorerst bei zimmertemeperatur versuchen mit einem Schäuchlein im Stopfen des Gärgefäßes der im in einem wasserbehälter geht wo in einem umgestürzten Behälter sich die Gasblasen sammeln , so hast du kontrolle wann die Gasung beginnt und hast luftdichten abschluß.
Erst wenn du hier mal siehst auf was es ankommt würd ich an mehr denken. Erst mal die sache abchecken.
Dauert ein paar tage aber wenns mal läuft hast du einen prima bakteriensatz den du später immer mit frischen material weiterverwenden kannst.
wichtig - luftabschluß sonst gibts fäulniss und gestank statt methan.
berlin1109
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Re: Biogas

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Gepostet: 17.10.2010 - 00:10 Uhr  ·  #6
Nach zweimal Durchlesen habe ich endlich das Prinzip der Biogasgewinnung verstanden:
Also genau so wie in meiner Jugendzeit mit dem Obstwein: Stattt Fruchtmost im Gärballon - frische Bio-Abfälle; statt Gärhefe - Teichschlamm; dann Behälter mit Gärröhrchen verschließen und auf Gasblasen warten.
Der Unterschied ist wohl nur der, dass beim ersteren Ansatz Alkohol im Gefäß entsteht und CO2 abgast und im zweiten Ansatz Gärrückstände im Gefäß zurückbleiben, während Methan im Gärröhrchen aufsteigt.

Das scheint mir schon fast methaphorisch darüber nachzudenken, mit welcher Art der Energiegewinnung sich man in der Jugend und im Alter befasst!

Gruß Klaus
doelle4
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Biogasungsprozess

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Gepostet: 17.10.2010 - 21:49 Uhr  ·  #7
Erdorf
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Re: Biogas

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Gepostet: 18.10.2010 - 20:31 Uhr  ·  #8
Danke schon mal,
die Theorie ist einfach, das ist richtig.

Ich habe im Augenblick 3 Varianten zu Realisierung,
zwei relativ einfache 'Fernost Lösungen' und die typische deutsche Lösung, wie z.B. von Dolle aufgezeigt.

z.Z hänge ich an an der Rührtechnik,
wobei man hier eventuell vom Bau üblich Mischer nehmen kann,
ich muss jedoch die Leistungsaufnahme berücksichtigen, am liebsten < 1000 W.

Dann bleibt noch die Speichertechnik, wie das Gas Speichern ?
wie viel muss ich speichern wenn ich z.B. 2 Tage Speichern (ca. 1kg Gas) können möchte ?

Für die "Indien Lösung" benötigt man 'nur' zwei größere Wassertonnen und einen 'Mixer'.
Hier wäre dann das Speicherproblem, so scheint es, mit gelöst.
Das restliche Material ist klassisches Installationsmaterial.
Aber: die Wassertonnen müssen ineinander passen und dürfen NICHT konisch verlaufen.
Nur: alle Wassertonnen sind natürlich konisch, damit man gleiche Tonnen,
für den Transport in einander stecken kann ...

Die 'typisch deutsche' Lösung, könnte mein Vater eventuell selbst bauen,
wobei noch nicht klar ist woraus man das Dach macht,
wie den Rührer installieren und abdichten, auch unklar wie das Gas speichern ...

Das alles ist übrigends nur für die Sommermonate intressant,
weil wir die Sonnen Wärme zum Heizen nutzen wollen,
zusätzliches Heizen kommt (erst mal) nicht in Frage, z.Z. zu aufwändig.

hmm, bleibt also spannend ...

Gruß Frank
berlin1109
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Re: Biogas

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Gepostet: 18.10.2010 - 22:19 Uhr  ·  #9
@Frank
Bei der Frage wie das Gas Speichern vielen mir sofort die alten Gasometer ein. das Prinzip ist einfach und vielleicht auch mit einfachem Baumarktmaterial konstruierbar?

Gasometer - Glockengasbehälter

Theoretisch brauchst Du doch nur ein großes Gefäß mit Wasser (z.B. Wassertonne mit breiter Öffnung). Darauf umgekehrt ein Gefäß (Wassertonnemit kleinerer Öffnung aber mit viel Volumen, die umgekehrt in die untere Tonne hineinpasst.

- Obere Tonne mit Gewichten versehen
- Eine Führung für die obere Tonne damit sie nicht verkantet
- Eine Sicherung gegen Windeinflüsse (= stabile Führung für die obere Tonne)
- Gaseinleitung durch die untere Tonne (mittig)
- Gas steigt hoch und sammelt sich in der oberen Tonne
- Die Masse auf der oberen Tonne regelt den Gasdruck

Hab das nur mal so theoretisch nachgespielt und meine, dass wäre in kleinen Dimensionen machbar.
Das es auch in Dimensionen, die ganze Städte versorgt haben machbar war und funktionierte ist klar, aber da ist auch der Aufwand und der finanzielle Rahmen ein anderer gewesen.

... und trotzdem habe ich durch das Prinzip des Gärröhrchens auch was gelernt! :-)

Gruß Klaus
doelle4
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Re: Biogas

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Gepostet: 19.10.2010 - 23:28 Uhr  ·  #10
Das mit dem Rührwerk würd ich nicht so ernst nehmen, für eine Tonne tuts sich ne Kurbel mit der du jeden tag oder jeden 2 . mal 1 Minute kurz durchmischt. So kannst du auch steuern ob mehr oder weniger Gas produziert wird. brauchst du mehr rührst du jeden tag, machst du es nicht gehts auch nur wird die Gasproduktion und Wärmeproduktion etwas weniger sein.
Mit dem Glockenbehälter: Dacht sowiso das eine solche Lösung als Auffangpuffer klar ist.
Es wär auch möglich von diesem periodisch mittels eines kleinen (ev. 15€-zigarettenanzünder) Kompressors das gas in alte GasFlaschen unter druck zu pumpen, aber möchte keine Details hier posten. Wers versuchen will findet sicher einen Weg...
Erdorf
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Re: Biogas

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Gepostet: 20.10.2010 - 00:04 Uhr  ·  #11
Hallo nochmal,

ich habe mittlerweile genügend Informationen zusammen bekommen um die Machbarkeit zu prüfen.
Das Prinzip ist nach wie vor einfach,
jedoch solch eine Anlage technisch sicher und auf Dauer zuverlässig bei meinem Vater in Spanien zu betreiben,
zu letztendlich zu aufwändig.

Das einfachste wäre die Indien Lösung mit zwei ineinander gesteckten Fässern (Gasometer Prinzip).
Diese Konstruktion wird gleichzeitig als Gasometer und als Fermenter genutzt.
Durch die unterschiedliche Größe der Fässer, nehme ich an, dass die Konstruktion nicht 100 % dicht ist.
riecht und Fliegen, ... anzieht.
Das Substrat muss hierbei vorher mit Wasser zu Gülle gemixt werden und
kann dann per Trichter und Schlauchverbindung in das untere Fass z.B. täglich eingefüllt werden.
Genau diese Arbeit will sich mein Vater nicht antun, muss er ja auch nicht ^_^

Ich hatte ihm vorgeschlagen die oder einen Teil der benötigten Wärme über Solarthermie zu lösen.
Das scheint ihm nach den Informationen nun doch einfacher und sauberer :D zu sein.

Mal sehen wie es weiter geht ...
Vielen Dank nochmal für alle Antworten,

Gruß Frank
Menelaos
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Re: Biogas

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Gepostet: 20.10.2010 - 03:10 Uhr  ·  #12
Indienlösungen kann man vergessen. Der Prozess benötigt wirklich viel Wärme um ordentlich in Gang zu kommen.
Googel mal nach Biomeiler.

Im Prinzip ist das die Variante für kalte Gebiete. man kann damit Gas UND Wärme erzeugen.
Es handelt sich im Prinzip um einen großen gewässerten Haufen Rindenmulch in welchem Heizschlangen verlegt sind und in der Mitte befindet sich eine Tonne mit Biomasse in welcher dann gas produziert wird. Der Außenmeiler erhitzt sich nach einigen Tagen /Wochen stark und bietet die nötige Wärme für die Gaserzeugung in der Mitte. Durch die Heizschlangen kann man auhc Wärme in größeren MAßstäben abzwacken. So ein Meiler ist für 300 Euro gebaut und hält etwa ein halbes Jahr, je nachdem wie man ihn auslegt und welche Heizleistung er haben soll. Was übrig bleibt ist allerfeinster Blumendünger. Für ne LKW Ladung Mulch zahlt man bei uns 50 Euro plus 25 Euro Antransport! Günstiger gehts kaum noch.

Es gibt da ein tolles Buch von einem Franzosen dessen Namen ich vergessen habe...aber er hat das schon in den 50er Jahren so gemacht und sein Auto mit Gas betrieben. Sicher wirst du bei der Suche im Netz auf ihn stoßen.

Gruß
max
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Re: Biogas

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Gepostet: 20.10.2010 - 20:24 Uhr  ·  #13
Hallo Menelaos,

Die Biomiler von Ida und Jean Pain habe ich mir auch schon angeschaut.
Ist schon sehr interessant was die beiden hin bekommen haben.

Ich habe das Buch von den beiden als pdf mit sehr viel Infos,
hat ca. 8 MB und scheint frei verfügbar zu sein,
ich kann das Buch gerne, bei Bedarf zur Verfügung stellen.

Ich war von Anfang an fasziniert von dieser Herangehensweise.
Ginge es nur um mich ist würde ich es wahrscheinlich mal versuchen.
Wobei dieser Ansatz durchaus arbeitsintensiv ist und ein guter Häcksler benötigt wird.
Ida und Jean Pain haben extra damals ein eigenes Häckslelwerk entwickelt.


Gruß Frank
Menelaos
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Re: Biogas

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Gepostet: 21.10.2010 - 00:24 Uhr  ·  #14
Bei uns bekommt man das Zeug beriets gehächselt zum oben genannten Preis. 2 Ladungen davon genügen dicke!
Man hat also noch die Arbeit: verdichten, bekalken, wässwern und Leitungen legen sowei alles anschließen und einige Tage warten :-)

Ok, ganz so einfach ist es dann auch wieder nicht aber man spart sich die ganze Heizungsgefummelei um die Gasproduktion in Gang zu bringen...
jomixl
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Re: Biogas

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Gepostet: 21.10.2010 - 20:43 Uhr  ·  #15
hallo erdorf,
hab mir mal das video von jean pains biomeiler angesehen ......
mich wörde der link zu dem buch sehr interessieren.
grüsse
joachim
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Re: Biogas

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Gepostet: 22.10.2010 - 20:09 Uhr  ·  #16
Hallo jomixl,

ich weiß nicht mehr genau woher ich das PDF habe.
Ich habe auch noch nicht verstanden wie ich hier im Forum Dateien hoch laden kann.

Was soll es, ich habe es so gelöst:

Hier ist ein Link: Biomeilerbuch.pdf


Gruß Frank
Menelaos
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Re: Biogas

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Gepostet: 22.10.2010 - 20:30 Uhr  ·  #17
nee nee nee, das lasst mal lieber mit dem hier hochladen, Tauscht lieber eure Mails aus und macht das so denn das Ding ist geschützt und das könnte uns hier Ärger bereiten :-(

Gruß
Max
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Re: Biogas

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Gepostet: 23.10.2010 - 12:50 Uhr  ·  #18
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