Windenergie für Heizung

 
etz2011
****
Avatar
Geschlecht:
Herkunft: Thüringen
Alter: 48
Beiträge: 69
Dabei seit: 10 / 2011
Betreff:

Windenergie für Heizung

 · 
Gepostet: 17.10.2011 - 21:43 Uhr  ·  #1
Hallo schönen guten Abend,

ich hätte wieder mal eine Frage an euch.

Mein Pat hat im Gartenhaus einen Kamin mit Wasserführung einbauen lassen. Dazu einen 700-Liter Pufferspeicher im Nebengebäude und einen 200-Liter Boiler für das warme Brauchwasser. Der Boiler wird über eine Regelung vom Pufferspeicher gespeist. Zusätzlich kann eine elektrische Heizpatrone eingeschraubt werden. Er möchte jetzt nun die elektrische Heizpatrone mit einem Windrad speisen.
Wer von euch hat mit sowas Erfahrung, wer kann Tipps geben, welches Windrad dafür geeignet ist. Braucht man dazu einen Wechselrichter?
Das ganze soll ohne Batteriepufferung funktionieren.Es soll halt nur elektrisch geheizt werden, wenn auch Wind geht, ohne Batterie.
Wir würden uns über ein paar gute Anregungen freuen.

MFG Ronny
XXLRay
Moderator
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Süd-Niedersachsen
Homepage: xxlray.bplaced.net
Beiträge: 6873
Dabei seit: 11 / 2007
Betreff:

Re: Windenergie für Heizung

 · 
Gepostet: 18.10.2011 - 11:11 Uhr  ·  #2
Heizung per Wind ist eine schwierige (und ineffiziente) Sache. Du benötigst eine Leistungsregelung, weil das Windrad sonst durch die hohe Belastung abgewürgt wird und nie auf Nenn-Drehzahl und -Wirkungsgrad kommt. Eine einfache Regelung könnte man durch den Überspannungsschutz erreichen, dessen Schaltung du hier im Forum findest. Du schließt dann die Heizspirale als Dump-Load an und lässt die Batterieseite unbeschaltet. Dadurch wird die Heizspirale nur bestromt, wenn das Windrad schon einigermaßen Drehzahl hat. Das ist so allerdings nur eine Krücke. Für eine effiziente Regelung bräuchtest du einen deutlich komplizierteren Regler.
doelle4
Moderator
Avatar
Geschlecht:
Herkunft: Österreich
Alter: 54
Homepage: kopterforum.at
Beiträge: 2371
Dabei seit: 11 / 2006
Betreff:

Re: Windenergie für Heizung

 · 
Gepostet: 18.10.2011 - 12:27 Uhr  ·  #3
Hallo. Der Speicher wird mit einem Kaminofen beheizt.
1 KG trockenes Holz liefert ca 4 KW. Ein Kleinwindrad (1,5-2 Meter ) wenns wirklich windig ist ca 2 KW pro Tag also die Energiemenge von 500 Gramm Holz.
1 KW Strom ist ca 4x so viel wert wie ein Holz KW daher eigentlich viel zu schade zum verschleudern.
Wenn du nicht vor hast eine 4 Meter durchmesser WKA aus Alteilen zu bauen wirds auch finanziell teuer und uninteresssant.
Dieser Thema wurde im Forum hier bereits x fach erörtert.

PS: Herkömmliche Speicher sind ab Werk zumeist 5cm Schaumisoliert und meine Messergebnisse und berechnungen haben gezeigt das mein 500 Liter Speicher mit 5cm PU Isolierung ca 1,5-2,5 KW pro Tag durch abstrahlung verliert.
5 m2 Dämmwolle zusätzlich rund um den Speicher bringen dir JEDEN Tag also den selben Wärmeertrag wie eine gute WKA (die dies nur an einigen Tagen im Monat schafft), kosten aber nur 50 Euro statt ca 1000 Euro (WKA)und brauchen nie gewartet werden und keinen 6 Meter Mast und halten ewig.

Gruß Hans
soderica
Moderator
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Schweiz-Bodensee nähe Kreuzlingen
Beiträge: 1045
Dabei seit: 09 / 2005
Betreff:

Re: Windenergie für Heizung

 · 
Gepostet: 18.10.2011 - 13:04 Uhr  ·  #4
Hallo Ronny
hab diesbezüglich einiges ausprobiert und auch Erfahrungen gesammelt. Es war auch mir ein Anliegen, mit dem durch bei Wind erzeugten Strom, direkt zu verheizen. Es wird ja immer wieder in allen Foren und auch bei uns hier, dass der Windstrom zu schade ist um einfach verheizt zu werden. Im Endeffekt aber ist es eh nichts anderes, wenn der Strom zuerst gespeichert-eingespeisst wird. Er wird verbraten durch elektrische Verbraucher, egal nun ob Heizung, Fernsegerät oder was auch immer. Eine Windanlage ist nun mal relativ teuer und es bleibt die Frage, wann diese amortisiert ist. Selbstbau ist da schon etwas kostengünstiger, bedingt aber handwerkliches Können und Spass am Werkeln.

Problem beim heizen mit Windkraft ist jedoch, dass es nur sehr wenig geeignete Heizsysteme im 12 -24 Volt Bereich gibt, alle anderen sind ja auf 110-240 V ausgelegt. Und will man Warmwasser erzeugen, bräuchte man zwangsläufig sehr gross dimensionierte Anlagen.

Somit habe ich zuerst mit Autositzheizungen experimentiert und anschliessend mit Tauchsiedern. Beides funktioniert, auch mit einer abgeänderten Regelung, Wechselrichter direkt an Heizungen angeschlossen und Dump loadWiderstand entfernt, dann direkt dort wo der Shuntwiderstand war, ebenfalls noch 2 Heizungen angehängt, und es funktioniert einigermassen. Reagieren die Thermosicherungen in den Heizungen und lösen aus ( ist also keine Last mehr angeschlossen, bekommen die als Shuntwiderstand angeschlossenen Heizungen Strom. Befriedigend jedoch ist von allen 3 Varianten so gar keine, denn, Du kannst nie die von Dir genannte Wassermenge auch nur annähernd erwärmen ( ein lauer Furz ist da bedeutend mehr ).
12 oder 24 Volt Geräte gibts im Auto-Campink LKW Shop.

Uberschlagsmässig kann ich berichten, dass ich mit meiner Anlage für einen Liter Wasser mit 50 Watt Tauchsieder erwärmt auf gute 50 Grad, mehr als 1/2 Std. brauche. Egal was da vom Generator geliefert wir, denn Fakt ist, der Wind will nicht so, wie gewünscht: sprich, die Anlage ist nicht während der gesamten Zeit auf 100%iger Produktion, sondern höchsten im Schnitt bei 30-35 %. Und konstant blasender Starkwind ist ja leider nicht bestell-abrufbar. Bleibt unter dem Strich: lohnt eher nicht!

Trotz allem, läuft bei mir jedoch meine Temperierungsheizung mit 12V Autositzheizungen, direkt angeschlossen und das seit nun schon mehr als
2 Jahre. Keine durchgebrannte Heizung, keine Schäden am Generator Marke Eigenbau, Savonius-Darrieus Rotor und es gab da ja einige heftige Unwetter in den letzten Jahren.

Immerhin kann ich damit verhindern, dass die Temperaturen im Wochenendhaus unter den Nullpunkt fallen.



Bruno

Mathias und Hans sehen das in der gleichen Richtung wie ich auch, die Kosten übersteigen das Ergebnis, aber einfach mal probieren, aus Erfahrung lernt man.
etz2011
****
Avatar
Geschlecht:
Herkunft: Thüringen
Alter: 48
Beiträge: 69
Dabei seit: 10 / 2011
Betreff:

Windenergie für Heizung

 · 
Gepostet: 18.10.2011 - 16:01 Uhr  ·  #5
Hallo zusammen. Ja er hatte ja die Überlegung den wind zur heizungsunderstützung zu nutzten zu der heizbatrone die jetzt vom netzt gespeist wirt. Im sommer macht ja keiner den Kamien an. Was Würde da für ein windrad und wechselrichter in frage kommen. Also es soll nicht nur das windrad alleine die 200 liter wasser warm machen es soll mit einer zweiten Heizpatrone mitgeheizt werden.Oder hat jemand eine idee was da auser ein Windrad noch in frage kommt? mfg ronny
soderica
Moderator
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Schweiz-Bodensee nähe Kreuzlingen
Beiträge: 1045
Dabei seit: 09 / 2005
Betreff:

Re: Windenergie für Heizung

 · 
Gepostet: 18.10.2011 - 16:41 Uhr  ·  #6
hallo Ronny
nehm somit an, dass dann im Boiler mit einer 220iger Heizpatrone Warmwasser erzeugt wird, zusätzlich dann zur Unterstützung noch eine weitere, ebenfalls wahrscheinlich 220V Heipatrone.

Man nehme:

1 Windrad (siehe dazu auf der Startseite die Anlagentypen, eingeteilt nach Watt )
für Dein Vorhaben sollte es dann mindestens im Bereich ab 1500 Watt sein, besser wäre mehr, wird dann aber entsprechen teurer.

1 Wechselrichter mit entsprechender Leistung

Einspeisegenehmigung

So über den Daumen gepeilt eine Investition so um die 10-15000.-- Euro

hinzu kommt dann noch ein entsprechender Mast etc. mit Abspannung, Fundament usw. und evtl auch später dann noch die Speicherung in Batterien.

Denke das lohnt sich wohl kaum, dann lieber, wie schon erwähnt, eine Top Isolation des Wasserspeichers, oder evtl. Solarenergie einsetzen, aber auch hier mit dem schönen Nachteil, dass die Sonne nicht per Schalter eigestellt werden kann.

Kommt alles auch immer auf den Stanort der geplanten Anlage an und bevor überhaupt was investiert werden wird, sind zwingend entsprechende Abklärungen in Bezug auf Topografie und Windverhältnisse zu klären.

Das ist meine persönliche Meinung und gilt nur als Anhaltspunkt bei der Anschaffung einer WKA, vor allem dann, wenn diese nur als Unterstützung zur Wärmeproduktion eingesetzt werden soll.

Bruno
XXLRay
Moderator
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Süd-Niedersachsen
Homepage: xxlray.bplaced.net
Beiträge: 6873
Dabei seit: 11 / 2007
Betreff:

Re: Windenergie für Heizung

 · 
Gepostet: 18.10.2011 - 18:30 Uhr  ·  #7
etz2011
****
Avatar
Geschlecht:
Herkunft: Thüringen
Alter: 48
Beiträge: 69
Dabei seit: 10 / 2011
Betreff:

Re: Windenergie für Heizung

 · 
Gepostet: 18.10.2011 - 20:45 Uhr  ·  #8
Hallo zusammen.

Das mit den Solarwärmetauschern hatten wir auch schon mit dem Klempner durchgesprochen. Er hatte dann ein Angebot gemacht von ca. 4500,- € incl. Tauscher, Regelung, Installation.
So wie es jetzt ist funktioniert es ja auch. Im Winter sowieso, da der Kamin jeden Tag an ist und den Puffer speist. In der Übergangszeit könnte dann mit der Heizpatrone das Brauchwasser warm gemacht werden. Er möchte halt nur was zum Zuheizen noch haben für den Sommer. Meine Idee wäre auch noch 3 oder 4 200 Watt Solarpaneele mit Windrad damit tagsüber eine Staplerbatterie oder opzs-Zellen speisen und abends dann mit einem Wechselrichter die Heizpatrone speisen, was die Batterie hergibt. Was haltet ihr von der Idee??? Ich denke mal das wäre noch eine brauchbare Alternative.
XXLRay
Moderator
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Süd-Niedersachsen
Homepage: xxlray.bplaced.net
Beiträge: 6873
Dabei seit: 11 / 2007
Betreff:

Re: Windenergie für Heizung

 · 
Gepostet: 19.10.2011 - 08:37 Uhr  ·  #9
Ich finde weiterhin, dass zusätzliche Kesselisolierung in Verbindung mit Solarwärmetauschern die bessere Alternative ist. Wozu Energie in Akkus speichern, wenn man sie direkt ins Wasser bringen kann? Ich will euch allerdings nicht den Spaß am Basteln nehmen. Da ist der Sinn ja meist zweitrangig.
etz2011
****
Avatar
Geschlecht:
Herkunft: Thüringen
Alter: 48
Beiträge: 69
Dabei seit: 10 / 2011
Betreff:

Windenergie für Heizung

 · 
Gepostet: 19.10.2011 - 18:23 Uhr  ·  #10
Hallo zusammen.Währe das denn Technischmöglich mit zum beischspiel 4mal 200 watt modulen und ein Windrad ein Batterie mit 24Volt tagsüber zu speisen und abends dann über ein wechselrichter die Heizpatrone zu betreiben? Was würde da für eine batterie in frage kommen? mfg
XXLRay
Moderator
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Süd-Niedersachsen
Homepage: xxlray.bplaced.net
Beiträge: 6873
Dabei seit: 11 / 2007
Betreff:

Re: Windenergie für Heizung

 · 
Gepostet: 19.10.2011 - 21:05 Uhr  ·  #11
wieso
 
Avatar
 
Betreff:

Re: Windenergie für Heizung

 · 
Gepostet: 19.10.2011 - 22:47 Uhr  ·  #12
ich denke immer über eine Brauchwasserwärmepumpe nach als "Dumpelement" für meine PV ,Wind und Wassergeneratoren die braucht dann ca 400-500 watt (1000-1500 watt Heitzleistung) und wird von meinem Inselwechselrichter angeschalten bei voller Batterie

Gruss lars
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0