Traglager kleiner Anlagen

 
danile
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Traglager kleiner Anlagen

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Gepostet: 31.03.2012 - 20:23 Uhr  ·  #1
Hallo,

Bin gerade mit dem Bau eines Rotors mit 2,2m Durchmesser beschäftigt. Nun fragte ich mich, wie die Azimutlagerung aussehen soll, also die Lagerung der Gondel. Da half mir Max auf die Sprünge. Zur Lagerung von kleineren WKAs könnte man wie bei der Black 300 ein Rohr-in-Rohr-System machen. Dort wird das Rohr des Mastes in (um) das Rohr, auf dem die Gondel befestigt ist, montieren. Nun ist dies eine günstige Lösung. Damit dreht sich die WKA nicht mehr so leicht, d.h. die Anlage schwenkt nicht wie wild hin und her. Denn die Kreiselkräfte, die durch das schnelle Schwenken auftreten, beschädigen den Rotor. Doch ebenfalls entsteht Abrieb an der Fläche, die auf dem Rohr aufliegt, wenn das Rohr der Gondel in dem des Masts liegt. Die Gondel könnte dann auf dem Ring, der auf dem Rohr aufliegt, mit Holz verstärkt werden, das dann mit der Zeit abgerieben wird. Dies kann einfach gewechselt werden.
Eine andere Möglichkeit wäre, das Rohr des Masts in das der Gondel zu stecken. Dann bräuchte man in dem Rohr der Gondel einen Anschlag. Auch hier könnte man auf das Rohr des Masts einen Holzring anbringen, indem man eine Nut hobelt/schnitzt und dieser dann auf dem Rohr befestigt wird. Auch hier entsteht wieder Abrieb, der aber schwerer zugänglich ist als bei der anderen Variante. Bei der anderen Variante wäre dies Außen, bei dieser innerhalb des Masts.
Bei größeren Anlagen werden Drehkränze eingesetzt, dieser ist jedoch relativ klein.
Nun muss sich jeder, der eine kleiner Anlage plant, selbst fragen, ob er lieber einen Drehkranz für etwa 30€ verwendet, der wartunsarm/-frei ist, oder ein Rohrsystem, das öfters gewechselt werden muss, aber den Rotor vor Kreiselkräften schützt und weniger kostet.
Für den Drehkranz muss dann lediglich ein Flansch für den Mast gefertigt werden und dann eben die Gondel.

Gruß
Dani
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danile
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Re: Traglager kleiner Anlagen

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Gepostet: 31.03.2012 - 21:04 Uhr  ·  #2
menelaos sagte, wenn statt Holz geschweißt wird und dann ein bisschen gefettet wird, hält das vermutlich einige Jahre und noch mehr.
doelle4
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Re: Traglager kleiner Anlagen

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Gepostet: 31.03.2012 - 21:49 Uhr  ·  #3
Wenn Mene das sagt wirds schon stimmen :-) Also ich würd mir da auch keine Gedanken machen wenn gut Fett drinnen ist, ist übrigends keine Stegreiflösung sondern eine die schon seit über 30 jahren so verwendet wird und problemlos geht.
Kannst ja auch statt einer Reibplatte ein Stahlbolzen (Schraube) durchstecken und anfangs Jährlich oder später alle Jahre mal rausziehen und auf Abrieb gucken und egebenfalls leicht durch einen neuen ersetzen.
Wenn das untere Rohr mit den Jahren und 2-4 mm kürzer wird wirds auch egal sein.
Desto weniger Teile desto zuverlässiger...
Sattelaufleger liegen auch nur auf einer gefetten Tragplatte auf owohl sonst alles über drei ecken gelöst ist und fahren Millionen Kilometer.
Gruß Hans
danile
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Re: Traglager kleiner Anlagen

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Gepostet: 31.03.2012 - 22:18 Uhr  ·  #4
Menelaos hat immer Recht :D Für meine 2m Anlage werde ich diese System wohl verwenden. Macht auf mich einen guten Eindruck. Für meine Anlage benötige ich in etwa einen 4-5m Mast (Dachmontage), der nicht abgespannt werden soll. Da bin ich noch am Überlegen, welche Wandstärke und welchen Außendurchmesser ich benötige.

Gruß
Dani
Menelaos
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Re: Traglager kleiner Anlagen

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Gepostet: 01.04.2012 - 03:25 Uhr  ·  #5
Nun, eine Auflagefläche benötigt das ganze schon, das innere Rohr würde ich also oben mit einem Stück Blech zuschweißen und dann wieder ein Loch für die Kabeldurchführung bohren (und das gut abrunden damit das Kabel nicht scheuert) und die Ränder schön mit der Flex wieder bündig machen. Dann gibt es eine größere Auflagefläche und der Rohrring bohrt sich nicht in die obere Auflagefläche des Außenrohres. Dazwischen kann man dann fetten oder auch einfach 2 Scheiben Polyamid legen so dass man quasi ein Gleitlager hat. Das nutzt sich dann in beiden Fällen nur minimal ab.

Diese Rohr ind Rohr Lösung muss übrigens nicht gaaanz genau pasig sein. Wenn zwischen den Wandungen 2 oder 3mm Luft sind macht das auf eine Länge von 50 cm gesehen eigentlich überhaupt nichts aus, es muss ineinandersteckbar sien und sich drehen können, mehr nicht :-)

Gruß
Max
danile
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Re: Traglager kleiner Anlagen

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Gepostet: 01.04.2012 - 09:13 Uhr  ·  #6
Danke für die Antworten! Ich denke, ich werde die 1. Variante nehmen. Wie oft muss eigentlich so gefettet werden- so einmal in 5 Jahren?

Welchen Mast bräuchte ich für eine 4-5m Dachmontage für meine 2,2m Anlage. Reicht da ein Rohr mit 4mm Wandstärke und 50mm Durchmesser? Die Montage sollte möglichst ohne Abspannung sein.
Und wie war das: 10m Nabenhöhe oder 10m Gesamthöhe? Ich habe bereits unterschiedliches gelesen.
Im Buch von Horst Crome steht eine Formel:

Kippmomente: F(Anlage)*h+F(Mast)*h/2=kNm
Standmoment: Gesamte Kraft*Kippkantenabstand(Fundament)
Verhältnis: Standmoment/Kippmoment=Sicherheit bei Höchstlast
Da meine Frage: Wie wird das bei einer Dachmontage berechnet? Und muss ich die Statik bei einem 2,2m Windrad prüfen?

Gruß
Dani
XXLRay
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Re: Traglager kleiner Anlagen

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Gepostet: 01.04.2012 - 09:48 Uhr  ·  #7
danile
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Re: Traglager kleiner Anlagen

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Gepostet: 01.04.2012 - 10:27 Uhr  ·  #8
Ja, allein aus Spaß an der Freude schaue ich mir die WKA öfters an. Da es eine Dachmontage ist, ist sie leicht zugänglich.
Carl
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Re: Traglager kleiner Anlagen

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Gepostet: 01.04.2012 - 11:13 Uhr  ·  #9
Hallo Danile,

Zum Thema Mastlager - und ganz speziell zu der Vermeidung vom starken Pendeln der Windräder bei Richtungsänderungen - hat Constant einen Thread aufgemacht, in dem das gleiche Problem intelligenter gelöst wird.

Warum? - Weil ein "Rohr in Rohr" Reibungslager auch nicht die Königslösung sein kann. Die Reibung in solchen müsste schliesslich ziemlich fein auf das Maß abgestimmt sein, bei dem das Windrad bei wenig Wind immer noch korrekt nachgeführt wird und dann bei stärkerem Wind eben wegen der dann erforderlichen Reibung nicht zu pendeln anfängt.

Also ist die auf den ersten Blick so einfache Lösung nicht immer wirklich einfach hinzukriegen. Das hängt wohl auch ein bißchen von der Größe des Windrades und der Fahne ab, aber wie gesagt, es kann zur Fummelei werden.

Dann wäre ein gut gegen Regen, Sand und Staub in der Luft geschütztes leichtgängiges Lager besser, in Verbindung mit den Vorschlägen zur Windfahne wie hier:

Forum/cf3/topic.php?t=2278
danile
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Re: Traglager kleiner Anlagen

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Gepostet: 01.04.2012 - 11:18 Uhr  ·  #10
Das Topic von Constant habe ich gelesen. Aber ich habe Bedenken, wie ich die Fahnenflächen mit dieser Variante berechnen muss. Er sprach von 66% der Windfahnenfläche, d.h. 66% von 10% bei der Windfahne und 66% von 5% bei der Seitenfahne.
Meiner Meinung nach ist das nicht erprobt, somit nicht unbedingt was für mich, da ich noch keine Erfahrung mit WKAs habe. :-)
Die Eigenschaften dieser Flächen sind eigentlich genau das, was ich suche.

Gruß
Dani
Carl
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Re: Traglager kleiner Anlagen

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Gepostet: 01.04.2012 - 11:34 Uhr  ·  #11
Hallo Dani,

Du kannst die Fläche so groß gestalten, wie Du möchtest, das hätte keine nachteilige Wirkung, nur zu klein darf sie nicht sein. Allerdings sind der Größe der Windfahne Grenzen gesetzt: Sie darf hinter dem Mastlager auf keinen Fall schwerer sein als Rotor und Generator davor. Beides muß genau im Gleichgewicht austariert sein, weil sonst bei der kleinsten Millimeter-Abweichung des Mastes aus dem 90° Lot die schwerere Seite den Rotor aus dem Wind ziehen kann. Alleine mit ein bißchen Winddruck bei einem Sturm kann durch Zug und Dehnung der Verspannungen ein perfekt aufgestellter Mast ein wenig von der idealen Position abweichen, außerdem wird ein solcher Mast oft garnicht erst genau im Lot aufgestellt. Es haben sich also schon viele Kleinwindkraftanlagen- Besitzer gewundert, warum ihr Windrad so wenig bringt und das ist einer der versteckten Gründe, auf die ein Laie kaum kommen kann.

Der Ausführung von Constant würde ich selbst Vertrauen schenken, er ist seit langer Zeit mit Windkraft aktiv, in seiner Firma "Novo-Energie" wurden sehr viele neue Konzepte entwickelt und erst dann vorgestellt, wenn sie auch als erprobt gelten konnten. Constant ist ein eingeführter und auf dem französischen Markt bekannter Hersteller von Vertikal-Turbinen aus Luxemburg.
danile
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Re: Traglager kleiner Anlagen

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Gepostet: 01.04.2012 - 12:17 Uhr  ·  #12
Hallo,

Also würde das heißen, dass nur 66% der Fläche nötig wären, aber nicht müssen. Die Mastaufstellung muss hauptsächlich die Befestigung unten genau im Lot sein. Darauf muss ich achten, wenn ich die Befestigung baue.
Größere Hebelarme und Flächen bedeuten doch generell ein ruhigeres Verhalten, oder?
Wenn die Sturmsicherung in ihrer maximalen Stellung im Sturm steht, bilden beide Flächen mit ihrem Gewicht Knickmomente, die der Drehkranz aushalten muss. Darum wird doch erst ein Offset gebaut. Liege ich soweit richtig?

Gruß
Dani
Constant
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Re: Traglager kleiner Anlagen

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Gepostet: 01.04.2012 - 13:19 Uhr  ·  #13
Hallo Dani
Bitte immer ALLES genau lesen. Ich habe auch im Artikel "Neuartige Windfahne" geschrieben, dass diese Maße sich nicht auf das Furlingprinzip bezieht. Ich neme an, du willst diese Sicherungsprinzip anwenden. Auch habe ich mich auf Gleitlager aus Polymermaterial bezogen und andererseits berichtet, daß (weil die Fahne nicht mehr wie wild schwankt) jetzt auch gerne etwas größer sein darf.
Gruss
Constant
danile
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Re: Traglager kleiner Anlagen

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Gepostet: 01.04.2012 - 13:28 Uhr  ·  #14
Hallo Constant,

Das ist mir in der Tat durch die Lappen gegangen. Das heißt ich kann die Windfahne für mein Projekt als Sturmsicherung vergessen?

Gruß
Dani
Constant
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Re: Traglager kleiner Anlagen

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Gepostet: 01.04.2012 - 15:54 Uhr  ·  #15
Hallo Dani
Nein!!! Warum denn. Diese Fahne macht überhaupt nichts anderes als die seit mehreren hundert Jahren bekannten. Einziger Unterschied. Sie ist bei gleichem Ausrichtedruck Leichter, Kraftvoller oder Kleiner (je nach dem) und VIEL weniger zappelig. Wir haben das Ding NOCH NIE an einer WkA mit Furlingprinzip ausprobiert, weil alle unsere WkA's Flügelverstellung mit Fliehkraftregler hatten. Ausserdem waren unsere WkA's grösser, was im Prinzip keine Rolle spielt. Auch im Windkanal hat sich diese Windfahne bei Queranblasung gut bewärt. Nur bei Eis und Schnee kann ich nichts sagen, denn Schnee gibt es in der Karibik bekanntlich SEHR SEHR selten. Ich habe auch noch nichts von anderen Benutzern hierzu gehört.
Gruss
Constant
danile
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Re: Traglager kleiner Anlagen

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Gepostet: 01.04.2012 - 17:06 Uhr  ·  #16
Hallo Constant,

Nun verstehe ich! Ich habs heute wirklich nicht mit dem Lesen. :-)
Also ist sie trotzdem einsetzbar, aber noch nicht getestet. Würdest du mir dann raten, die Flächen gleichgroß wie bei einer "normalen" Fahne zu machen oder etwas kleiner? Das Verhältnis, dass die Seitenfahne etwa die Hälfte der Fläche der Windfahne haben sollte, bleibt dann.

Gruß
Dani
Constant
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Re: Traglager kleiner Anlagen

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Gepostet: 01.04.2012 - 22:02 Uhr  ·  #17
Lieber Dani
Dann bitte noch mal LESEN. // Dritte Seite // Erster Beitrag.
Die Größe der Fahnen ist abhängig von der Federkraft. Ich vermute (AUSPROBIEREN) dass für die Seitenfahne 1/3 tel genügt. Ist die Seitenfahne (zu) gross, muss die Hauptfahne in einem grösseren Winkel quer stehen. WIEDER AUSPROBIEREN und BEOBACHTEN Frage Leute welche sich mit Furling besser auskennen (z.B. Max)
Gruss
Constant
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