Mast erden?

 
TXT
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Mast erden?

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Gepostet: 04.05.2012 - 08:09 Uhr  ·  #1
Moin Moin,

wie sieht es eigentlich mit der Erdung aus?
Sollte ein Generator-Mast eigentlich geerdet sein? (Statische Aufladung / Blitzschutz)


LG Wilhelm
Erdorf
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Re: Mast erden?

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Gepostet: 04.05.2012 - 10:33 Uhr  ·  #2
Hallo Wilhelm,

zum Thema Blitzschutz gibt es einige Beiträge, bitte durchforste mal das Forum.

Zur Erdung des Mastes.

So eine Erdung schützt den Mast und damit das Windrad NICHT vor Blitzeinschlag, im Gegenteil.
Man bietet einem Einschlagenden Blitz einen möglichst direkten Weg zur Erde an,
damit das Problem möglichs lokal bleibt und keine Überspannung ins Haus transportiert wird.

Also im Idealfall:
Blitz -> Mast -> Erde
Oder Blitz -> Windrad -> Mast Erde (Zerstörung des Windrades), aber niemals in die Akkus oder gar in Hausnetz.
Das so etwas 'nur' mit einer Mast Erdung gelingt darf bezweifelt werden.
Es kann sein dass dann immer noch Überspannungen in unterschiedlicher Größe auf andere Komponenten einwirken.

Ich hatte den Mast mit einem 1.5 m Kreuz Erder geerdet,
jedoch in mehreren Jahren Betrieb keinen Blitzeinschlag gehabt

Gruß Frank
Harald
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Re: Mast erden?

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Gepostet: 10.05.2012 - 12:20 Uhr  ·  #3
Moin Moin TXT,

Erdung ist nicht gleich Blitzschutz. Ein wirklicher Blitzschutz bei Windkraftanlagen bedarf schon etwas an Aufwand. Die Gefährdung wächst in etwa im Quadrat mit der Bauwerkshöhe soweit ich das mal nachlesen konnte. Zu beachten sind niedrige Impedanzen des Erd- Ableitweg eine ausreichende Dimensionierung, ausreichende Funkenstrecken zwischen den Ableitungen. Auch mit allen diesen für den „Otto- Normalverbraucher“ machbaren Schutz ist nicht auszuschließen, dass der Generator in den Lagern und auch die Wicklungen bei einem direkten Blitzeinschlag zerstört werden. Gelangen dann noch elektromagnetische Felder in die Ableitungen helfen wohl nur noch passende Funkenstrecken oder entsprechende Ableiter von Dehn, Phönix Bettermann usw. Die angesprochenen Felder benutzen für ihren zerstörerischen Weg auch schon mal die Ableitphasen oder sogar den Schirmmantel eines Kabels. Das Kabel oder die Leitungen bleiben oft heil, nur ab Ende dieser bricht das Unheil aus. Ein einziger Schutz genügt also oft nicht um eine Anlage ausreichend zu schützen.
Hier mal ein Link zu Fundament Erder:
http://www.venzinag.ch/Details…dament.pdf

Gruß Harald
doelle4
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Re: Mast erden?

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Gepostet: 10.05.2012 - 15:25 Uhr  ·  #4
Mast Erden bringt dem Schutze der Generatorwicklung nichts, ich denke es lockt den Blitz noch an.
Der Mast schreit dann förmlich gegen Himmel "Hier , Hier !!"
Der Generator und angeschlossene Elektronik wird den Induktionsimpuls wohl kaum überleben auch wenn er in eine Fangstange 1 Meter drüber einfährt was sich technisch eh nicht machen lässt den Blitzableitung über Schleifkontakte is nicht damit sich die WKA noch 360 Grad drehen kann ....
Gruß Hans
dig-it
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Re: Mast erden?

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Gepostet: 11.05.2012 - 22:39 Uhr  ·  #5
Bei mir wurde die Skystream einmal am Fuße des Fundamentes geerdet, und ein zweites Mal über die Erdung des Hausnetzes. Nach Aussage des Aufstellers sollte das bei einem Blitzschlag ausreichen, um die Anlage zu schützen. Aber wie man ja weiß, diese Firmen sagen ja eine Menge...

Deshalb die Frage hinterher: Hat jemand von Euch schon Probleme mit Blitzeinschlägen in die Turbine gehabt?

Dieter
Erdorf
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Re: Mast erden?

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Gepostet: 11.05.2012 - 22:50 Uhr  ·  #6
Hallo Dieter,

Hier im Forum gibt es mindestens zweit Berichte über Blitzeinschlag.

Eine Masterdung schützt das Windrad nicht, im Gegenteil.
Das Windrad gegen Blitz schützen ginge z.B. mit einem faradayschen Käfig.

Eine Masterdung verhindert das der Blitz weiter ins Haus einschlägt,
es können dennoch Überspannungen ins Haus kommen.
Wenn man es gut machen will, schaltet man im Haus,
zusätzlich noch an jede Ader vom Windrad einen Überspannungsableiter wieder gegen Erde.
Grobe Überspannungsableiter kann man sich mit Zündkerzen selbst bauen.

Gruß Frank
andreas6
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Re: Mast erden?

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Gepostet: 11.05.2012 - 23:11 Uhr  ·  #7
Hallo Dieter,

hier gab es mal einen Einschlag, aber nur einen kleinen. Bei einem Gewitter hat es die metallische Hagelschutzkante eines Holzflügels auf einigen qcm verdampft. Daraufhin habe ich einen kleinen Blitzableiter (Edelstahlspeichen, das Ende spitz geschliffen) auf das blecherne Generatorhaus raufgesetzt, welcher höher als die Flügelspitzen reicht. Das Generatorhaus ist mit 6 qmm Cu auf den metallischen Mast geführt, er selbst unten mit gleichem Querschnitt mit einem eingeschlagenen Baustellenerder verbunden. Neben dem eigentlichen Mastfuß, welcher natürlich auch metallisch und eingegraben ist. Der Generator selbst ist damit nicht galvanisch verbunden, hat nur einige kleine Kapazitäten und Vdrs gegen diese Erdung geschaltet. Das hat schon einige Gewitter ohne Schäden überstanden.

Doppelt erden (am Mast und am Haus) würde ich mir dringend verkneifen. Bei einem Einschlag verschleppst Du damit das angehobene Potential bis ins Haus. Besser jedes Objekt einzeln erden. Meine Windanlage liegt hoch und ist nur über einige Kiloohm ans Hausnetz angebunden. Das hilft sicher gegen statische Aufladungen, wie sie auch jedes Gewitter mitbringt. Das unheilvolle Knistern in der Ladeschaltung ist damit vollständig verschwunden.

MfG. Andreas
Yarido
 
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Masterdung

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Gepostet: 20.11.2013 - 17:45 Uhr  ·  #8
Hallo zusammen,
ich bin neu hier im Forum und werde demnächst eine "Kleinwindanlage" in Betrieb nehmen.

Zur Masterdung noch eine Frage:

Ein Bauer hat hier auf seinem Acker einen Funkmast (Mobilfunk) errichten lassen. Höhe ca. 25-30 m.
Angesprochen auf die Frage der Erdung sagte er mir, die Höhe des Mastes wäre maßgebend für
die Erdung - also mindestens 50 % = 12-15 m Erdspieß (o.ä.).
Andere haben mir bei 10-15 m Masthöhe ebenfalls 5-6 m Erdung empfohlen. Ist das nicht "etwas"
viel? Der Mastfuß ist 2,00m im Betonfundament und Erdreich.

Was habt Ihr für Erfahrungen?

Chester
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