Anfängerfrage zu Netzeinspeisung

 
villadsent
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Anfängerfrage zu Netzeinspeisung

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Gepostet: 12.07.2007 - 15:05 Uhr  ·  #1
Hallo,
Ich wohne an einen sehr windigen Ort in Dänemark und überlege gerade eine kleine Windgenerator einzurichten. Dabei habe ich überlegt diese Mühle zu kaufen: http://www.prevent-germany.com/pd1149599421.htm?categoryId=2

Dänemark hat ein System was sehr ähnlich Deutschland ist (mit EEG etc) und so eine kleine Mühle lohnt sich gar nicht wenn mann alles ganz legal machst. (Ich muss auch eine extra zähler mieten - kostenpunkt EUR 300 im Jahr etc etc). Jetzt habe ich mit meinen Netzbetreiber gesprochen und die haben mir gesagt das es Ihnen so wie so egal wäre ob ich die Mühle selber anschliese so lange das er einen Diameter von unter 2 m habe.
Ich verstehe das ich die Mühle und einen Wechselrichter wie ich es z.B hier kaufen kann:
http://www.solarteam-hacker.de/wind/windshop.html oder einen Windy Boy von SMA brauchst. Aber ist das alles?
Jetzt aber meine eigentliche Frage: Wo genau muss der wechselrichter in meinen Haus angeschlossen werden? Es ist mir klar dass es "hinter" der Stromzähler sein muss sonst müsste ich ja für mein eigenes Strom zahlen.
Es ist mir dabei egal ob mein Zähler Rückwährts läuft wenn ich mehr Strom produziere als ich verbrauche. Hauptsache ist dass ich mein eigenes Strom "zuerst" verbrauche und darüber vom Netzbetreiber.
Danke für Antworten.
villadsent
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dies ist dann mein zweiter Posting

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Gepostet: 12.07.2007 - 15:13 Uhr  ·  #2
dies ist dann mein zweiter Posting

[ADMIN: Na, klappt doch super ! Herzlich willkommen... 😉 ]
at3rud
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Anschluss..

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Gepostet: 25.07.2007 - 17:49 Uhr  ·  #3
Kommt drauf an welchen Stromanschluss du hast.
Bei EINPHASIG = 220 Volt (Egal wo, nur nach dem Stromzaehler)

MEHRPHASIG :

Erst ermitteln auf welcher Phase du den groessten Anschlusswert hast, dann auf dieser Phase anschliessen.

Ich nehme an das dein normaler Strom-Zaehler NICHT zuruecklaufen wird. (Ist zumindest bei uns in Oesterreich so)

Mfg. Anton
Uwe Hallenga
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Re: Anfängerfrage zu Netzeinspeisung

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Gepostet: 26.07.2007 - 11:52 Uhr  ·  #4
Das ist nur bedingt richtig.
Bei einem dreiphasiger Anschluß mit Drehstromzähler ist es egal auf welcher Phase ich tatsächlich einspeise. Die Dreiphasen werden immer addiert und gezählt. In dem Fall, das auf der einen Phase tatsächlich eingespeist wird (also mehr erzeugt als auf dieser Phase verbraucht wird), so würde dennoch alle drei Phasen zusammen die Zählung ergeben. Also zB. P1= 1.200Watt; P2= 500Watt; P3 -500Watt = 1.200 Watt gezählte Leistung.

Gruß Uwe
at3rud
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3Phaseneinspeisung

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Gepostet: 26.07.2007 - 12:43 Uhr  ·  #5
Ich meinte das es besser waere auf der Phase des hoechsten Verbrauches
einzuspeisen um soviel als moeglich den selbsterzeugten Strom zu nuetzen um nicht den Strom in das Oeffentliche Netz abzugeben. Ich denke das du das nur falsch verstanden hast.. (Mir ist der Stress mit dem EVU zu muehsam und zu TEUER)

Mfg. Anton
tommylee
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Leistungsüberschuß

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Gepostet: 09.09.2007 - 17:59 Uhr  ·  #6
Hallo at3rud,

wie ich sehe bist du aus Österreich. Ich bin aus Niederösterreich und habe vor, mir ein Kleinwindrad Flip oder Lakota zu montieren. was passiert mit dem Leistungsüberschuß z.B. 300 W werden erzeugt, 250 W werden verbraucht, und was passiert mit den restlichen 50 W? Werden die automatisch über den Zähler in das EVN Netz eingespeist? Mir ist auch klar das sich der Zähler nicht zurück dreht. Ich habe bei der EVN nachgefragt und die haben überhaupt kein Interesse, mir etwas abzukaufen. Brauche sie auch nicht. Soll der Nachbar halt meinen Überschuß verbrauchen und der EVN zahlen.
Nur geht das so einfach. Die EVN schreibt mir nur einen ENS vor, verhinder der das einspeisen oder passt der nur auch das die Einspeisung passt? Muß ich sonst noch etwas punkto EVN beachten. Schenke ich der EVN einfach den Überschuß an Leistung den ich nicht verbrauche. Bevor ich da mit Zähler usw. etwas anfange. Es soll nur einfach und unkompliziert sein. Die Leitung was das Windrad liefert so gut wie möglich zu nutzen, und falls ein paar Watt Überschuß sind, diese ohne Probleme abzugeben.

lg

Thomas
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Re: Anfängerfrage zu Netzeinspeisung

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Gepostet: 09.09.2007 - 19:13 Uhr  ·  #7
Hallo,
Zitat
Nur geht das so einfach. Die EVN schreibt mir nur einen ENS vor, verhinder der das einspeisen oder passt der nur auch das die Einspeisung passt?

Das geht "so einfach". Für die meisten Stromversorger reicht die ENS.
Die ENS ist eine Art "Lebensversicherung". Sie sorgt vor allem dafür dass dein Wechselrichter nicht einspeist wenn das Netz abgeschaltet ist. Andernfalls würden die Monteure des EVU unter Lebensgefahr arbeiten, denn im Normalfall rechnet niemand damit dass der Strom auf einmal "von Hinten kommt"
Kauf dir einen WR mit ENS, konform mit den Vorschriften, und alles sollte in Butter sein 😉 .

mfG

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tommylee
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Re: Anfängerfrage zu Netzeinspeisung

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Gepostet: 16.09.2007 - 19:38 Uhr  ·  #8
Hi!

Danke für die Antwort. Wäre schön wenn es so einfach wäre.
Hat jemand schon Erfahrung in Österreich mit Evn gemacht?
Habe der EVN geschrieben und das als Antwort bekommen:

Aufgrund der bestehenden Gesetzeslage steht EVN Netz GmbH den Betreibern von Stromerzeugungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energieträger nur mehr für die Netzeinspeisung, d.h. für die Dienstleistungen Netzanschluß, Netznutzung und Messung, nicht jedoch für die Abnahme der eingespeisten Energie, zur Verfügung.
Für Anfragen bzgl. Einspeisung ist die Ökostromabwicklungsstelle zuständig.

Entsprechend den Marktregeln ist die Voraussetzung für die Entnahme aber auch für die Einspeisung von elektrischer Enerige in das Verteilernetz die Mitgliedschaft eines jeden Zählpunktes zu einer Bilanzgruppe. Die Einspeisung in das Verteilernetz ohne entsprechende Mitgliedschaft ist nicht vorgesehen. :shock:

Demnach ist für jegliche Einspeisung eine entsprechende vertragliche Abbildung erforderlich.
Wenn die entsprechenden gesetzlichen Vorgaben erfüllt sind, kann die Einspeisung in die Ökobilanzgruppe erfolgen. In diesem Fall kommt die gesetzlich fixierte Einspeisevergütung zur Anwendung.
Bei Zugehörigkeit zur Bilanzgruppe eines in Österreich tätigen Lieferanten, ist die Vergütung zwischen dem Einspeiser und dem Lieferanten bilateral zu regeln.

Werde mich einmal an die Ökostromabwicklungsstelle wenden, aber ich glaube für ein paar 100 Watt wird das jetzt zu kompliziert. 😢

lg

Thomas
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Re: Anfängerfrage zu Netzeinspeisung

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Gepostet: 17.09.2007 - 18:58 Uhr  ·  #9
Hallo Thomas,

Ich stelle fest dass in Österreich die Sachlage heute so kompliziert ist wie 1990 in Luxemburg. Damals war es in Luxemburg üblich so viele "Bremsen" wie möglich einzubauen. Eine Einspeisung sollte auf jeden Fall verhindert werden.
Die Einspeisung war zwar grundsätzlich erlaubt.
ABER, die Bedingungen hat das EVU festgelegt.

Zitat EVU:
"Wenn wir wollen können wir einen Ausschalter auf dem Mond fordern.."
"Wir kontrollieren Ihre Anlage in regelmässigen Abständen. Die Kosten sind zu Ihren Lasten, etwa 700 Euro pro Kontrolle"
"Wir benötigen eine Standleitung zwischen Ihrer Anlage und unserer Fernwarte. Die Kosten tragen Sie.
"Wir fordern folgende Sicherheitsschaltorgane: (>es folgte eine Liste<, Preise etwa 2500 Euro)

Wenn ich auf all diese Forderungen eingegangen wäre würde meine Anlage heute noch nicht laufen 😢 , denn teilweise gelten diese Forderungen noch heute 😢

Meiner Hartnäckigkeit meinem Stursinn und meiner Unnachgiebigkeit ist es zu verdanken dass ich die erste Kleinwindanlage mit Netzeinspeisung in Luxemburg betreibe.

Ich wünsche dir Mut, Ausdauer und viel Erfolg bei deinen Bemühungen.

PS
Die Sonntagsreden der Politiker decken sich nicht wirklich mit der harten Realität, ansonsten wir in Sachen umweltfreundliche Energien viel weiter sein müssten.

mfG

Strawberry
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