Vielleicht hat sich manch einer darüber gewundert, warum auf die Frage nach einer Bauanleitung für ein dreirädriges Liegefahrrad mit Solar- und Rotor-Antrieb von mir ein Foto mit einem zweirädrigen besegeltem Lastenfahrrad reingestellt wird.
Ich hab mich gewundert, warum kein Feedback kommt, deshalb hier die Erklärung:
Einen fahrbaren Untersatz, gleichgültig ob für Rotor oder Segel, braucht man ja in jedem Fall. Zu einem Zweirad hat man dann normalerweise zwar eher ein kritisches Bauchgefühl - ein bißchen zu wackelig, so stellt man sich das normalerweise vor.
Etwas zu Unrecht! Je nachdem, wie so ein Rad gebaut ist und wie der Mast mit Rotor oder Segel relativ zum Hinterrad, welches wie beim Segelboot das Kielschwert funktioniert, getrimmt ist, läßt sich auch ein Zweirad mit Einsatz des Körpergewichtes auf Pedal, Lenker und Sattel sehr gut balancieren.
Ich hab mit dem Ding jedenfalls ohne anschließenden Muskelkater und Verzerrungen segeln können wie mit einem Segelboot.
Bequem ist es zwar, in einem dreirädrigen Liegerad zu sitzen, aber der Vorschlag mit Zweirad ist eine durchaus eine Möglichkeit, die gut funktionend als Alternative in Frage kommen kann. Vor allem für Bastler.
Interessant auch der Umstand, das sowohl der Horizontalläufer als auch der Vertikalläufer als Rotor direkt wie ein Segel genutzt werden können. Man muß dann also nicht zwingend eine mechanische Übersetzung auf die Antriebsräder haben, um vorwärts zu kommen! Ganz und garnicht! Beim Vertikalläufer geht das allerdings nur auf einem "Bug". Das heißt, man kann am Wind, also mit Wind von der Seite, diesen dort nur von einer Seite zur Voraus-Fahrt nutzen. Kommt der Wind dann von der anderen Seite, geht es auch ab wie Otto, aber in Rückwärtsfahrt. Für beide Seiten und Fahrtrichtungen kommt beim Vertikal-Rotor immer der Magnus-Effekt als "Segelwirkung" zustande.
Beim Horizontalläufer ist das insofern weniger problematisch, weil hier der Wind von beiden Seiten richtungsstabil genutzt werden kann. In jedem Fall muß man beim Rotorbetrieb gut aufpassen, das keine Weichteile in die Flügelnähe geraten!!!
Ein klassisches Segel ist uns da gnädiger, was teilweise auch erklärt, warum von mir das Foto mit dem Lastsegler als Alternative zu einem oben angedachten Rotor-Solar-Liege-Fahrrad vorgeschlagen wurde.
Für die besonders Mutigen: Schon Sigurd Savonius hat mit seiner Vertikal-Turbine auf Booten Versuche gemacht, er hat sogar einen Mechanismus entworfen, um die Flügel umzuklappen, damit man auf beiden Windseiten in Vorwärtsfahrt bleibt.
Das hätte er leichter haben können: Man kann ein Spitzgatt-Boot mit zwei Steuer-Rudern, eins am Heck und eins am Bug bestücken und so in jede Richtung vorwärts fahren. Dann wird nicht das Fahrzeug umgedreht, um den Wind von der anderen Seite zu bekommen, nur der Kapitän muß sich umdrehen. Bitte nicht lachen, das ist so!
Bei einem Landfahrzeug vorne und hinten Lenkung, das stelle ich mir dann zwar als möglich, aber auch als ein bißchen aufwendig vor. Vielleicht mit vier Rädern? Was meint Ihr dazu?
Gruß, Carl