Darrieus für den Carport

 
Uwe Hallenga
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Re: Darrieus für den Carport

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Gepostet: 20.12.2014 - 12:33 Uhr  ·  #21
Sieht alles so sauber und schön verarbeitet aus, das der Hintergrund genau da bleibt wo er hingehört ;-)
Weiter so ... bin gespannt.


Auch Dir ein paar schöne Feiertage und Erholung

Gruß
Uwe
SchrauBär
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Re: Darrieus für den Carport

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Gepostet: 22.12.2014 - 15:25 Uhr  ·  #22
soderica
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Re: Darrieus für den Carport

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Gepostet: 23.12.2014 - 13:07 Uhr  ·  #23
Ich staune da immer wieder, was Du da Alles produzierst. Jetzt sogar Kameramann und das mit gekonnter Digicam Montage am laufenden Objekt.
Die Excenterverstellung scheint gut zu funktionieren und durch diesen Clip kann schön beobachtet werden wie die Flügel sich verstellen. BRAVO, so was sollten professionelle Hersteller auch in Ihren Verkaufsunterlagen zeigen, nicht nur die abstrusen " Fakten /Leistungsangaben ".

Sehr gelungene Arbeiten!
SchrauBär
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Re: Darrieus für den Carport

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Gepostet: 24.12.2014 - 09:07 Uhr  ·  #24
Danke für die Blumen!
Die gekonnte Digicam-Montage beschränkt sich allerdings auf 30cm Isolierband und einen Bleistift zum Unterlegen.
Die Flügel sind nun alle fertig lackiert, es wäre nun eigentlich alles bereit für einen Testlauf.
Allerdings möchte ich meine Familie am Heiligabend auch nicht überstrapazieren... :-)
Ich weiss noch nicht so recht, wie ich (ohne wochenlange Versuchsreihen) die Fliehkraftgewichte für die Sturmsicherung auf ein passendens Maß bekomme.
Wenn jemand hierzu eine Idee hat, so würde ich mich darüber sehr freuen.

Gruß
Basti
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Re: Darrieus für den Carport

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Gepostet: 24.12.2014 - 10:16 Uhr  ·  #25
Berrechnen lässt sich das Fliehkraftgewicht wohl eher schwer und es werden Testläufe nötig sein. Habe mit meiner Anlage ja auch relativ lange herummgedockdert bis es da endlich funktioniert hat. Mittels Gewindestange und verschiebbarem Gewicht funktioniert so etwas relativ gut, auch findet man so im Versuch schnell die passenden Parameter.

Weiterhin viel Spass beim Werken und schöne Festtage
SchrauBär
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Re: Darrieus für den Carport

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Gepostet: 31.12.2014 - 15:22 Uhr  ·  #26
Da hast Du wohl recht, Soderica. Vielleicht versuche ich es einfach mit einem Stapel Unterlegscheiben, von denen ich bei Bedarf welche wegnehmen kann.


Eine andere Sache ist mir allerdings noch etwas schleierhaft.
Es geht dabei um die Ausrichtung der Windfahne in Bezug auf den Exzenter.
Wenn ich den Augenblick nehme, in dem die Windrichtung genau senkrecht auf den Radius des zu betrachtenden Flügels steht, so würde ich vom Gefühl her sagen, dass dieser Flügel durch den Exzenter genau so eingestellt werden muss, dass er leichten Auftrieb hat, aber der Anstellwinkel in der weiteren Drehbewegung noch vergrößert werden muss.
Bruno, der in seiner sehr schön gemachten Dokumentation ja auch eine Art Clark Y verwendet, stellt den Flügel in der oben geschilderten Position mit der flachen Seite senkrecht zum Radius, (also auch mit leichtem Auftrieb) wobei dies bei ihm am äusseren Totpunkt des Verstellbereiches liegt, sodass der Flügel also in keiner Phase um seine Generatorachse eine neutrale oder gar negative Anstellung ereicht.

Ist das korrekt so ?

Gruß und guten Rutsch !

Basti
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Re: Darrieus für den Carport

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Gepostet: 01.01.2015 - 19:53 Uhr  ·  #27
Hallo Basti
Das mit dem Anstellwinkel der Windfahne habe ich unbewusst beim ersten Versuch so gemacht, nachher bei weiteren Versuchen mehrmals verschoben. Das beste Ergebnis war jedoch immer, wenn die Windfahne paralell zum Flügel stand. Ich denke aber, da Deine Anlage wesentlich besser gebaut ist als meine, dass Du da mit etwas herumprübeln vielleicht ein optimales Ergebnis herausbekommst. Envergate Anlagen wurden auch so aufgebaut, wie die von mir als Doku hier eingestellte. Schade übrigens, das man vom Urvater dieser Excenteranlage nie mehr etwas gehört hat und Envergate behauptet hat, sie seinen die " Erfinder " dieses Anlagetyps gewesen.
Hier noch der Link dazu:

http://www.windstuffnow.com/main/darrieus_type.htm

Ich habe auch mit der Blattverstellung herumgespielt und hier kann man wahrscheinlich noch etwas mehr herauskitzeln als das was bei mir rauskam.
Hätte ich eine solche Anlage wie Du sie jetzt hier vorstellst, würde ich da wahrscheinlich Stunden, wenn nicht sogar Monate damit verbringen, bis da ein perfektes Ergebnis drau resultiert.

Viel Spass wünsch ich Dir noch bei Deinen weiteren Tests und hoffentlich postest Du auch weitere Details hier im Forum.

Gruss Bruno
SchrauBär
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Re: Darrieus für den Carport

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Gepostet: 08.01.2015 - 17:55 Uhr  ·  #28
Leider bin ich ausser zum Hirnen noch nicht zu viel gekommen.
Es will mir noch nicht so richtig einleuchten, warum die Flügel nicht auch einen negativen Anstellwinkel bekommen sollten.
Es erscheint mir mittlerweile am logischsten, dass die Flügel gegen den Wind (in der Abbildung unten also auf 3 Uhr) in Neutralstellung, sprich bei symmetrischem Profil in 90° zum Radius stehen, zur 12 Uhr Position ihren maximal positiven Anstellwinkel erreichen, bei 9 Uhr wieder über die 90° zurückdrehen und bei 6 Uhr maximal negativen Anstellwinkel haben.
Daraus würde sich ergeben, dass die Windfahne in der Verlängerung der Verbindungslinie zwischen Hauptdrehpunkt und Exzenterdrehpunkt liegt, bzw. wenn man es genau nehmen will um den Winkel α verdreht.

Man kann es auf dem Foto der windsuffnow-Seite nicht wirklich erkennen, welches die Drehrichtung ist, was aber wiederum zu sehen ist, ist dass die Windfahne genau umgekehrt wie gerade von mir beschrieben montiert ist.
Aber möglicherweise wird auch die Flügelnase bewegt,(geht das überhaupt) dann würde es wieder passen.

Windfried, Du hast Dich doch eingehend mit dem gesteuerten Darrieus befasst, was meinst Du dazu ?
In Deinem Thread konnte ich leider nichts zur Ausrichtung der Windfahne bzw. zur Anstellung der Flügel finden...

Grüssle
Basti
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Re: Darrieus für den Carport

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Gepostet: 10.01.2015 - 13:58 Uhr  ·  #29
Es ist zum Mäuse melken, es bewegt sich überhaupt nichts.
Soeben habe ich einen ersten Probelauf durchgeführt und bin völlig ernüchtert ob des Ergebnisses.
Trotz starkem, leider recht böigem Wind ist der Rotor von einer vollen Umdrehung um Welten entfernt.
Gar nicht zu reden von einem gleichmäßigen Lauf.

Zu den Daten.
Ich habe die beiden, bereits beschriebenen Einstellungen ausprobiert. Bei beiden Versucen war keine Last am Generator angeschlossen.

Zunächst Brunos Einstellung mit 90° zur maximalen Exzenter-Auslenkung verdrehter Windfahne und einem Anstellwinkel von Grob 0° bis + 20°
Nichts, nur hin- und her-Gewackel.

Als nächstes die von mir zuletzt beschriebene Einstellung mit linear zur maximalen Exzenter-Auslenkung angeordneter Windfahne und Anstellwinkel von etwa -15° bis +6°(Clark Y hat ja bereits bei 0°Anstellwinkel einen ordentlichen Auftrieb)
Identisches Ergebnis.

In beiden Fällen half auch kein Anschubsen.
Ich bin mit meinem Latein für's erste am Ende. Dass noch ordentlich Optimierungspotential vorhanden sein würde, damit habe ich gerechnet, aber dass nun so wirklich garnichts geht, das ist doch schon verdammt demotivierend.

anbei noch Bildchen und Video :

[video]https://www.dropbox.com/s/6lyjwhspxajhcmj/Probelauf%201.wmv?dl=0[/video]

https://www.dropbox.com/s/6lyj…1.wmv?dl=0
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Re: Darrieus für den Carport

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Gepostet: 10.01.2015 - 19:24 Uhr  ·  #30
Hallo

Wie schwergängig ist den die ganze Mechanik ? da sind ja an den Flächen schon 12 Lagerstellen die bewegt werden müssen.
Läuft er denn mit anwerfen ?

Gruß Aloys.
SchrauBär
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Re: Darrieus für den Carport

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Gepostet: 10.01.2015 - 20:07 Uhr  ·  #31
Hallo Aloys,

das ist es ja, auch mit Anwerfen bleibt er wieder stehen.
Laufen tut er eigentlich sehr leichtgängig, ich kann mir kaum vorstellen, dass es daran hängt.
SchrauBär
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Re: Darrieus für den Carport

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Gepostet: 17.01.2015 - 10:01 Uhr  ·  #32
Mittlerweile habe ich aus lauter Frust bereits damit begonnen C-Rotor-Flügel für meine Anlage zu bauen, weil ich einfach keinen Ansatz finde, wie ich weiter vorgehen könnte.

Allerdings widerstrebt es mir völlig, den Darrieus aufzugeben und irgenwie kommt es mir so ähnlich vor, wie mich am Kopf zu kratzen, wenn jemand meine angebotene Hand nicht schütteln will. :-/

Diese Abbildung aus einem Bericht der School of Mechanical & Aerospace Engineering in Seoul
bezüglich der Blattverstellung beim Darrieus bestätigt zu 100% meinen Ansatz.
Weiterhin habe ich nach Stefans Rastmomentangabe von 0,7 Nm (im Thread "Gesteuerter Darrieus - was ist dran?") auch mal das Rastmoment meines Nabendynamos gemessen und komme auf 0,25Nm.
Ich hatte damit gerechnet, dass sich der Selbstanlauf durch die Blattverstellung erheblich verbessert. Da ich in unserer Gegend kaum mit konstant starkem Wind rechnen kann, bin ich echt darauf angewiesen, dass die Anlage nach jeder Flaute wieder startet...
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Erdorf
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Re: Darrieus für den Carport

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Gepostet: 17.01.2015 - 15:06 Uhr  ·  #33
Hallo Schraubär,

Ich kenne mich zwar quasi überhaupt nicht aus, lese aber dafür fleißig mit.
Ich finde es schade, dass dein Windrad nicht anläuft.

Nun denn vielleicht kann ich wenigstens durch meine Fragen helfen.

Zitat
...auch mal das Rastmoment meines Nabendynamos gemessen und komme auf 0,25Nm.


Wie sieht denn das Anlaufmoment mit Mechanik aus, also z.B. die an den Stangen gemessene Kraft, multipliziert mit dem Hebel?
Ist das Anlaufmoment konstant über die 360° oder gibt es schwergängigere Stellen?

Grüße
SchrauBär
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Re: Darrieus für den Carport

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Gepostet: 17.01.2015 - 15:55 Uhr  ·  #34
Hallo Erdorf,
gemessen habe ich das Rastmoment am fertig montierten Rotor, hier fallen natürlich die Reibungsverluste in den Gelenken nicht ins Gewicht, weil über den minimalen Winkel, den ich zum Messen des Rastmomentes benötige die Gelenkköpfe sich mehr verformen als dass sich die Buchse gegenüber dem Körper bewegt. Das müsste man also dynamisch messen.
Ob das Rastmoment über den gesamten Umfang identisch ist, habe ich nicht gemessen, denke aber, dass ich eine schwergängige Stelle bemerkt hätte, sooft wie ich den Rotor schon beim Bau bewegt habe.

Gruß
Basti
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Re: Darrieus für den Carport

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Gepostet: 17.01.2015 - 17:52 Uhr  ·  #35
Hallo Schraubär,

erstmal Vorweg, am prinzipiellen Vorgehen kann es nicht liegen, wenn sich deine Turbine nicht dreht. Ich gehe absolut genauso vor. Wenn ich mir das Video so anschaue befürchte ich ein bisschen, dass es schlicht an Windstärke und auch an sauberer Anströmung fehlt.
Naja und dann gibt es immer eine Reihe von doofen Details die einem die Suppe versalzen können.
Meine Turbine scheint ziemlich genau die gleichen Abmessungen zu haben wie deine. Hier also mal die Eckdaten zu meiner Turbine:
Flügellänge/-Höhe: 1050mm
Profiltiefe: 140mm
Profildicke: 12%
Radius: 500mm
Damit komme ich dann bei 4..5m/s auf ein Anlaufmoment von ziemlich genau 1Nm. Genug um Rastmoment (0.7Nm) und die Haftreibung zu überwinden.
Soweit die Rechnung die aber wie im anderen Thread schon gesagt durch die Praxis weitgehend bestätigt wurde. Mir fehlt leider eine wirklich verlässliche Messung der Windgeschwindigkeit. (Die Messung ist schlicht in die Hose gegangen.) Gleichviel, für das Prinzip ist es egal ob es jetzt 4m/s oder 6m/s waren.
Woran liegt es also?
Du verwendest ein ClarkY. Aber nicht genau oder? Die Druckseite (also im Normalbetrieb) ist doch bei dir bis ganz an die Nasenleiste eben richtig? Wie auch immer, worauf ich hinaus will ist, dass die Polare (hab ich mir mal flüchtig angschaut http://airfoiltools.com/airfoil/details?airfoil=clarky-il) schon ziemlich asymmetrisch ist. Wenn ich mich so an meine eigene aerodynamische Auslegung erinnere wirst du im Stillstand auf der Luvseite einige Schwierigkeiten haben eine auch nur teilweise anliegende Strömung zu bekommen. Also anliegend auf der flachen Seite die dem Wind dann ja abgewandt ist. Da spielt der vordere Teil des Profils dann eine große Rolle,deshalb meine Frage oben.
In dem Zustand, mit praktisch vollständig (ab der Nasenleiste) abgerissener Strömung, ist da kaum Auftrieb also in unserem Fall Drehmoment.
Auf der Leeseite sieht das viel besser aus. Und da liegt vielleicht der Ansatzpunkt um die Turbine mit den bestehenden Flügel zum Anlaufen zu kriegen.
Leider gibt es jetzt trotzdem zwei sich widersprechende Strategien:
A: Du machst die Steuerstangen kürzer und stellst damit die Flügel nach innen an. Positive Folge: Der Anstellwinkel auf der Luvseite wird großer und also der Anströmwinkel kleiner, so dass die Strömung hoffentlich soweit anliegt, dass auch der Luv-Flügel zum Drehmoment beiträgt. Gleichzeitig muss man natürlich hoffen dass man den Auftrieb auf der Leeseite nicht vollständig vernichtet. Die Profilwölbung (eben die Asymmetrie der Polare) hilft einem dabei. Im Auge behalten muss man auch die Effekte auf dem Bahnsektor gegen den Wind (Widerstand steigt ein bisschen -> negativ) und vor dem Wind (Widerstand steigt ehr stärker wegen der Anströmung von hinten -> das hilft zusätzlich). Wenn die Turbine dann hochläuft hat man natürlich Nachteile wenn die Flügel zu sehr nach innen angestellt sind. Da muss man dann einen Kompromiss finden.
B: Steuerstangen länger (mal schaun wie sich das ausnimmt...) In diesem Fall würde man sagen die Luvseite interessiert nicht, nach dem Motto die Strömung ist eh abgerissen. Dafür ist die Leeseite jetzt optimiert und liefert maximales Drehmoment. Soweit könnte es noch klappen. Auf den restlichen Bahnsegmenten wird es allerdings problematisch. Gegen den Wind gibt es eine erhebliche Zunahme des Widerstands, weil der Wind jetzt um den kleinen Nasenradius herum auf die flache Seite des Profils (jetzt im Gegensatz zu A die Unterdruckseite auf dem Weg gegen den Wind) strömen muss. Dafür, und das hilft natürlich auch nicht, nimmt der Widerstand vor dem Wind weniger zu als im Fall A. Mag sein das Fall B bei höheren Drehzahlen Vorteile gegenüber A hätte. Ich glaube aber eine Betrachtung erübrigt sich.

Du solltest in Betracht ziehen die Flügel umzudrehen. Ich weiß, die Idee ist den Bahnradius in der Profilwölbung abzubilden, aber nach der Betrachtung oben erscheint mit das für eine gesteuerte Darrieus-Turbine nicht mehr so richtig plausibel.

Ich denke übrigens, dass sich der Anstellwinkel nach innen so im Bereich 5°..10° bewegt. Das hängt aber mit Sicherheit stark an der Steueramplitude. Ah ..warte mal, du sagst -15° bis +6° also 15° nach aussen und 6° nach innen, weil du dich am 0-Auftrieb orientiert hast. Also so was wie Fall B mit -4.5° nach aussen (so ungefähr, je nachdem ob man sich auf die Profilsehne oder die Unterseite oder was anderes bezieht). Hm...

Na ich denke du kriegst deine Turbine zum drehen. Im schlimmsten Fall mußt du dich von deinem eleganten Exzenter verabschieden und der Turbine mehr Steueramplidude gönnen. Das geht natürlich dann auf Kosten der Effizienz.

Gruß, Stefan
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Re: Darrieus für den Carport

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Gepostet: 17.01.2015 - 18:06 Uhr  ·  #36
Ah noch ein Nachtrag: Bei mir ist der Anstellwinkel beim Anfahren 30° nach innen und 20° nach außen. Das verringert sich dann mit zunehmender Schnelllaufzahl, wie gesagt. Und um deine Frage aus dem anderen Thread schon mal zu beantworten: Es ist abhängig von der Schnelllaufzahl weil hier die Fliehkräfte (proportional zum Quadrat der Drehzahl) ins Gleichgewicht mit der Windkraft (proportional zum Quadrat der Windgeschwindigkeit) kommen müssen. Das beantwortet auch die Frage nach dem Wie...
SchrauBär
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Re: Darrieus für den Carport

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Gepostet: 17.01.2015 - 19:19 Uhr  ·  #37
Ganz herzlichen Dank für Deine ausführliche Beurteilung Stefan,

hier ganz kurz noch einige Daten meines Rotors, die Dimensionen sind Deinem wirklich sehr ähnlich :

Flügelspannweite : 950mm
Profiltiefe : 125mm
Profildicke : 16%
Rotorradius 450mm

Die gerade Unterseite das Clarc Y verläuft tatsächlich etwa über 4/5 der Profiltiefe
Was die Auslenkungswinkel angeht hast Du mich allerdings missverstanden, bzw. ich habe mich falsch ausgedrückt.
Da Du sagst " Du machst die Steuerstangen kürzer und stellst damit die Flügel nach innen an" gehe ich davon aus, dass Du tatsächlich, wie ich vermutet habe, die Flügel an der Nasenleiste ansteuerst. Meine werden allerdings von der Endleiste her angesteuert, daher bewirkt ein Verkürzen der Steuerstange eine Bewegung der Nasenleiste nach aussen. Mit -15° meine ich daher: Nasenleiste nach innen und +6° entsprechend: Nasenleiste nach aussen.
Allerdings verstehe ich dann nicht, wie durch eine Anstellung nach innen der Anstellwinkel auf der Luvseite größer werden kann.
Möglicherweise habe ich es aber auch mit den aerodynamischen Begriffen nicht so.
Ich dachte immer eine Vergrößerung des Anstellwinkels bedeutet Nasenleiste nach Aussen, also weg von der Rotationsachse ?!

Gruß Basti
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Re: Darrieus für den Carport

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Gepostet: 17.01.2015 - 21:07 Uhr  ·  #38
Hallo Basti,

oh nein, nein... Immer diese Vorzeichen...
Die Ansteuerung erfolgt bei mir auch hinter dem Drehpunkt! Der orange (gelbe?) Hebel hält das obere Flügel-Achslager fest. Die Achse hat eine sehr spezielle Lage. Versuchen wir also die Vorzeichen zu klären:
Es ist aber glaube ich ganz einfach. Wir haben beide die gleiche Konvention. Minus bedeutet Nasenleiste nach innen und Hinterkante nach aussen. Bei -4.5° zeigt die Polare für Re=200000 Cl=0 (Cl mit l für lift=auftrieb). Genau wie du es beschrieben hast. Damit wäre also der gegen den Wind Fall geklärt. Auf der Luvseite dann +6°. Im Stillstand also ein Anströmwinkel von -90°+6°=-84°. Auf der Leeseite dann -15°mit Anströmwinkel= +90°-15°=75°. Ich denke wir haben auch da das selbe Verständnis. Aber Vorzeichen sind eine der häufigsten Fehlerursachen, daher...
Übrigens, schau dir mal die Polaren an (http://airfoiltools.com/airfoil/details?airfoil=clarky-il). Du kannst die Polaren die nicht interessieren ausblenden Reynoldsnumber Range Low High beide auf 100000 das passt etwa für die laufende Turbine und unsere Zwecke. Allerdings ist bei dieser Reynoldszahl der Auftrieb bei -4.5° schon ordentlich negativ und der Widerstand schon gut in die Höhe geschossen Cd=0.05 (Cd mit d für drag=widerstand). Das Minimum für den Widerstand auf Gegenwindkurs liegt bei etwa +5°.
Also es spricht wirklich einiges dafür die Flügel Hinterkante nach innen anzustellen.
Bei noch niedriger Reynoldszahlen, die leider relevant sind, weil man sie beim Beschleunigen durchfahren muss zeigen die Polaren ein unübersichtliches Verhalten. Das liegt grob gesprochen daran, dass die Grenzschicht zu lange laminar bleibt und eine laminare Grenzschicht löst sich leichter ab als eine turbulente. Hier heißt das vor allem im Anlaufbereich kann es Überraschungen geben und wenn man sich die Polare für Re=50000 so ansieht sollte man es mit der Voranstellung nach innen (Hinterkante) auch nicht übertreiben, weil der Widerstand sonst vielleicht doch zu hoch wird und gegen den Wind ist Widerstand wirklich Gift.
Jetzt noch mal weil ich gerade dabei bin der Fall für Umgedrehte Flügel. Also falls du das in Erwägung ziehst.
In dem Fall heißt es dann ja Hinterkante um 2°..5° nach aussen anstellen. Steueramplitude nehmen wir wie gehabt mit +/- 10° an.
Gegen Wind: Widerstand in etwa minimal.
In Luv: 90°+Voranstellung-10°= 82°..85°
In Lee: -90°+Voranstellung+10°= -75°..78° (Naja viel gewinnen tut man durch die Voranstellung nicht. Offenbar muss man auch bei den gesteuerten Darrieus-Turbinen auf den Widerstand setzen, wenn man die Amplitude nicht dynamisch regelt...)
Vor dem Wind: -180°+Voranstellung = -178°..-175° das heißt Anströmung über die scharfe Hinterkante auf die flache Seite als Unterdruckseite. Das gibt ordentlich Widerstand. Gut so.
Tja... Ich drück dir die Daumen.
Ah... Noch was Für unsere Turbinen ist es gar nicht unbedingt gut wenn die Flügel spiegelglatte Oberflächen haben. Das liegt an den Ablöseerscheinungen der laminaren Grenzschicht. Ein paradoxes Phänomen. Besonder deutlich wird das bei Insektenflügeln, die sich in sehr niedrigen Reynoldszahlbereichen bewegen, und nicht eben "aerodynamisch" aussehen. Für's Anlaufen ist ein bisschen Rauhigkeit nicht schlecht.

Gruß, Stefan
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Re: Darrieus für den Carport

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Gepostet: 18.01.2015 - 09:41 Uhr  ·  #39
Ha, so langsam blicke ich durch.
Leider habe ich mich viel zu wenig mit der theoretischen Seite der Stömungslehre beschäftigt, sodass ich hier einige defizite habe.
Aber ich seh schon, dass ich da einiges nachholen muss, wenn ich verstehen will, was um den Rotor herum abläuft.
Ich werde Deinen Vorschlag beherzigen und den Anstellwinkel vergrößern.
Leider haben wir schon seit zwei oder drei Tagen überhaupt keine Luftbewegung mehr, sodass ich die Flaute nutzen und einen neuen (vertellbaren) Exzenter bauen werde, mit dem ich eine größere Amplitude erreichen kann.
Hier werde ich dann vermutlich auch eine elegantere Sturmsicherung integrieren kann.
Eine dynamische Verstellung der Amplitude spukt mir nach Deinen Andeutungen auch schon im Kopf herum, aber das werde ich auf unbestimmte Zeit vertagen, da meine Familie schon reichlich genervt ist von meiner ständigen geistigen und physischen Abwesenheit. ^_^

Ich möchte Dir für Deine Ausführungen nochmals herzlich danken, die haben mich aus meiner Resignation herausgezogen und mich vor der dauerhaften Schädigung meines Egos bewahrt, die mich zweifellos ereilt hätte, hätte ich wirklich auf C-Rotor umgesattelt.

Gruß
Basti

PS: bin weiter gespannt, ob wir in dem anderen Darrieus-Fred noch interessante Bilder und Daten zu sehen bekommen.
soderica
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Re: Darrieus für den Carport

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Gepostet: 18.01.2015 - 15:24 Uhr  ·  #40
Hallo Basti
ich war leider ein paar Tage ausser Gefecht ( Darmkolliken ) und mir war deshalb nicht gerade nach Windrad zu Mute, hatte und habe mit anderen Winden zu kämpfen.

Auf Deinem Video sehe ich, dass sich die Windfahne sehr eigenartig bewegt, fast so, als wäre sie nicht mit dem Excenter verschraubt, lose ist. In meinen Video siehst du ja eigentlich sehr gut, wie die Windfahne den Rotor immer richtig eindreht. Es ist mir nicht verständlich, wie so das bei deiner Anlage nicht hinhauen soll, die ist ja um Welten besser gebaut als das Teil was ich hier gepostet habe. Wie erwähnt, ist die Einstellung am Excenter eine etwas bastlerische Tätigkeit um eine gute Starteigenschaft und einen perfekten Lauf zu bekommen. Mit verstellbaren Streben sollte es aber meiner Meinung nach noch viel besser gehen. Als ich damals mit der Konstruktion begann, waren ja nur Fragen und das Urkonstrukt als Anhaltspunkt vorhanden. Wo ist der optimale Drehpunkt im Flügel, wie lange soll der Abstand zwischen fixem Drehpunkt und der Befestigung der Strebe sein? Es ist ganz klar, je weiter diese beiden Achspunkte auseinander liegen, um so eine grössere Verstellung wird sich daraus ergeben. Ich habe mir damals überlegt, ob es vielleicht Sinn machen würde, den hinteren Drehpunkt verschiebbar zu machen, also im Flügelprofil eine Nute einbauen-Nutenstein einsetzen, so dass eine noch bessere Verstellmöglichkeit vorhanden ist. Hab das aber verworfen und mit Versuchen mich an den "optimalen" Abstand herangeschraubt ( durch die vielen Löcher die dadurch entstanden sind musste ich am Schluss 3 neue Flügel schnitzen). Entweder habe ich da sehr viel Glück gehabt, denn die Turbine ist ohne Probleme gelaufen. Leichtläufigkeit ist da wohl aber das A und O, wobei ich davon ausgehe, dass das bei deinen Anlage ja so ist. Woran es nun liegt, dass sich der Rotor nicht drehen will, ist mir nicht begreiflich, an der Profilform der Flügel sollte es wohl nicht liegen.

Gruss Bruno
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