Was Strom wirklich kostet

Eine Studie, die Bände spricht...
 
dig-it
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Was Strom wirklich kostet

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Gepostet: 21.10.2012 - 16:35 Uhr  ·  #1
XXLRay
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Re: Was Strom wirklich kostet

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Gepostet: 21.10.2012 - 21:27 Uhr  ·  #2
dig-it
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Re: Was Strom wirklich kostet

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Gepostet: 21.10.2012 - 21:56 Uhr  ·  #3
Zitat

Ne kleine Zusammenfassung (mit Fazit) statt "nur" eines Links wäre ganz nett.


Das hatte ich mir auch überlegt. Aber ich wollte für diejenigen, die solche Informationen für die - politische - Diskussion benutzen möchten, wirklich die Details rüberbringen.

Es geht im Prinzip darum zu zeigen, dass, wenn man alle in einzelne Energieträger geflossenen Summen und alle zukünftig noch zu erwartende Kosten (atomare Endlager, Wasserregulierung in stillgelegten Kohlezechen, Rückbau von alten Anlagen, Schäden nach Defekten usw.) berücksichtigt, die erneuerbaren Energieträger volkswirtschaftlich bereits kostengünstiger sind, als die klassischen. Und dass die Behauptung, es handelte sich bei den Erneuerbaren um Strompreis-Treiber, ein Ammenmärchen ist.

Ich stelle einmal das Vorwort der Studie hier als Zitat ein:

"Was Strom wirklich kostet, ist eine entscheidende Frage in der Debatte um die
Zukunft der Energieversorgung. Die Antwort steht nur zum Teil auf der Stromrechnung. Zwar findet sich hier die Förderung der erneuerbaren Energien in Form der
EEG-Umlage wieder. Wesentliche Kosten für die konventionellen Energien werden jedoch nicht auf der Stromrechnung abgebildet. Kosten, die bislang meist unbeachtet blieben – für die die Gesellschaft aber gleichwohl aufkommen muss. Würde man die Kosten auch auf den Strompreis umlegen, würde diese „KonventionelleEnergien-Umlage“ die EEG-Umlage bei weitem übersteigen. Dies belegt unsere Studie eindrucksvoll und auf wissenschaftlich abgesicherter Faktenbasis.

Damit fällt das letzte Argument, das die Befürworter konventioneller Energien so gerne ins Feld führen. Unterm Strich sind Atom und Kohle eben nicht nur gefährlich und schmutzig – sondern darüber hinaus auch teurer als Wasser und Wind. Preisvorteil Erneuerbare: Dies ist von nun an die Basis für die Debatte um die Energie der Zukunft."

Marcel Keiffenheim
Leiter Energiepolitik Greenpeace Energy eG

Hermann Albers
Präsident Bundesverband WindEnergie e.V.

Dieter
Erdorf
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Re: Was Strom wirklich kostet

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Gepostet: 22.10.2012 - 11:24 Uhr  ·  #4
Danke für den Beitrag Dieter,

Mir war das schon lange klar,
Mit Kohle, Atom und co, ist man, wenn überhaupt,
nur kurzfristig günstiger und produziert teilweise erhebliche 'Ewigkeitskosten'.

Schön das es solche Studien gibt.

Gruß Frank
Uthaus
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Kleinanlagen mehr fördern, um neue Trassen zu vermeiden

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Gepostet: 28.12.2012 - 19:11 Uhr  ·  #5
Gut, dass auch die Fehlentscheidungen in der Politik hier angesprochen werden! Die Bürger und Stromkunden werden von allen Seiten auf steigende Strompreise hingewiesen wegen anstehender Investitionen zur Verstärkung der Leitungen insbesondere wegen der gewaltigen >offshore-Anlagen<. Also, wenn es da so potente Investoren gibt, dann müssen diese auch für die Energieverwertung sorgen, wie beispielsweise Speicherung der Energie in Wasserstofftanks und sich nicht entgangene Gewinne wegen Netzüberlastung auszahlen lassen können. das ist doch unerträglicher Lobbyismus!
Dieser Misstand kann nicht oft genug zur Sprache kommen!
Nur weiter so, liebe wachsame Mitbürger
Frank U.
fedaso
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Re: Was Strom wirklich kostet

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Gepostet: 08.01.2013 - 19:36 Uhr  ·  #6
Es stört mich massiv seitens der Politik, dass versucht wird die Meinung zu verbreiten, dass Ökostrom daran schuld sein soll, dass der Strompreis steigt. Solar- und Windkraftbauer bekommen das oft häufig zu hören und zu spüren, weil sich viele Menschen oberflächlich anheizen lassen.
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Re: Was Strom wirklich kostet

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Gepostet: 10.01.2013 - 08:39 Uhr  ·  #7
Es ist gut, dass Du das hier so auführlich reingestellt hast um aufzuklären. Man sieht dass der Weitblick der Politik bei diesen Entscheidungen oft fehlt und sich viele Menschen mit kurzfristigen Lösungen abspeisen lassen. Wenn dann die Folgen ersichtlich sind, die jeder Denkende im Vorfeld schon gewußt hat, dann geht die Jammerei los. Wenn Atomstrom billiger zu sein scheint, dann nehmen wir halt den und wenn dann mal ein Gau ist, dann jammern wir, wie konnte denn das passieren. Genau nach diesen Richtlinien kommt es mir vor, agiert die Politik.
fedaso
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Re: Was Strom wirklich kostet

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Gepostet: 11.01.2013 - 08:57 Uhr  ·  #8
Ich meine, wenn man sich da mal den Fußball anschaut. Da werden Millionen von irgendwelchen Scheichs reingepumpt, die dann am Ende völlig versiegen (siehe 1980 München) und für solche Projekte lassen sich kaum Investoren finden? Ich frage mich auch öfters, ob das von der Politik überhaupt gewollt ist oder ob da noch an zentralen Stellen die Atomlobby ihre Hände im Spiel hat. Außerdem wird die Sache mit den Stromleitungen von der Politik genauso stark vernachlässigt, wie die sonstige Infrastruktur in D. Eine Schande ist das.
Andy601
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Re: Was Strom wirklich kostet

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Gepostet: 11.01.2013 - 10:56 Uhr  ·  #9
ich finde das anders. Fakt ist, das man weder Wind noch Sonne gleichmäßig Strom liefern. Deswegen finde ich es immer komisch, das die klassischen Energieversorger der schwarze Peter zugeschoben wird, die sollen ihre Kraftwerke abschalten, wenn die Sonne und Wind geht und wenns geht, schnell wieder an werfen, wenn Strom gebraucht wird. Auch für Pumpspeicherwerke sollen die großen aufkommen, die aber garnicht die Verursacher der Stromspitzen oder Stromschwächen sind. Eher wäre es das Problem der Erzeuger von den erneuerbaren Energien. Die Kraftwerksbetreiber haben auch Kosten und müssen Kredite bedienen. Wenn die Pleite gehen, weil sie nicht mehr Kosten deckend arbeiten. Wer soll dann den Strom ausgleichen? Ich wäre dafür, das die Erzeuger für die Kosten an Pumpspeicherwerken oder Gaskraftwerken beteiligt werden.
Genau so finde ich es mit den Stromleitungen, das sollten auch die Windparkbetreiber oder Solarparkbetreiber zahlen. Wenn einer denkt Offshore ist effektiver, dann soll er auch 1 Million (als Bsp.) für seinen Anschluss bezahlen und wer denkt, die Kosten spare ich mir, aber nehme Einbusen in der Effektivität in Kauf, der baut neben einer Hochspannungsleitung auf dem Land. Heute ist es ja so, ich kann es irgendwo hin bauen und andere müssen dafür sorgen, das ich angeschlossen werde und wenn nicht, dann bekomm ich trotzdem das Geld. Ich kann auch kein Haus in die Pampa setzten und vom Staat fordern, das der eine Schule und Supermarkt daneben setzt und wenn das nicht kommt, will ich alle meine Tankrechnungen von ihm bezahlt haben.
dig-it
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Re: Was Strom wirklich kostet

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Gepostet: 11.01.2013 - 22:38 Uhr  ·  #10
@Andy601

Nachdem ich das Ganze nun dreimal gelesen habe, was angesichts der Fehlerquote im Text nicht ganz so einfach ist, habe ich immer noch nicht genau verstanden, was Du uns eigentlich sagen möchtest und was das genau mit dem Ursprungsthema zu tun hat. Vielleicht kannst Du das noch einmal ins Reine schreiben...

Dieter
dig-it
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Re: Was Strom wirklich kostet

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Gepostet: 10.03.2013 - 16:26 Uhr  ·  #11
Der verlinkte Text ist leider auf Französisch. Er besagt unter anderem, dass nach einer veröffentlichten Studie des französischen Instituts für nukleare Sicherheit eine Katastrophe in einem französischen Kernkradtwerk von Ausmaß Fukushima rund 760 Milliarden Euro an Schäden kosten würde. Nach einer unveröffentlichtenStudie des gleichen Instituts von 2007 würde ein solcher Unfall sogar 5600 Milliarden Euro kosten.

http://www.usinenouvelle.com/a…ce.N191192

Wer mit einem solchen Risiko locker leben kann, der sollte seine ganzen Ersparnisse am besten einfach im Roulette einsetzen...

Dieter
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Re: Was Strom wirklich kostet

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Gepostet: 10.03.2013 - 18:18 Uhr  ·  #12
Interessante Studien. Danke Dieter..
Nun, ich will hier nicht über den Wahrheitsgehalt reden, jedoch sind wohl bei jeder art der Energieerzeugung die realen Kosten immer höher. Nur sind die Risiken wohl oft sehr unterschiedlich verteilt. Wir haben hier zwar eine Kernkraftabgabe in Schweden, die der "Endlagerung" dienen soll, jedoch wird dies wohl nicht reichen.
Ich muß hier nicht mal die Kosten für einen größeren Unfall einrechnen, egal wie groß, sondern allein das zukünftige wahrscheinliche, tolle, supersichere Schlußlager bei Forsmark wird wohl das teuerste Infrastrukturprojek, welches wir jemals hatten. Und wir hatten einige teure.....
Die Kosten für den Umzug von Kiruna sind dagegen nur die Portokasse.
Vorallem bin ich besorgt über die tollen Fachleute, die teilweise hier und wohl auch woanders das Sagen haben. Der neue Direktor von SKB, der Firma die für die schwedischen Kastoren und die Einlagerung verantwortlich ist, ist ein technisch "interessierter" Ökonom. Er werde nach seiner Aussage mit seinem Team alles regeln und wohl auch im "Preisrahmen" bleiben. Nun, selbst der ist so schwankend wie eine 10m- Yacht im Herbst auf dem Atlantik. Wenige Tage danach meinte die Spitze der schwedischen Strahlensicherheitsbehörde, SSM, genau das mit der teuersten Maßnahme aller Zeiten. Wohl zu recht.

Dumm nur, daß dann wieder die Gegner eines energetischen Umbaus auftauchen und Laufzeitverlängerungen fordern, die weit über die Lebensdauer energetischer Anlagen hinausgehen. Ich meine da nicht nur Kernkraft. Kaum einer in unserer Gesellschaft will selber etwas tun. Leute wie viele hier im Forum werden als Fraks abgetan, jeder Haushalt braucht mehr und mehr überflüssige Geräte und immer mehr elektrische Leistung. Netzaus- und Umbau ist eine Katastrofe. Auch setzt wohl ein Umdenken im Energiesektor mehr internationales Denken, Handeln und Umsetzen voraus. Das jedoch scheint mir eher eine Utopie.

Übrigens: gibt es hier jemanden der wie ich etliche Jahre KKW- Erfahrung hat? Oder in der Sicherheitsprüfung und Risikobewertung energetischer Anlagen?? Ich will nicht über Betriebsgeheimnisse reden, sondern allgemeine Sachen austauschen und vielleicht auch im Forum diskutieren.

Gruß Andre
WindUlla
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Re: Was Strom wirklich kostet

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Gepostet: 10.04.2013 - 00:37 Uhr  ·  #13
Hallo an alle, vielen Dank für den interessanten Link, den du hier zu Beginn gepostet hast. Mit dem Bericht und auch mit deiner Zusammenfassung danach wird wohl einigen klar, wie man die Stromkosten errechnet.
Next_Kraftwerke
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Re: Was Strom wirklich kostet

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Gepostet: 18.12.2015 - 09:27 Uhr  ·  #14
An der Strombörse liegt der Strompreis zurzeit bei 3 Cent pro kWh - circa 75 % Steuern und Abgaben kommen für den Endstromverbraucher noch hinzu. Trotzdem ist Strom nicht immer gleich viel wert. Durch eine börsenpreisorientierte Stromeinspeisung und –entnahme können Stromverbraucher und Stromerzeuger gleichermaßen von schwankenden Börsenpreisen profitieren. Mit „Best of 96“ bietet Next Kraftwerke einen viertelstundengenauen Tarif mit Strompreisdeckel für variable Stromverbraucher ab 100.000 kWh pro Jahr an: https://www.next-kraftwerke.de…stromtarif.
Nutzi
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Re: Was Strom wirklich kostet

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Gepostet: 18.12.2015 - 13:32 Uhr  ·  #15
Zitat geschrieben von Erdorf

Mit Kohle, Atom und co, ist man, wenn überhaupt,
nur kurzfristig günstiger und produziert teilweise erhebliche 'Ewigkeitskosten'.

Ewigkeitskosten gibt es nicht. Zumindest nicht für Energieunternehmen in Deutschland !

Da es in D keine Rückstellungsfonds z.B. für Abriss, Entsorgung, Endlagerung von Atommüll gibt, stemmten sich die betreffenden Unternehmen jahrelang massiv gegen erneuerbare Energien.
Einfach weil man mit Atomstrom fetteste Gewinne einfahren kann, ohne das eingenommene Geld teilweise in einen Fond abführen zu müssen, für Abriss, Endlagerung etc.
Ist in fast jedem anderen Land so, ausser in Deutschland. Da gibts ne große Lobby ^_^ . Unser aktueller Un-Wirtschaftlichkeits-Minister hat Rückstellungsfond grade erst wieder abgelehnt. Jetzt, wo es eh schon zu spät ist.

Jetzt wo EEG auf dem Vormarsch ist, sind viele dieser Großunternehmen aufgesprungen, EEG ist die neue Goldgrube, mit EEG-Zulagen, Fördermitteln aus Land,Bund und EU und den Gewinnen aus Atomstrom wird massiv Wind und Solarstrom
aufgebaut, bringt viel Geld zu geringen Kosten....

Und am Ende spalten sich Energie-Großunternehmen in eine Öko-Sparte und Klassik, die als Einzelgesellschaft in absehbarer Zeit pleite gehen wird.
Die Kosten für Rückbau von alten AKWs und Endlagerung bleiben dann wieder beim Steuerzahler hängen. Keine Ewigkeitskosten für Energieunternehmen.

Und die Energieabzocker von gestern sind auch die von morgen.
Daher ist es wichtig, dass viele Kleine auf den Zug aufspringen, nach möglichkeit sollte jedes geeignete Haus zumindest teilweise seinen Strom selbst erzeugen.
Wenn man hochrechnet dass ein Neubau grademal 5% teurer dadurch würde...
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Re: Was Strom wirklich kostet

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Gepostet: 18.12.2015 - 17:57 Uhr  ·  #16
Zitat

Da es in D keine Rückstellungsfonds z.B. für Abriss, Entsorgung, Endlagerung von Atommüll gibt, stemmten sich die betreffenden Unternehmen jahrelang massiv gegen erneuerbare Energien.


In Deutschland gibt es ein unter öffentlicher Aufsicht stehendes Rückstellungskonto der Betreiber von Atomenergieanlagen in Höhe von 38 Milliarden Euro. Ob diese allerdings für den Abriss aller Anlagen und die Müllbeseitigung ausreichen, ist eine andere Frage...

Ein wenig Recherche schadet nie! ;-)

Dieter
Nutzi
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Re: Was Strom wirklich kostet

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Gepostet: 18.12.2015 - 20:20 Uhr  ·  #17
Zitat geschrieben von dig-it

Rückstellungskonto der Betreiber von Atomenergieanlagen in Höhe von 38 Milliarden Euro


Eben kein Rückstellungsfond. Das Geld (welches sowieso zuwenig ist) liegt in vollem Umfang beim Betreiber. Die Betreiber sind sogar nach
Handels- und Steuerrecht berechtigt, das so erwirtschaftete Kapital „arbeiten“ zu lassen.
Auf Gut Deutsch befindet sich dieses Geld weder in einem staatlichen Fond, noch auf einem Konto der Gesellschaft, sondern weltweit verteilt , in Aktien, Derivaten,Schuldscheinen.
Sprich überall, wo es nicht sicher ist, und nicht unter stattlichem Zugriff. Im internationalem Recht gibt es dafür nichtmal Insolvenzschutz.
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Re: Was Strom wirklich kostet

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Gepostet: 18.12.2015 - 20:44 Uhr  ·  #18
Zitat

Auf Gut Deutsch befindet sich dieses Geld weder in einem staatlichen Fond, noch auf einem Konto der Gesellschaft, sondern weltweit verteilt , in Aktien, Derivaten,Schuldscheinen.


Diese 38 Milliarden Euro sind eine eingegangene Zahlungsverpflichtung. Die betroffenen Konzerne haben sogar im letzten Jahr vorgeschlagen, diese Summe dem Bund komplett zu übereignen. Es ist durchaus vorhanden und rechtlich bindend für den Rückbau der Anlagen zu verwenden. Dass die Unternehmen dieses Geld nicht auf das Sparkonto legen, wo sie die Erträge sogar noch besteuern müssten, erscheint mir logisch. Dass der Betrag nicht ausreichen wird, ist völlig klar. Nicht zuletzt deshalb hat der Bund eine Übertragung abgelehnt. Du kannst mir glauben, dass ich sicherlich nicht den Atomstrom verteidige, sonst hätte ich diesen Thread nicht eröffnet. Aber gerade bei solchen politischen Themen sollten die Dinge sehr genau dargestellt sein. Egal wo und wie dieses Geld angelegt ist, es ändert nichts daran, dass die betreffenden Unternehmen für diese Summe haftbar sind. Und sie werden zahlen. Denn E.on oder RWE und Wattenfall wissen sehr genau, dass sie nicht mehr an die Fördermittel für erneuerbare Energie kommen, wenn sie ihr alten Verpflichtungen nicht einhalten...

Und zu den rechtlichen Grundlagen der Rückstellungen findest Du hier detaillierte Informationen: http://www.kernenergie.de/kern…lungen.php
Burner
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Re: Was Strom wirklich kostet

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Gepostet: 12.08.2019 - 12:23 Uhr  ·  #19
Erdorf
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Re: Was Strom wirklich kostet

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Gepostet: 17.08.2019 - 12:40 Uhr  ·  #20
Hallo Burner,

Die Quelle "Watergate.tv" ist aus meiner Sicht, nicht objektiv dafür aber unseriös.

Grüße
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