Radau im Wohngebiet

zu laut
 
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Radau im Wohngebiet

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Gepostet: 19.02.2016 - 23:43 Uhr  ·  #1
Moin Freunde,


wir alle freuen uns mit Recht über die Erträge unserer Windturbinen.
Wenn wir aber mit Blattspitzengeschwindigkeiten über 400 kmh in der Nähe von Wohnhäusern
arbeiten wollen, muss mal jemand klar sagen:

Das wird nichts werden.
Habt Ihr denn noch kein Windrad mit gut 2 M Durchmesser im Starkwind/Sturm gehört, mit einer Drehzahl über 1000 Umdrehungen pro Minute ? Ich schon.
Wir sind doch hier auch ein Forum für mitlesende Interessierte, ich wünsche mir, das das nicht am Ende mitleidende Interessierte werden...
aber:
Auf freiem Feld ..kein Nachbar.. kein Richter, OK.
Ich meine: wir brauchen bezahlbare Konzepte, die keinen akustischen Helikopterangriff imitieren:-)
Es gibt teuere aerodynamische Maßnahmen, auch bei den Grossen. Habe neulich eine Enercon mit sägezahnähnlichen Endkanten des letzen Drittels auf dem Hänger gesehen. Auch die müssen dran arbeiten.
Also kurz: Langsam laufendere Konzeptionen. Das gibts doch alles.Von diversen Anbietern, es muss
auch kein vertikales Konzept sein. Es hängt vieles an der Investition für einen passenden Generator.
Die Geräuschbelastung durch die Blattspitzen hat physikalische Grenzwerte, ab denen es irgendwann
ernsthaft nervend wird.Es findet ja eh ein Druckausgleich statt, nur steigen eben die Geschwindigkeiten dort partiell dann noch höher.

Meint aus eigener Erfahrung:

cerco
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Re: Radau im Wohngebiet

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Gepostet: 20.02.2016 - 12:10 Uhr  ·  #2
Moin!

Wenn du dir mal ausrechnest, dass die großen, die nur 20 Umdrehungen machen, auch die Geschwindigkeiten gehen, wirst du nicht viel was anderes bei raus kriegen. Windenergieanlagen funktionieren eben nun mal nur mit Drehbewegung und Drehmoment. Klar ist es wünschenswert, dass mittels Getriebe oder Hochpoliger Generator eine niedrigere Umdrehungsgeschwindigkeit erreicht wird.

Aber dennoch, muss natürlich festgehalten werden, dass die Windturbinen technische Anlagen sind die der TA-Lärm unterliegen. Wenn diese Werte eingehalten werden, sei es durch Nachtabschaltung oder höhere Fremdgeräusche vorhanden sind, dann ist das regelkonform. Noch dazu sind es ja ein paar weitere Dinge, die man nicht außer Acht lassen sollte. Starkwind, so dass die Anlagen mal in diese Regionen kommen, dass sie laut werden, gibt es an Binnenstandorten sowieso nicht so oft, Siehe Sommer, da gibt es Zeiten wo die Anlagen mal 2 Wochen stehen. Tage, an denen es so windet sind ja schon selten. Meine Nachbarin bringt vor, dass man die Anlage wohl teilweise auch im Haus hören würde. Ich selber kann es nicht nachvollziehen, ein vorbeifahrender Bus ist deutlich mehr hörbar. Oder Rasenmäher, sind auch hörbar, auch wenn sie noch 3 Grundstücke weiter weg sind.

Was die Vertikalen angeht, optisch sind die aus meiner Sicht schon eine Augenweide, aber die Leistung muss ja 3 mal so hoch sein, wie beim horizontalen, um auf das gleiche Ergebnis zu kommen. Das ist in den wenigsten Fällen machbar.

Um die Horizontalen leiser zu bekommen müssten sie wesentlich größere Flügel haben. Da gehts dann aber wieder los, dann stört es wieder das Bild oder was es sonst für Argumente immer gibt.

Habe bei meiner 6.5 KW Anlage mal eine Vergleichsanlage gesehen, die so halb so viele Umdrehungen macht, so zwischen 120 und 180 eben mit Getriebe, aber auch statt 5 Meter Rotor gleich mal 7,8 oder so. Enbreeze bietet eine an mit 10 KW, aber auch gleich mal 11,5 Meter Durchmesser. Das ist natürlich mal ne Wucht! Da gehts auch mit 76 Umdrehungen. Würde ich mir auch mal gerne anhören das Gerät um dann mal sagen zu können, wie viel leiser das ist.

Also, weiterhin viel Wind am Blatt :)
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Leise durch 5 Blätter,+ hochpolige Generatoren.

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Gepostet: 20.02.2016 - 12:50 Uhr  ·  #3
moin, ja deshalb haben doch unsere kleinen Anlagen 5 Blätter...

und dazu sehr präzis gebaut, mit einer geringen Profildicke, dadurch wieder weniger Widerstand.
Und so leistet die Anlage, siehe Anlagen, und so leise sind die dabei!

schönen Gruss,

Cerco
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Titel: Kein Lärm
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Titel: Messwerte Generator
Information: Ein Test auf der Drehbank
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Anlagenleistung im Schwachwind in Bayern

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Gepostet: 20.02.2016 - 13:40 Uhr  ·  #4
Moin,

hier nochmal die von der unabhängigen Hochschule in Amberg gemessenen AC Wirkleistungswerte!
Durch die 5 schlanken, genau profilierten Blätter bleibt es gleichzeitig so leise, wie oben erwähnt.

Hier kommt auch der stromgeführte Hochsetzsteller ins Spiel, der hier- abgestimmt mit dem DC Schutz- seine Arbeit macht.
Und die Anlage dreht hier im Schwachwind, und hat nur 1,8 M Durchmesser.

So läuft die jeden Tag auch bei uns im Wohngebiet- leise eben..

Schönen Gruss:

Cerco
Timohome
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Re: Radau im Wohngebiet

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Gepostet: 20.02.2016 - 15:14 Uhr  ·  #5
Ach... Soooo du hast den Artikel als Werbung verstanden ;) das hättest du doch auch anders haben können. Aber abgesehen davon, wirkleistung unter 100 Watt, damit kann ja keiner was anfangen? :(
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Re: Radau im Wohngebiet

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Gepostet: 20.02.2016 - 20:33 Uhr  ·  #6
Moin Timohome,

Aber nein ! Schau mal, die Statistik von der OTH-AW zeigt als Beispiel die hohen Leistungen für ein langsam laufendes Windrad
im absoluten Schwachwind. DA KOMMT VIEL MEHR , bei den 4-8 m /sec, oder dann bis 12,5 m ..
Werbung wärs doch, wenn ich die anderen jahrelangen Statistiken und Preise genannt hätte? Noch nicht mal unsere Firma.
?
hier gehts mir um Information. Auch andere Hersteller gehen den teueren Weg mit hochpoligen Generatoren, und langsamer laufenden
Rotoren als 1100-1200 Umdrehungen bei 2,25 m Durchmesser.Andere hauen Windräder billig raus: mit Generatoren die erst bei 1200 Umdrehungen die Nennleistung haben. Das ruiniert den Ruf von Kleinwindanlagen im Wohngebiet.
16 Polig, die sind zwar teuer, aber das machen viele: Aerocraft, Heyde,usw.
Dadurch werden die Anlagen eben leiser, ich habe doch bei Dir auch den Tipp mit der Sandfüllung für den Mast gegeben. Auch keine Werbung,
auch wenn unser Mastbauer das unter anderm empfiehlt.

Hier lesen auch Interessenten mit, die einfach wissen müssen, worauf sie achten müssen, damit die Nachbarn nicht revoltieren, das kennst Du doch selber- mit dem Schall aus dem Mast.
Da war durch gute Beratung Abhilfe drin, wenn dann aber die Voraussetzungen vom Generator/Rotor her nicht passen, wirds nix mehr.

Das ist mir wichtig, wie viele hier habe ich da selber schlechte Erfahrungen durch zu laute Kleinwindanlagen gemacht,
Lustig war vor 10 Jahren der 2 M Schnelläufer, nit Bg 90, 8 poligem Asynchrongenerator, per Kondensatorsatz.
Was war das für ein Schlag ins Wasser. Ich wollt halt wie andere günstige Generatoren.. Oh Mann, das Ding ging ab, Flügel von Habarth Windenergie, Nylon, echt günstig damals als B Ware gekauft, die hatten da auch noch sorgfältig gespachtelt, kleine Fertigungstoleranz.

Und was soll ich sagen, Energie kam ja, aber erst weit über 380 Umdrehungen per Selbsterregung durch die Kondensatorbank.
Nicht auszuhalten, Geräuschklasse in Richtung startendes Kleinflugzeug:-)
So was meine ich, wenn ich hier von 1100 Umdrehungen in der Kennlinie / Generatorspezifikation lese.

Also nix für ungut.

cerco

p.s.

Windwirt/ Günther und viele andere haben doch auch Firmen , nennen Firmenlinks, was ist dabei?
Raudi
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Re: Radau im Wohngebiet

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Gepostet: 21.02.2016 - 09:09 Uhr  ·  #7
Moin Moin,

irgendwie fühle ich mich da ja angesprochen, aber bitte bedenke das meine Anlage zum Beispiel auf einer Wiese im "Außenbereich" steht und unsere nächsten Nachbarn dann ca. 150 Meter Luftlinie entfernt wohnen. Zu den anderen Seiten ist sogar noch mehr Abstand (250, 400 und 900 Meter).

Um den Lärm bei starkem Wind mache ich mir aktuell eigentlich nicht so sehr Sorgen, gestern bei dem etwas stärkeren Wind habe ich die Anlage nicht gehört. Da sind die Windgeräusche in den Bäumen und der Umgebung lauter. Und bei richtig starkem Wind ist eh keiner draußen, den das stören würde. Aber heute, wo es hier verdammt ruhig ist und nur oben auf dem Hügel etwas Wind und der Rotor mit ca. 200 bis 300 Umdrehungen pro Minute dreht, höre ich die Anlage, wenn ich die Tür öffne. Wobei das eher ein leichtes säuseln der Flügelspitzen ist, welches aber ggf. noch durch Anpassen der Leistung änderbar ist.

Aber wie schon gesagt, ist ja auch nur ein Test und an den Ginlong Wechselrichter kann ich ja sicherlich problemlos auch andere Generatoren anschließen wenn das hier nicht so doll ist.

Viele Grüße
Stefan
Uwe Hallenga
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Re: Radau im Wohngebiet

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Gepostet: 21.02.2016 - 09:51 Uhr  ·  #8
Zitat
die so halb so viele Umdrehungen macht, so zwischen 120 und 180 eben mit Getriebe, aber auch statt 5 Meter Rotor gleich mal 7,8 oder so. Enbreeze bietet eine an mit 10 KW, aber auch gleich mal 11,5 Meter Durchmesser. Das ist natürlich mal ne Wucht! Da gehts auch mit 76 Umdrehungen. Würde ich mir auch mal gerne anhören das Gerät um dann mal sagen zu können, wie viel leiser das ist.


Moin Moin
Warum sollten die leiser sein? Wie an anderer Stelle auch schon mal angemerkt, die Drehzahl allein ist es ja eben nicht sondern die Umfangsgeschwindigkeit oder Blattspitzengeschwindigkeit und die würde bei gleicher Drehzahl nun mal erheblich mit größerem Rotordurchmesser ansteigen. Andersherum ändert sich die Blattspitzengeschwindigkeit nicht wenn sich Rotorgröße mit vorgewählter Drehzahl anpassen.

Angenommene Schnelllaufzahl 6 (TSR= TipSpeedRatio = Verhältnis Blattspitzengeschwindigkeit zur anströmenden Windgeschwindigkeit)


Hier nur mal Rückwärts gerechnet wenn über TSR die Drehzahl angenommen bzw. berechnet wird



Aufgrund der Dimensionen die so ein sehr goßes Rotorblatt nun mal haben muß (damit es ua. auch den Fliehkräften standhalten kann) sind auch die Schallemissionen an so einem Mammutblatt eben auch deutlich größer. Das man aus statischen als auch aus Kostengründen so eine Großanlage nun nicht mit 5 oder mehr Blättern ausstattet ist vermutlich leicht einzusehen.

Nur mit perfekt abgestimmten Rotor/Generator/Steuerung bekommt man optimale Eregebnisse bei gleichzeitig relativ ruhigem Lauf. Aufgrund der üblichen Bauhöhe von Kleinanlagen ist der Einfluß der Oberflächenrauigkeit und der Turbulenz in der Regel deutlich größer. Das heißt eigentlich, das für unterschiedliche Umgebungsbedingungen es sinnvoll sein kann unterschiedliche Lastgänge am Wechselrichter zu programmieren, da der Wind in gleicher und niedriger Höhe durchaus andere Vektoren hat und zB. kürzere und stärkere Boen durchläuft. Das Anlagenverhalten müsste oder könnte etwas angepasst werden.

Aber das ist vor allem Theorie (!) und wieviel mehr ich tatsächlich ernten könnte hängt von sehr vielen Faktoren ab. Bevor ich jetzt aber anfangen würde an den Kennlinien und oder Ober- und Untergrenzen eines Wechselrichters rumzuspielen würde ich mir sehr sehr viel mehr Zeit lassen. Vergesst bitte die Sicherheitsaspekte nicht! Das Verändern der Kennlinie könnte unter Umständen 1. nicht nur die Garantie der Windanlage oder des Wechselrichters erlöschen lassen sondern 2. beides schlicht zerstören und 3. bei einigen Parametern im Wechselrichter erlischt auch die Betriebserlaubnis am Netz und das kann ganz empfindliche Strafen der Netzbetreiber nach sich ziehen.

Gruß Uwe
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