Wegbereiter Verbandsorganisation?

 
backdoor2
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Wegbereiter Verbandsorganisation?

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Gepostet: 28.02.2008 - 04:19 Uhr  ·  #1
Hallo,

ich habe durch Zufall (durch Recherchen für mein Selbstbau-Windrad) eine sehr interessante Begegnung mit einem Betreiber diverser Wasserkraft- und PV-Anlagen gehabt und sehr interessante Gespräche mit ihm in Punkto "Baugenehmigungen" gehabt. Ich möchte die Gedankenanstösse weitergeben, da ich die Erfahrungen dieses Wasserkraftlers auch sehr nützlich für die Klein-WKA-Szene finde.

Man muss dazusagen, daß wir beide im Freistaat Bayern beheimatet sind und die Uhren da bekanntlich etwas anders ticken. Es also gerade bei Baugenehmigungen so eine Sache ist.

Die Freunde der Wasserkraft gehen es in Bayern wohl etwas anders an. Sie schließen sich nämlich in kleinen Verbänden zusammen und sprechen direkt mit den verantwortlichen Politikern über neue Projekte und umgehen damit die Verwaltung sehr effektiv. Mal ganz abgesehen davon, daß es schon von der Art des Auftretens etwas anders rüber kommt, als wenn Hansi Mustermeier allein auf breiter Flur steht und gern ne Baugenehmigung möchte.

Wie mir berichtet wurde, gibt es dadurch im Punkto "Baugenehmigungen" viel weniger Probleme, denn die regierende Politik möchte sich nicht selten auf die Fahnen schreiben können, etwas für die Umwelt gemacht zu haben - vorallem wenn wieder Wahlen vor der Tür stehen.

In einem Beispiel wurde mir berichtet, daß dies bspw. dazu führte, daß an einem potenziellen Standort für ein Wasserkraftwerk gebaut werden konnte, obwohl dies eigentlich nach den geltenden Gesetzen in Bayern gar nicht möglich gewesen wäre. Ich habe das fragliche Kraftwerk im Probebetrieb gesehen und mir wurde erzählt, daß sich der damalige zuständige Minister Schnappauf persönlich für das Projekt eingesetzt habe und das danach binnen 4 Wochen die Baugenehmigung vorlag. Da wurde dann einiges möglich gemacht, was bis dahin unmöglich galt. In Bayern is des dann doch etwas speziell...

Dieser Wasserwerker meinte, daß diese Strategie wohl sicher auch für die Klein-WKA-Szene in Bayern eine wesentlich einfachere Möglichkeit wäre "Baugenehmigungen" für die einzelnen Betreiber zu erhalten. Voraussetzung dazu sei aber, daß man nicht alleine herumwurschtelt und sich mit der Verwaltung herumplagt, sondern sich zuerst einmal in einem Verband organisiert und mit diesem jeweils auftritt.

Insofern wäre eine naheliegende Frage, die ich bisher hier noch nie gelesen habe, ob es bei dem bestehenden Interesse an der Thematik nicht vielleicht möglich wäre, sich in einem Klein-WKA-Verband zusammenzuschliessen und dort gemeinsame "Lobby-Arbeit" zu betreiben. Ich denke nach den Erfahrensberichten aus einem anderen Bereich, daß dies viele Impulse vor allem in Sachen Bau- und Einspeisegenehmigung bringen könnte.

Was denkt Ihr darüber?
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Re: Wegbereiter Verbandsorganisation?

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Gepostet: 29.02.2008 - 00:01 Uhr  ·  #2
Moin-hier im Norden wär es nicht anders...eine kluge UND pragmatische Idee.. Wie aber den Rahmen So ausrichten-das möglichst viele Mitmachen?Oft heisst das ja-wenige Aktive -viele Passive.Meine Idee dazu: allgemein gut verständliche ZIELE- (KLIMASCHUTZ?) und dann Kontakt via INTERNET oder Sms. Wichtig:Demokratische Willensbildung. Mfg cerco was denken Andere DAZU?
backdoor2
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Re: Wegbereiter Verbandsorganisation?

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Gepostet: 05.03.2008 - 20:48 Uhr  ·  #3
Schön, dass es schon mal eine positive Äußerung gibt.

Vielleicht ist es aber die falsche Kategorie, in die ich eingestellt habe. Kann mir net vorstellen, daß alle gern Ihr eigenes Süppchen kochen möchten und kein Interesse besteht, sich zu organisieren...

*deshalb mal hochdrück*
strawberry
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Re: Wegbereiter Verbandsorganisation?

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Gepostet: 05.03.2008 - 22:02 Uhr  ·  #4
Hallo backdoor2,

In Luxemburg gab es vor mehr als 25 Jahren bereits die VAE (Vereinigung für alternative Energien). Es war ein Grüppchen von teilweise "Besessenen" was den Kampf für die alternativen Energieformen anging.

Es wurden Informationseminare und Kurse veranstaltet, alles mit dem Ziel um möglichst viele Leute mit den Möglichkeiten der "anderen" Energieformen vertraut zu machen.

Den Höhepunkt hatte die VAE erreicht als ihre selbstgeplante und gebaute Windkraftanlage in Betrieb ging.

In den Jahren danach gingen dann auch die ersten kommerziellen Anlagen ans Netz. Die VAE aber hatte Mangel an Mitglieder und wurde deshalb aufgelöst.

Heute gibt es in Luxemburg keine solche Vereinigung mehr die sich speziell einsetzen würde für die Windkraft - oder besser ausgedrückt: es gibt eine Umweltbewegung, es gibt auch Greenpeace, die sind für Windkraftanlagen. Gut!
Sobald es aber um konkrete Vorhaben geht hapert es am Fortkommen. Diese vorgenannten Vereinigungen haben so gut wie nichts bewirken können. Sie sind aber größer und mächtiger als die VAE je war!

Ich war selbst mehrere Jahre Mitglied bei der VAE. Ich habe viel gelernt. Vor allem meine Grundeinstellung zu allen Formen der sanften Energien, die nicht verschmutzend wirken, hat sich bei der VAE gebildet.

Wenn es noch mal eine VAE gäbe würde ich jeder Zeit wieder teilnehmen.
Heute ist mein zeitlicher Rahmen aber enger gesteckt. Meine Mitarbeit wäre somit auch weniger 😢

Was ich aber damals wie heute festgestellt habe: Es interessieren sich eher die älteren Semester. Junge Leute haben sich damals eher rar gemacht. Heute ist das Phänomen immer noch das gleiche, schade eigentlich.

mfG

Strawberry
turbodiesel
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Re: Wegbereiter Verbandsorganisation?

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Gepostet: 05.03.2008 - 22:21 Uhr  ·  #5
moin zusammen,
ich finde die resonanz für diese gute idee auch nicht gerade umwerfend.
vielleicht sollten wir den admin bitten, ein neues thema zu erstellen.
also ich wäre dabei und würde mich auch im kleinen rahmen aktiv beteiligen.
für mich stellt sich die frage: kann man einen verband im internet gründen oder muß eine gründungsveranstaltung stattfinden?
mfg
peter
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Re: Wegbereiter Verbandsorganisation?

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Gepostet: 16.03.2008 - 23:21 Uhr  ·  #6
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