Eis als Energiespeicher

 
dig-it
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Eis als Energiespeicher

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Gepostet: 14.09.2017 - 14:12 Uhr  ·  #1
Anfrage an die Wärme-/Kältekundigen im Forum...

Kurz die Vorgeschichte: Unsere Skystream speist direkt ins Hausnetz ein, und zwar vorrangig. Der zusätzlich benötigte Strom kommt dann ergänzend aus dem öffentlichen Netz. Wenn die Anlage mehr Strom liefert, als benötigt, läuft der Zähler rückwärts. Eine, sagen wir mal, semi-legale Prozedur. ;-)

Das ist nun vorbei. Unser alter elektro-mechanischer Zähler wurde durch einen elektronischen ersetzt. Der läuft nicht rückwärts. Stromspitzen gehen jetzt ohne Vergütung ins öffentliche Netz. Um das ein wenig zu puffern, lege ich nun Plastik-Wasserflaschen in die Tiefkühltruhe und gefriere sie auf minus 20 Grad. An windschwachen Tagen werden sie dann auf unsere 3 Kühlschränke im Haus verteilt, die dann für eine gewisse Zeit nicht mehr anspringen müssen.

Nun meine Frage: Wieviel Energiepotential steckt in zwei Litern Wasser, die von +4 auf -20 Grad heruntergekühlt wurden. Wobei ich mir jetzt nicht ganz sicher bin, ob diese Frage physikalisch korrekt gestellt ist.

Danke für Eure Hilfe...

Dieter
Carl
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Re: Eis als Energiespeicher

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Gepostet: 14.09.2017 - 20:10 Uhr  ·  #2
hmm, das ist ein Problem!

Und platzen die Polycarbonatflaschen denn nicht?

Davon ab, es gibt doch Kälteakkus mit spezieller Materie gefüllt für Camping-Thermotaschen die im Kühlschrank oder Kühltruhe für diesen Zweck vorgekühlt werden. Vielleicht speichern die sogar besser. Ich weiß jetzt nicht ob da nur einfaches Frostschutzmittel drin ist oder was. Schade von Kältetechnik habe ich zu wenig Ahnung um hier zu glänzen. Läßt sich Kälte vielleicht günstiger und länger speichern als Wärme? Logisch wäre das denn mancherorts in abgelegener primitiver Umgebung baut man unterirdische mit Eis gefüllte Kältekammern für den Sommer. Die sind nicht sonderlich isoliert, nur durch Erdreich, das Eis ist noch im Herbst nicht ganz weggeschmolzen

Ich weiß das weil überlieferungsgemäß vor 100 Jahren in Gran Canaria in etwa 1300 m Höhe in den Bergen Eishöhlen existierten, die im Winter mit Eis aufgefüllt werden konnten. Im Sommer wurde dann das Eis mit Eseln an die Küste gebracht, zerstossen und mit Sirup übergossen in Stadt und Playa als Erfrischung verkauft. Auch von Kanada habe ich so was gehört als Vorratskammer für erjagtes Wild.

Ich würde mir im Zweifelsfall auch eigens zum Energiespeichern eine größere Kühlkammer anlegen und das erzeugte Eis dann da drin lassen um mir die Schlepperei in die kleine Icebox in der Küche zu ersparen. Da Du doch sowieso eine Kühltruhe hast - die betreibst Du dann vielleicht nicht so oft mit Netzstrom sondern nur noch mit Solar und Wind. Eis in den Kühlschrank tragen, da mußt Du Dich doch bei jedem derartigen Spaziergang darüber ärgern dass vom modernisierungsbeflissenen Energieversorger der Zähler erneuert wurde! :-)

Gruß, Carl
dig-it
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Re: Eis als Energiespeicher

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Gepostet: 14.09.2017 - 21:29 Uhr  ·  #3
Also, die Pet-Flaschen platzen nicht, wenn man sie nicht komplett füllt. Ansonsten sind die möglichen Verluste nicht so bedeutend, dass sich größere Investitionen lohnten. Wir verbrauchen in unserem Haus im Durchschnitt rund 14 kWh pro Tag. Davon den weitaus größeren Teil tagsüber, so rund 0,7 kWh pro Stunde. Nachts wenige, aber da weht auch in aller Regel kaum Wind. Die Tage, an denen die Mühle mehr als 14 kWh produziert sind eher selten. Und selbst bei gutem Wind liegt die Dauerleistung selten über 0,8 kWh. Es geht also eher darum, kurzfristig Lastspitzen abzupuffern - wenn denn der Geschirrspüler, die Waschmaschine, das Bügeleisen oder der Staubsauger ihre Arbeit erledigt haben. Das heißt wir reden vielleicht von 100 kWh pro Jahr = 16 € nach hiesigem Stromtarif.

Es geht eher um das (sportliche) Prinzip, möglichst wenig Energie zu verlieren, als um das Vermeiden gewaltiger Einbußen... ;-). Und mit einer 2-Liter-Flasche Wasser, die mit -20 Grad in den Kühlschrank gelegt wird, springt der sicherlich mindestens einen Tag lang nicht an (= 1 kWh Ersparnis). Ich möchte es nur ein wenig genauer wissen, welche Kapazitäten da wirklich zu erwarten sind.

Eiskalte Grüße!

Dieter
Carl
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Re: Eis als Energiespeicher

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Gepostet: 14.09.2017 - 22:00 Uhr  ·  #4
Cool :-)
Ralf B
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Re: Eis als Energiespeicher

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Gepostet: 15.09.2017 - 08:32 Uhr  ·  #5
Hallo Dieter

788320 Joul oder umgerechnet 0,219 KW (2 Liter Wasser !) ( Wasser hat 4,18 KJ / kg um 1 Grad erwärmt + "Schmelzenergie" von 344 KJ / kg )


Gruß Ralf
Carl
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Re: Eis als Energiespeicher

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Gepostet: 15.09.2017 - 09:42 Uhr  ·  #6
Ich versuche gerade, mir vorzustellen, wie die Speicherkapazität von gefrorenem Wasser gewichtsmäßig im Vergleich mit Blei-Säure-Akkus aussieht, deshalb meine Frage an Ralf:

Mangels erlernter Kenntnisse mußte ich erstmal bei Wikipedia wegen Joule nachschauen habe dann erst Deine Angaben geistig umsetzen können. Die umgerechneten 0,219 KW - ist das gleichbedeutend mit kwh?

Natürlich kann man aus Eis nicht wie z.B. bei einem Blei-Akku elektrische Energie abzapfen und Speicherkapazität ist noch nicht alles weil bei Eis ggf. noch größere Eigenverluste dazu kommen. Interessant und zum Nachdenken anregend finde ich Dieters Idee trotzdem!

Also mein LIFEPO Akku hat etwa die gleiche Speicherkapazität wie die 0,219 KW für 2 Liter Wasser wenn es denn kwh sind, ist aber bedeutend teurer in der Anschaffung und wäre wegen des Ab und Ankoppelns unbequemer ihn nach dem Aufladen in den "Kühlschrank" zu verfrachten. :-)

Gruß, Carl
Ralf B
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Re: Eis als Energiespeicher

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Gepostet: 15.09.2017 - 10:59 Uhr  ·  #7
Hallo Carl,
Du hast Recht ! Mein Fehler , ich habe "h" vergessen . Also es sind 0.219 KWh !
ohne Verlust wären es 0,24684 KWh ! ( 2 kg Wasser 24 Grad mehr oder weniger und mit dem Schmelzen oder gefrieren dabei ).
Das ganze kann man mit einer Batterie nur energetisch "Vergleichen".
Einmal hast Du Wärme, andere mal Strom....!

Gruß Ralf
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Re: Eis als Energiespeicher

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Gepostet: 15.09.2017 - 15:18 Uhr  ·  #8
Danke Euch für die Erklärungen. Offensichtlich ist Wasser kein sehr effizienter Energiespeicher. Ich überlege gerade, was meine Frau wohl sagen würde, wenn ich Schwerlastbetonplatten als Speichermedium in der Tiefkühltruhe verwende... ;-)

Puffernde Grüße!

Dieter
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Re: Eis als Energiespeicher

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Gepostet: 16.09.2017 - 23:48 Uhr  ·  #9
Carl
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Re: Eis als Energiespeicher

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Gepostet: 17.09.2017 - 10:08 Uhr  ·  #10
Hallo Hans,

Die Kapazität ist nicht gleichzusetzen mit der Zeit die das Speichermedium den Temperatur-Zustand bei abweichenden Außentemperaturen aufrecht erhalten kann? Denn darauf käme es doch an bei einem Speicher - Ladung optimal aufnehmen und dann auch lange mit möglichst wenig Verlust halten und auf Abruf freigeben.

Weißt Du oder findest Du eine Vergleichsliste mit harmlosen Stoffen und deren Fähigkeit Temperaturen lange zu speichern? Ich hab mal von Salzen gehört die unter Hitze verflüssigt werden und auf hohe Temperaturen gebracht diese speichern können. Sehr agressiv für die Speicherbehälter! Mit Wasser ginge das wegen der Aggregatveränderung so nicht, jedenfalls nicht sinnvoll, Wasserdampf expandiert extrem. Deshalb wäre der umgekehrte Weg des Speicherns durch Abkühlung vielleicht nicht schlecht.

Die Frage ist nur - hat Eis eine höhere Latenzzeit bevor es sich erwärmt ?

Interessant in Deinen Links - neben den vielen Formeln, an denen ich mich geschickt vorbeigeschlängeln mußte - ist im chemie.de.lexikon die Liste der Stoffe mit ihren Kapazitäten: Wasser an oberster Stelle, direkt gefolgt von Schokolade, beide mit schlagendem Abstand vor allen anderen flüssigen, festen oder gasförmigen Stoffen!

Damit wäre doch Hinblick auf Dieters bessere Hälfte der Vorschlag möglich, die 2 Liter Eisklumpen im Kühlschrank schmackhafter zu machen, sagen wir mal - vielleicht durch Praline's?

:-) gruß, Carl
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Re: Eis als Energiespeicher

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Gepostet: 17.09.2017 - 11:08 Uhr  ·  #11
Danke Hans für die Klarstellung!

I
Zitat

Damit wäre doch Hinblick auf Dieters bessere Hälfte der Vorschlag möglich, die 2 Liter Eisklumpen im Kühlschrank schmackhafter zu machen, sagen wir mal - vielleicht durch Praline's?



Carl, meine Frau mag keine Pralinen. Aber da offensichtlich Wasser (Milch besteht zu großen Teilen daraus) und Schokolade (Kakao) zu den Top-Speichern gehören, ist mir folgende Lösung eingefallen. Wobei Alkohol vielleicht nicht der beste Speicher ist, aber der Verlust ist hinnehmbar... ;-)

Das Lumumba Rezept ist nach Patrice É. Lumumba benannt und wird mit heißem oder kaltem Kakao zubereitet. Hinzu kommt noch ein Schuss Rum und manchmal auch etwas Schlagsahne. In Nordfriesland wird die Variation mit heißem Kakao auch “Tote Tante” genannt. Für das Lumumba Rezept gibt es verschiedene Variationen. Einige mögen den Cocktail heiß oder kalt, manche bevorzugen auch Amaretto anstelle von Rum.

Lumumba Rezept:
Die Zutatenliste
Zutaten für 1 Glas
4 cl brauner Rum oder Amaretto
12 cl Vollmilch
3 cl Kakaopulver, süß
2 cl Sahne

Da macht Energie-Speichern richtig Spaß!

Hick!

Dieter
doelle4
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Re: Eis als Energiespeicher

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Gepostet: 18.09.2017 - 12:44 Uhr  ·  #12
Ich habe früher viel nachgedacht und gerechnet als ich mein Niedrigst Energiehaus das von allen möglichen Energiequellen gespeist wird umgesetz habe.
Nutze daher Wind, PV, Sonnenkollektoren , Splip Kilmaanlage (Wärmepumpe) zum Heizen und Kühlen und Pellet /Bullerjan Ofen da ich Wald habe und viel Abfall Restholz /Äste , Baumstümpfe) und auch Heckenschnitt häcklse mit 15PS Häckser und dort in Werkstatt verfeuere.

Wollte damals meinen 500L Sonnenkollektor Pufferspeicher pimpen damit er mit trotz 500 Liter Inhalt 20-30% mehr Wärme speichern kann.
Habe zwar Konzept aber nicht umgesetzt da Patent und anderes mir aufwändig wären.

Es ging damals darum wie man mehr Speicherfähigkeit als mit Wasser erreichen kann.
Es geht um Latentwärmespeicherung. Diese basiert darauf sobal ein Stoff seinen Zustand ändert von flüssig zu fest oder auch gasförmig das für das überschreiten dieser Grenze ein vielfaches der Wärmemenge benötigt wird. Daher bei Wasser frieren oder schmelzen wird weit mehr als 4,2 Kj benötigt

Siehe: https://homepage.univie.ac.at/…sserdampf/
https://de.wikipedia.org/wiki/Latentw%C3%A4rmespeicher

Diesen Umstand kann man sich zunutze machen indem man die benötigte Arbeits Grenztemperatur anpasst z.b. bei Wasser mit Salz tiefersetzt als 0 Grad oder mit einer Spur Alkohol versetzt damit im Gefrierschrank die Pufferakkus auf -14 Grad die maximale Speicherfähigkeit haben.

In Warmwasserspeichern ist wiederumm Paraffin (Wachs) interessant das bei einer Grenztemperatur von etwa 50-60 Grad flüssig wird.

Wollte damals dieses Wachs in grösser Menge besorgen ,erhitzen und in 0,5 Liter Pet Flaschen füllen und davon mal ca 100 Stück durch den Revisionsflansch in der Speicher geben, alles wieder zu und Speicher wieder fluten.
Die Flaschen würde sich am oberen Speicherrand aufschwimmen wo auch die meiste Hitz ist, wären gross genug damit keine die Wasserentnahmeöffnung von 2-3cm blockiert und Wasser könnte ungehindert durch diesen Speichermasse durchfliesen da genung Abstände gegeben sind.
Der Speicher würde daher dauerhaft viel mehr Heisswasser bei der Grenztemperatur speichern bzw wieder freigeben können, bzw die Tmeperatur länger halten.

Wichtig ist hierbei allgemein das es sich um nicht einen grossen Block handelt sondern um kleinere Einheiten mit grosser Oberfläche die rundum besser Wärme annehmen /abgeben damit der Wärmetransfer halbwegs zügig geht.
Auch muss ein gewisser Luftpolster im jeweiligen Behältniss gegeben sein da sich bei Aggregatsänderung auch ein Volumensänderung ergibt, sprich dehnt sich etwas aus oder zieht sich etwas zusammen. Pet kommt damit klar, hat keine Giftstoffe und ist be Co2 Getränkeanfüllung auf ca 7-9 Bar druckbeständig.

Bei Gefrierschränken würde dies ebenfalls funktionieren wenn man diese mit Wasser/ Salzlösung gleichmäßig auf die Laden verteilt (1-2 in jeder Lade)
Dann diesen z.b. bei PV Bestromung nur Tagsüber mit Strom versorgen, über Nacht machen die Flaschen ihre Arbeit damit Temp z.b. nicht unter z-b -14 Grad fällt.
Kühlschränke brauchen generell weniger Energie wie grosse Gefrierschränke wo das weniger lohnt.

Gruß Hans
Carl
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Re: Eis als Energiespeicher

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Gepostet: 18.09.2017 - 20:06 Uhr  ·  #13
Hallo Hans,

das ist schon sehr gescheit die verschiedenartigen Lösungen bei Dir! :-)
Der unterschiedliche Zeitraum über den hinweg verschiedene Speichermedien Wärme oder Kälte speichern können ist doch sehr interessant!

Da sind schon Leute auf die Idee gekommen, Tomatenmark anstelle von Wärmeleitpaste zu benutzen
und das Tomaten in einer Suppe länger heiß bleiben als die Suppe selbst hat vielleicht schon manch einer am eigenen Schlund erlebt :devil:

Gruß, Carl
Carl
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Re: Eis als Energiespeicher

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Gepostet: 27.09.2017 - 10:42 Uhr  ·  #14
Hallo Hans,
Nachdem ich Deinen Beitrag und auch die Verlinkung nach geraumer Zeit erneut durchgelesen - stellt sich mir die Frage, warum Du wegen "aufwendiger Patentfragen" die 20%-30% mehr Wärmespeicherenergie im 500 L Wasserspeicher durch Latenz mit Stearin in Petflaschen nicht nutzen wolltest.

Existiert dazu eine Anmeldung deren Lizenzrechte man berücksichtigen müsste? Oder wolltest Du Dir die bürokratischen und finanziellen Folterungen nicht antun? Womit Du vernünftig geblieben wärest!
Bauen für den eigene Gebrauch sollte dann kein Hinderungsgrund sein, andererseits kann es immer auch andere wichtigere Dinge zu erledigen geben die einen daran hindern alle guten Ideen auch praktisch umzusetzen.

Wahrscheinlich existiert da bei Dir eine langer Liste?

Ich finde die Idee elektrisierend gut weil es eine ungefährliche und unschädliche Technik wäre, gut für den Haus- und Lebensbereich wo eben nicht nur Techniker damit zu tun haben die mit gefährlichen
Anwendungen umgehen können.

Andererseits habe ich mir auch die Verlinkung - wo die Eigenschaften von Wasser sehr anschaulich dargestellt und erklärt werden - (nachträglich) etwas genauer durchgelesen. Hochinteressant, insbesondere weil Solarenergie neben der konventionellen thermischen Nutzung möglicherweise auch nutzbares Potenzial zum Verdampfen von Wasser haben könnte!

Die jeweilige Wasser Zu- und Abführung des expandierten Wassers als Dampf nach Erhitzen durch Sonnenenergie in einem Verdampfer in eine Dampfmaschine unter Nutzung von Rückschlagventilen nach dem Prinzip des "ewigen Brunnens" von Salomon de Caus - wäre das vielleicht möglich?

Im Buch: "Die Sonnenenergie und ihre praktische Anwendung" von Augustin Mouchet - aus dem Gedächtnis war das der ÖKO Verlag - wird der "ewige Brunnen" von Salomon de Caus sehr schön beschrieben.

Das besonders vorteilhafte an thermischer Solarenergie wäre doch ihr hoher Wirkungsgrad im Vergleich zu Fotovoltaik?

Auch Dampfmaschinen und/oder Turbinen sollen einen sehr hohen Wirkungsgrad haben?

Wasser in einem solchen System müsste zyklisch zugeführt werden, das wäre mit einem den Anforderungen entsprechendem Rückschlagventil vielleicht machbar. Ganz nach Salomon de Caus :-)

Ebenso könnte (auch vielleicht, ich lege mich da ungerne fest) Wasserdampf abgelassen und durch Rückschlagventil gehindert werden, den zyklischen Vorgang des jeweiligen Wassereintretens und Dampfablassens zu behindern. Der Dampf hinter dem Rückschlagventil sollte seinen Dampfdruck dann an eine Maschine abgeben können die dann wiederum mechanische oder elektrische Energie nutzbar machen könnte.

Gruß, Carl
Ralf B
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Re: Eis als Energiespeicher

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Gepostet: 27.09.2017 - 18:11 Uhr  ·  #15
Hallo Carl,
Es gibt sogar eine "Eisheizung". Da wird mit einem Eisklotz unter der Erde geheizt...... ;-)
Das mit den Wasserdampf ...Solarthermie..... Dampfmaschine -----> Strom /Wärme bin ich schon länger dran.
Ich hoffe das ich mehr Strom aus der GLEICHEN Fläche wie bei der Fotovoltaik erhalte, das wäre ein geiler Kick... ;-))

Gruß Ralf
Carl
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Re: Eis als Energiespeicher

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Gepostet: 27.09.2017 - 20:34 Uhr  ·  #16
Nach Eisheizung habe ich dann gleich mal gegoogled, tatsächlich! Ein bißchen aufwendig für den Bastller finde ich auch wegen der nötigen Energie für die Wärmepumpe, aber anscheinend eine kostensparende Technik!

Ja mit Solartermik Strom erzeugen - Wärme, das ist ja in einfachster Form mit Warmliquid - oder Luftkollektoren etc. schon Standard - Strom - davon habe ich bisher nur Solarreflektoren und Stirling-Maschinen gehört.

Soweit ich weiß erzeugen Vakuum Röhren ziemlich hohe Temperaturen, das könnte vielleicht interessant für Dampf-Erzeugung sein.

Das mit Stirling waren kreisrunde Behälter die mit einer reflektierenden Folie bespannt leer gepumt wurden um so aus der Folie einen Hohlspiegel zu formen. In einigem Abstand im Fokus der gebündelten Sonnenstrahlen war dann die auf Hitze reagierende Seite der Stirlingmaschin positioniert.

Wenn ich recht erinnerte wurde das mit 5 m nachgeführten Spiegeln und Leistungen im Kilowatt-Bereich am Perser Golf ausprobiert. Na ja, da unten bei der Affenhitze gehts vielleicht auch ohne Spiegel. Mena Mena al Amadi.

Wenn ich mich nicht täusche haben Stirling-Motoren nicht den gleichen Wirkungsgrad wie dampfbetriebene Maschinen.

Ja Ralf, wenn Du schon länger daran bist - ich hoffe eines Tages gewinnst Du damit das Rennen durch den australischen Kontinent mit autonom-alternativ angetriebenen Fahrzeugen!!! Wenn Fotovoltaik doch im guten Schnitt nur 18% Wirkungsgrad hat und Solarthermik 80%!

Gruß, Carl
doelle4
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Re: Eis als Energiespeicher

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Gepostet: 28.09.2017 - 01:21 Uhr  ·  #17
Zu : "Nachdem ich Deinen Beitrag und auch die Verlinkung nach geraumer Zeit erneut durchgelesen - stellt sich mir die Frage, warum Du wegen "aufwendiger Patentfragen" die 20%-30% mehr Wärmespeicherenergie im 500 L Wasserspeicher durch Latenz mit Stearin in Petflaschen nicht nutzen wolltest. "

Ich wollte selbst kein Patent anmelden, ist mir zu mühselig und teuer. Mir ist aber nichts bekannt das irgendjemand schon einen Latentspeicher Aufrüstsatz für normale Wasserspeicher patentieren hat lassen oder anbietet. Daher eine Lücke.


Die Sache ist eigentlich simpel und sollte für einen Selbsttest sein (nicht für Vertrieb, habe genug zu tun..)
Latentwärmespeicher haben 2 Mankos die aber in obigen Aufbau eigentlich beide brauchbar gelöst sein sollten:

1: Beim Phasenwechsel Flüssig/Fest gibts eine Ausdehnung , diese hat schon einige tausend Euro teure Speicher gesprengt bzw zum Überlauf gebraucht.
Verkauffsfertig müsste das ganze in versiegelten Weichkunstoffwürfeln sein die als Set z.b. 1 Sack a 100 Würfeln mit 50 KG Paraffin verkaufsfertig wären.

Da ich weder Fertigungsanlage habe noch mit sowas rumschlagen will tun es auch PET Flaschen mit etwas Luftpolster die gut mit Druckänderungen klarkommen das sie dafür gebaut wurden und zu Schade für den Müll sind.

2. Bei Phasenänderung sackt auch massiv die Wärmeübertragungsrate ab. z.b. 0,5 Liter Wasser dieselbe Energiemenge zuzuführen oder abzugreifen ist viel schneller möglich wie bei Eis / Wachs das fest geworden ist.

Ist mal die Oberfläche abgekühlt (wie beim frieren) bildet sich feste Masseschicht die als Isolator wirkt.
Darum die Würfel oder 0,5L Pet Flaschen Form die eine schwimmenden wasserdurchströmten Teppich am heissesten Punkt des Speichers bildet wo auch das Warmwasser entnommen wird.
Dadurch ist eine massive Wärmeübertragungsoberfläche vorhanden die Wasserdurchflutetet ist und genau dort wo es gebraucht wird.

Zu guter letzt darf auch kein Speichersegment die Warmwasserentnahme Muffe blockieren , daher entweder Würfel oder Flaschen und keine z.b gefüllten Luftballons die sich ansaugen, abdichten und dann platzen.

Was passiert wenn so ein Speichersegment (Würfel /Flasche) doch mal undicht wird? Das flüssige Wachs macht sich mit Warmwassser auf die Reise durch die Leitung und kann wenn Speicher auf 55-60 Grad aufgeheizt ist ausgespült werden durch Wasserhahn auf und richtet keinen Schaden an.
Selbst moderne Armaturen würden es einem nicht übernehmen wenn sie mit flüssigen Wachs geschmiert werden.

Habs gepostet weil es hier Nutzbringend von anderen umgesetzt werden kann, ich selbst benötige es nicht mehr da ich einfach Platz habe für einen 1000 Liter Zusatzspeicher habe der gut 5x solange das Wasser warm hält.
Mein 500 Liter Speicher hat nämlich miese Islolierung.

Daher bei mir Lösung 2:

Alternativer Zusatz Langzeitwärmespeicher:
[

Ist auch so ne Low Budget Lösung, eigentlich ein Pufferblock.
1x IBC Tank 100 Liter Kunstoff, kostet ca 30-60€ http://www.ebay.de/itm/IBC-CON…2117370894

Deckel durchbohren und hier ca 20 Meter Fussbodenheizungsrohr reinschieben das drinnen dann in Rollen liegt oder Kupferrohr wo auch schon 5 Meter genügen.
Die Enden durchfädeln durch die 2 Bohrungen , dass ist die Wärmeschlange (Wärmetauscher)
Aussen mit 10-15 cm XPS beplanken. Da er gerade Seiten hat kann man einfache Dämmplatten drauf verkleben z.b. mit PU Schaum. Dann mit Wasser fluten und paraell die Rohrenden an die Heizschlange des normalen Durchspeichers anschließen.

Geflutet (Drucklos) passen dann 1000 Liter Wasser rein wo beide Speicher in Intervallen mit einer Umwälzpumpe "Synchronsiert" werden können. z.b Zeitschaltuhr 2x 1 Stunde pro Tag oder per Funkschalter oder Smart Home Lösung

Warum die Bastelei ?? Weil mein normale Speicher meist nur 4-5 cm Isolierung haben und selbst mein 500L Solar Speicher berechnet und gemessen 3 KW/h Wärmeverlust pro Tag hat was mir frust bereitet nicht mehr als 4 Tage Warmwasser zu haben egal wielange vorher Wärme reingepumt wurde (mit Wind , Ofen oder Sonnenkollektoren).
Geht der Wind oder scheint die Sonne dann meist mehrere Tage, und dann ev wieder ne Woche Flaute. Mein Speicher hält aber nur 3-4 Tage durch.

Der neue Zusatzspeicher mit 1000 Liter ist auf ewig Rostfrei, und kann die Wärme auch gut eine Woche oder länger halten und kann auch wegeschaltet werden damit er Wärme konserviert bis zum Abgleich auf Abruf.

Da man dann nicht mehr 55-60 Grad braucht um ein paar Tage durchzuhalten sondern auch mit 45 Grad auskommt sind die Verluste im Basisspeicher dann auch geringer.
Speicher haben ja nur von 40- 60 Grad eine Arbeitsbandbreite für Speicherung zählen also ca 15-20 Grad unterschied.

1000 Liter Wasser speichern bei 20 Grad Temperaturerhöhung (40-60 Grad) eine Energiemenge von 23 KW/h

Lösung 1 ist daher für Leute die keinen Zusatzspeicher wollen aber mehr Wärme speicher wollen, Lösung 2 für Leute die Platz dafür haben. Die Kosten sind dabei in jedem Fall relativ gering.

Gruß Hans
Carl
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Re: Eis als Energiespeicher

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Gepostet: 28.09.2017 - 06:27 Uhr  ·  #18
@ Hans:

das muß man sich mal vorstellen: 1000 Liter Wasser auf 20° höher erwärmt speichern 23 KWH Energie!

Als zuverlässigen Schutz vor dem Verstopfen der Wasserentnahmeöffnung bei Deiner Lösung mit den Petflaschen mit Wachs ließe sich auch ein Gitter vor den Abfluß setzen?

Mann, ein Patent einreichen ist schon eine Prozedur! Da hast Du wahrscheinlich nichts versäumt. Wenn man dringend die Millionen braucht, kann man mit ähnlichen Erfolgsaussichten auch Lotto spielen!

Gruß, Carl
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Re: Eis als Energiespeicher

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Gepostet: 29.09.2017 - 00:08 Uhr  ·  #19
Gitter macht keinen Sinn, Paraffin ist bei 60 Grad wie Öl und strömt durch und richtet keinen Schaden an und ist eher Schmierstoff in den Armaturen und Ventile dannach.
Einziger Kriesen Faktor: Sollte irgendwann mal ein Paraffinbag platzen während Frau im Haus gerade Haare wäschst dann kann man sich 2 Wochen was anhören nachdem man ihr die Wachsbrösel aus dem Haar gegekämmt hat. Wird aber wohl eher fest im Sieb der Armatur hängen bleiben da keiner Warmwasser über 45 Grad am Körper haben will.
Sollte Temp. unter 50 Grad sein und es kommt wenig Wasser durch muss man Speicher auf Maximum aufheizen und die Reste freizuspülen.

Könnte daher vorkommen dass man im Notfall irgendwann ein Armatursieb abschrauben muss um Heiss mit 55-60 Grad durchzuspülen aber sonst kann nichts passieren.
Da es mir nicht um Geldmachen mit viel Aufwand geht sondern um was wäre möglich für Bastler ist dass nur ein Vorschlag wenn es wer umsetzen möche.
Gruß Hans
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Re: Eis als Energiespeicher

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Gepostet: 29.09.2017 - 08:50 Uhr  ·  #20
An den Gau ausgelaufenen Stearins hatte ich wegen dem Gitter nicht gedacht sondern das eine der Petflaschen von der Auslauföffnung im Tank angesaugt werden könnte und so evtl. den ungehinderten Ablauf des Wassers behindern könnte.
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