Alaun-Batterie - Bittersalz-Alu-Cu - Batterie

Man kann vielleicht auch Kraftwerk statt Batterie sagen
 
Carl
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Alaun-Batterie - Bittersalz-Alu-Cu - Batterie

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Gepostet: 20.12.2017 - 11:17 Uhr  ·  #1
Ok, Kraftwerk ist ziemlich hoch gegriffen, dennoch, der Begriff Batterie scheint nicht ganz zutreffend wie manche meinen. Ist ja auch egal. Ich bin bei Youtube zufällig auf Alaun-Batterien gestoßen und habe dann auch ein bißchen gegooglet.

Um es kurz zu machen, Alaun wird da in alte Autobatterien gefüllt und die laufen dann mit 8-9 Volt statt mit 12 V. Ziemlicher Aufwand um die leeren Batterien von Restsäure zu säubern, na ja, vielleicht lohnt es sich für jemand, der keine Kohle für neue Akkus hat.

Dann gibt es noch eine von verschiedenen Quellen "Bedini Kristall Alaun Stromquelle" genannte Version, man braucht dazu einen Behälter, ein Magnesiumstab, auf der anderen Polseite Kupfer und dazwischen Elektrolyt (Alaun). Je größer die Abmessungen so wird berichtet, desto mehr Lebensdauer. Das Magnesium wird durch einen elektrochemischen Prozess aufgefressen was m.W. ähnlich auch bei einer Zink-Kohle-Zelle geschieht, ich begreife nicht ganz, warum man zur Alaun-zelle nicht Batterie sagen darf.

Ok, die Bedini - Zelle soll 4,5 wh liefern bei 0,7 V und das solange bis das Magnesium weggelutscht ist. Mehr als 2 Jahre Langzeit-Erfahrung damit habe ich nicht finden können aber das wäre kein Problem für eine Batterie die kurzschlussfest ist und permanant 2 Jahre lang 4,5 wh liefert ohne zu ermüden.

Um das ganze mal zu überrechnen habe ich für 2 Jahre etwa 250 Kwh Kosten beim Netzanbieter - soviel müßte die Zelle in der Zeit etwa liefern - und die Kosten für Behälter, Kupfer, Alaun und den Magnesiumstab für die für 12 V nötigen 18 Zellen abgeschätzt. Ok, schlechte Rechnung, Magnesium ist teuer, die billigste Variante zigarrettenförmiger Stäbe liegt aus China für 25 Euro für 5 Stück in der Bucht. Dickere Stabe wie aus Thermoboilern sollen viel teurer sein. Alaun und Kupfer bekommt man auch nicht geschenkt, meine Rechnung fiel negativ aus.

Dann jedoch, beim Weiterstöbern kam ich an jemanden, der behauptet, es ginge auch mit Aluminium statt Magnesium, Also Aluminium, Kupfer und Bittersalz oder auch einfaches Kochsalz. Der einzige Unterschied - die Zellspannung ist da nur noch 0,4 Volt.

Also bevor ich jetzt meine 200 l Chemiefässer durch Neukäufe aufstocke, Aluschrott und Kupferschrott als Kathoden und Anoden umschmelze und mir einen Lastwagen voll Streusalz bestelle wollte ich vorsichtshalber Eure Meinung abfassen. Das Salz wird ja nicht verbraucht - nehme ich jedenfals an - und Kupfer und Aluschrott liesse sich zum Erneuern der Zelle wahrscheinlich auch genug finden wenn nach einiger Zeit die Leistung schwächelt.

Ich zieh schon mal den Kopf ein, falls meine Anfrage zu doof ist. Stellt Euch mal vor, das sind 30 Chemiefässer a 200 l für einen 12 V Block. Ich meine so groß hält vielleicht mehr wie 2 Jahre und utopische 20 Jahre wäre vielleicht eine positive Kosten-Nutzenrechnung.

Gruß, Carl

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Carl
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Re: Alaun-Batterie - Bittersalz-Alu-Cu - Batterie

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Gepostet: 20.12.2017 - 20:48 Uhr  ·  #2
Ich muß da noch was nachschieben: also diese Alaun oder wenns ganz billig sein soll Alu-Kupfer-Salz Zellen sollen sich selbst regenerieren, man muß sie nicht aufladen. Dabei wird praktisch das Metall chemisch aufgebraucht, scheint über mindestens 1 Jahr lang Tag und Nacht unter Last zu funktionierten und dürfte insbesondere bei Alu Kupfer Salz ziemlich umweltfreundlich zu sein auch was Gefahrstoffe angeht.. 5 Kilo Bittersalz vom Baumarkt 4 Euro und ansonsten Schrottverwertung geht doch.

Zink-Kohle Batterien ok, die werden ja wohl nicht 1 Jahr lang ununterbrochen Energie liefern was von den Alaun oder Salzzellen neben absoluter Kurzschlussfestigkeit online von einigen Quellen behauptet wird. Ich könnte mir zwar vorstellen dass die geringe kurzzeitig abrufbare Kapazität für viele Anwendungen zu gering ist, was ich jedoch interessant finde ist die Summe ununterbrochen herausholbarer Energie in Watt über einen längeren Zeitraum. Die Kurzschluss-festigkeit - vielleicht liegt das an der niedrigen Zellenspannung? Das summiert sich. Wenn das geht könnte man bei stationärer Nutzung vielleicht kostengünstiger als mit anderen direkten Stromspeichern davonkommen. Schliesslich gibt es genug Singles, für die Licht mit Led, , Stromspar - PC und TV und ab und zu Bohrmaschine oder Nähmaschine als Stromverbraucher genug sind und die ihre anderen Bedürfnisse anders als mit Strom als Energiequelle lösen können und gut damit zurecht kommen. Mit Familie wirds schwerer, klar.
Carl
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Re: Alaun-Batterie - Bittersalz-Alu-Cu - Batterie

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Gepostet: 25.12.2017 - 10:09 Uhr  ·  #3
Soweit ich das bis jetzt herausgefunden habe, funktionieren die Kupfer - (Messing geht auch) Alu - Salzzellen ähnlich wie ein Ofen, Material wird dabei verbraucht bzw. chemisch umgewandelt oder abgebaut. Obs auch noch minimal warm dabei wird, wäre als nutzbarer Nebeneffekt auch noch eine interessante Frage. Logisch wär`s jedenfalls wenn beim chemischen Umwandlungsprozess auch etwas Wärme entsteht.

Hier bei Salzzellen wird Kupfer ggf. Messing abgebaut und Alu oxidiert. Für das feuchte Salz habe ich keine Angaben gefunden, vielleicht läßt es sich wie die Säure in Batterien wieder verwenden, sobald Kupfer und Alu verbraucht oder unbrauchbar geworden sind. Dies einfach austauschen indem das alte rausgezogen und das Neue ins nasse Salz reingesteckt wird klingt nicht so kompliziert. Stark gesättigtes nasses Salz kann zwar klumpen und hart werden, aber vielleicht gehts wenn an der Stelle wo was rausgezogen wird wieder Neues reinpasst.

Online habe ich Beispiele gefunden wo jeweils 1 Kupferteil und 1 Aluteil in feuchtes Salz in einem Plastikbecher eine nutzbare Spannung von 0,4 bis 0,5 Volt pro Zelle ergaben und je nach Größe der Zelle, Salz und Metallanteilen auch längere Zeit halten sollen. Über ein Jahr Strom und Tag und Nacht ununterbrochen Ledbeleuchtung wird - jedenfalls bei Alaun-Zellen - berichtet. Wie lange eine Salz-zelle laufen kann habe ich nicht erfahren, da jedoch auch hier Metall teils abgebaut bzw. umgewandelt (Oxid) wird, kann man das Metall wohl ähnlich wie austauschbare "Brennstäbe" betrachten währen das Gefäß erhalten bleibt und das Salz wohl auch.

Da Yogurt-becher für solche Versuche kaum längere Zeit nutzbar sind und größere Zellen angeblich mehr Lebenszeit bedeuten finde ich man könnte auch größere Gurkengläser für einen ersten Langzeitversuch nehmen. Die Spannung bei Salzzellen ist zwar in keiner Weise mit herkömmlichen Batterien vergleichbar, was ist aber, wenn sie - wie online gesagt wird über lange Zeiträume Spannung abgeben? Eine so versorgte Ledbeleuchtung an Orten die vom Netz nicht erreicht werden, da könnte sich der Aufwand einmal im Jahr oder länger die Metallteile auszutauschen schon bezahlt machen - im Vergleich zu konventionellen Batterien die man dafür kaufen müßte oder Akku, Solarzelle und/oder Miniwindrad die ja auch nicht wartungsfrei sind und kosten. Jedenfalls wären Salzzellen dann eine von vielen Alternativen und dabei ziemlich umweltfreundlich.

Was ich oben mit meinen 200 l Chemiefässern angedeutet hatte das mache ich erstmal noch nicht, jedenfalls nicht bevor nicht überzeugende Ergebnisse mit z.B. Gurkengläsern zustande kommen. Wenn ich damit tatsächlich 1 Jahr Led-Licht im Hühnerstall zum Eiersuchen bekomme, melde ich mich hier wieder und berichte.
FamZim
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Re: Alaun-Batterie - Bittersalz-Alu-Cu - Batterie

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Gepostet: 25.12.2017 - 13:35 Uhr  ·  #4
Hallo

Das ist ja alles nett gemeint, hat aber sicher einen großen Haken !
Ich denke dabei daran, das Kupfer und auch Allu durch Elektrolyse gewonnen wirt, also duch erheblichen Verbrauch von Strom.
Da wäre dann mal zu ermitteln wie der Wirkungsgrad eines solchen Systems ausschaut.
Kupfer erzeugen und wieder verbrauchen.
Und ein paar Angaben über Materialverbrauch zur Stromerzeugung in Wattstunden insgesammt wäre da sicher aufschlußreich.
In diesem Sinne noch schöne Feiertage.

Gruß Aloys.
Carl
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Re: Alaun-Batterie - Bittersalz-Alu-Cu - Batterie

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Gepostet: 25.12.2017 - 14:53 Uhr  ·  #5
Ja Alois,

da hast Du ganz sicher recht, für so etwas darf der Energieverbrauch bei der Elektrolyse (Erzeugung von Alu und Kupfer) gar nicht erst in die Rechnung gezogen werden! Frisches Metall vom Hersteller macht ökologisch sicherlich keinen Sinn. Das geht eben nur wenn Alu und Kupfer als recyclierter Schrott dafür genommen und in Anode und Kathoden in Formen gegossen werden. Im Sommer vielleicht, mit einem 1 m Solar-Parabol-Spiegel ginge das vielleicht auch für Bastler wie mich in kleinen Mengen. Eine Münze schmilzt so in weniger als 1 Minute, ein Brenner müßte schon sehr leistungsfähig für Kupfer oder Messing sein.

Das mit dem Materialverbrauch in Wattstunden läßt sich schwer sagen, eigene Erfahrungen habe ich keine und konkrete Angaben dazu habe ich auch in online-Recherche noch nicht aufgetan.

Eigentlich hatte ich gehofft, im Forum hätte jemand schon sowas probiert und könnte mehr dazu sagen.

Gruß und ebenso gute Wünsche,

Carl
wieso
 
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Re: Alaun-Batterie - Bittersalz-Alu-Cu - Batterie

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Gepostet: 25.12.2017 - 15:58 Uhr  ·  #6
.... meine Batterie kosted ca 5 cent pro KWh und dannach bekomme ich ca 600 euro restwert
Carl
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Re: Alaun-Batterie - Bittersalz-Alu-Cu - Batterie

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Gepostet: 25.12.2017 - 17:48 Uhr  ·  #7
5 cent pro kwh, das ist schon heftig wenn Du Deine 1600 Ah Staplerbatterie zum Neupreis gekauft hast. Hört sich echt gut an. Ist aber kein Vergleich zu einer Nischenlösung wie mit Alu Cu Salz. Wenns überhaupt vernünftig funktioniert was nie von mir behauptet wurde. Da kämen so hohe Kapazitäten wie bei Dir wohl nur dann vor wenn man eine Riesen Lagerhalle mit Salzzellen vollstopft. Du solltest das so verstehen, das mit Salzzellen evtl.eine Minilösung greifbar sein könnte, die "nichts" kostet: Salz 5 kg 4 EUR, Alte Gurkengläser als haltbare Zelle, Messing oder Kupfer und Alu auch irgendwo recycled. Und ein bischen Ledlicht fast umsonst als maximales Endergebnis. Sagen wir eine Lösung für kleine Bastler zu denen ich auch gehöre, nicht für Inselprofis großen Stil wie Du.
Guten Rutsch
wieso
 
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Re: Alaun-Batterie - Bittersalz-Alu-Cu - Batterie

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Gepostet: 25.12.2017 - 22:53 Uhr  ·  #8
ja genau guten rutch wuensche ich auch , war ne lange reisse fuer mich zur batterie 2003 steht als Herstellungsjahr auf meiner Batterie , nichts besseres vergleichbares bisher gefunden

wirds wohl auch nie geben
Menelaos
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Re: Alaun-Batterie - Bittersalz-Alu-Cu - Batterie

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Gepostet: 26.12.2017 - 13:01 Uhr  ·  #9
was für eine ist es denn?
vg
max
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Re: Alaun-Batterie - Bittersalz-Alu-Cu - Batterie

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Gepostet: 01.01.2018 - 18:16 Uhr  ·  #10
weisst Du ndoch :) .... halt ne Staplerbatterie

war 5 Jahre alt also wohl recht belastet und "gereift " als ich sie gekauft habe in 2008 also knapp 15 Jahre alt nun , 1600 ah @ 24 Volt , kaufpreis war gebraucht 1250 Euro , zieht man den Bleiwert ab also nur ca 600 Euro sind ca 60 Euro im Jahr seit dem ich sie habe , plus 20 Euro dest. Wasser also ca 23 cent am Tag um ein Einfamilienhaus mit einer Batterie auszustatten

Grob gerechnet und .... touch wood ... wohl auch glueck und etwas Vertand dabei ;)

Sieht so aus , das die Ueberdimensionierung der Batterie , wie auch des Laderegimes ( also moeglichst den Batteriespeicher eher als Puffer zu entladen und nicht tiefentladen , sich auszahlt )

LG Lars
Menelaos
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Re: Alaun-Batterie - Bittersalz-Alu-Cu - Batterie

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Gepostet: 01.01.2018 - 18:37 Uhr  ·  #11
Zitat
weisst Du ndoch :) .... halt ne Staplerbatterie


Ich meinte eher Details wie Hersteller, ob mit Aquamarin oder ohne etc...

Max
wieso
 
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Re: Alaun-Batterie - Bittersalz-Alu-Cu - Batterie

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Gepostet: 02.01.2018 - 04:08 Uhr  ·  #12
Aim Nuernberg.... standart PzS zellen ...
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