energyvault Energie mit Gravitations speichern

Energie mit Gravitations speichern
 
Erdorf
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energyvault Energie mit Gravitations speichern

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Gepostet: 21.11.2018 - 22:22 Uhr  ·  #1
Heute im Stern online gesehen:

"Mit der Windenergie werden die Blöcke in die Höhe gehievt,
dann werden sie an Stahlseilen wieder herabgelassen und aus ihrer Fallenenergie erneut Strom gewonnen."

"Bewegt wird das Mobile aus Quadern von einem sechsarmigen Kran.
Der Turm ist 33 Stockwerke hoch und benötigt die Fläche eines Fußballfeldes.
Insgesamt werden 5000 Betonblöcken bewegt."

"Ein einzelner Turm hat eine Kapazität von 35 Megawattstunden, dabei kann er eine Leistung von 4 Megawatt abgeben.
Die Latenz ist sehr kurz. ... In 2,9 Sekunden kann der Turm seine Abgabe auf 100 Prozent hochfahren."

"Die Firma gibt eine Effizienz von 90 Prozent an."

Links:
https://energyvault.ch/
https://www.youtube.com/watch?…tbwXMMkBQw

Braucht ziemlich viel Platz oder?
Bei 4 Megawatt hat das Speicherkraftwerk grob die Leistung eines modernen Windrades.
Auch wenn man nur 10 % eines Windrades wegpuffern können möchte,
macht das bei nur 10% schon ein Speicherkraftwerk pro 10 Windräder.
Ist wohl eher nichts für Deutschland wo der platz knapp ist ...

Was haltet Ihr davon?

Grüße
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Re: energyvault Energie mit Gravitations speichern

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Gepostet: 21.11.2018 - 22:55 Uhr  ·  #2
Immer mehr Aufwand... warum nicht vor Ort passend kleine Speichern installieren, vor Ort im Keller, im Verbund mit dem E Auto speichern? Massenhaft kleine Kraftwerke und Speicher, statt dieser Monster? Auch der Wirkungsgrad wird so nicht steigen ?
Ich halte davon wenig..bitte mal nachdenken: wie schaut die gesamte Energiebilanz denn da aus?
Oder auf bewährte Verfahren zurückgreifen..
Bereits technisch möglich, doch sinnvoll? Warum keine Buchten während der Flut noch 2 m mehr vollpumpen?
Bei Ebbe ablaufen lassen.. evtl. gleichzeitig Land gewinnen..
Man sieht, am besten im Gleichklang mit Naturkräften speichern, Topographie nutzen, statt monströse Anlagen zu bauen?
Ralf B
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Re: energyvault Energie mit Gravitations speichern

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Gepostet: 21.11.2018 - 23:39 Uhr  ·  #3
Zuerst sollte man versuchen Energie einzusparen!!
Brauchen wir wirklich so viel Energie?
Energie die nicht gebraucht /verbraucht wird ist die BESTE ENERGIE und billigste!
Aber ganz ohne Energie geht es auch nicht...
Meiner Meinung nach müßte Energie schön teuer sein, damit sich sparen wirklich lohnt und man verantwortungsvoll/ sparsam damit umgeht.
Ein falscher Weg ,( davon bin ich überzeugt!) isst zu versuchen immer mehr Energie zu erzeugen und das möglichst billig!
Das hat nur zur Folge , dass der Energiebedarf überproportional steigt! ( steigen wird er wohl immer , sollte nur nicht so schneller sein wie es "nötig " wäre!)
...und man sowieso nicht mit der Energieproduktion hinter herkommt .....
So viel vorweg.

Möglichkeiten Energie zu speichern gibt es meines Erachtens reichlich, nur sie lohnen sich nicht, solang die Energie noch " so billig " ist. Batterien werden immer billiger und würde sich so ein Kran lohnen ( bei höheren Energiekosten ...!) würden sie auch gebaut werden.
Vorher eher nicht!

Gruß Ralf
FamZim
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Re: energyvault Energie mit Gravitations speichern

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Gepostet: 22.11.2018 - 17:09 Uhr  ·  #4
Hallo

Ist ja ganz nett diese Simulation, aber vollkommen falsch.
Es muß ja um eine gleichmässige Stromerzeugung zu haben, ständig mindestens ein Block bewegt werden, ausserdem ist das etwas schnell dargestellt.
Wenn die 3 MW teilweise von nur einem Block erzeugt werden muß, muß auch der Antrieb jedes Hakens die 3 MW verkraften, sowohl als Motor als auch als Generator.
Und das auch mit wechselnden Drehzahlen, also eine Herausforderung für die Elektronik.
Und mal eben unten abstellen ist bei Wind sicher auch nicht ohne ausgleichen von Schwankungen zu machen.
Und so viel Beton ? wo die Sandreserven schwinden ???

Gruß Aloys.
Erdorf
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Re: energyvault Energie mit Gravitations speichern

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Gepostet: 24.11.2018 - 19:09 Uhr  ·  #5
Hallo Aloys,

"Und mal eben unten abstellen ist bei Wind sicher auch nicht ohne ausgleichen von Schwankungen zu machen"

Das habe ich mir beim Betrachten der Simulation auch gedacht.
Selbst ohne Wind werden die Blöcke an den Seilen anfangen zu schwingen.
Das über die Länge der Seile, beim Absetzen und Aufnehmen der Blöcke unten,
automatisch auszugleichen, ist sicherlich eine Herausforderung.
Ich weiß gar nicht wie man das vorhat zu messen und zu regeln.

"Es muß ja um eine gleichmässige Stromerzeugung zu haben, ständig mindestens ein Block bewegt werden, ausserdem ist das etwas schnell dargestellt."

Mal rechnen (überschlagen):
35 Megawattstunden, 5000 Blöcke, 33 Stockwerke, 4 MW.
Jeder Block kann dann dann 7 KWh Energie speichern.

3 Gibt 3 Kräne mit je zwei Seilwinden also können maximal 6 Blöcke gleichzeitig bewegt werden.
Damit es gleichmäßig ist müssten z.B. 4 Blöcke zeitversetzt runter fahren während zwei Seile ohne Blöcke schneller hoch gezogen werden.

Energie der 4 Blöcke wären: 4 * 7 KWh = 28 KWh = 90 MWs (*3600s/h).
Um damit eine Leistung von 4 MW zu generieren müssen 4 Blöcke Ihre Energie in 22.5 Sekunden abgegeben haben.
Bei zwei Blöcken müssten das in 11 Sekunden passieren.

Auf dem Video fallen die Blöcke deutlich flotter, so in 5 Sekunden.
Damit gebe ich Aloys recht, das es "etwas zu schnell dargestellt" ist.

Bei 33 Stockwerken und angenommenen 2.8 m pro Stockwerk hat der Turm eine Höhe von etwa 90 m.
90 m in 11 Sekunden ist fast so schnell wie ein Hundertmeterläufer, also etwa 36 Km/h.
Der Fahrtwind wird Effizienz kosten. Die Erdbeschleunigung reicht definitiv aus.
m * g * h -> Ein Block ist bei 7 KWh Energie etwa 30t schwer.

Die hier können solche Massen automatisiert bewegen:
https://www.youtube.com/watch?v=wiKS-RYf-cY

Grüße
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