Windrad für unterwegs

Vorgaben: leicht in "Schuhkarton" zu verstauen, minimalst mögliches Gewicht und genug Leistung für WoMo
 
Carl
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Windrad für unterwegs

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Gepostet: 22.12.2019 - 17:46 Uhr  ·  #1
Seit ein paar Wochen hat's mich wieder mal gepackt, die vielen Ideen und Vorhaben sollen nacheinander abgehakt werden und jetzt ist das superleichte, klein wegzustauende und doch stark genug - e Windrad dran !

Ein Kettenrotor deshalb weil nur mit vielen kleinen Rotoren hintereinander gekoppelt genug Drehmoment bei hohen RPM's erzeugt werden kann was dann auch heißt der Generator muß nicht zwingend ein Langsamläufer sein um genug Spannung drauf zu kriegen.

Und weil auch kleine Rotoren in der Vielzahl viel Platz beanspruchen können sollen es Segelrotoren werden. Geplant sind 15 Stück hintereinander, jeweils an ein Edelstahldrahtstück zwischengekoppelt zur Transmission. Einfach mit Seil geht nicht gleich gut weil Seil nicht so torsionsfest ist wie Draht.

Seit 2 Wochen arbeite ich daran, habe schon 30 Segel zugeschnitten und vorbereitet aber das Nähen und Versteifen der besonders beanspruchten Stellen braucht viel Zeit. Ich habe erst einen Rotor fertig, den ich Euch als Foto hochlade.

Teils muß ich bei den Verstärkungen von Hand nähen weil meine Maschine nicht durch die zusätzlich mit Pattex Extrem (flexibel) geklebten Stellen durchkommt.

Die automatisch selbstanstellenden Segel nach dem Lugger - Prinzip sind auf Carbon - Streben aufgespannt, jeder Rotor hat 35 cm Rotordurchmesser und 15 Rotoren werden am Ende nicht ganz in einen Schuhkarton passen aber da nur 2 Segel pro Rotor kommen lassen sich diese eng stapeln und ein kleiner Karton etwas größer als Schuhkarton reicht.

Der Generator wird ein Eisenloser von der FA. ElvWis, ich habe 2 davon einer 200 W, der andere knapp 600 W. Bei mir ist Schwachwindgegend, das ist gut für den späteren Versuch mit diesen Generatoren, ich hab keine Ahnung ob und wieviel Leistung der Kettenrotor mit seinen kleinen 15 hintereinander gekoppelten Segelrotoren bringen wird.

Hier das erste Foto, bis zum nächsten muss man noch mannig viel Geduld mitbringen!

Kettenrotor - Segel.JPG 1.99 MB Kettenrotor mit Segeln
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Menelaos
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Re: Windrad für unterwegs

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Gepostet: 23.12.2019 - 10:07 Uhr  ·  #2
wird ja aber vermutlij sehr langsam drehen, an was für einen Generator hast du dann gedacht?


vg
max
Carl
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Re: Windrad für unterwegs

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Gepostet: 23.12.2019 - 11:00 Uhr  ·  #3
Hallo Max, frohe Weihnachten!

Ja, nicht sehr schnell, bei 3 m/sec hatte ich bei einem anderen Kettenrotor mit anderer Bauart & vergleichbaren Rotordurchmesser etwa 180 RPM!

Wie schnell das mit Segeln dreht kann ich noch nicht sagen. Da der Spannbaum der Segel profilmäßig wie eine Vogelfeder geformt ist und der Rotor schon als Zweiflügler bedingt etwas schneller läuft hoffe ich auf ähnliche Drehzahlen.

Der vorhandene Generator ist von ElvWis, die verkaufen fertige Savonius-Rotoren in der Bucht und auch auf eigenem Portal (ElvWis googeln),

So einen leichten Kettenrotor kann man beliebig vom Wohnmobil in Windrichtung laufend an einem Baum oder Mast anbringen oder bei stabilem Wind und passendem Aufstellort (Strand etc.) auch mit einem 2 m Drachen hochfahren.

Alles schon probiert, geht, nur wie hier jetzt mit Segeln neuer Versuch.

Bei den vorhergehenden Versuchen (vor 15 Jahren) hatte ich mit 15 starren Rotoren aus 5 Liter PET Flaschen gebaut bei 30 cm Rotordurchmesser mit jeweils 12 Flügeln pro Rotor einen italienischen DC 12 V Waschmaschinenmotor als Generator betrieben. Lief gut, sowohl am Boden als auch etwas höher unter einem weit darüber fliegendem Drachen.

Jetzt kommt es bei den Segelrotoren erstrangig darauf an, Stauraum und Gewicht zu sparen, die Generatoren von ElvWis sollen nur für den Versuch benutzt werden, denn die sind etwas schwer (um die 2 Kg) und können für die Reise im WOMO vielleicht durch einen kleineren Generator mit dann schnellerer Nenndrehzahl ersetzt werden.

Die Rotoren lassen sich eng übereinanderstapeln und die 40 cm langen Verbindungsstücke aus 3 mm Edelstahldraht eng gebündelt damit zusammen in einem kleinen Karton verstauen. Die Rotoren werden beim Aufbau zueinander versetzt miteinander verbunden (ähnliches Einhäken wie bei einer Sicherheitsnadel. Versetzt heißt dass die zweiflügeligen Rotoren jeweils um 90° bei Überkreuz Anordnung und 60° bei spiralförmigem Ablauf eingehängt werden. Bei genau parallelen Flügelstellungen könnte sich die Kette zu sehr aufschaukeln. Zweiflügelig nur deshalb weil so weniger Stauraum und Konstruktionsaufwand nötig, bei so geringem Rotordurchmesser wäre auch mit mehr Flügeln immer noch genug Drehzahl zu machen. Merke: kleine Rotoren haben hohe Drehzahlen wenngleich wenig Drehmoment. Das Drehmoment summiert sich beim Kettenrotor erst aus der Vielzahl der Rotoren.

Erfahrungsgemäß findet man mit so einem Blickfänger an jedem Parkplatz die Frau für's Leben!

Gruß, Carl
Menelaos
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Re: Windrad für unterwegs

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Gepostet: 23.12.2019 - 16:21 Uhr  ·  #4
hätte ich nicht gedacht Carl dass die so ein Tempo machen - da sollte sich dann ja was finden. Mein Womo hat eine Aufnahme für einen Mast. Könnte anbieten das ganze im Sommer ein paar Tage zu testen - stehe viel bzw. ausschließlich autark.

vg und natürlich auch dir und allen anderen ein frohes Fest!

Max
Carl
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Re: Windrad für unterwegs

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Gepostet: 23.12.2019 - 18:05 Uhr  ·  #5
Die drehen sich an den Flügelspitzen nicht schneller sondern machen nur weil sie dort weniger Weg zurücklegen mehr Umdrehungszahlen. Bei 15 Rotoren mit je 35 cm Durchmesser hast Du etwa 1,4 m2 Rotorfläche zum Wind. Mit Verlusten natürlich aber immerhin weit mehr Drehmoment als nur mit einem der kleinen Rotoren. Und eben mit der weit höheren Drehzahl als bei einem normalen einzelnen 1,4 m2 Rotor.

Das mit dem Ausprobieren auf Deinem WOMO ist eine gute Idee. Darüber sprechen wir noch wenn das Teil fertig ist. Du kannst schon vorher einen Kettenrotor von mir bekommen, ich habe noch eine ganze Kiste voll mit aus 5 l PET Flaschen zugeschnittenen Rotoren und die Drahtverbinder dazu.

Die Drahtverbinder die ich dafür noch habe sind allerdings nur 2 mm Draht und das ist für einen abbremsenden Generator mit Kogging nicht torsionsfest genug. So dreht sich das Seil eine Weile zusammen bis der Generator anfängt zu schnurren und anschließend stoppt bis sich durch die zusammengedrehte Kette wieder genug Druck aufgebaut hat. Die dickeren dazu passenden Verbindungsstücke aus Draht (einfacher Zaundraht) sind mir irgendwo verloren gegangen. Du brauchst dann nur noch ein axial kugelgelagertes Wabel für ein Ende der Kette, für Versuche reichen erstmal noch die Lager im Geni, für Langzeitbetrieb kann der idealerweise auch mit Axiallager gegen Zugkräfte abgekoppelt sein.

Am primitivsten habe ich diese Abkopplung damals mit einer Fahrradnabe in einem Generatorkäfig gemacht deren Wellenteil zum Generator hin mit Gartenschlauch und Schellen verbunden war. Hat ein halbes Jahr gehalten bis mir jemand den Geni geklaut hat! Ich hatte das alles auf G.C. in einem trockenen Flußbett stehen gehabt, unbewacht, ein Wunder dass die Bengels nichts kapput gemacht haben und nicht früher auf die Idee gekommen sind es selber mal mit Windkraft zu versuchen!

Mit einem sehr leichtgängigen Generator gehts vielleicht auch mit den dünnen 2 mm Drahtverbindern, ich hatte bei dem damit getesteten Modell einen Generator mit starkem Kogging. Zum Schnuppern würden die Rotoren sicher reichen, dann schick mir doch Deine Adresse, ich mach Dir ein Paket.

Gruß, Carl
Carl
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Re: Windrad für unterwegs

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Gepostet: 24.12.2019 - 08:04 Uhr  ·  #6
Hallo Max,

Weil die Mindest - Vorgabe für den Kettenrotor mit Segeln Ladebeginn bei spätestens 3 m/sec - so wie es an meinem und den meisten anderen Schwachwind-Standort bei uns zu erwarten ist, wird zuerst notwendig, herauszufinden, mit genau wie vielen Kleinrotoren hintereinander das erreicht werden kann.

Das müsste ich zuerst bei mir machen, und herausfinden wie sich das neue Modell mit Segeln auch sonst verhält. Ein Geigenbauer gibt seine Geige auch nicht heraus bevor er sie selber probiert hat!

Nachher bei stärkerem Wind wie bei Dir in Elsflet testen ist eine sehr gute Idee, auch würde vor allem auch hoch interessant sein wie sich sowas in der Praxis an einem WOMO macht. Ob der Aufbau überall leicht zu machen ist und nicht zuviel Zeit und Aufwand verschlingt!. Einen sehr ruhig fliegenden mega-leicht zusammenzubauenden großen Drachen für den Betrieb des Kettenrotors stelle ich auch zur Verfügung, steht ohne Schwanz extrem ruhig und still am Himmel, nur 2 Stäbe und Tuch.

Die Rotoren die ich vorher getestet habe hatten wegen der Vielzahl einzelner Flügel - 12 Stück an jedem Rotor bei jeweils sehr hohen 45° Anstellwinkeln relativ viel Drehmoment. Auch die Drehzahlen obwohl wegen des Stellwinkels bei flachen Blättern ohne Profil waren wegen der kleinen Rotorgrößen hoch genug - so dass ein Generator bei 3 m/sec Wind Ladebeginn erreichte.

Die ideale Anzahl der Rotoren muss man an den jeweiligen Generator anpassen, das geht.

Jetzt mit den Segelrotoren die nur 2 Flügel haben verändern sich die Verhältnisse Drehmoment und Drehzahl voraussichtlich gegenüber der vorherigen Versuche, deshalb muss ich selber erst mal herausfinden wie viele Kleinrotoren hintereinander für einen leichtgängigen mittleren Generator mit mindestens so ab 200 W Nennleistung nötig werden.

Erst wenn damit alles gut gelaufen ist kann ich das Teil an Dich zum harten Praxistest freigeben.

Gruß, Carl
Carl
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Re: Windrad für unterwegs

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Gepostet: 27.12.2019 - 13:51 Uhr  ·  #7
Heute gehts weiter mit Segel-Kettenrotorbau!
Carl
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Re: Windrad für unterwegs

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Gepostet: 27.12.2019 - 13:52 Uhr  ·  #8
Der 3.te Weihnachtsfeiertag wurde genutzt um im Garten am großen Schraubstock die 15 Stück 3 mm VA Draht Verbindungsbügel zum Einklinken nach dem Prinzip von Sicherheitsnadeln zurecht zu biegen. Bei möglicherweise Frost in den weiteren Wintermonaten kann man das wegen klammer Finger nicht so gut machen also heute alles an einem Tag.

Versprochen war die Dokumentation des gesamten Aufbaus des Segel - Kettenrotors, hier also ein Foto von den Verbindungsbügeln!


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Re: Windrad für unterwegs

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Gepostet: 28.12.2019 - 11:57 Uhr  ·  #9
Wenn jemand Lust bekommt, selber versuchen einen Segelrotor für sein Windrad zu nähen hier auf dem Foto das richtige Werkzeug für schwierige Nähte wo eine normale Nähmaschine nicht hindurchkommt.

Außerdem halten fachmännisch gemachte handgenähte Nähte von denen es einige ganz spezielle Macharten gibt auch besser als die mit der Maschine.

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Re: Windrad für unterwegs

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Gepostet: 29.12.2019 - 12:10 Uhr  ·  #10
Der 200 er Geni von ElvWis hat eine durchgehende Hohlachse mit innengewinde hinten und Aussengewinde vorne so dass man sowohl vor als auch hinter dem Teil eine Strecke Kettenrotor montieren kann.

Das hat bei längerem Betrieb den Vorteil dass die Lager des Genis nicht auf Zug belastet werden.

Die vom Generator weit entfernten Enden der Rotorketten lagern an deren Extremen dann in Toplagern von Rollfocks aus dem Seglerladen oder anderweitigen hochwertigen Achsiallagerungen für hohe Witterungs Beanspruchung.

Die Lager im ElvWis Generator sind ganz normale lebensdauer geschmierte Edelstahl Radial-Lager, also nicht für achsiale Zugkräfte sondern für radialen Druck oder Zug ausgelegt.

Die Wahl der Lager ist ein Thema welches von vielen Tüftlern ignoriert wird und es wird dann in aller Regel mit verkürzter Lebensdauer bezahlt!

Hier also das Foto schon mit den Augen für die Anbringung der Rotorketten, es ist der kleine eisenlose ElvWis Geni, 100W bei 1200RPM, kurzzeitiges 200 W Leistungslimit bei entsprechend höherer Drehzahl. Laderegler und Gleichrichter sind schon angeschlossen.

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Re: Windrad für unterwegs

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Gepostet: 29.12.2019 - 12:37 Uhr  ·  #11
Ich habe nun ein Foto von drei Segelrotoren hintereinander gemacht damit man sieht wie die Rotoren im Betrieb kreuzweise zueinander versetzt laufen müssen.

Vielleicht möchte ja einer von Euch auch so etwas bauen und Erfahrungen die schon damit gemacht wurden nutzen.

Das ist nicht nur wichtig damit sich das Zugseil durch die Wechselwirkungen der Zweiflüglersegel nicht zu sehr aufschaukelt - es ermöglicht auch den Abstand zwischen den Rotoren kürzer zu machen weil so ein Rotor dem nächsten nicht zuviel Wind wegnimmt.

Man erreicht das indem man die Ösen an den Enden der Edelstahldraht Verbinder im Winkel von 90° zueinander Versetzt.

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Re: Windrad für unterwegs

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Gepostet: 31.12.2019 - 12:51 Uhr  ·  #12
Googelt mal nach Kettenrotor und staunt: Es gibt da nichts. Eigentlich ein Grund, wild drauflos inter- und nationale Patente anzumelden . Solch eine Phase der Lotterie-ähnlichen Hoffnungen und Erwartungen habe ich mit anderen Anmeldungen bereits seit 1/4 Jahrhundert hinter mich gebracht, es war zeit-aufwendig und teuer, hat aber nichts gebracht außer verschiedenen erteilten und von mir teuer bezahlten Patenten.

Man kann davon ausgehen dass fast nur grosse Unternehmen von Patentanmeldungen profitieren ansonsten geschieht vielleicht mal ein Treffer von tausend.

Man kann eine Anmeldung auch als Gebrauchsmuster einreichen, das ist weniger kostspielig aber immer noch Bürokratie pur!

Ich spare mir den Quatsch denn falls der Kettenrotor eine Geschäftsidee wird kann sie jeder frei nutzen weil hier im Kleinwind-Forum bereits die Veröffentlichung stattgefunden hat. Damit wird verhindert dass anderweitig jemand ein Patent darauf anmelden kann.

OK. und warum Kettenrotor?

Zum einen gibt es Standorte mit Windbedingungen die sich dafür eignen, zum anderen auch Standorte wo die Höhe eines Windrades auf 10 m beschränkt bleiben muss.

Davon abgesehen sind die technischen Eigenschaften des bei vielen Rotoren multiplizierten Drehmomentes bei hoher Drehzahl
eine Option die anders nicht zu machen ist.

Bedenkt man, dass für ein Windrad mit 4 m Rotor - Durchmesser eine Kette aus 15 Rotoren mit nur 1 m Rotordurchmesser fast die gleiche Leistung bei weit höherer Drehzahl erbringen kann wird klar, dass es sich lohnen könnte an der Entwicklung dieser noch in Kinderschuhen steckenden Technik zu arbeiten.
Erdorf
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Re: Windrad für unterwegs

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Gepostet: 31.12.2019 - 15:08 Uhr  ·  #13
Hallo Carl,

ich finde den Kettenrotor sehr spannend und lese jeden Beitrag hier.
Ich freue mich das du das Thema wieder angehst.

Neben den schon von dir genannten Vorteilen,
braucht der Kettenrotor ja auch keinen Mast
und vergleichsweise wenig Material.

Gerade für mobile Anwendungen ist das ein Vorteil.

Grüße
wieso
 
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Re: Windrad für unterwegs

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Gepostet: 31.12.2019 - 16:28 Uhr  ·  #14
Ja , muss auch sagen , obwohl ich den ganzen Thread nicht gelesen hab , klingt sehr inspirierend und irgendwie logisch

VorJ einem guten Jahrzehnt bin ich mal auf den gestossen .... hab mich aber nicht weiter damit beschäftigt , nun fällts mir wieder ein http://www.selsam.com/



Alles gute füer die good (süss) work


Lars
Carl
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Re: Windrad für unterwegs

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Gepostet: 31.12.2019 - 18:15 Uhr  ·  #15
Hallo Ihr beiden und einen fröhlichen Hopser ins 2020!

Es spornt sehr an von Euch Zuspruch zu erhalten! Ich mache meine Versuche aus Kostengründen meist im Miniaturformat. Der Kettenrotor jetzt wird mit seinen 15 Segelrotoren nur wenig mehr als 1 qm Rotorfläche zum Wind insgesamt nutzen können und schon deshalb wird die Ausbeute kaum die Solarpaneele auf dem Dach eines WOMO's ersetzen können.

Ich nehme an, der kleine 200 ElvWis Generator mit seinen 100 W bei 1200 RPM wird eher selten voll ausgelastet sein. Das ist mehr oder weniger nur ein Experiment.

Über Dein Foto von dem "shocking sky serpent" habe ich mich riesig gefreut. Da sehe ich, dass doch schon jemand vor mir die Idee gehabt hat!

Wirklich ja, mit einem Drachen geht das auch, probiert habe ich das ja schon.

Interessant könnte es vielleicht werden, wenn man etwas größere Massstäbe setzt, bei mir geht es immer nur um das ausloten der prinzipiellen Möglichkeit.

Wäre ja schön, wenn der Funke überspringt und jemand davon angesteckt wird. Segelrotoren sind relativ leicht, das Prinzip der Luggersegel ist sehr hilfreich weil es sich automatisch an die Windrichtung anstellt und so auch einen etwas weiteren Funktionswinkel zuläßt. Bei einem sKettenrotor geht ja die Windnachführung leider am Boden nicht, nur dann wenn man die Kette mit einem Drachen hochzieht.

Andererseits gibt es außer Segeltuch auch andere leichte Materialien wie Kohlefaser mit der man dünne Laminate machen könnte. Wobei dies dann mit dem Luggerprinzip kein Problem sein sollte. In der korrekten Flächenaufteilung so das das Verhältnis vor und hinter der Drehachse der selbst anstellenden Segelfläche der Winddruck gut ausbalanciert ist steht so ein Segel oder steifes Laminat ziemlich ruhig ohne herumzuflattern!

Na dann guten Rutsch und nochmals DANKE!

Carl
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Re: Windrad für unterwegs

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Gepostet: 31.12.2019 - 21:21 Uhr  ·  #16
@Lars:

eben erst habe ich in Deinem Post den Link zu der selsam Page entdeckt, das gepostete Foto darunter hatte mich zuvor davon abgelenkt.

Beeindruckend was Selsam alles mit dieser Technik versucht hat. Man muss das dann wohl korrekt den Selsam Kettenrotor nennen. Es ist nicht das erste Mal das so überraschend zuvor von anderen gemachte Erfindungen auftauchen.

Selsam hat mit starren Drehachsen gearbeitet das müssen wohl Kohlefaserrohre gewesen sein, das wäre sonst zu schwer um am Drachen hochzuziehen. Das Problem der nötigen Torsionsfestigkeit hätte er damit dann auf seine Weise gelöst, ich versuche es mit dickem Draht oder Stahlseil fest am Boden ohne Windnachführung, das ist etwas primitiver und nicht so anspruchsvoll wie die Anlagen die Selsam gebaut hat.

Mit Stahlseil ist jedenfalls das Biegemoment einer drehbar gelagerten Katheode gut in den Griff zu bekommen, ich habe keine Ahnung wie bei Selsam die Wechselbelastung in Bezug auf Materialmüdigkeit seiner Drehachsen-Rohre anstelle von Seil wirkt.

Zuviel Torsion im Seil wirkt stark leistungsmindernd, da muß man aufpassen und torsionsfestes Material wählen. Für so kleine Rotoren wie bei mir geht schon dicker Zaundraht ganz gut.
Carl
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Re: Windrad für unterwegs

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Gepostet: 01.01.2020 - 10:14 Uhr  ·  #17
Jetzt das Foto vom letzten Tag 2019 - die kleinen Segelchen wurden alle von Hand nachgenäht, jedenfalls an den besonders beanspruchten Stellen oben und unten wo Zug und Druck drauf kommt.

An den Stellen wurde das Dralon Segeltuch auch mit den gelb gefärbten PVC beschichteten Aramid - Ecken verstärkt.

Man sieht auch an den mit Maschine genähten stellen wieviel Mühe die Maschine damit hatte. Manche Maschinen-Nähte sind regelrecht häßlich geworden. Das tut der Festigkeit keinen Abbruch weil alles relevante von Hand nachgenäht und von Anfang an schon verklebt wurde.

Ich zitiere mal Herrn Selsam: "The Future of Wind Energy is a Multi-Rotor Future!"

Das ist wohl etwas zu sehr übertrieben, aber Anwendungsnischen wird es sicher dafür geben!

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wieso
 
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Re: Windrad für unterwegs

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Gepostet: 01.01.2020 - 12:31 Uhr  ·  #18
Freut mich Carl , alles Gute fürs nächste Jahrzehnt
Carl
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Re: Windrad für unterwegs

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Gepostet: 01.01.2020 - 13:22 Uhr  ·  #19
Danke für die guten Wünsche und für Dich auch !


Nun noch gleich ein Info Nachschlag mit Foto zur Spantenherstellung:

Die Spanten, die dem Segel das Profil einer Vogelfeder geben sind mit Carbonfäden in Faserrichtung parallel zum Spant gemacht, eine dünne Alublechplatte wurde so verbogen das man die Fäden in die mit Trennwachs präparierte Blechplatte in dieser Sinus-Form dicht an dicht einlegen und mit Harz vernetzen konnte.

Man sieht im Hintergrund auf dem Foto die große Rolle Carbonfaden von denen die Abschnitte kamen. Fäden deshalb weil damit die Spanten in Längsrichtung optimal mit den Carbonfasern parallel verlaufen. Danach wurden noch zwei Lagen leichtes Carbon Roving darüber laminiert. Bei etwa 50° wurde das Teil anschliessend gehärtet.

Danach wurde die Platte Carbon mit meiner Hegner Junior Maschinenlaubsäge in dünne Streifen gesägt und fertig waren die Spanten!

Ich kann die Hegner Laubsägen nur empfehlen, Vibrationsarm und sehr präzise, dabei auch das Junior Modell so robust wie die größeren Profi-Modelle. Man darf da nicht sparen.

Man sieht auf dem Foto die Alublechplatte, das Segel mit dem Spant um so die Form zu zeigen, einen losen Spant der gegen das auf einer Garnrolle positioniertem Segel gelehnt ist und die Rolle mit dem Carbonfaden.

Carbongewebe ist inzwischen kostengünstiger geworden, man braucht nicht mehr soviel Angst davor haben. Zumindest nicht beim Gewebe. Fadenrollen können etwas teurer werden, das ist keine sehr gängige Ware. Ich hatte allerdings Glück mit meiner Rolle die mir ein RC-Bastler aus Altersgründen mit 3000 m Faden für 40,00 Euro "geschenkt" hat.

Es macht Sinn, in Faserrichtung ist Carbon extrem stabil und mit einzelnen Fäden kann man so die Belastungsfestigkeit vorbestimmen.

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Re: Windrad für unterwegs

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Gepostet: 01.01.2020 - 14:58 Uhr  ·  #20
Cool!
Das ist eine Standardrolle mit 3 Zoll innendurchmesser, oder?

Ora
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