Waschmaschinenmotor mit 7 Anschlüssen

 
pepe
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Waschmaschinenmotor mit 7 Anschlüssen

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Gepostet: 26.05.2006 - 17:36 Uhr  ·  #1
Hallo!

mal eine Frage an die Elektromeister!
Wie ist das mit Waschmaschinenmotoren mit 7 Anschlüssen? Was produzieren die für einen Strom (müsste doch auch Drehstrom sein) und wie kriegt man raus welche Anschlüsse die richtigen sind?

Ansonsten wäre so einer doch auch nach dem Heft 4 von C. Kuhtz verwendbar, man müsste den Drehstrom halt nur gleichrichten zum Batterieladen?

Die Frage ist auf jeden Fall interessant, da ein Wamamotor billiger ist als ne Lima (zumindest bi mir am Recylinghof) und man ja eine Übersetzung gleich mitbekommt.

Weis jemand dazu vielleicht passend eine gute Website, wo einem "etwas" anspruchvollere E-Technik erklärt wird?

Gruß und Dank

pepe
strawberry
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Re: Waschmaschinenmotor mit 7 Anschlüssen

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Gepostet: 26.05.2006 - 23:39 Uhr  ·  #2
Hallo,

Diese Wama-Motoren mit den "vielen Anschlüssen" sind Asynchronmotoren mit 2 oder mehr Wicklungen. Diese werden benötigt zur Polumschaltung.
Die Polumschaltung wird bei der Waschmaschine benutzt um die Wasch- oder Schleuderdrehzahl zu schalten. Diese Methode gabs früher bevor Leistungshalbleiter verfügbar waren.

Der Asynchronmotor lässt sich als Generator betreiben. Am einfachsten geht das direkt am Netz. Das Netz liefert dann den nötigen Blindstrom zur Erregung.

Anders sieht die Sache bei Inselbetrieb aus. Durch adequate Beschaltung mit Kondensatoren können diese die Lieferung des Erregerstromes übernehmen. Vorraussetzung ist dass ein bisschen Restmagnetismus im Motor vorhanden ist.

Die Erregung setzt dann oft sehr ruckartig ein. Eine feinfühlige Steuerung der Erregung ist sehr schwierig zu erreichen, wenn überhaupt möglich.

Ich selbst habe Versuche in diese Richtung unternommen, eben auch weil ich die Motore gratis bekam. Um es vorweg zu sagen: Die Ergebnisse der Versuche waren für mich nicht so doll. Es mag auch daran gelegen haben dass hier ein Schwachwindgebiet ist und somit sehr viele zu- und Abschaltungen der Erregung erfolgen. Die Folge ist ein sehr ruppiger Lauf der Anlage.

Ich war Mitglied in der Vereinigung für die Alternativenergie. Wir hatten damals eine Gemeinschaftsanlage gebaut mit 2 dieser Motoren als Generator. Diese liefen direkt am Netz. Der kleine bei Schwachwind, der grosse bei entsprechend höherer Drehzahl bei stärkeren Winden.

Eine gewisse Ruppigkeit beim Schalten der verschiedenen Stufen gab es aber auch hier. Die Erregung der Generatoren funktionierte aber immer wunderbar.
Die sanfteste und schonenste Einspeisung des Stromes ins Netz wird aber über Wechselrichter erreicht. Der Generator, der Rotor und auch das Netz bekommen hier keine "Schläge".

Ich denke nicht dass es sich um anspruchsvolle E-Technik handelt, beim Asynchronmotor. Die Anschlüsse sind normalerweise beschriftet. Ein Ausmessen der Wicklungen geht auch.

Ich weiss nicht welche Grösse deine zukünftige Anlage haben wird aber mein Rat ist dieser: Der Einsatz dieser Motoren lohnt nur bei Rotoren mit mehr als 5 Meter Durchmesser.

mfG

Strawberry
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Re: Waschmaschinenmotor mit 7 Anschlüssen

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Gepostet: 27.05.2006 - 11:41 Uhr  ·  #3
Danke strawberry für deine ausführliche Antwort.

Beschriftet ist leider gar nix an dem Teil, es ist uralt
Leider versteh ich so gut wie nix, wenns um Asynchronmotoren, etc., geht.
Kriegt man solche Sachen raus, erst wenn das Windrad läuft und man dann sein Messgerät hinhängt?

Deswegen nochmal, kennt jemand ein Buch, beziehungsweise, hp, wo das alles für absolute Einsteiger Schrittt für Schritt erklärt wird?

Mir gehts auch bei der Bastelei im Endeffekt gar nicht ob ich nun Strom einspeisen kann, bwz. Batterieladen kann. Ich möchte einfach die Funktionsweise von Repeller, Generator verstehen. Und da WAMAmotoren umsonst sind, sind die natürlich voll geeignet!

Habt ihr damals den Motor mit dem WAMA Getriebe laufen lassen oder ohne?
Denn mit Getriebe haben die Repeller vom Heft 4 ja auch nur 2,5m Durchmesser?
strawberry
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Re: Waschmaschinenmotor mit 7 Anschlüssen

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Gepostet: 30.05.2006 - 22:15 Uhr  ·  #4
Hallo,
Zitat
Kriegt man solche Sachen raus, erst wenn das Windrad läuft und man dann sein Messgerät hinhängt?

Mit einem Ohmmeter wird versucht herauszufinden wieviele Wicklungen es gibt. Und wie sie zusammengehören.
Ich habe den Asynchronmotor dann mit einem anderen Motor angetrieben.
Es war ein drehzahlregelbarer Gleichstrommotor. Durch eine Frequenzmessung an den Wicklungen des Asynchronmotors kannst du die Polzahl herausfinden.

Zu einer Testanlage mit Wama-Motor kam es bei mir nicht.

Die von der VAE(Vereinigung für die Alternativenergie) gebaute Anlage hatte damals, wie schon erwähnt, 2 Motoren. Einen von 3 kW und einen von 11 kW.
Da wurden Stirnradgetriebe verwendet. Der Rotor hatte 8,5 Meter im Durchmesser.

Eine solche Anlage zählt verständlicherweise nicht mehr zu den "Waschmaschinenanlagen" 😉 .

Ich kann mich nur wiederholen aber ich würde heute eine solche Anlage ganz anders konzipieren. Asynchronmotoren direkt am Netz oder wie auch immer mit Kondensatoren beschaltet sind im Kleinleistungsbereich nicht das Wahre, meine Meinung.

Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren sowie mir jemand eine einwandfrei laufende Anlage zeigt :D .

Die neuentwickelte AeroSmart 5 arbeitet übrigens mit einem 5 kW Asynchronmotor als Generator. Man wird sehen welcher Aufwand nötig ist um einen einwandfreien Lauf zu erreichen...
http://www.aerosmart.de/aerosmart_home.html

mfG

Strawberry

PS Eine leichtverständliche Einführung in die Technik der Asynchrongeneratoren habe ich leider auch nicht zu bieten, schade.
pepe
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Re: Waschmaschinenmotor mit 7 Anschlüssen

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Gepostet: 31.05.2006 - 10:27 Uhr  ·  #5
Ok, trotzdem danke für deine Antworten, ich werde mal versuchen ein bisschen rumzuwerken. Vielleicht wirds was! :D
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