Gemeinsamer Betrieb von mehreren kleinen Windrädern?

Hallo Likester 1
Ich nehme an das Dir im Augenblick noch das "Gefühl" fehlt einzuschätzen, mit welchem Windrad man
welche Leistungen erzeugen kann bzw. im Jahr aufsummieren kann.

Eine gute Hilfe ist immer, wenn man sich vor Augen hält welche Leistung denn überhaupt bei welcher
Windgeschwindigkeit im Wind vorhanden ist. Bei 5m/s sind das z.B. 76 Watt pro m² die der Wind mit sich führt.
Das heisst natürlich nicht das man diese 76W voll nutzen könnte denn Windräder haben einen Nutzungsfaktor, den Wirkungsgrad.
Der Wirkungsgrad schwankt je nach Bautyp und Ausführung des Windrades. Eine grobe Hausnummer wären nach Bauprinzip :
Savoniusrotoren : bis ca. 10 - 20%
Darieusrotoren bis ca. 20 - 35%
"normale" horizontal Windräder bis ca. 25 - 45%
In der Regel steigt auch der Wirkungsgrad mit der Grösse noch etwas an.
Ganz grosse hochmoderne Konstruktionen haben zum Teil sogar über 45%.

Nun kannst du Dir anhand des Bautyps über den Daumen ausrechnen, bei welchem Wirkungsgrad dein Windrad welche Leistung abgeben kann.
Nehmen wir die 5m/s als Grundlage bei der der Wind ca. 76W enthält.
Wenn dein Windrad einen sehr guten Wirkungsgrad von 40% hätte, was sehr viel wäre für relativ kleine Modelle,
dann würdest du also bei 5m/s pro m² Wind rund 30W heraus holen.
Bei deinem anfänglich genannten 12,5m² grossen Modell wären es dann ca. 380W oder anders 0,38KW.

Sicher ernüchtert es deine Vorstellungen und Erwartungen, den meisten hier im Forum dürfte es anfänglich genauso
gegangen sein, mich inklusive.

Eins ist aber auch noch sehr wichtig. Die Leistung die im Wind drinn steckt verändert sich nicht linear mit
der Windgeschwindigkeit, sondern steigt exponentiell. Das heisst das zum Beispiel die Leistung bei 4m/s 8x so gross ist wei bei 2m/s.
Ebenso ist z.B. bei 10m/s 8mal soviel Energie vorhanden wie bei 5m/s und so weiter.

Ich glaube das zeigt ganz gut, das ein "windschneller" Standort sehr von Vorteil ist.
In Deutschland liegt die durchschnittliche Windgeschwindigkeit über das Jahr gerechnet übrigens in der Nähe von 3 - 4m/s,
natürlich sehr vom Standort abhängig.

Windräder auf dem Dach übertragen meist mehr oder weniger leichte Geräusche in die Dachkonstruktion
die durchaus störend sein können, z.B. wenn man schlafen möchte.
Mehrere Windräder auf dem Dach wären wohl nur sinnvoll, wenn z.B. die Etage direkt unter dem Dach nicht bewohnt wäre.
Auch herrschen dort oben zum Teil Verwirbelungen und ungünstige Einflüsse durch das Gebäude,
die erst einige Meter über dem Dach geringer werden.
Falls du einen "normalen" Masten nehmen wirst, wähle diesen bitte so hoch wie nur irgend möglich,
denn je höher desto mehr Enegieertrag weil der Windspeed in grösseren Höhen ansteigt.

Hallo, likester1
Es ist ja nicht nur das, wenn man selbst ein bisschen Strom produziert und weiß wie
schwer das ist, kommt man schnell auch zu den Überlegungen wo eigentlich der ganze Strom bleibt, den man so im Jahr bezahlt. Da geht dann plötzlich der Energieverbrauchüberwachungswahn im Haushalt um.
Bei mir war das so und einige haben auch schon hier darüber berichtet.
Ich bin schon sehr gespannt auf meine nächste Jahresabrechnung. Inzwischen gibt es keine einzige
normale Glühbirne bei mir und auch keine Bildröhre. Und wer einen guten Wind hat wird auch
mit einem oder mehreren WR. einen schönen Teil an Strom selbst produzieren.