PWR 400 auf einer Segeljacht. Erfahrungen sammeln.

 
nixwiweg
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PWR 400 auf einer Segeljacht. Erfahrungen sammeln.

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Gepostet: 13.12.2007 - 20:16 Uhr  ·  #1
Hallo,
Möchte gern erfahren was eine PWR 400 auf einem Boot wert ist. Der Preis ist günstig und mir bekannt. Aber, wie arbeitet dieser Windgenerator ? Was soll ich nehmen : 12 oder 24 volt ? Hat Jemand erfahrungen auf einem Boot gesammelt ?
Ist dieses Thema schon einmal angesprochen worden ? Bin ganz neu im Verein.
Also, ich habe eine gebrauchte Segeljacht gekauft und möchte nächtses Jahr eine Weltumsegelung unternehmen. Der ehemalige Besitzer hatte nur im Mittelmeer geschippert, oft unter Motor, und, wenn nötig, hat er das 5 KV Dieselagregat lauffen lassen (so ca 1,5 Stunden am Tag). Ich möchte aber gern das Boot "hochseetüchtig" machen. Ist nicht umbedingt notwendig aber... na ja ...
Habe viele "Verbraucher": Autopilot, Bugwelle, Radar, Lichter, Tv, Kuhlschrank, Tiefkültruhe, usw. aber nur ein Solarpanel a 75 W und eben halt das Agregat und den Motorgenerator a 110 Amp. Eventuell würde ich auch noch den "Solarpark" auf 300 W erhöhen.
Die Batterie Kapazität beträgt 200 Amp für die verschiedene Motoren und 600 Amp für den Rest.
So, Sie wissen alles. Lohnt sich den Kauf einer PWR400 oder ist sie dafür nicht geeignet.
René
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Re: PWR 400 auf einer Segeljacht. Erfahrungen sammeln.

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Gepostet: 14.12.2007 - 11:36 Uhr  ·  #2
Hallo nixwiweg,
obwohl ich selbst kein Besitzer einer solchen Anlage bin, kann ich vielleicht
etwas zur Beurteilung beisteuern.

Ich nehme an, Du meinst das PWG 400, hier gibt es Erfahrungsberichte
von "User Alfred" und anderen, die das Problem mit dem 12V oder 24V
Betrieb aufzeigen.

Hier hat sich herausgestellt, daß in Schwachwindgebieten die 24V
Version aber mit 12V Regler eine relativ gute Ernte einbringt.
Die 12V Version kommt einfach zu spät und nur bei Starkwind auf Touren,
bringt dann aber sehr gute Leistung an die Batterie (35A hat Alfred
gesehen)

So gesehen könnte man ja meinen ist die 24V Version in jedem Fall die
bessere Wahl, auch wenn man dann bei Starkwind höhere Spannungen
bekommt, wird die Batterie diese Ladespannung auf erforderliches Niveau
zwingen (oder ein entsprechender Regler)

Dem ist aber nicht ganz so. Wenn Du auf dem Meer
Superwindverhältnisse hast, kann die Sache anders aussehen.

Warum?

Dieser 12V Generator arbeitet mit einem Metallstator in dessen Nuten
die einzelnen Spulen eingebracht sind. Bei 12V sind das als Beispiel
40 Windungen mit 1,63mm Drahtdurchmesser(2mm²)

Bei der 24V Version werden jetzt in den gleichen Stator mit der gleichen
Nutengröße 80 Windungen gepackt um die doppelte Spannung zu
erzeugen. Damit die aber in den gleichen Nut passen darf der Draht auch
nur den halben Querschnitt haben also 1,15mm Durchmesser(1mm²).

Bei dieser nicht ganz genauen Überschlagsrechnung bekommen wir
also auf Grund der doppelten erforderlichen Drahtlänge doppelten
Widerstand, aber auf Grund des halbierten Querschnitts ja auch nochmal
eine Verdoppelung des Widerstandes.

Fazit:
Eine Verdoppelung der Spannung von 12V auf 24V bringt eine
Vervierfachung des inneren Widerstands der Generatorwicklungen mit
sich.
Dies ist nicht gut für die Anpassung, hier verbrät der 24V Generator
die vierfache Leistung des 12V Generators. Du erntest hier weniger und
wenn es jetzt Starkwind gibt und es könnten Ampere fließen, besteht die
Gefahr, daß Dir auf Grund des dünneren Querschnitts die Wicklungen
durchbrennen.

Hier wäre der 12V Generator mit doppeltem Querschnitt klar im Vorteil.
Ich würde die Sache so einschätzen, schipperst Du im Inland bei
Schwachwind ist der 24V Generator mit 12VRegler die bessere Wahl,
auf dem offenen Meer bei sehr guten Windverhältnissen würde ich mich
für den 12V Generator entscheiden, eventuell auch 24V Generator mit
24V Regler und 24V Batterie, aber dies ist nur meine Meinung
und die muß ja nicht die richtige sein :lol:


Gruß
Günter
Westerwald
nixwiweg
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Re: PWR 400 auf einer Segeljacht. Erfahrungen sammeln.

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Gepostet: 14.12.2007 - 12:20 Uhr  ·  #3
Hallo Günther,
Danke für die rasche und ausführlische Antwort.
Ja, ich meinte die PWG 400.
Ich habe vergessen zu sagen das es sich auf dem Boot um eine 12 Volt Anlage handelt.
Ich muss mal im "Alfred" seinen Beitrag suchen. 35 amp das ist ja riesig ! 10 bis 15 Amp würden mir schon reichen und das x 24 Stunden. Man kann ja träumen !
Bin in Verbindung mit meheren Weltumsegler aber keiner benutzt die PWG 400. Die ist denen nicht bekannt. Die haben alle Windräder, aber halt nur die,
die speziell für den maritimen Betrieb konstruiert worden sind : Aerogen, Rutland, Kiss, Air Marine, usw...
Die sind aber auch zum Teil doppel so teuer !!! Und Geiz ist geil und für mich, auch etwas notwendig.
Was hältst du von der PWG 300, die ist ja aber noch grösser im Durchmass ?
Gruss
René aus dem Elsass
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Re: PWR 400 auf einer Segeljacht. Erfahrungen sammeln.

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Gepostet: 14.12.2007 - 18:32 Uhr  ·  #4
Hallo Rene,
ich denke daß es sich bei der Angabe von 35A um einen Spitzenwert bei
hoher Windgeschwindigkeit gehandelt hat, die erreicht man natürlich nicht
bei Normalwind.

Zu den teureren "Marine" Ausführungen ist wohl zu sagen, daß
die wahrscheinlich alle seewetterfest ausgeführt sind und je nach Modell
aus nichtrostenden Teilen gefertigt werden. Dementsprechend natürlich
die Preislage.
Manche dieser preiswerten Modelle hingegen werden schon mit Flugrost
ausgeliefert.
Wenn man bedenkt, wie schwierig es ist wenn man am Ende der Welt
einen Ausfall hat und dann auf Ersatzteile angewiesen sein könnte.......

Zu Deiner Frage nach dem PWG 300 kann ich nicht viel sagen, soviel ich
weiß, ist dieser PWG 400 eine verbesserte Version des PWG 300, leistet
ca. 50Watt mehr, soll einen früheren Ladebeginn ermöglichen und ist
als Drehstromerzeuger zu haben.

Gruß
Günter
Westerwald
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